Kaminzimmer

  • Venusia hatte ein Eisen gefunden und kam mit diesem zurück. Neben dem Medicus kam sie zum Stehen und drückte es diesem in die hand. Sie wusste was jetzt kommen würde und wollte eigentlich nur noch fort, raus aus diesem Raum und doch konnte sie dies auch wieder nicht. Unschlüssig ob sie weiter helfen sollte oder ihrer Angst die Entscheidung überlassen, verharrte sie an Ort und Stelle.

  • "Hrm," meinte er und sah sich das Eisen an. "Ja, das geht sich gut aus," murmelte er. Es war nicht zu breit und würde gut in die recht tiefe Wunde eingehen. Er reichte es Diantha. "So, hrm, mal sauber waschen und dann da im Kamin erhitzen." Dann wandte er sich an Venusia. "Ich brauch Öl, Verbände und einen Tiegel."

  • Venusia nickte und verschwand. Die ganze Zeit fragte sie sich ob sie nicht einfach fortrennen sollte...ganz weit weg...nur fort von hier und dem ganzen Grauen. Doch so sehr es ihr Geist wollte, sich alles danach sehnte, trieb irgendetwas sie weiter in Richtung der Küche, nahm das Öl, saubere Tücher und einen Tiegel und brachte es dem Medicus. Was auch immer es war, dass sie von ihrer Flucht abhielt es war wirklich sehr stark, denn ihr Wunsch zu fliehen erfüllte inzwischen all ihre Gedanken.

  • Ich sah ihn mit immer größer werdenden Augen an, aber tat dann doch wie mir geheißen und verschwand mit dem Teil um es zu säubern und dann damit wieder zu kommen. Ich steckte es in das Feuer um es zu erhitzen und allein der Gedanke brachte die Übelkeit in mir zu kochen, da ich wusste was damit geschehen würde. Mein Blick fiel auf die Frau die gefesselt auf dem Boden lag und die Menschen angegriffen hatte die mir am Herzen lagen.

  • Als Diantha das Eisen ins Feuer hielt, atmete sie tief durch und hoffte inständig, dass Ancius nicht jetzt zu sich kommen würde, was jedoch in Anbetracht des Blutverlustes unwahrscheinlich war. Sie hatte jedoch schon anderes miterlebt. Sie schloss die Augen und versuchte panisch Ordnung in ihre Gedanken, in ihre Gefühle, einfach in alles zu bekommen. Ihre Hilfe war von Nöten und sie musste dafür bei der Sache sein. Doch diese Gedanken ans Fortrennen ließen sich nicht so einfach vertreiben oder in eine Ecke drängen. Sie waren hartnäckig und eine zu verlockende Lösung um dem ganzen zu entkommen. Doch würde sie dies wirklich? Würde sie dem allen entkommen? Sie hatte es doch schon bei allen anderen Gedanken nicht geschafft. Ihr blieb nur das akzeptieren, das abfinden mit allem. Noch einmal atmete sie tief durch und drängte ihre Gedanken für den Moment energisch fort.

  • Er goss etwas Öl über das ihm dargereichte glühende Eisen und es zischte leicht. Dann hielt er es kurz und tief genug an die Wunde heran, auf das sie kauterisiert wurde. Der Geruch von verbranntem Fleisch und Blut breitete sich im Raum aus und man konnte ein kures Zucken des Patienten wahr nehmen. "Hrm hrm hrm," machte der Medicus, reichte Diantha das Eisen und machte sich daran die Wund nun noch etwas nachzureinigen und mit diversen Kräutern und Pulvern und Verband zu versorgen.


    In dem Moment, in dem er das Eisen ansetzte, betrat auch der Regionarius den Raum und sein Blick wirkte ob des Geruchs etwas angewiedert. Und was genau ist hier geschehen? Fragte er dann.

  • Meine Farbe wich langsam aber sicher aus meinem Gesicht, als ich mitansehen musste wie man Ancius behandelte und als er dann auch noch das Eisen mir wieder in die Hand drückte wankte ich ein wenig. Das war alles zu viel, einfach zu viel, ja das war es. Ich brachte das Eisen schnell weg, Hauptsache weg aus meinen Händen und dann kam wieder ein Fremder und ich ging wieder zu Ancius hinüber.

  • Sie hatte schon längst die Augen geschlossen um die Behandlung zumindest nicht mit ansehen zu müssen. Als das Zischen zu hören war und der Geruch den Raum erfüllte, musste sie schlucken. Man konnte so vieles im Leben schon mitgemacht haben und dies war nicht das erste mal, aber immer wieder trieb es den Ekel in ihr hervor und sie kämpfte ihn wieder hinunter. Als sie die fremde Stimme vernahm und sah, dass Diantha bei Ancius war, drehte sie sich um und ging zu dem Mann, den sie nun als Regionarius erkannte. Sie begrüßte ihn und erzählte ihm kurz, was sich zugetragen hatte und welche Rolle darin die gefesselte Frau vor der Tür spielte. Ihr Gesicht war inzwischen blau angelaufen und auch etwas geschwollen, aber die Schmerzen fühlte sie nicht. Sie hatte diese einfach abgeschaltet.

  • Ihre Hände waren langsam taub und von einigen Versuchen der Befreiung auch etwas wund gescheuert, aber sie schmerzten nicht so schlimm wie ihre Nase. Sie hatte alles mit ansehen können was sie mit dem am Boden liegenden Mann getan hatten und gerochen hatte sie es auch und es hatte ihr den Magen gedreht, denn ihr war ja noch von vorher schlecht. Nun da ein weiterer Mann das Zimmer betrat und sie rausfand, dass es der Regionarius war wurde sie so bleich wie die anderen in ihrem Gesicht. Noch verhielt sie sich ruhig aber das konnte sich schnell ändern.

  • Der Regionarius hörte sich die Geschichte an und betrachtete Venusia eingehend. Auch besah er sich den Mann auf dem Boden, der blass wirkte und versorgt wurde. Jemand sollte hier lüften, meinte er dabei wie nebenbei. Dann ging er auf die Fremde am Boden zu und betrachtete sie. Er meinte sie schon mal gesehen zu haben, konnte sie aber nicht einordnen. Und warum sie hier eingedrungen ist und versuchte den Mann zu töten weisst Du nicht? wandte er sich fragend an Venusia.

  • Venusia sah sehr betreten zu Boden, denn sie hatte eine Ahnung warum, nein vielmehr war es schon Gewissheit.


    Sie war heute im Officium des Duumvirs und bedrohte diesen mit einem Messer. Als ich das Officium betrat, bedrohte sie auch mich. Der Duumvir, mein Cousin, schaffte es sie zu überwältigen. Doch anstatt es zu melden, ließ er sie laufen. Doch sie wurde nun hier geführt und wusste scheinbar nichts besseres als nun auch die Familie zu bedrohen und zu verletzen.

  • Er zog die Brauen ganz nach oben und brummelte: [i]Na da haben wir ja mal ein interessantes Früchtchen. Gut, dass ich zwei Männer mitgebracht habe. Und was für ein Strafenregister. Na da wird einiges auf Dich zukommen," wadte er sich mit dem letzten Satz an die am Boden liegende.

  • Wie sie diese Frau hasste und es bereute, dass sie nicht das Messer abbekommen hatte. Es kostete sie einiges an Mühe sich etwas zu drehen um den Mann der sich nun erdreiste sie anzusprechen ansehen zu können. Ihre Augen waren dabei zu Schlitzen zusammengekniffen. "Das werden wir ja noch sehen, denn für den Mittag gibt es keine Beweise, aber schade, dass ich dieses Miststück nicht erwischt habe" fauchte sie ihnen zu.

  • Sie sah die Frau nur an und schüttelte den Kopf. Dann wand sie sich wieder an den Regionarius.


    Gibt es noch weitere Fragen oder kann ich nun gehen?


    Sie wollte fort. Doch versuchte sie es erst einmal nur mit ihrem Zimmer.

  • Der Regionarius hörte interessiert zu. Nein, vielleicht keine Beweise, aber gerade Dein geständnis vor mehreren Zeugen. Interessant! meinte er und ging eben zur Tür um die beiden Männer reinzuholen. Nehmt sie, so wie sie ist und bringt sie in mein Officium zum Verhör.

  • Wie konnte sie nur solch einen Fehler machen ging es durch ihren kopf und sie verfluchte sich dafür. Als die Männer kamen und sie packten versuchte sie sich zu wehren aber sie schaffte es nicht egal wie verzweifelt sie es versuchte, aber man brachte sie weg.

  • Er hatte von der Behandlung nur einmal kurz einen brennenden Schmerz mitbekommen und war dann noch etwas tiefer in die sanfte Dunkelheit gerutscht, was auch besser so war, angesichts des Schmerzes und des Gestankes seiner eigenen verbrannten Haut.

  • Hergen war vorgegangen und hatte nun die Tür geöffnet. Wenn Gunnar eintrat konnte er sehen, dass dieses nicht römisch eingerichtet war oder nur zum Teil. An den Wänden fand man allerlei Erinnerungsstücke aus der germanischen Vergangenheit der Familie und auch Regale, die Papyrus und Wachstafeln enthielten. Ein paar Karten, die auch hier und da hingen und lagen und eine gemütliche Sitzecke beim Kamin mit einem dicken und warmen Fell davor auf dem Boden. Links davon war eine kleine Essecke eingerichtet und beim Fenster eine zweite kleine Sitz- und Entspannecke.

  • Gunnars Augen wanderten staunend im ganzen Raum herum. Man hatte ihm zwar erzählt das die Familie Duccia germanische Ursprünge hatten, aber er hatte es nicht recht geglaubt. Die verschiedenen germanischen Artefakte an den Wänden, bestätigten die Aussagen.

  • Er musste einige Dutzend Herzschläge warten, ehe Valentin den Raum betrat. Hergen hatte ihn darüber informiert, dass ein Germane auf Stellensuche war. "Heilsa," begrüßte er ihn. "Mein Name ist Valentin Duccius Germanicus." Er überlegte einen Moment und schmunzelte dann. "Sarolf, Sohn des Landogars."

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