Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Vaticanus lächelte auf den Einwurf des Dumvirn und schloss seine Tabula. Dann schmunzelte er und sagte: Eigentlich hatte ich das nur mit den Gebäuden vor, aber unsere Straßen würde das sicherlich auch schmücken.


    Ocella wiederum nickte bei dem Einwurf zu seinem Arbeitsbereich. Eine Marktordnung war ein großes Projekt, das aber nicht eilte, da stets auch die Lex Mercatuum als oberstes Gesetzeswerk Gültigkeit hatte. Bislang war dem Helvetier daher nicht die Idee gekommen, an diesem Zustand etwas zu ändern, es wäre aber eine gute Möglichkeit, sich im Gespräch zu halten und gleichzeitig die Händler miteinzubeziehen. Gerne werde ich mich an die Arbeit machen, eine solche Marktordnung zu erarbeiten. Was er auch sofort auf seiner Tabula notierte. Und ich komme auch auf dein Angebot zurück, Kontakt zu anderen Civitas aufzunehmen, um mögliche Marktordnungen von dort als kreativen Anschub zu nutzen.

  • Den Kommentar des Hortensiers schlicht übergehend, lächelte Dives leicht, als Ocella zusagte sich auch mit der Marktordnung befassen zu wollen.
    "Gut, dann werde ich dir schnellstmöglich heraussuchen lassen, was ich da habe.", versprach der Duumvir also und dachte dabei natürlich vor allem an die Maktordnung von Misenum. Der langjährige Duumvir jener Stadt Iulius Proximus war schließlich ein Onkel des Iuliers... Soetwas verkürzte stets Dienstwege - durch die bloße Erwähnung des Namens und der Verwandschaft - und führte sogar manchmal dazu, dass man Informationen bekam, die man sonst wohl nicht erhalten hätte. Hier war ersteres der Fall: Eine entsprechende Abschrift hatte der Duumvir bereits besorgen lassen (immerhin hatte er dieses Thema ja auch erst auf den Plan gebracht).


    "Dann bleibt uns für den Moment wohl nur noch uns über eure Gehälter zu verständigen. Wie ist es euch lieber? Klären wir diese Frage in einem großen Gespräch oder gehen wir beide, Hortensius, gemeinsam in euer künftiges Officium, um in Ruhe darüber zu sprechen?", wechselte der Cassier sodann das Thema und brachte damit den letzten wichtigen Punkt für heute zur Sprache. Den Duumviri wäre es relativ gleich, ob sie sich zu viert oder zu zweit über die zu zahlenden Gelder verständigen würden...

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  • Ocella nickte und machte sich noch eine Notiz auf seiner Tabula, bevor der Cassier nun wieder das Wort ergriff. Vaticanus blickte kurz zum Helvetier hinüber, der kurz nickte, sodass der Hortensius letztlich wieder sprach: Wir können das gerne hier und jetzt besprechen, damit alle Formalia geklärt sind. Vaticanus schaute nun den Cassier an, ob der ein Angebot machen würde. Natürlich hatten sich sowohl Ocella als auch Vaticanus über die üblichen Zahlungen an die Magistrate informiert, sodass sie wissen würden, was sie letztlich verdienen konnten.

  • Dives lächelte durchaus ein wenig amüsiert. Ein Gespräch unter acht Augen sollte es also sein, nun gut. Da hatte sich Ocella wahrscheinlich schlicht etwas von dem Hortensius bequatschen lassen, denn jenem würden wohl weder Cassius noch Dives sofort ein überdurchschnittliches Gehalt zusprechen wollen. Immerhin kannten sie den Mann solange ja noch nicht. Während also der Helvetier im Ansehen des Iuliers etwas sank, stieg dessen Interesse an Vaticanus im selben Maß. Den Helvetius musste man schließlich sicherlich auch erst einmal eine Weile belabern, damit der sich zu soetwas breitschlagen ließ. Aber gut. Wer wüsste schon, was der Hortensier nicht vielleicht noch für einen Trumph im Ärmel haben würde, der auch Ocella in diesem Gespräch von Vorteil sein könnte? Dives lehnte sich ein wenig zurück und überließ seinem Collega vorerst das Feld.


    "Ich nehme an, dass ihr euch bereits im Vorfeld etwas über die groben Richtlinien informiert habt? Grundsätzlich gilt: Leistung soll zählen und sich bezahlt machen. In diesem Sinne würde mich einerseits natürlich interessieren, was ihr euch bisher finanziell so vorgestellt habt, während auf der anderen Seite entsprechend die Frage steht, wie ihr eventuelle Besserstellungen.. begründen wollen würdet...", begann Hemina nun also den letzten Teil dieser Unterhaltung auf die beiden Kernfragen zu bringen. Dann war auch er gespannt, was die beiden Aedile nun vorbringen würden.

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  • Ja, das haben wir. sagte Ocella und schaute hinüber zu Vaticanus, der etwas verdrießlich drein schaute, da er wusste, was jetzt kommen würde. Ocella hatte ihn nämlich vorher gemeinsam mit Promachos und Lutatius Frigo, dem gemeinsamen Wahlkampfleiter, bearbeitet und mit einigen Versprechungen und Zugeständnissen dazu überredet, dass die Gehaltszahlunen durchaus unterschiedlich aussehen konnten. Argumente (Ocellas längere Erfahrung in Ostia, das bessere Wahlergebnis, dessen besserer politischer Stand und die deutlich besseren Beziehungen) und Zugeständnisse (alleinige Anerkennung der Aedilstätigkeiten in Bezug auf Bau, Errichtung und Renovierungen, gemeinsamer zukünftiger Wahlkampf, Organisation von bezahlbarem aber repäsentativen Wohnraum für den Hortensier und noch einiges mehr) hatten letztlich den Ausschlag gegeben. Der Durchschnittslohn eines Aedils in Italia beträgt 100 Sz. Ich würde mich ob meiner Erfahrung in der Curia, des guten Wahlergebnisses und der umfangreichen anstehenden Aufgaben mit einer Erhöhung um 25 Sz. zufrieden geben.


    Sein Blick wanderte hinüber zu Vaticanus der sein unverbrüchliches Lächeln aufgesetzt hatte. Derweil genügt mir eine kleine Erhöhung von fünf Sesterzen, zumal ich über genug Mittel verfüge. Natürlich war darin auch eine kleine Spitze gegen den Helvetier eingebaut, die dieser vollkommen emotionslos aufnahm, dem Hortensier zunickte und sich dann wieder den beiden Duumviri zuwandte, um in die Verhandlungen einzutreten. Beide Gehaltsforderunen empfand er derweil bereits als vernünftig und nicht überzogen - zumal er als Scriba bereits eine Erhöhung um 50 Prozent erhalten hatte, wohingegen die jetzige Erhöhung um 25 Prozent freundlich gerechnet war.

  • Das war durchaus ein wenig.. überraschend für den iulischen Duumvir. Auf der einen Seite hätte er nicht gedacht, dass sich jemand über durchschnittliche Löhne in gesamt Italia informierte (zumal diese allem Anschein nach gleich XX Sesterzen niedriger als die einfachen ostiensischen waren). Andererseits verwunderte ihn die damit vergleichsweise bescheidene Forderung von CV beziehungsweise CXXV Sesterzen. Dives selbst beispielsweise hatte einst ganze CXL Sesterzen herausgeschlagen! Dagegen waren die durchschnittlichen CXV Sesterzen der Aedile doch durchaus günstig...
    Der Iulier nickte also nur leicht und versuchte sich nichts von seiner Überraschung anmerken zu lassen, während sein Collega sich nachdenklich übers Kinn strich und dabei zu Dives schaute. Dessen Nicken als Zustimmung deutend antwortete Hemina letztlich:


    "Sehr schön! Damit sollst du, Helvetius, also ab sofort 125 und du, Hortensius, 105 Sesterzen Gehalt bekommen." Darauf reichte der cassische Duumvir den beiden Aediles die Hand, auf dass man damit die Absprache besiegelte.

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  • Sowohl Ocella als auch Vaticanus reichten dem Cassier die Hand. Sie würden der Civitas nicht allzu teuer zu stehen kommen, allerdings ging es hier ja auch um Leistung und dann erst um Vergütung. Ocella schoss daraufhin der Gedanken durch den Kopf, wie hoch wohl der Herennier entlohnt wurde. Allerdings ging es ihn nicht an und vermutlich hatte sich dieser ohnehin überproportional an der Stadtkasse bereichert. Schließlich setzten sich die beiden Aedile auf ihre Plätze und Ocella ergriff zum Schluss nochmal das Wort: Gibt es sonst noch etwas, was ihr besprechen wollt? fragte er und schaute vom Cassier zum Iulier, und wieder zurück.

  • "Für's Erste nicht, nein.", antwortete Dives zunächst auf die Frage des Helvetiers. Aufgabenverteilung, Ziele und Gehälter waren geklärt. Mehr müsste man bei der ersten Besprechung hier nicht klären. Das Gespräch dauerte nun schließlich auch schon eine Weile und würde mit Sicherheit nicht das letzte Zusammentreffen der Aedile an diesem Ort sein.
    "Wir werden euch aber zeitnah zu einem Gespräch bitten, falls es etwas Wichtiges gibt.", fügte Hemina hinzu, nachdem er die Hände geschüttelt hatte.
    "Aber ihr könnt euch natürlich auch stets von euch aus an uns wenden, wenn ihr ein Problem oder eine Frage habt.", ergänzte der iulische Duumvir abschließend und wartete ab, ob es vielleicht bereits eine erste Frage oder ein erstes Problem gab, bei welchem die duumvirische Hilfe benötigt wurde. Ansonsten wäre diese Unterhaltung wohl beendet...

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  • Gemäß der []Terminvereinbarung[/URL] mit dem Praefectus Cassius Hemina Maior erschien Ocella im Büro. Der Helvetier kannte den älteren Cassius nur vom Sehen, hatte höchsten Begrüßungs- und Verabschiedungsfloskeln mit ihm gewechselt und war gespannt, wie er arbeitete. Vor allem jetzt, wo Ocella davon ausging, dass der alte Cassius nun die Civitas federführend leiten würde bis der Iulier wieder amtsfähig war, ging es darum, ihn kennenzulernen und zwei Dinge zu sondieren: 1. Würde der für die innerstädtische Sicherheit zuständige Aedil (als Ocella) an den Ermittlungen beteiligt? und 2. Wie weit wagt sich der Praefectus in die ostiensische Tagespolitik hinein?

  • Geschäftig saß der alte Cassius am iulischen Schreibtisch und arbeitete sich mithilfe dreier Scribae durch verschiedene Akten. Es dauerte einen Moment, bis er auf die Ankunft Ocellas reagierte.
    "Sei gegrüßt, Aedil!", grüßte er anschließend mit seiner tiefen, erfahrenen Stimme, nachdem er einen Schreiber mit einem Auftrag ins Archiv und einen anderen mit kurzer Nachricht zu seinem Sohn in die Spur geschickt hatte. Den dritten behielt er vorerst noch an seiner Seite. In der Vergangenheit hatte es sich bewährt, wenn er stets jemanden in der Nähe hatte, den er mit Aufträgen losschicken oder von denen er aktuelle Auskünfte erhalten könnte.
    "Komm und setz dich.. und sag, was dich zu mir führt.", begann er hernach direkt und wies auf einen Platz vor dem Schreibtisch. Anschließend strich sich der rüstige Praefect mit seiner linken einmal durch sein schwarzes Haar, sodass hier und dort für einen kurzen Moment auch die grauen Ansätze zu sehen waren. Dann erwartete er Ocellas Antwort.

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Ocella betrat das Officium, das, anders als sonst, in dem es von Scribae nur so wimmelte. Ständig war ein Ein- und Ausgehen zu erkennen und Ocella war froh, sich gegen das Mitbringen eines eigenen Scriba entschieden zu haben, da dieser wohl eher im Weg gestanden hätte. Salve, Praefectus! erwiderte er dann den Gruß des Cassiers und nahm auf einem Stuhl platz, der bereits für ihn bereitgestellt worden war. Bevor er dann fortfuhr, beobachtete er einige Sekunden das rege Treiben, wobei jedem doch irgendwie der traurige Grund für die Anwesenheit des alten Cassiers bewusst zu sein schien.


    Nun, über der Curia scheint ja seit dem... Vorfall mit dem Duumvir Iulius ein regelrechter schwarzer Schleier zu liegen. begann Ocella das Gespräch dann, ohne seine Fragen direkt anzubringen, diese jedoch vorsichtig vorzubereiten. Direkter und deutlicher müsste er ohnehin erst dann werden, wenn sich herausstellte, dass die beiden Cassier hier einen Alleingang planen, um sich die Aufklärung dann alleine zuschreiben zu können. Schließlich hatte der für die innerstädtische Sicherheit zuständige Aedil noch ein Wörtchen mitzureden, wenn eben jene in seiner Amtszeit beiträchtigt wird.

  • Ja also Aculeo räusperte sich und runzelte ein wenig die Stirn. Entweder ging es nun um Gründstücke oder einfach um die Gebäude die darauf standen. Zu den Grundstücken konnte er nichts sagen aber bei den Gebäuden konnte er zumindest ein wenig aushelfen. So hoffte er.


    Öffentliche Gebäude. Der Kanzlei fehlen die korrekten Daten bis jetzt? Mit leichtem Unterton fragte er nun den Decimer...aber nur rethorisch
    Die Curia. Der Tempel des Merkur, des Herkules. Ein prächtiges Theater. was gibts denn noch? nun war es an Aculeo die Personen anzusehen und von dort mögliche weitere Gebäude zu hören.

  • "Oh, den Göttern sei Dank, dass dieser Schleier keineswegs schwarz ist! Mein Sohn hat seinen Collega erst gestern besucht und wenngleich der Iulius wohl noch für einige Zeit ausfallen wird, so befindet er sich dennoch bereits auf dem Weg der Besserung. Mein Sohn konnte sogar wieder ein paar Sätze mit ihm wechseln und hat schon erste Informationen zum Hergang zusammengetragen.", berichtete der alte Hemina durchaus stolz. Der Praefectus hatte bereits ein klares Bild davon vor Augen, wie er selbst die Stadt führte, während sein Sohn am Ende der Amtsperiode die Lorbeeren für die Aufklärung des Attentats auf den Duumvir Iulius bekommen würde. Nur ein kleines Problem gab es da noch:
    "Vielleicht solltest du dem Iulius auch mal einen Besuch abstatten... Eventuell erzählt er dir ja sogar, weshalb im Namen der Götter er nicht vor hat ermitteln zu lassen und/oder Anzeige zu erheben..." Immerhin war dieses Attentat eindeutig ein Verbrechen gegen den Iulier als Privatmann gewesen - zumindest nach Ansicht des alten Cassius. Einen Duumvir als Amtsperson hätte man nach seiner Auffassung nur zusammen mit dessen Liktoren angreifen können. Doch diese Überlegung beruhigte den jungen Cassier verständlicherweise wenig, sodass der Alte seinem Sohn in der Curia zumindest ein bisschen Freiraum für persönliche Ermittlungen schaffte. Die Civitas als solche würde wohl unter den Cassiern keine Ermittlungen veranlassen...

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  • Er konnte es sich zwar kaum vorstellen, dass den Decimer genau diese Dinge interessierten, doch wer wüsste schon, was die Kanzlei sich dabei dachte. Mit ernster, aber vorsichtiger Stimmlage fragte Dives nach:
    "Ist es das, was du wissen willst? Dann haben wir natürlich auch ein paar tolle Thermen, die von der Stadt betrieben werden, und neben Mercurius und Hercules haben natürlich auch noch andere Götter, allen voran der Hauptgott von Ostia, Vulcanus, einen Sitz hier. Das Capitolium hast du auf dem Weg hierher sicherlich auch schon gesehen. Auch wenn ich sagen muss, dass die Tempel und natürlich auch der Grund und Boden, auf dem diese stehen, genaugenommen ja den jeweiligen Göttern übereignet wurden...", schloss der Iulier fürs Erste und wartete ab, inwieweit diese Angaben überhaupt dem Geschmack des Primicerius entsprachen...

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  • Ocella Gesicht hellte sich etwas auf, zumal er nach den ersten Ausführungen wohl davon ausgehen konnte, dass Curia bald wieder zu ihrer üblichen Effizienz zurückfinden würde. Nichts würde der Civitas am besten nützen, als eine effiziente Curia, die sich einerseits um das Alltagsgeschäft kümmerte und gleichzeitig solch wichtige Fragen, wie die Ermittlungen um das Attentat, aufklären konnte. Das freut mich zu hören, Praefectus. Leider konnte ich ja mit deinem Sohn,dem Duumvir, persönlich sprechen. Es trifft sich aber gut, dass dein Sohn weitere Informationen über den Hergang dieser schrecklichen Untat sammeln konnte. Die er offensichtlich nicht mit dem Helvetier zu teilen gedacht. Sonst hätte er sicherlich bereits eine Notiz in seinem Officium zu liegen gehabt. Das beantwortete schonmal Nummer 1 seiner Fragen vom Anfang.


    Als der alte Cassius dann fortfuhr fiel dem Helvetier alles aus dem Gesicht. Er brauchte einige Augenblicke, um das Ausmaß dessen zu begreifen, was der alte Cassier ihm hier grade erzählte. Der Iulier wollte keine Ermittlungen?!?! Nicht nur, dass damit eine große Möglichkeit flöten ging, politisches Kapital zu sammeln, er sandte damit auch ein katastrophales Zeichen an Schläger und Verbrecher aus, die sich nicht mit einem kleinen Diebstahl begnügten, sondern sofort mit dem Messer auf ihre Opfer losgingen...


    Die Verwirrung des Helvetiers war deutlich erkennbar und wurde offensichtlich, als er noch mal nachfragte Der... Duumvir Iulius will keine Ermittlungen? Es würde wirklich nötig sein, dass er ihn auch noch mal besuchen würde, jedoch bezweifelte er, dass er weitere Informationen bekäme. Den Cassier kannte er deutlich länger und als Mit-Duumvir dürfte das Verhältnis auch enger sein, als zu einem ehemaligen Scriba und amtierendem Aedil... Einen Versuch war es dennoch wert. Ich glaube... setzte Ocella vorsichtig an, machte eine kurze Pause, da er sich immer noch sammeln musste es ist wirklich sinnvoll, wenn ich Duumvir Iulius einen Besuch abstatte. wiederholte er dann letztlich nur das, was der alte Cassier ohnehin schon vorgeschlagen hatte. Natürlich würde das so wirken, als wenn der alte Cassier jetzt auch noch die Kontrolle über den Aedil bekommen hatte (was ja auch in gewisser Weise der Fall war). Aber eines versprach sich Ocella jetzt, wo er seine Gedanken wieder geordnet hatte: Das würde nicht zum Dauerzustand werden.

  • "So sieht es aus.", warf der Praefectus auf die rhetorische Frage des Helvetiers ein und für eine kurzen Moment blickte er selbst etwas ratlos drein und eine tiefe Furche zog sich über seine Stirn. Er hatte auch keine Ahnung, was den jungen Iulius bei allen Göttern ritt, dass er mit seinen Ressourcen als Duumvir den oder die Täter nicht mit aller Härte verfolgen ließ. Aber vielleicht plante der Knabe ja auch auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Dann würde Minor letztlich eben den Iulius zur Strecke bringen, um sich und seine Gens abermals zu empfehlen...
    "Gibt es sonst noch etwas, das du mit mir besprechen möchtest? - Ansonsten würde ich mich über eine kurze Notiz von dir freuen nach deinem Besuch beim Iulius.", erklärte er sodann und machte damit gleichsam klar, was er erwartete. Anschließend nahm er eine der Tabulae, die auf dem Tisch lagen, in die Hand und begann diese zu lesen. In Worten: Sollte es sonst nichts geben, so wäre dieses Gespräch an dieser Stelle beendet.

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  • Jetzt, wo seine Gedanken wieder beisammen waren, konnte Ocella wieder etwas selbstbewusster auftreten. Nun, zwei Sachen möchte ich ansprechen. Einerseits läuft der Verkauf des Barbiers nur schleppend. Bisher liegt nur ein Angebot vor. Ich werde das Angebotsfenster noch ungefährt zwei Wochen* geöffnet lassen. Danach müssen wir halt davon ausgehen, dass es nur ein Angebot gibt. Dieses Angebot war natürlich sein eigenes. Allerdings wollte er jeden Anschein der eigenen Vorteilsnahme verhindern. Wenn es noch Interessenten gab, würden diese noch etwas Zeit haben, zu bieten. Wenn nicht, würde er selbst in die letztlichen Verhandlungen eintreten, wobei er die Aufgabe der Vertretung der Civitas dann ohnehin dem Asinier übertragen müsste und würde. Andererseits kann ich bereits jetzt ankündigen, dass die Arbeit an einer ostiensischen Marktordnung gut vorangeht. Ich schätze, dass ich eurem Officium in ein paar Wochen* einen ersten Entwurf werde vorlegen können. Jetzt ging es um Frage zwei. Mal schauen, ob er verbindliche Anordnungen des Praefecten erhalten würde oder sich dieser zuerst mit seinem Sohn absprechen wollte.


    Sim-Off:

    * Zeitschiene: Beginn des Gesprächs

  • "Sehr gut, sehr gut.", hielt der Praefectus in der Barbier-Angelegenheit fest und legte die Tafel vorerst wieder aus der Hand. Solange es wenigstens ein Angebot gab, existierte immerhin die Möglichkeit, dass der Betrieb erfolgreich abgestoßen werden könnte. Dass dieser einzige Interessent hier direkt vor dem Cassier saß, ahnte dieser trotz der an das Officium Duumvirorum gerichteten Nachricht nicht. Diese war von einem Scriba nämlich schön aus der duumvirischen Post aussortiert worden und letztlich irgendwo bei den Akten für die Aedile gelandet. Immerhin hatte der Duumvir Cassius diese Angelegenheit klar abgegeben und war selbst mit anderen Dingen beschäftigt...


    "Eine Marktordnung, richtig. Nun, dann freue ich mich auch in dieser Sache.. in ein paar Wochen von dir zu hören und zu lesen. Ich würde mir das ganze schließlich wenigstens einmal gern zu Gemüte führen, bevor ich eine Sitzung einberufe, in der dieser Vorschlag dann diskutiert werden kann.", erklärte er dann und dachte dabei nicht einmal an seinen Sohnemann. Für den Alten war schließlich klar: Soetwas Juristisches musste irgendwo Kopf und Fuß haben und eh Minor sich und vor allem die Cassier in der Curia und vor dem Helvetius blamierte, da übernahm er als Praefectus und gewesener Duumvir diese Besprechung lieber selbst.
    "Wie umfangreich wird dieser Entwurf einer Marktordnung denn voraussichtlich?", erkundigte sich der Praefectus anschließend, zog die linke Augenbraue hoch und schaute Ocella nachdenklich an. Dabei überlegte er, wann er sich selbst dann in diese Thematik einarbeiten müsste, um sich entsprechend vorzubereiten. Darüber hinaus hing von der Antwort des Helvetiers natürlich auch ab, wie groß das Zeitfenster für den entsprechenden Termin sein müsste...

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  • Die Worte des Cassiers sprachen Bände. Seinen Sohn erwähnte er nicht einmal, sodass Ocella nun wusste, mit wem er es letztlich zu tun hatte. Auch sein Punkt Zwei war nun beantwortet und es galt nun die Marktordnung grob zu umreißen. Die Marktordnung wird nach dem jetzigen Stand maximal XXX Einzelpunkte enthalten. Hierbei werden alle Angelegenheiten, angefangen bei der Standplatzvergabe auf dem Marktplatz, über die Sicherheit auf dem Platz bis hin zu Sanktionen gegen Verstöße gegen die Marktordnung alle wichtigen Fragen behandelt. wie gesagt ist es ein erster Entwurf, der vorerst nur an die Amtsträger der Curia zur Stellungnahme weitergeleitet wird. Erst nachdem dann mögliche Änderungswünsche eingearbeitet sind, würde ich eine Aussprache beantragen.

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