Der Schreiber blickte auf und freute sich ein wenig über die thematische Abwechslung des Ansuchens. "Ich darf annehmen, dass es sich um eine kriminelle Handlung von so großer Bedeutung handelt, dass der Legatus Augusti sich ihrer persönlich nahmen muss?"
[Officium] Scriba des Legatus Augusti pro Praetore
- Aulus Quintilius Babulus
- Geschlossen
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Ich nickte dem Scriba wortlos zu. Die Reise hierher war anstrengend, und ich sehnte mich nach Ruhe.
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Bedauernd zuckte ich mit den Schultern.
„Wir hatten leider keine andere Wahl, als hierher zu kommen. Die Tat selbst geschah im Hafen der Stadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Der Praefectus Portuensis , den wir zunächst aufsuchen wollten, war entweder beschäftigt oder nicht zugegen. Wir sind vom Regionarius Gaius Indignius Dragonius vor dessen Büro aufgefordert worden, ihm zu folgen. Die nachfolgende Unterredung hat jedoch in mir die Vermutung genährt, dass der Regionarius in diese Sache verwickelt ist und aus diesem Grunde haben wir uns gezwungen gesehen, die übergeordnete Stelle aufzusuchen. Deswegen sind wir hier.“
Ich blickte flüchtig zu Lydia.
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So recht wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte. Also ließ ich meinem Unmut einfach Luft.
Es war das ja wohl Unerhörteste, was ich je erlebt habe....so etwas habe ich in Rom noch nie erlebt, und bei allen Göttern, ich kenne mich in Rom fürwahr aus. Mit Waffengewalt presste der Schurke.....
Abrupt hörte ich zu Sprechen auf. Ich spürte, wie der Zorn erneut in mir hoch kam, und ich versuchte, mich zu beruhigen. Leicht zitterte ich vor Erregung und Wut, vielleicht auch Furcht.
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Fast hatte ich diesen Ausbruch erwartet. Bereit unmittelbar nach der beobachteten Tat war Lydia vollkommen kopflos gewesen. Ich legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.
„Lydia, wir sind hier, damit solchen Machenschaften die Grundlage entzogen wird. Du kannst mit deiner Aussage am besten helfen, dass Leuten wie diesen das Handwerk gelegt und unser Reich sicherer wird. Beruhige dich, alles wird gut. Vertraue mir.“
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Der Schreiber beobachtete die Szene vor seinem Tisch leicht irritert, besann sich dann aber auf seine Aufgaben und darauf, dass Zeugen einer Straftat häufiger mal etwas erregt sind.
Er verschwand im Büro des Legaten und kam wenige Augenblicke später zurück, um die Zeugen herein zu bitten. Zu seinem Kollegen in der Schreibstube meinte er noch: "Mach' mal alleine weiter hier, der Chef braucht mich als Protokollant im Gespräch mit den zwei Zeugen."
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Mit durchaus gemischten Gefühlen folgte ich dem Schreiber in das Nebenzimmer. Neugier paarte sich mit Sorge, Hoffnung mit einem Anflug von Resignation, aber das würde ich Lydia niemals zeigen. Wer konnte schon wissen, wie Frauen auf so was reagieren.
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Er klopfte an die Tür und betrat dann das Zimmer, das er noch von Besuchen unter einem anderen Legaten kannte. "Salve, mein Freund," grüßte er den anwesenden Scriba. "Ich möchte mit dem Legaten sprechen. Ich hatte mein Kommen bereits postalisch angekündigt."
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Cadior wollte sich um seine Anzeige kümmern, also ist der bestimmt hier, dacht ich als das Zimmer des Scibas. Ich sah ihn an und fragte:
„Hömma, is hier so ein Langer reingekommen der Cadior heißt? Wenn ja, kann ich dann hier auf ihn hier auf ihn warten?“
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Sim-Off: Machen wir mal zwei Zeitebenen draus: der Duumvir kommt eigentlich erst später.
Der Schreiber schaute etwas irrtiert angesichts der komischen Ausdrucksweise, mit der der Mann nach Cadior fragte, gab aber eine positive Antwort: "Ja, ein Mann mit diesem Namen befindet sich im Gespräch mit dem Legaten. Du kannst hier auf ihn warten."
Später meldete sich der Duumvir von Mogontiacum im Büro und wurde, da man ihn bereits erwartete, gleich durchgelassen.
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
Später meldete sich der Duumvir von Mogontiacum im Büro und wurde, da man ihn bereits erwartete, gleich durchgelassen.Er bedankte sich beim Scriba und folgte ihm, noch einmal im Kopf überschlagend, worüber alles gesprochen werden musste.
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Erfreut Assindius wieder zu erblicken - der Anblick versetzte mich zunehmend in eine positive Stimmung, trat ich an den Sklaven heran.
"Wünsche wohl geruht zu haben." Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
"Lydia, wo darf ich dich nun hinbringen? Was hast du vor?"
Zunächst würde ich mich um meine Begleiterin kümmern müssen. -
„Ich hatte grade die Augen geschlossen als Cadior kam, riss die Augen weit auf, schüttelt den Kopf und sagte:
„Wieso, hab ich geschnarcht?“
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"Geschnarcht nicht, aber merkwürdig gezuckt."
Voller Tatendrang klopfte ich Assindius auf die Schulter.
"Keine Müdigkeit, wir reisen dorthin, woher wir gekommen sind und zwar genau zur Casa der Annaeer. Du bist der Pfadfinder, also voran."
Es hatte sich herausgestellt, dass Lydia uns nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium begleiten würde, denn noch immer suchte sie ihren Wolllieferanten zu treffen. Wir würden vermutlich auch Aurelia Severina treffen, falls sie noch nicht abgereist war. Jedenfalls würde es spannend werden.
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Ich senkte den Kopf und pustete in die Luft. Da komm ich doch grade erst her, warum bin ich dann überhaupt hier runner gestiefelt.
„Na dann verzischen wir uns mal. Mein Gaul steht draussen, also ab dafür.“
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Missmutig hatte sich Asprenas durch das kalte, unwirtliche Germanien geschleppt. Natürlich war er seinem Ruf entsprechend schnell wie immer gewesen, doch Freude an diesem weiteren Botengang kam deswegen noch lange nicht auf. Der Aufenthalt Hispania ist ihm zwar auch kein Genuss gewesen, aber besser als Germania hat es ihm dort allemal gefallen.
Die Regia des Legatus Augusti pro Praetore kannte er wenigstens schon, so dass er zielstrebig den Weg zum Arbeitszimmer des Scriba einschlug. Energisch klopfte der Prätorianer an die Tür.
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Der Schreiber rief "Herein!" und blickte auf. Als er einen Prätorianer erkannte, wollte er sich schon fast wieder seiner Arbeit zuwenden, als er bemerkt, dass es keiner von denen war, die der Legat noch immer hier in Mogontiacum behalten hatte. Also würde er sich dem besucher wohl etwas genauer annehmen müssen.
"Salve, wie kann ich Dir weiterhelfen?"
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Asprenas trat ein und salutierte militärisch. Wieder musste er sich mit einem dieser kleinen Beamten rumplagen. Er konnte Beamte fast ebenso wenig leiden wie diese ewigen Botenritte. Auf Botenritten musste man sich wenigstens kein dummes Geschwafel anhören.
"Salve! Ich bringe eine Nachricht von der Augusta Iulia Ulpia Drusilla, die derzeit in Hispania weilt. Ihre Ankunft hier in Mogontiacum ist für ANTE DIEM III ID IAN DCCCLVI A.U.C. (11.1.2006/103 n.Chr.) angekündigt worden. Diesen Termin wird sie nicht einhalten. Ihre Reisegesellschaft wird nicht vor ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (18.1.2006/103 n.Chr.) hier in Mogontiacum eintreffen."
Er zögerte kurz und rückte schließlich widerwillig mit dem letzten Teil der Botschaft heraus.
"Wenn man es wünscht, dann werden wir einen Boten vorausschicken, der ihre Ankunft einen Tag vorher ankündigt."
Missmutig sah Asprenas den Scriba an und wartete die Antwort ab.
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Der Schreiber notierte eifrig die Terminänderung, um sie dem Legaten zu bringen, der sich gerade nicht in der Regia aufhielt.
"Ja, das wäre natürlich sehr gut, wenn wir vorher durch einen Boten informiert werden würden."
Das missmutige Gesicht des Soldaten bleibt ihm nicht verborgen. "Kalt draußen? Soll ich etwas warmes zu trinken bringen lassen? Oder eine heiße Speise?"
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Asprenas hatte es befürchtet, verzog jedoch keine Miene als der Scriba sich für den zusätzlichen Boten entscheidet.
"Gut. Dann wird es so geschehen." nickte er.
Mit seinem Angebot überrascht der Beamte den Prätorianer jedoch gänzlich. Asprenas war es schon gewohnt, dass man ihm gegenüber nicht sonderlich freundlich auftrat und sich schon garnicht für seine Bedürfnisse interessierte. Entsprechend überrumpelt war er nun im ersten Moment.
"Was?" fragte er entgeistert nach, während er die Worte des Scriba in Gedanken langsam noch einmal durchging. Er schien sich tatsächlich nicht verhört zu haben. Nun galt es rasch zuzusagen, bevor der Mann es sich noch wieder anders überlegte.
"Oh, ja! Gerne!"
Asprenas Laune besserte sich augenblicklich stark und er begann sogar leicht zu grinsen. Eine solche ruhige Pause mit gutem Essen und... naja, in Germania wohl eher weniger köstlichem Wein war nicht zu verachten. Es würde den verhassten erneuten Aufbruch angenehm nach hinten verschieben.
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