Kaminzimmer

  • Nachdem der Terentier hinausgegangen war, herrschte einen Moment Ruhe im Kaminzimmer. Nur das Knistern des Holzes und das laute Knacken wenn ein Wassertropfen im Feuer ruckartig verdampfte störten diese Ruhe. Venusia sah einen Moment nachdenklich ins Feuer ehe sie ihren Blick hob und dann ihren Mann ansah. Irgendwie konnte sie noch immer nicht so recht glauben was hier eben während dieser Unterhaltung geschehen war und so kam nur eine einzige Frage über ihre Lippen.
    Was meinst du dazu?
    Sie konnte und wollte dies nicht allein entscheiden und auch nicht recht verstehen warum er sie für so wissend hielt. War es das überhaupt. So ganz hatte sie ihm nicht folgen können warum er sie ausgesucht hatte.

  • Ich unterbrach die Ruhe nicht, bis Venusia mich ansprach, doch dann zog ich nur die Augenbrauen hoch und zuckte mit den Schultern....


    "Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll..... die Bitte alleine war schon ungewöhnlich, aber die Art und Weise, wie er darum bat, verwirrte mich noch mehr..... ich wusste nicht, ob ich nun lachen sollte, oder ihn gleich rauswerfen!"

  • Es war in der Tat eine sehr ungewöhnliche Art um dieses Klientelverhältnis zu bitten.-
    Noch einmal ging ihr das alles durch den Kopf und sie versuchte sich an alles zu erinnern.
    Ihm scheint sehr viel an der Bildung zu liegen. Eine Tatsache, die sich sicherlich zu fördern lohnt. Ich frage mich nur ob er sich nicht ein wenig zu viel davon verspricht.
    Sie grübelte weiter nach und trank einen Schluck von ihrem Wasser.
    Was sagt dir deine Menschenkenntnis?
    Sicher hatte sie auch ihre eigene, aber er hatte eine ganz andere und Meinung, meistens zumindest und die wollte sie gern hören.

  • "Ich weiss nicht, was ich von dem Jungen halten soll.... er scheint sehr engagiert zu sein und möchte alles alleine erreichen.... er wird sicher noch erkennen, dass dies nicht so einfach ist....


    Wenn du ihn aufnehmen willst, werde ich dir nicht im Wege stehen...."

  • Sie nickte zustimmend. irgendwann wird er merken, dass man vieles erreichen kann, wenn man es selbser nur ausreichend wollte, aber eben nicht alles. Da war man auf Freunde, gute Bekannte oder sonstige positiven Stimmen angewiesen. Doch wenn er sich noch dazu wissen aneignen wollte und kein "hirnloser" Legionär, der nichts für die Bildung drum herum übrig hatte, warum sollte sie dies nicht unterstützen, wenn er das von ihr wollte.
    Ich werde mir ein zwei Tage Bedenkzeit gönnen. Ich denke das ist das beste.
    In ruhe über alles nachdenken, das war immer gur.

  • Dafür danke ich dir.
    Lächelnd stand sie auf und trat neben ihren Mann.
    Ich möchte gern noch ein paar Schritte vor die Tür gehen. Magst du mich vielleicht ein wenig begleiten. Wir müssen auch keinen großen Spaziergang absolvieren.

  • Mit einer freundlichen Geste stellte Albin den Römer im Kaminzimmer ab, und verschwand daraufhin wieder um Venusia zu suchen, und ihr von dem vollkommen überraschenden und unerwarteten Besuch zu erzählen...

  • Primus nickte Albin zum Dank zu und sah sich um,...in diesem Zimmer war nichts von der allgemeinen Aufregung über die Abreise der Herrschaften zu spüren. Der Geruch von Rauch lag in der Luft und im Kamin loderte ein prasselndes Feuer. Er ging hin und wärmte sich die Vorderseite...seine Hände und Füße begannen abzutauen.
    Seine Gedanke hingen an seinem letzten Besuch hier...es schien ihm Ewigkeiten her zu sein.

  • Albin fand Venusia in ihrem Zimmer in dem sie gerade letzte Hand an einige Kisten legte, die es noch zu füllen galt und welche noch zu den anderen im Eingangsbereich kommen würden. Nachdem sie vom Besuch unterrichtet worden war, machte sie sich auf den Weg ins Kaminzimmer und begrüßte ihren Klienten natürlich wie immer freundlich.
    Salve Terentius Primus. Was kann ich für dich tun?
    Da es mit dem Durchhaltevermögen beim Stehen immer weniger wurde, nahm sie gleich Platz und deutete dem Terentier sich auch zu setzen.

  • Wie immer bei solchen Gegebenheiten, wich Albin Venusia keine Sekunde lang von der Seite. Als sie sich setzen wollte rückte er ihr den Stuhl zurecht, er reichte ihr etwas zu trinken und sah dann den Römer fragend an...

  • Primus verbeugte sich galant und eilte Venusia zu Hilfe um ihr beim Platznehmen zu helfen,...jedoch schaffte sie es ohne ihn.
    Er schüttelte den Kopf in Richtung Albin,...es hatte keinen Durst.
    Dann nahm den angebotenen Stuhl und entgegnete,


    Ich brauche nichts, me Domina...ich bin hier um dir und deinem Mann eine gute Reise zu wünschen.
    Dabei fiel sein Blick auf den Bauch seiner Patrona...seine Gedanken gingen zurück zu seiner Frau Julia,...sicher wäre ihr Kind ein würdiger Terentier geworden.
    Ein sehnsüchtiger Zug umspielte seine Augen...sie würden sich wiedersehen,...im Elysium.
    Ich habe dir bei Mercur ein Opfer gebracht,...um diesen Wunsch zu unterstützen.

  • Dankbar nahm Venusia den Becher ab und trank einen Schluck Wasser. Über die Beschäftigung beim Packen hatte sie gar nicht mitbekommen wie groß ihr Durst geworden war.
    Ich danke dir. Das ist sehr freundlich von dir. Dann hoffe ich mit dir, dass Merkur deinen Wunsch und dein Opfer erhört hat und er mir auf der Reise beistehen wird.
    Sie würden diesen Beistand im Meer zwischen Belgica und Britannien sicher brauchen. Man hatte ihr gesagt, dass schwere Stürme dort im Winter toben können. Zwar wäre dies für die nächsten Tage dank einiger Beobachtungen nicht zu vermuten, aber ganz sicher war man sich da nicht.
    Wir werden in Kontakt bleiben. ich werde dir Schrieben und hoffe natürlich, dass ich dann eine antwort von dir bekomme und regelmäßig Bericht über deine Laufbahn im Militär erhalte. Möge sie immer vorwärts gehen und deinen Weg dort finden. ich werde dir meinerseits sobald ich Mitteilungen über anstehende Kurse erhalte oder interessante Werke finde, diese dir zukommen lassen. Sieh auch hin und wieder in der Bibliothek vorbei. manchmal finden sich auch dort neue Dinge ein von denen ich erst später erfahren werde.

  • Primus bemerkt wie erschöpft Venusia war und fast schon tut es ihm leid sie in dieser Zeit noch gestört zu haben.
    Er sah wie sie über ihren Bauch strich,...und mußte an eine der alten Geschichten von Tiberius´Mutter Drusilla denken,...trug sie nicht um das Geschlecht ihres Kindes zu erfahren tagelang ein Ei zwischen ihren Brüsten aus?
    Angeblich entschlüpfte dem Ei und prächtiger kleiner Hahn...


    Er erhob sich und kniete vor Venusia nieder, damit sie sich nicht erheben mußte und er nicht zu ihr herab sah.
    Ich danke dir für deine Fürsorge und verspreche dir zu schreiben, sobald ich Wissen über deinen Aufenthaltsort habe!
    Er sah sie ein wenig traurig an und fragte,
    Kann denn nichts dich von dieser Reise abhalten?...bedenke die Jahreszeit,...
    Er wußte als erfahrener Reisender, wann die Zeiten günstig waren...diese jetzt waren es nicht...erst recht nicht in ihrem Zustand.
    Aber er machte sich wenig Hoffnung,...er hatte nicht den Eindruck, daß sie einen einmal gefaßten Entschluß von Kleinigkeiten wie der Witterung oder Jahreszeit abhängig machte.

  • Sie war es eindeutig nicht gewohnt, dass Männer vor ihr knieten. Aber so langsam musste sie sich bei ihm darauf gefasst machen. Der Terentier tat dies häufiger.
    Ich habe bis eben gearbeitet und die Frauen aus meinem Volk von dem ich komme, haben sogar noch Feldarbeiten mit dem dicken Bauch verrichtet. In Germanien ist das Leben wesentlich härter als hier. Dort kann man sich nur wenig kaufen es muss alles selbst angebaut werden oder DInge angebaut werden, die man gegen andere tauschen kann. Also muss man auch bis zum Ende arbeiten. Es gab bisher keine Komplikationen so dass diese Reise mir auch nicht schaden wird. Es wird alles gut gehen.
    Sie lächelte aufrichtig und zuversichtlich. Es war alles geplant, fast fertig und es gab kein zurück mehr. Die Reise würde stattfinden.

  • Als der Römer sich auf einmal vor Venusia in den Staub warf, schnappte Albin fast nach Luft, so sehr überraschte ihn diese Geste der Unterwerfung.
    Hielten die Römer Venusia für eine Göttin? Konnte es sein?
    Albin zerbrach sich den Kopf, Venusia war zu einer schönen Frau gereift, das war klar, und sie besaß die edle Erhabenheit ihrer Ahnen, auch das war klar, doch gleich zur Göttin erheben? Albin wusste nicht so recht, was zu tun. Sollte er Venusias Schuh ausziehen, damit der Mann ihren Fuß küssen konnte?


    Als Venusia dann doch normal antworte, entspannte sich Albin wieder. Diese Zeremonie war dann doch wohl eher simpler Natur.

  • Mit einem neckischen Blick auf Albin erhob sich Primus wieder und nickte Venusia freundlch zu.
    Es amüsierte ihn immer wieder wie sehr dieser alte Germane mit seiner Haltung rang...dabei war für Primus nichts dabei, er achtete und respektierte Duccia Venusia als eine verdiente Bürgerin des römischen Imperiums und seine Patrona. Daß sie dabei noch eine sehr schöne Frau war tat für ihn das nichts zur Sache, er hatte ihr gegenüber keinerlei Ambitionen die über eine Freundschaft hinaus gingen. Er hätte ihr ebenso den Respekt erwiesen, wenn sie weniger attraktiv gewesen wäre.
    Dann möchte ich mich jetzt wieder zurück ziehen und dich nicht weiter von deinen Aufgaben abhalten. Ich wünsche dir das Glück und den Frieden meine Patrona!
    Er verbeugte sich noch einmal leicht und wandte sich dann zum gehen.

  • Ich danke dir auch für deinen Besuch und wünsche dir auch alles Gute. Bis wir uns dann mal wieder persönlich wiedersehen.
    Dann gab sie Albin das Zeichen den Gast bis zur Tür zu begleiten und sah ihm noch einen Moment nach. Auch diese Gespräche würde sie vermissen, obwohl sie jedesmal eine neue Überraschung für sie bereithielten, war es doch etwas anderes sich mit ihm zu unterhalten.

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