Eine leerstehende Taberna in der Basilica Germanica war der Ort, an dem ich meinen Kurs abhalten wollte. Die Taberna bestand aus einem einzelnen Raum und war wohl einmal ein Kleidungsgeschäft gewesen. Weshalb es nicht mehr existierte, wusste ich nicht. Es interessierte mich auch nicht. Die Miete war extrem günstig gewesen, eigentlich fast geschenkt. Allerdings waren meine Preisvorstellungen wohl auch sehr stark von Rom und Alexandria geprägt. Gut möglich, dass in diesen Metropolen alles deutlich teurer war als hier in der Grenzprovinz.
Der Raum war nach meinen Wünschen hergerichtet worden und sah aus, wie ein kleiner Gerichtssaal. Es gab an jeder Seite je eine Bank, vor denen jeweils ein Tisch stand. Hier konnten sich je Bank bis zu drei Personen niederlassen. Hinzu kam noch eine Bank für bis zu acht Personen, direkt im Eingangsbereich des Raums. Und gegenüber dem Eingang stand ein bequemer Stuhl. Im Gegensatz zu einem Gerichtssaal stand dieser Stuhl aber nicht erhöht, sondern ebenerdig. Es sollte ja nicht der Eindruck entstehen, dass ich mir hier ein Amt anmaßen würde.
Ich war in Toga, weiße Tunika und edle Calcei gewandet und stand vor dem Stuhl, während ich wartete und hoffte, dass weder zu viele, noch zu wenige Schüler hier ankommen würden.