Die Gärten der Casa Duccia

  • Er wurde aus seinen GEdanken gerissen und lächelte. "Ja, vielleicht seh ich manchmal noch das kleine Gör vor mir," meinte er liebevoll. "Aber eigentlich sehe ich vielmehr eine wunderschöne junge Frau, die viel aus sich gemacht hat und auf die ich sehr stolz sein kann und bin. Viel ist in all den Jahren geschehen, aber egal was es alles war, heute ist heute und auch wenn die Vergangenheit uns prägt, so glaube ich doch, dass sie uns nie zu lange gelähmt hat und wir zufrieden sagen können, dass das Leben meistens eigentlich ganz gut verläuft." Er sah sie musternd an und schmunzelte. "Oder nicht?"

  • Sie wusste nicht ob sie ihm so ohne weiteres Recht geben konnte. Sie hatte sich nicht aufhalten lassen und immer weiter gemacht. Doch war das Leben wirklich gut für sie verlaufen? Sie lebte noch, das war ein Vorteil zu vielen anderen. Sie hatte so viel durchgemacht, so viel erlebt. Konnte man da wirklich von einem guten Leben reden, dass sie bisher hatten? Sie waren damals nachdem Überfall gleich hierher gekommen. Sie hingegen hatte erst den Umweg über Britannien genommen wo ihr letztendlich genau das passierte wovor ihre Eltern sie zu schützen gehofft hatten. Es gab Gutes, so gar eine Menge, aber auch viel Schlechtes, das sie durchleben musste. Doch jetzt würde es nur noch gute Zeiten geben, da war sich Venusia sicher und so stimmte sie ihrem Cousin zu.
    Stimmt. Es ist recht gut für uns gelaufen andere traf es da ganz anders. Wir sind eben Wölfe, uns kann man nicht so schnell umhauen.
    Auch sie lächelte. Doch dahinter suchten ihre Gedanken nach einer ehrlichen Antwort.

  • Er sah sie eine Weile an und meinte dann: "Nun zumindest mittlerweile," fügte er hintenan. "Ja, wir sind Wölfe!" Und dann hing er einen Moment auch seinen Gedanken nach. "Wo wohl Sextus gerade ist?" liess er sich dann doch seine Sorgen um seinen Sohn vernehmen.

  • Sollte er nicht ein Pferd für Ancius nach Hispania bringen? Er wird bald wieder zurück sein. Es ist ein weiter Weg und du kennst ihn doch. Er ist ein kleiner Herumtreiber. Mache dir keine Gedanken. Ihm geht es gut.
    Venusia lächelte zuversichtlich und war es auch. Er würde bald wieder zurückkommen. Da war sie sich sicher.

  • Er sah zu ihr und nickte: "Sollte er. Aber ich weiss von Fuscus, als er das letzte Mal hier war, dass er das Pferd schon vor ewigen Zeiten hingebracht hat. Aber ja, Du hast Recht, er ist ein kleiner HErumtreiber." Sanft lächelte er, aber er musste gestehen, dass er ihn vermisste. "Und wie sieht es sonst bei Dir aus?"

  • Wie meinst du das? Wie sieht was sonst bei mir aus? Die Arbeit ist wie eh und je. Habe viel zu tun. Uach das ist nicht wirklich neu.
    Sie wusste nicht was er sonst meinen könnte. Sie hatte zur Zeit einfach viel zu viel zu tun.

  • "Ich meinte mit Dir und der Hochzeit, dein Zukünftiger und alles. Du warst doch erst in Confluentes. Sind die Männer angekommen? Und all jenes halt," meinte er freundlich. Sein Blick ging wieder zu den Sternen und er dachte kurz an seinen eigenen Zeitplan.

  • Die ersten Waren sind schon angekommen. Ansonsten ist alles in Ordnung mit mir und auch Magnus. Die Hochzeitsplanungen laufen und ich werde bald wieder nach Confluentes müssen um alles so gut es geht vorzubereiten.
    Da gab es noch so viel zu tun und so viel zu erledigen und sie wusste nicht wie sie das alles wirklich schaffen sollte, aber irgendwie würde sie es schon...

  • Nachdem er für längere Zeit unbemerkt von den anderen krank in seinem Zimmer verweilte, traute er sich nun einmal wieder hinaus in die weite Welt. Sicher handelte es sich dabei nur um den Garten der Casa, doch genügte ihm das und so legte er sich immer noch etwas schwach auf die Wiese und betrachtete den Himmel, sowie eigentlich die ganze Umgebung. In der Zeit, die er im Bett verbrachte, hatte er sehr viel Zeit gehabt um mal wieder sein Leben und seine jetzige Situation zu überdenken. Was hatte er nicht alles erreicht und dann doch wieder verloren?? Viel ist schon passiert und zu seinem Glück gab und gibt ihm seine Familie immer wieder einen Halt. Doch keiner wusste eigentlich wirklich über ihn Bescheid; wer er wirklich ist und vor allem wie es in ihm drin aussieht. Es mag vielleicht auch alles in allem besser sein, dass keiner alles über ihn wusste. Doch er war mittlerweile an einem Punkt in seinem Leben angekommen, an dem dies alles unwichtiger den je erschien...

  • Am Nachmittag fühlte ich mich so weit besser, dass ich mich nach draußen traute und ging in den Garten. Ich zog meine Sandaletten aus
    und betrat die Wiese. Das Gras war hoch und weich und berührte
    angehnem meine Füsse. Auf einmal hörte ich, wie die wilde Gänse
    schnatternten, sah zum Himmel und beobachtete ihre anmutige Formation... Ich wollte auch so frei sein und fliegen können, bin dann
    aus reiner Freude den Gänsen nachgelaufen und ... uppsss...über
    irgendetwas gestolpert. Mit voller Wucht fiel ich zu Boden... dann hob ich meinen Kopf, sah mich um und erblickte einen Mann, der im
    Gras lag, über den war ich wohl gestolpert:


    "Oh, Verzeihung, es tut mir leid, ich habe Euch nicht gesehen..."


    sagte ich und stand, so schnell ich konnte, auf

  • So lag er also nun da und vergaß völlig die Zeit und döste so vor sich hin. Doch aus dieser Zeit der Ruhe wurde er plötzlich durch einen kräftigen und schmerzhaften Rempler herausgerissen. Ein wenig verärgert über die Störung und die verursachten Schmerzen schreckte er auf. Was ist denn jetzt schon wieder los?? Hat man denn nirgends seine Ruhe?? Er sah sich um und hörte auf einmal eine Stimme ohne den Wortlaut zu verstehen. Etwas verwirrt sah er die dazugehörige Frau an und sah sie dann mit einem immernoch verärgertem aber auch verwundertem Gesichtsausdruck an. Im ersten Moment dachte er, seine Großcousine Venusia würde vor ihm stehen und so wollte er gleich wenn auch im Spaß weiter schimpfen, als er plötzlich inne hielt und feststellen musste, dass es sich gar nicht um Venusia handelte. Ein wild fremde Person schien hier durch den Garten zu rennen und ihn dabei über den Haufen gerannt zu haben. Kannst du nicht aufpassen?? Wer bist du überhaupt?? raunzte er sie dann an und machte keinen Hehl daraus seiner Verärgerung freien Lauf zu lassen.

  • Oh, der war aber böse... dachte ich, bestimmt ein Fremder, denn alle in der Familia "Duccia" waren sehr höfflich, aber langsam erholte ich
    mich von dem Schok und sagte ganz ruhig:


    "Nun, ich habe mich ja entschuldigt, wenn Du meine Entschuldigung nicht annimmst, dann sage ich auch nicht wer ich bin..., außerdem
    erwarte ich , dass Du Dich zuerst vorstellst..."

    dabei wusste ich nicht, ob er mich überhaupt verstanden hatte:


    "Ich hoffe, Du verstehst meine Sprache?

  • Warum musste eigentlich immer ihm so etwas passieren?? Müssen alle Frauen so zickig sein?? Aber nun gut.... Natürlich verstehe ich dich!! Und deine Entschuldigung nehme ich meinetwegen auch an!! Ich will nicht unnötig Streit provozieren. Er stand auf und rückte sein Hemd zurecht. Ich sollte mich auch entschuldigen, ich bin nicht wirklich gut gelaunt und mir geht es auch nicht wirklich gut. Aber das tut nichts zur Sache. Aulus Duccius Maximus mein Name!! Er wartete auf eine Reaktion und hoffte die Wogen ein wenig geglättet zu haben.

  • Also doch "Duccius", aber schlecht gelaunt...und dazu habe ich ihn auch noch gerammt... :


    ""Es freut mich Dich kennenzulernen, Aulus Maximus, es tut mir
    noch mal leid, dass ich Dich nicht nur gestört habe, aber auch noch
    vielleicht verletzt habe... ich bin Duccia Clara, Damians Ehefrau "

    immer noch, wenn ich Damians Name erwähnte, kam die Trauer
    über mich...

  • Eine Duccia?? Oh mann, er merkte mal wieder, wie lange er weg war!! Damians Ehefrau?? Scheinen ja alle ihre Schäfchen ins Trockene gebracht zu haben. Ja mach dir nichts draus!! Mir geht es sowieso nicht allzu gut!! Aber wie schon gesagt, das tut hier nichts zur Sache und geht auch niemanden etwas an. Er hatte eigentlich zur Zeit keine Lust auf längere Gespräche, sondern wollte einfach nur da liegen. Aber andererseits wollte er jetzt auch nicht allzu unfreundlich wirken, als er es allem Anschein sowieso schon war. Deshalb versuchte er in freundlichem Ton die aufkeimende Unterhaltung abzuwürgen. Es tut mir ja wirklich Leid dich so abzuservieren. Es hat mich gefreut dich kennen zu lernen, aber ich würde gerne noch ein wenig alleine sein, wenn es dir nichts ausmacht...

  • "Oh ja, natürlich, nach so einem "Überfall" braucht man eine
    richtige Erholung... Nun, ich muss ja auch schnell nach Hause,
    Marga wartet schon bestimmt mit dem Essen auf mich, ich möchte
    sie nicht warten lassen... Vale, Aulus Maximus ..."


    ich brachte meine Haare in Ordnung, zog meine Sandaletten wieder an
    und ging Richtung "Casa"

  • Der "Überfall" wie du dein Auftauschen hier beschreibst ist nicht der eigentliche Grund. Dennoch danke ich für dein Verständnis. Vale!! So verschwand sie auch wieder und er konnte sich wieder seinen Gedanken widmen....

  • Ein paar Tage waren sie nun schon hier und es wurde Zeit mit Alan über seine Zukunft zu sprechen. Das Wetter an diesem Tag war schön. Einige Wolken zogen über den blauen Spätsommerhimmel. Es war angenehm warm draußen, der Wind ging etwas und trug den Duft der Blüten durch den Garten. Nach einigen Schritten zwischen die Beete hindurch waren sie bei ihrer Lieblingsbank angekommen. Sie setzte sich und deutete Alan auch Platz zu nehmen.
    "Es ist an der Zeit, dass wir über deine Zukunft sprechen. Diese Familie hält keine Sklaven."
    Sie machte eine kurze Pause in der sie überlegte wie sie jetzt am Besten weitersprechen sollte. Welche Worte waren jetzt wohl die Richtigen um ihm deutlich zu machen, dass sie ihn nicht loswerden wollte sondern seine Möglichkeiten aufzeigen und wenn er wollte, konnte er auch bei ihrer Familie bleiben.
    "Der Hauptteil der Familie stammt von der Amisia. Mein Onkel war der Stammesfürst dort und wir hatten viele Bedienstete oder Unfreie. Aber keine Sklaven. In Roma habe ich dich gekauft weil ich nicht wollte, dass du in irgendeinen römischen Haushalt kommst. Das verdient kein Germane. Ich möchte dich gern freilassen. Es steht dir dann frei hier bei uns zu bleiben und ein erfolgreiches Leben zu führen. Wenn du das möchtest. Ich hatte dir das zugesichert."
    Abwartend sah sie den Germanen an und war gespannt was er dazu sagen würde.

  • Lange waren sie unterwegs gewesen und mit jedem Schritt, den Alan sich weiter von Rom entfernte, fühlte er sich besser. Auch wenn er sich dadurch auch von einer Heimat entfernte. Doch er hatte sich mittlerweile damit abgefunden, dass er nie wieder dorthin zurück gehen konnte wo seine Wurzeln lagen. Er war wie ein Baum, der gefällt worden war. Nun konnte er selbst entscheiden ob er in einem Feuer verbrannt werden sollte oder ob man aus ihm etwas nützliches formen konnte.
    In all der Zeit war er seiner Domina nicht von der Seite gewichen. Auch wenn es ihm nicht gefiel ein Sklave zu sein, so war er ihr durchaus dankbar. Denn auch wenn er nicht all zu lange in der sogenannten ewigen Stadt verweilte, so hatte er dennoch mitbekommen, dass er es durchaus schlechter hätte treffen können.
    Und die Tatsache, dass ihn und seine Domina nicht nur die Sprache verband, half dem ehemaligen Schreiner ungemein.
    Die Sonne auf der Haut tat gut und Alan ging neben Venusia her. Auf den Wink hin, setzte er sich neben sie und schon nach den ersten Worten bemerkte der Schreiner, dass irgend etwas nicht in Ordnung war. Doch er schwieg erst einmal.
    Auch nachdem seine Domina bereits geendet hatte, schwieg Alan noch immer und schien einen Vogel zu beobachten, der unweit von ihnen im Baum saß und sein Gefieder reinigte. Natürlich war es nicht schön zu hören, dass jemand einen kaufen konnte. Er war frei. Und dennoch hatte Venusia recht.


    "Zuerst einmal gehört dir mein Dank, Venusia." Alan blickte seine Domina nun direkt an. "und gerne möchte ich dein Angebot annehmen um dir weiterhin zur Seite zu stehen. Dein Angebot bedeutet mir wirklich sehr viel."

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