Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

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    “Ich denke, hier gibt es ein kleines Missverständnis, ehrenwerter Duumvir Iulius“, begann Kephalos bemüht beschwichtigend. “Ich werde für dich das Bauwerk errichten, mit sämtlichen Beteiligten verhandeln, die Spreu vom Weizen trennen und dir fähige Bauarbeiter besorgen, mit meinem ganzen Können und Wissen dafür Sorge tragen, dass der Tempel in gegebener Zeit fachkundig errichtet wird. Ich werde für dich alle Arbeiten koordinieren, dass sie in der richtigen Reihenfolge ausgeführt werden und so keine Verzögerungen entstehen. Meine Schüler und ich werden sämtliche Berechnungen, Pläne und sonstigen Aufgaben von deinen Schultern nehmen.
    Was ich dir allerdings nicht abnehmen werde, ist das Risiko des Baus und der Kosten. Ich werde das nötigste tun, um die Kosten gering zu halten, aber bezahlen musst du sowohl die Arbeiter, als auch die Anlieferer. Und natürlich auch meine Person. Von daher werden wir keinen Vertrag aufsetzen, bei dem du mir das Geld überantwortest und ich sämtliche Baurisiken auf meine Schultern zu nehmen habe. Ich bin ein kleiner Architekt und kann mir den Bau eines Tempels bestimmt nicht leisten, ebenso wenig wie ich eine derart große Menge Geld sicher würde verwahren können in meinem Haus. Ich bin sicherlich fähig, aber nicht reich, verehrter Duumvir.“


    Kephalos atmete einmal tief durch und hoffte, dass sein Gegenüber den Punkt verstanden hatte. Kephalos konnte sich schlicht nicht leisten, bei Bauverzögerungen, die immer mal vorkommen konnten – es musste nur ein außergewöhnlich regenreicher Winter kommen, so dass Straßen unpassierbar würden – den Rest dann aus eigener Tasche zu bezahlen. Er konnte nur Schätzungen abgeben bei einem Bauvorhaben dieser Größenordnung.


    “Und ich fürchte, dass ich als Grieche nicht gänzlich firm bin mit den nötigen kultischen Handlungen bei einem Tempel auf rhomäischem Grund. Sofern zuvor eine Begehung möglich ist, kann ich in der Zwischenzeit, bis zur endgültigen Weihung, bereits Berechnungen vornehmen und anfangen, mit Steinmetzen und Materiallieferern zu verhandeln, ebenso mit Holzlieferanten, Bäume geeigneter Länge zu schlagen und das Holz abzulagern. Mit dem Bau begonnen werden kann dann, sobald die kultische Praxis es erlaubt, vor allen Dingen mit den Einebnungsarbeiten und dem ausheben der Fundamente für der Vorbau und dergleichen.“

  • Sedulus nickte und lächelte dabei.


    Irgendwann also. Vielleicht auch etwas eher als dir lieb ist. Aber gut, warten wir bis zur nächsten Vollversammlung, danach wisseen wir sicherlich mehr. Ich hege keine großen Ambitionen meinem Patron nachzufolgen, aber wenn es sein muß, dann werde ich sicherlich nicht ablehnen, der Factio willen.


    Erklärte Sedulus. Er würde in nächster Zeit lieber etwas mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wenn es sich mach lassen würde.
    Als die Frage nach Quarto kam, blickte Sedulus betroffen zu Boden.


    Nein, ich habe leider nicht von ihm gehört. Ich kann nur hoffen, dass es ihm und den Seinen gut geht. Mögen die Götter ihre schützenden Hände über sie halten.


    Da wußte Sedulus noch nicht, dass Quarto und Sedulus`Neffe samt Corvus bei ihnen in Rom aufschlagen würde.

  • Dives nickte bedächtig. Was hatte er sich bei seinem Vorschlag gedacht? Es war klar, dass der Architectus kein Baurisiko übernehmen würde und der Duumvir hätte dem Mann das Geld ja auch mitnichten gleich geben wollen. Er musste schließlich über einen gewissen Teil noch mit seinem Freund Aculeo sprechen. Auf welche Art der Antwort er nun genau gehofft hatte, konnte er so spontan aber auch nicht sagen. Vermutlich musste diese Antwort des Cephalos jetzt also so kommen. Wahrscheinlich.
    "Das verstehe ich natürlich vollkommen.", erklärte er dann und verkniff sich zu sagen, dass er es wohl anders gemeint hatte. Da er nicht genau sagen konnte, wie er es denn gemeint hatte, würde das vermutlich eh nur mehr Fragen aufwerfen, als dass es Fragen beantwortete.
    "Dann sag mir aber, was ist es, das du persönlich für deine Dienste zu bekommen gedenkst? Dabei sind deine Schüler sicherlich ebenfalls einzubeziehen. Und wie stellst du dir ebendies vor? Ich weiß aus der Vergangenheit, dass die Stadt beispielsweise beim Tempel des Merkur den damaligen Architectus nach Bauabschnitten in Raten bezahlt hat. Hast du ähnliche Vorstellungen davon oder grundsätzlich verschiedene?", erkundigte sich der Duumvir. Einen Teilbetrag fix zu kennen, hieß immerhin, dass für den Gesamtbetrag die Planungunsicherheit irgendwo abnahm. Darüber hinaus wären mehrere Zahlungen für den Architectus ja vielleicht auch steuerlich günstiger...


    "Und bezüglich der nötigen kultischen Handlungen brauchst du dich nicht zu sorgen. Ich sehe keinerlei Gründe, aus denen du nicht bereits zuvor den Baugrund zur Erfassung der nötigen Daten begehen können solltest.", führte Dives anschließend aus. Immerhin musste der Augur, soweit war der Duumvir bereits informiert worden, den Baugrund einmal abschreiten. In diesem Fall war dies wohl recht einfach, da der Baugrund durch Straßen und andere Gebäude begrenzt war. Doch für Tempel außerhalb des Stadtgebietes, für die die gleichen Rituale ja ebenfalls notwendig waren, sah es da eben anders aus. Da benötigte man zwangsläufig erst einen genauen Plan, bevor der Augur seines Amtes walten könnte. Aus Sicht des Iuliers war seine Antwort also nur ein logischer Rückschluss.
    "Ah, und hier kommen auch schon die Kopien, die dir bereits im weiser Voraussicht zu deiner Verfügung angefertigt wurden. Auf einem der Pläne solltest du das Baugrundstück in seiner Form und Ausdehung auch sehen können. Es wurde meines Wissens nach auch extra etwas farblich hervorgehoben, wenngleich dies eine Baugrundbegehung natürlich in keinster Weise ersetzen können wird.", reichte Dives dann, nachdem der Vorzimmerbeamte die gewünschten Unterlagen ins Officium Duumvirorum gebracht hatte, jene gleich weiter. Auf dem erwähnten Plan zu sehen war ein Detailausschnitt des Stadtplans mit natürlich lediglich den Umrissen der einzelnen Gebäude beziehungsweise Grundstücke. Wie erwähnt, hatte man das künftige Bauland orange umrandet.
    "Die Materialanlieferungen sollten, das geht hieraus ebenfalls hervor, über den Portus Tiberis geschehen, da dieser am nächsten liegt. Schiffe mit größerem Tiefgang müssten ihre Waren dafür vermutlich in Portus auf kleine Schiffe umladen.", erklärte er anschließend. Da man selbst für den direkten 'Landweg' von Portus nach Ostia einmal die Fähre über den Tiber benutzen musste, konnte man die Dinge auch gleich in den Flusshafen mit Booten einschiffen lassen.

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  • "Vielleicht auch etwas eher als mir lieb ist, ja.", wiederholte Dives nur gedankenlos und zerbrach sich keinen weiteren Kopf daran. Vielmehr beschäftigte ihn da doch die Sache, dass Sedulus kaum Ambitionen auf den Factiovorsitz anmeldete. Als Vicarius hätte er schließlich beste Aussichten auf die Nachfolge! Und falls er diese nicht anträte, so sah es natürlich in den Vorstellungen des Iuliers auch mit den eigenen Plänen dort mehr zu übernehmen recht düster aus. Nicht im Traume ahnte er, welche Gedanken der Germanicer hinter seinem Lächeln verbarg.
    "Auf jeden Fall ist es gut zu hören, dass du wenigstens im Sinne der Factio ein Führungsangebot nicht ablehnen würdest. Denn ganz ehrlich: Sollte dieser Posten tatsächlich alsbald zur Diskussion stehen, so würde ich dich nicht nur allzu gerne wählen, sondern dich im Zweifelsfall sogar zur Wahl vorschlagen wollen.", erklärte er bestimmt. Diese Rechnung, bei der er selbst ebenfalls nicht leer ausgehen würde, hatte Dives ja bereits mehrfach gedanklich durchgespielt. Ohne Sedulus als Zugpferd sah er seine eigenen Ziele in dieser Angelegenheit in weitere Ferne rücken und das würde er sich zumindest nicht tatenlos einfach so ansehen...


    "Hoffen wir das Beste!", sprach der Iulier hoffnungsvoll auf die erwartete Antwort des Senators und ließ offen, was das Beste letztlich hieß. Schlussendlich war es doch eh so, dass sich zumeist eine neue Tür öffnete, wenn eine alte ins Schloss fiel. Man müsste nur die Augen offen genug halten, um eben nicht nur die verschlossenen Tore zu sehen.

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    Da kam sie natürlich, die unvermeidliche Frage an seinem ganz persönlichen Verdienst. “Mein persönlicher Lohn richtet sich nach dem letztlichen Aufwand für den Tempel und beträgt einen sechsten Teil der Baukosten und wird ebenfalls in Abschlägen gezahlt nach vollendeten Bauabschnitten. Den ersten Teil, wenn die Fundamente stehen, dann nach Errichtung des Hauptgebäudes und schließlich den letzten Teil nach Aufsetzen des Daches“, erklärte er. Was für eineinhalb Jahre nicht unbedingt ein fürstlicher Lohn war, aber doch so viel, dass er davon leben konnte. Und nicht zuletzt erhielt er dadurch Ruhm und Ansehen, was ihm weitere Arbeiten einbringen würde, für die er auch mehr verlangen konnte.


    Dann kam auch schon ein seeeeehr bunter Plan, bei dem Kephalos vieles sah, nur nicht das, wovon auch immer der Duumvir da sprach. Überhaupt fand er es sehr ungewöhnlich, dass jemand einen Plan des Stadtviertels gemacht hatte, üblicherweise hatte Städte so etwas eher weniger, vor allem, da sich Bauten ja doch gerne änderten und immer wieder einmal eine Insula einstürzte und völlig anders wieder aufgebaut wurde, oder jemand an seinem Haus einen Anbau machte und dergleichen.
    “Ich denke, eine Baugrundbegehung ist unabdingbar“, meinte er daher nüchtern und legte den bunten Plan beiseite – und fragte sich lieber nicht, wie die farbigen Darstellungen überhaupt zustande gekommen waren. Er wusste, wie teuer farbige Flüssigkeiten waren, die über die Deckkraft von Fruchtsaft hinausgingen.


    Zu den möglichen Lieferwegen nickte er erst einmal. Er hatte sich ja bislang weder den Baugrund noch dessen Umgebung näher angesehen, denn immerhin konnte er nicht wissen, ob er überhaupt den Auftrag erhalten würde, und er verschwendete seine Zeit nicht unnötig. “Über all das kann ich erst eine Meinung verlautbaren, wenn ich mir die näheren Umstände angesehen habe, Iulius. Du kennst deine Stadt da sicherlich besser als ich, der ich erst am gestrigen Tage hierher gekommen bin.“

  • Sedulus lächelte.


    Wir werden sehen. Wer weiß schon was uns die Zukunft beschert. Und ja, hoffen wir das Beste.


    Sedulus sah seinen Becher an in dem noch etwas Wein war und leerte diesen.


    Nun will ich dich aber nicht länger von deiner kostbaren Zeit abhalte Duumvir Dives.


    Grinste Sedulus verschmitzt bei seiner förmlichen Anrede.


    Es hat mich gefreut, dich nach der langen Zeit wieder zu sehen. Und wegen der Factio, sollte sich etwas ergeben, werde ich mich bei dir melden.


    Sedulus erhob sich langsam und streckte seinen rechten Arm nach Dives aus.


    Dann wünsche ich dir noch einen angenehmen Arbeitstag und arbeite nicht mehr so viel.


    Lächelte Sedulus erneut. Bei seinen letzten Worten dachte er an sich. Er wäre froh, er hätte bald einen neuen Posten.

  • Der Duumvir nickte und machte sich eine kurze Notiz hierzu. Sein asinischer Quaestor würde ihm später ausrechnen, dass dies bei einem Planbetrag von 135 Aurei für die Bezahlung des Architekten hieß, dass jener wohl dreimal 750 Sesterzen erhalten würde, wenn man von einem konstanten Betrag ausging.


    "Nun, was hälst du davon, wenn ich dich einmal zum künftigen Baugrund des Tempels begleite und wir diesen gemeinsam begehen?" Kurz schaute er aus dem Fenster nach dem etwaigen Sonnenstand.
    "Ich sollte etwa eine Hora bis zu meinem nächsten Termin haben und unter Umständen könnte uns ja sogar der Aedilis operum publicorum...", dessen Amtstitel ja bereits fast alles über seine Funktion innerhalb Ostias aussagte, "... begleiten.", schlug Dives vor. Die Verpflichtungen des Aedils hatte er dabei natürlich mitnichten alle im Kopf, sodass er nur hoffen und darauf spekulieren konnte, dass jener überhaupt derzeit im Hause war.
    "Alternativ könnten wir natürlich auch einen Termin für einen der nächsten Tage ausmachen, um auch wirklich ausreichend Zeit und den Aedil an unserer Seite zu wissen.", stellte er daher als weitere Möglichkeit in den Raum. Ansonsten gäbe es aus seiner Sicht aktuell wohl nichts weiter zu besprechen.

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  • Der Iulier lächelte. 'Duumvir Dives' - eine nette Alliteration.
    "Nun denn, wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Besuch Aculeos und ja vielleicht auch noch dem einen oder anderen weiteren Freund oder Verwandten.", gab Dives dem Senator noch mit auf den Weg und ließ es sich hierbei nicht nehmen auch noch einmal ganz unverbindlich auf seine Onkel Iulius Proximus und Octavius Victor, sowie seinen Cousin Iulius Centho hinzuweisen. Bezüglich des Decimers, für den sein Herz schlug, hatten seine Überzeugungskünste ja nicht gewirkt, wie es zumindest zu diesem Zeitpunkt den Anschein hatte.
    "Es war mir wie immer eine Freude dich zu sehen und mit dir zu sprechen, wenngleich ich befürchte, dass ich nach einem eher entspannten Plausch nun gerade nochmal besonders 'ranklotzen muss.", verzog er sein Gesicht zu etwas, das wohl einmal ein Lächeln werden sollte. Es gab hier definitiv viel zu tun - und davon wirklich mehr als genug...
    "Mögen die Götter auf dich und die Deinen ein wachsames Auge werfen. Vale bene, Sedulus!", verabschiedete er sich letztlich, um sich dann angekündigtermaßen wieder seiner eigentlichen Arbeit zu widmen.

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  • Sim-Off:

    Sorry, viel zu tun und bei den Temperaturen wenig Kreativität


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    Ädile hatten die unangenehme Eigenart, sobald das Thema zum Punkt Kosten zu kam, sehr laut und sehr selbstwichtig zu werden. Man musste nicht erwähnen, dass Kephalos sich zwar immer bemühte, höflich zu Ädilen zu sein – zu Geldgebern sollte man das immer sein – aber auf der anderen Seite auch nicht unbedingt erpicht darauf, sich mit diesen zu unterhalten.
    “Wenn deine Zeit es erlaubt, können wir die Begehung auch gleich vornehmen. Bis zum Einbruch der Nacht sind es ja noch einige Stunden – wenn gleich ich dich selbstverständlich dann auch entschuldigen würde, so du noch andere Termine hast. Aber nun, da du mir die Ehre des Auftrages erweist, möchte ich mich gerne so schnell wie möglich auch mit dem Objekt befassen und es zu einem hoffentlich baldigen und guten Abschluss führen.“ Gut, es war ein klein wenig geflunkert, denn ob man jetzt heute oder morgen oder in einer Woche startete, würde angesichts der Gesamtzeitspanne nun wirklich keine Rolle spielen. Auf die Handwerker und Materiallieferungen würde man ohnehin dann warten müssen. Überhaupt mussten selbige erst gefunden werden. Dennoch war es natürlich wahr, dass er seine ganze Energie in den Tempelbau zu stecken gedachte und hoffte, dass dies zu seinem Ruhm ebenso beitrug wie zu dem des Duumvirn.

  • Sim-Off:

    Wie gesagt: Kein Ding. So ist das eben auf der Sonnenseite des Lebens! :D


    Die Entscheidung des Architectus war Dives nur recht. Denn was man heute konnte besorgen, das stünde nicht mehr auf dem Plan für morgen. Und für den Aedilis operum publicorum machte es letztlich bestimmt auch nicht den riesigen Unterschied, ob er nun vom ersten Vor-Ort-Gespräch an dabei sein würde oder eben erst ab dem zweiten. Während der Iulier mit dem Tempelbau nämlich nicht nur gegenüber der Civitas, sondern auch gegenüber Iuppiter Serapis selbst irgendwo in der Verpflichtung stand, wollte der hortensische Aedil, wie Ostianus behauptete gehört zu haben (und der müsste es ja wissen), bereits nach dieser Amtzeit Ostia in Richtung Roma den Rücken kehren...
    "Sehr schön! Dann wollen wir uns mal auf den Weg machen, oder?", erklärte Dives also und ließ den von seinem Gegenüber unerwähnt gelassenen Aedil eben für diesen ersten Termin ganz außen vor. Letztlich war er ja hier auch der Duumvir - und was der Kuchen sagte, das hatten die Kekse zu tun, von den kleinen Krümeln, die hier überall herumwuselten, mal ganz zu schweigen! So erhob sich dann der Iulier von seinem Platz und würde den Architekten im direkten Anschluss an ihr Gespräch zum künftigen Bauplatz des Tempels des Iuppiter Serapis führen, von wo er erst in schätzungsweise anderthalb Horae wieder zurück sein würde. Sein nächster Termin folglich brauchte heute einmal etwas mehr Geduld als üblich.

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  • Vielen Dank. Ich hoffe ich kann etwas für ihn tun. Allerdings wird es wohl sehr schwer werden.


    Sedulus wußte, wer erst einmal im Carcer saß, der kam so schnell und so einfach nicht wieder da raus. Es sei denn, er war wirklich unschuldig.


    Die Freude war ganz auf meiner Seite.


    Lächelte Sedulus.


    Ach, dass schaffst du doch mit links!


    Ja, da sagst du etwas.
    Mögen die Götter auch auf dich ein wachsames Auge haben. Wir können es brauchen.
    Wir sehen uns Dives.


    Sedulus nickte seinem Freund noch einmal zu und machte sich dann auf den Weg.

  • Der letzte Tag als Duumvir von Ostia war angebrochen. Bereits vor einer Weile hatte Dives deshalb damit begonnen dann und wann dies und das aus seinem Officium mit in die Villa Iuliana zu nehmen, um nicht zu viel auf einmal ausräumen zu müssen. Gleichsam hatte er wohlweißlich natürlich auch mehrere Dokumente privat von fähigen Haussklaven kopieren lassen, denn man wusste ja nie, wofür man derlei wohlmöglich noch einmal brauchen könnte oder gar benötigen würde. Vor allen Dingen waren es dabei natürlich die Finanzunterlagen, die der Iulier sich auf diese Weise beschafft hatte, wie aber auch einiges andere.
    An diesem letzten Tag nun, verließ der scheidende Duumvir iterum Ostiensis Marcus Iulius Dives zum vorerst letzten Mal das Officium Duumvirorum, während zwei seiner Sklaven die letzten Sachen ihres Herrn zusammensammelten und später in die Villa Iuliana brachten. Dives unterdessen befesttigte höchst selbst den Aushang zum Wahlausgang, bevor er in einer am frühen Nachmittag dieses Tages angesetzten Sitzung des Ordo Decurionum * die neuen Magistrate vorstellte und vereidigte.


    Sim-Off:

    * Da im Sitzungssaal noch immer eine Sitzung läuft, die ich auch noch gerne beenden würde, verzichte ich mal auf das nähere Ausspielen dieses Vorgangs.


    Titus Helvetius Ocella, neben Memmius Aterius Marcellinus einer der beiden neuen Duumviri der Civitas Ostia, würde auf seinem neuen Schreibtisch noch eine letzte Notiz des Iuliers finden:


    Ad manus Duumviri Ostiensis T. Helvetii Ocellae



    Dives Duumviralicius bis Ostiensis Ocellae Duumviro Ostiensis s.d.


    Zunächst möchte ich dir ganz herzlich zu deinem verdienten Wahlsieg gratulieren! Führe die Civitas mit starker, aber gerechter Hand, sei weiter so tüchtig, wie ich dich kennenlernen durfte, und sei dir absolut versichert, dass du mir stets ein guter Aedil warst!


    Weiterhin möchte ich jedoch auch gleich mit ein paar kleineren Bitten an dich heran treten. So möchte ich dich beispielsweise an meinen Klienten Asinius Celer erinnern, der mir, so wie du, stets treu zur Seite stand. Du weißt, wie sehr ich mir wünschen würde, dass er nach seiner Quaestur nun zum Decurio Ostiensis berufen wird.


    Des Weiteren kann es unter Umständen sein, dass man dich mit der Lieferung der Kultstatue des Iuppiter Serapis behelligen wird. Wie du weißt, ist es mein eigener Wunsch, dass ich ebendiese persönlich stifte, sodass ich dich bitte, etwaige Leute mit derartigem Anliegen an die Villa Iuliana Ostiensis weiterleiten zu lassen. Dort werde ich wohl in nächster Zeit eh noch des Öfteren sein, wenngleich ich meinen Hauptwohnsitz mit dem Ende meines Duumvirats wieder in die Casa Iulia nach Roma verlege.


    Ferner möchte ich auch noch eine dritte Bitte an dich tragen. Sowohl mein Kient Asinius Celer, wie auch mein nunmehr gewesener Collega Cassius Minor haben sich dazu bereit erklärt, den Tempelbau in meinem Sinne weiter zu beaufsichtigen. Folglich würde ich es sehr begrüßen, wenn sie entsprechende Befugnis von dir erhalten würden, mit der sie dies auch ganz offiziell tun dürfen.


    Mögen die Götter dir bei deinen neuen Aufgaben stets treu zur Seite stehen und mögest du von dir hören lassen, wenn der Kaiser uns ruft!


    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    DUUMVIRALICIUS BIS - OSTIA

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  • Der erste Arbeitstag war bereits lang müsste aber wohl noch länger werden. Am Vormittag waren Ocella und die anderen neuen Amtsträger von den beiden ehemaligen Duumviri vorgestellt worden. Danach hatten sich die Amtsträger in einem Besprechungsraum getroffen, um die zukünftigen Aufgaben zu verteilen. Neuer Aedilis Mercatuum wurde Numerius Pilius Iavolenus, sein Collega Sextus Procilius Metellus, ein dem Herennius nahestehender Schiffsbesitzer. Allerdings hatte Ocella ihm klar gemacht, dass der noch laufende Tempelbau unmittelbar durch das Officium Duumvirorum organisiert werden würde, sodass das Projekt seinem Einfluss vollständig entzogen war. Zähneknirschend nahm der Procilier diese Entscheidung auf, wollte aber nicht direkt am ersten Tag einen Konflikt provozieren.


    Danach organisierten die neuen Amtsträger noch ihr jeweiliges Officium. Einige Scriba wurden entlassen oder versetzt, andere wechselten die Zuständigkeit und wieder andere wurden neu eingestellt. Der relativ bekannte Scriba Macarius wurde zum leitenden Scriba in der Schreibstube ernannt und sollte nun direkt den Duumviri zuarbeiten.


    Erst am späten Nachmittag kamen Ocella und der Aterier dann zum ersten Mal in ihr neues Officium. Beide traten sofort an ihre Schreibtische und der Aterier erblickte natürlich sofort die Tabula mit der Nachricht. Er las die Grußworte und reichte sie dann an Ocella weiter.


    Ein Brief für dich von unserem Amtsvorgänger Iulius Dives.


    stellte der Aterier nüchtern fest und fing dann an, seinen Schreibtisch an seine Bedürfnisse anzupassen.


    Der Helvetier wiederum las sich den Brief durch, nickte zufrieden und legte ihn dann in die Schublade seines Tisches. In den nächsten Tagen würde er die Bitten abarbeiten.

  • Es ging weiter in Ostia. Die neue Stadtverwaltung hatte einige Tage benötigt, um einen normalen Betriebsablauf wieder herzustellen. Doch klappte das dann erstaunlich schnell. Viele Scribae waren bereits in ihre Themen eingearbeitet und die neuen wurden von den alten Hasen schnell eingeführt.


    Am Vormittag hatten Ocella und sein Collega Aterius Marcellinus ein Dienstgespräch der Amtsträger angesetzt, dass ab diesem Zeitpunkt einmal wöchentlich stattfinden sollte, um den Informationsfluss zwischen den Abteilungen offenzuhalten. Alle Amtsträger sollten jeweils einen kurzen Bericht über die Vorkommnisse der vergangenen Woche vorstellen, sodass dann eine kurze Diskussion dazu stattfinden sollte. Die Länge der Besprechung wwurde vorerst auf eine Stunde festgesetzt, was ausreichen sollte, um die wichtigsten Themen zu besprechen und Fragen zu klären.


    Aufgrund des Beginns der Amtszeit war die Liste der Themen bei dieser ersten Besprechung entsprechend kurz. Die beiden Aedile berichteten über die Zusammenstellung ihrer Officia und hatten damit auch schon ihre Punkte abgearbeitet. Der Quaestor Turpilius Auruncus hatte da schon mehr zu berichten, darunter die Einzahlung mehrerer Honoraria, darunter auch das des gewesenen Quaestors Asinius Celer sowie den aktuellen Stand der Stadtkasse. Die beiden Duumviri wiederum verlasen dann noch die anstehenden Erhebungen in den Ordo Decurionum und fassten kurz die Aufgaben der kommenden Woche zusammen, sodass das Gespräch bereits nach zwanzig Minuten beendet war.

  • Eigentlich war das Thema "Classis" mittlerweile nur noch lästig. Ocella hatte sich die Akte zur Classis ins Officium bringen lassen, um den letzten Stand dazu in Erfahrung zu bringen. Der Bürgerkrieg war schon relativ lange vorbei und dennoch war noch immer eine Flottencenturie unter dem Befehl des unmöglichen Centurio Menenius Planta im Hafen stationiert. Wenigstens war diese nicht mehr der Sicherheit der Stadt beauftragt und die Bürgerwehr machte alles in allem gute Arbeit, doch sollte dies ja auch kein Dauerzustand sein. Schließlich wären sowohl die Soldaten der Classis froh, wenn sie nach Misenum zurückkehren könnten, und die Stadtverwaltung könnte einen riesigen Haken hinter dieses Thema setzen, wenn die Classis weg wäre und die Bürgerwehr durch die reguläre Vexillatio der Stadtkohorten ersetzt werden könnte.


    Konsterniert las sich Ocella daher die Akte durch: Eine Chronik gegenseitigen Misstrauens und einseitiger Aktionen. Der letzte Eintrag stammte von Ostianus, der notiert hatte, dass sich der Kommandeur ebenso unkooperativ gezeigt hatte, wie schon gegenüber Ocella und seinem iulischen Vorgänger. Kurz überlegte Ocella, ob er nochmal persönlich das Marschlager der Classis aufsuchen sollte, las dann aber nochmal zwei Sätze, aus dem Gedächtnisprotokoll des Ostianus: "Stadtkohorten? Was hat die classis damit zu schaffen? Die Duumviri sollten wissen, bei wem sie deswegen nachfragen müssen." und "Die Vigiles? Das solltest du den Kommandeur der Vigiles selber fragen. Wo die sitzen, weißt du ja. Sonst noch was?" Solche Sätze brachten Ocella schon wieder auf die Palme. Ja natürlich wusste die Stadtverwaltung, wer da der Ansprechpartner war. Doch war man ja immer noch auf eine gesunde Koexistenz aus, was aber von den Soldaten der Classis immer und immer wieder untergraben wurde.


    Der Helvetier hatte sich vorgenommen, sich weniger zu ärgern und ruhiger an gewisse Situationen ranzugehen. Ärger über die Classis war nur verschwendete Energie. Wenn sie wollte, dass sie übergangen werden, könnte man in der Stadtverwaltung auch zur nächsthöheren Instanz gehen. Ocella würde noch ein paar Tage warten, ob Nachricht aus Rom käme. Danach würde er einen Brief an den Stadtpräfekten aufsetzen lassen, der dann hoffentlich dazu führen könnte, dass die Classis endlich Richtung Misenum verschwinden könnte.

  • Ocella war grade gemeinsam mit seinem Collega Marcellinus in Richtung Hortulus unterwegs, wo sie immer gemeinsam Pause machten, als sie von einem Scriba aufgehalten wurden. Er reichte ihnen eine Papyrusrolle, die der Aterier an sich nahm, überflog und dann an Ocella weiterreichte.


    Zu früh gefreut!


    kommentierte der Aterier das Schreiben und Ocella stimmte ihm augenrollend und nickend zu. Solche Briefe kamen immer zu Unzeiten. Aber irgendwie war es auch absehbar gewesen. Marcellinus ging dann allerdings schon mal vor, während Ocella noch zurückblieb.


    Leg eine Akte zu diesem Schreiben an und bring dann die gesamte Akte zum Quaestor. Zudem richte ihm aus, dass wir ihn in spätestens zwei Tagen zu einem Gespräch über diesen Bericht in unser Officium bitten..


    Der Scriba nickte hastig und verschwand dann in Richtung Officium Scribarum, während Ocella seinem Collega in den kleinen Garten folgte.

  • Die beiden Duumvirn hatten den Quaestor Turpilius Auruncus zwei Tage nach Erhalt des Briefs schon erwartet, als von dem Vorzimmerbeamten angeküdigt wurde und dann gemeinsam mit einem Scriba das Officium betrat. Der Scriba trug insgesamt vier Tabula unter dem Arm, die jedoch alle denselben Inhalt hatten: Den Kassenstand der Stadtkassen. Nach der allgemeinen Begrüßung reicht der Scriba den Amtsträgern jeweils eine Tabula und behielt die letzte für sich. Die Amtsträger setzten sich jeweils auf einen der freien Plätze und der Scriba tat es ihnen gleich, nachdem Ocella ihm mit einem Nicken bedeutete, dass er sich auch setzen möge.


    Wie es für Ocella üblich war, zückte er sofort seinen Stilus, während sein Collega Marcellinus das Gespräch eröffnete.


    Nun, wie sieht es mit dem Kassenstand aus, Turpilius?


    fragte er erstmal allgemein und wartete dann ab, was der Quaestor zu berichten hatte.


    COMMENTARIVM QVAESTORIS


    MVNERIS TEMPVS DVVMVIRORVM
    MEMMIUS ATERIUS MARCELLINUS
    ET
    TITUS HELVETIUS OCELLA



    * davon 10000.00 Sesterzen für den Cultus Deorum
    sowie 5000.00 Sesterzen für das Theatrum Ostiensis


    Sim-Off:

    ** fiktive Angabe. Einzige Ausgabe ist 1x Gehalt für den Duumvir



    Also setzte der Quaestor mit einem leisen Seufzer an bevor er dann den Blick auf die Tabula vor sich warf. wie ihr seht geht es mit den Stadtkassen langsam bergab. Zwar sind die Kassen noch relativ gut gefüllt. So müssen wir festhalten, dass wir mit mehr als achtundzwanzigtausend Sesterzen relativ gut dastehen. Doch müssen wir davon auf jeden Fall schon die zweckgebundenen Spenden für den Tempelbau und das Theater abziehen. Das wären dann auf das As fünfzehntausend Sesterzen weniger. Abzüglich der absehbaren Ausgaben kommen wir dann verfügbare Mittel von etwas mehr als zehntausend Sesterzen.


    führte der Quaestor nüchtern aus, wobei er mit zwischengeschobenen Seufzern und kleinen, sparsam gesetzen ironischen Anwandlungen klar machte, dass ihm die aktuelle Situation kaum gefallen konnte. Einzig positiver Aspekt für ihn war, dass die Civitas wohl kaum noch innerhalb seiner Amtszeit finanziell einbrechen würden.


    Ocella und sein Collega hörten dem Quaestor zu, wobei sich Ocella auf seiner Tabula kleine Notizen machte und Marcellinus nur in unregelmäßigen Abständen auf seine Tabula blickte. Dann war es Marcellinus der das Wort ergriff.


    Aber ansonsten können wir ja davon ausgehen, dass die Rechnungslegung soweit korrekt ist und keine Unregelmäßigkeit aufweist?


    Ocella hob sein Blick von der Tabula und schaute seinen Collega entgeistert an. Natürlich war die Rechnungslegung korrekt. Ocella war doch nicht selten selbst daran beteiligt gewesen und sein guter Freund Celer war so pflichtbewusst, dass er stets alles vollumfänglich abgerechnet hatte.


    Jawohl, Aterius!


    bestätigte der Turpilier diese Einschätzung Ocellas sogleich, sodass der Helvetier zufrieden nickte.


    Unter Umständen müssen wir also schauen, dass wir neue Einnahmequellen eröffnen. Aber dazu müssen wir dann entsprechend nochmal mit den Aedilen sprechen.


    lenkte er dann das Thema von den klammen Kassen erstmal wieder weg. Solche Lösungen müssten ohnehin von der gesamten Stadtverwaltung getragen werden, ganz abgesehen davon, dass dieses Gespräch ein ganz anderes Thema hatte.


    Nun gut, Turpilius, abgesehen von den klammen Kassen: Gab es sonst irgendwelche Auffälligkeiten oder Probleme, die geklärt werden müssen, bevor der Kassenstand dann an die Kanzlei gesandt wird?


    fragte Ocella dann nochmal. Schließlich hatte hier niemand Lust darauf, dass hier ein Kanzleibeamter antanzte und der Stadtverwaltung bei jedem Schritt und jeder Handlung über die Schulter schaute. Sowas wäre flüssiger als Wasser...


    Weder meinen Scribae, noch mir sind irgendwelche Besonderheiten aufgefallen.


    Die beiden Duumviri schauten sich kurz an, nickten sich zu und schauten dann wieder zum Quaestor.


    Sehr gut, Turpilius. Das wäre es auch schon von unserer Seite. Dein Scriba sollte dann noch die notwendigen Unterlagen an einen unserer Scriba weitergeben, der dann den Brief aufsetzen wird. Vale, Turpilius.


    beendete Ocella dann das Gespräch. Sogleich verließ der Quaestor den Raum in Richtung seines Officiums, während der Scriba zu den übrigen Schreibern zurückkehrte.

  • Ohne nuf auf die Aufforderung oer Erlaubnis zu warten eintreten zu können, öffnete Auleo die Türe und betrat nun die Arbeitsstätte der Dumviri.


    Salve grüsste er erst mal förmlich und in amtllichen Tonfall, verschränkte die Hände am Rücken und wartete bis einer der Anwesenden reagierte.


  • Potitus Genucius Aventinensis


    Anders als sein zur Zeit auf Dienstreise in einem Nachbarort unterwegs befindlicher Kollege saß Potitus gerade bei einem guten Becher Wein und der neusten Ausgabe der Acta Diurna in seinem bequemen Amtssessel und las von den neusten Neuigkeiten aus dem Imperium: "Rhetorenwettstreit in Rom - ein großes Konsulat der Kunst und Kultur neigt sich dem Ende", titelte ein Artikel. "Die zehn: erfolgreichsten Wege für eine junge Frau von einem älteren Consular schwanger zu werden", hieß es in einem anderen, der gut und gerne auch auf die Augusta gemünzt sein konnte. Doch Potitus interessierte sich weder den einen noch den anderen. "Geschichten aus Gesocribate", hieß die Serie, welche Potitus seit Monaten mit großer Spannung verfolgte. In der dieswöchigen Ausgabe, so hatte er bereits gehört, würde sich die Bäckerstochter nach langem Hin und Her endlich entscheiden, welchen der beiden Fischerbrüder sie heiraten würde! Entsprechend euphorisch natürlich war Potitus, auch die dieswöchige Geschichte endlich zu lesen.


    So "überhörte" er also geflissentlich, dass jemand an die Tür seines Officiums geklopft hatte. Erst als der Klopfende anschließend auch eintrat, senkte Potitus missmutig seine Acta-Ausgabe. "Salve", grüßte er dann knapp zurück. "Was gibts?" Und viel wichtiger, wer störte ihn hier denn überhaupt gerade beim entspannten Zeitungslesen?!



  • Ein unschuldigeres Gesciht als Aculeo nun hatte wohl noch niemand vorher aufsetzen können. Ein verbissener Versuch die Lage nicht entgleisen zu lassen.
    Bitte verzeih wenn ich dich gerade bei deiner, wahrscheinlich, äusserst wichtigen Lektüre störe aber der Germanicer machte eine längere Pause bevor er weitersprach aber ch möchte mich zuerst vorstellen.


    Dabei änderte sich der Gesichtsausdruck und eine eher freundliche Miene entstand.


    Ich bin Germanicus Aculeo, Curator Calendarii, und ich bin hier um ein wenig die Finanzen einzusehen. Natürlich nur wenn es deine Zeit erlaubt. Er lächelte und deutete auf die Tabula die der Mann, für Aculeo namentlich nicht bekannt, immer noch in den Händen hielt.


    Ich vermute du bist einer der Dumvirii. Oder? Diese Vermutung stellte Aculeo auf in dem er annahm dass keiner der Schreiber oder sonstige Mitarbeiter der Curia den Mumm hätte einfach hier zu sitzen und gemütlich die Acta zu lesen.

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