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“Ich denke, hier gibt es ein kleines Missverständnis, ehrenwerter Duumvir Iulius“, begann Kephalos bemüht beschwichtigend. “Ich werde für dich das Bauwerk errichten, mit sämtlichen Beteiligten verhandeln, die Spreu vom Weizen trennen und dir fähige Bauarbeiter besorgen, mit meinem ganzen Können und Wissen dafür Sorge tragen, dass der Tempel in gegebener Zeit fachkundig errichtet wird. Ich werde für dich alle Arbeiten koordinieren, dass sie in der richtigen Reihenfolge ausgeführt werden und so keine Verzögerungen entstehen. Meine Schüler und ich werden sämtliche Berechnungen, Pläne und sonstigen Aufgaben von deinen Schultern nehmen.
Was ich dir allerdings nicht abnehmen werde, ist das Risiko des Baus und der Kosten. Ich werde das nötigste tun, um die Kosten gering zu halten, aber bezahlen musst du sowohl die Arbeiter, als auch die Anlieferer. Und natürlich auch meine Person. Von daher werden wir keinen Vertrag aufsetzen, bei dem du mir das Geld überantwortest und ich sämtliche Baurisiken auf meine Schultern zu nehmen habe. Ich bin ein kleiner Architekt und kann mir den Bau eines Tempels bestimmt nicht leisten, ebenso wenig wie ich eine derart große Menge Geld sicher würde verwahren können in meinem Haus. Ich bin sicherlich fähig, aber nicht reich, verehrter Duumvir.“
Kephalos atmete einmal tief durch und hoffte, dass sein Gegenüber den Punkt verstanden hatte. Kephalos konnte sich schlicht nicht leisten, bei Bauverzögerungen, die immer mal vorkommen konnten – es musste nur ein außergewöhnlich regenreicher Winter kommen, so dass Straßen unpassierbar würden – den Rest dann aus eigener Tasche zu bezahlen. Er konnte nur Schätzungen abgeben bei einem Bauvorhaben dieser Größenordnung.
“Und ich fürchte, dass ich als Grieche nicht gänzlich firm bin mit den nötigen kultischen Handlungen bei einem Tempel auf rhomäischem Grund. Sofern zuvor eine Begehung möglich ist, kann ich in der Zwischenzeit, bis zur endgültigen Weihung, bereits Berechnungen vornehmen und anfangen, mit Steinmetzen und Materiallieferern zu verhandeln, ebenso mit Holzlieferanten, Bäume geeigneter Länge zu schlagen und das Holz abzulagern. Mit dem Bau begonnen werden kann dann, sobald die kultische Praxis es erlaubt, vor allen Dingen mit den Einebnungsarbeiten und dem ausheben der Fundamente für der Vorbau und dergleichen.“