• Einfach nach rechts weg, die dritte Türe rechts. Solltest Du gleich finden, ist das Gästezimmer. Ich wünsch Dir eine gute Nacht, und falls wir uns morgen nicht mehr sehen sollten auch eine gute Überfahrt mit dem Schiff. Möge Dich der Wind so schnell wie es geht in den Hafen der Ehe tragen."


    Meridius erhob sich und umarmte seinen Freund zum Abschied.

  • Kaum hatten die Herrschaften das Zimmer verlassen, räumte ich das Geschirr ab und trug den Wein zurück in die Küche. Es war nicht mehr viel übrig, wie alle Römer, neigten auch diese dem guten roten Tropfen zu. Die Reste indess würden mir und Tamar einen schönen Abend bereiten...

  • Meridius betrat das alte Tablinum, welches jetzt als Ruhe und Leseraum diente, und in welchem die Familie öfters zusammen kam, wenn es kleiner und größere Dinge zu erzählen gab, oder wenn man einfach zusammen sein wollte.


    Er setzte sich hin und wartete, dass die ersten eintreffen würden, hatte er doch Gallus los geschickt, die Familie zusammenzurufen.


    Während er wartete, dachte er nach...

  • Mercator war der erste der eintraf. Er war völlig außer sich und wusste nicht recht was auf ihm zukommen würde.


    „Meridius! Was gibt es denn so dringendes, dass Gallus alle zusammenholt! Ist etwas passiert! Ist etwas mit meinen Söhnen?!“

  • "Nur keine Sorge, Mercator. Deinen Söhnen geht es gut. Sie sind tapfere Soldaten und werden auf sich selber aufpassen können. Nur geht es heute um mich. Die Legio IX wird komplett in das Einsatzgebiet ausrücken."


    Wie er das so sagte, trafen auch die anderen ein.


    "Livia, setz Dich bitte. Auch Du Martinus, Onkel Proximus..."


    Er hielt kurz inne.


    "Ich muss euch davon in Kenntnis setzen, dass die Legio IX Hispana ausrücken wird, und dass ich als Kommandeur natürlich mit ins Feld ziehen werde. Ich habe keine Ahnung, wie lange alles dauern wird, aber ich denke, dass ihr hier zu Hause das alles auch ohne mich gut hinbekommt."


    Er lächelte.


    "Falls wir uns vorher nicht mehr sehen sollten, Livia, wünsche ich Dir auf Deiner Reise nach Rom nur das Beste. Ich möchte das Martinus Dich begleitet, und Calliope soll Dir behilflich sein.


    Onkel Proximus, als der Älteste, wird in meiner Abwesenheit hier im Haus meine Potestas haben. Also, falls er einmal ein Machtwort sprechen sollte, vergesst nicht, dass ich dahinter stehe..."


    Meridius lachte und blickte alle nocheinmal an.


    "Zu guter letzt: Ich komme wieder!"

  • Mercator starrte seinen Neffen entsetzt an. Dann setzte er sich hin.


    „Das sind fürchterliche Nachrichten die du uns hier mitteilst. Die ganze Legion? Was ist passiert, dass man eine ganze Legion in unserem friedlichen Hispania braucht? Ich habe lediglich Gerüchte über einem Bauernaufstand gehört? Sind wir hier in Tarraco auch in Gefahr?“

  • Zitat

    Original von Quintus Decimus Mercator
    „Sind wir hier in Tarraco auch in Gefahr?“


    "Ich kann Dich beruhigen, Euch wird nichts passieren. Bis nach Tarraco kommen die niemals und die Bevölkerung hier ist mehr als loyal. Du kennst doch die Familien selbst, die in dieser Stadt leben. Sie sind uns lange bekannt und Rom, wie unsere Familie, treu ergeben...


    Im übrigen wird Verus auf euch aufpassen. Falls irgendetwas ist, ruft nach ihm. Er wird dann wissen, was zu tun ist. Und Lucidus ist auch noch da. Er wird euch jederzeit helfen, egal in welcher Hinsicht."


    Dann setzte er hinzu.


    "Praetorianus wird die ersten Tage sowieso noch im Castellum bleiben, da es seine Aufgabe sein wird, den Nachschub zu koordinieren..."

  • „Das beruhigt mich ein wenig.“


    Mercator ging auf seinen Neffen zu und klopfte ihn auf die Schulter.


    „Ich wünsche dir viel Glück und pass auf dich auf! Möge dich Mars begleiten und dich siegreich und gesund wieder nach Hause führen. Alles Gute!“

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Im übrigen wird Verus auf euch aufpassen..."


    Ich merkte auf, als ich den Namen hörte. Verus? Der neue Sklave, der vermutlich gerade in den Unterkünften lag und vor sich hinschnarchte? Was sollte an ihm besonderes sein? Ich blickte in Richtung Meridius in der Hoffnung, dass er vielleicht mehr von ihm erzählen würde, oder dass vielleicht einer der Familienangehörigen nachfragen würde...

  • Auch wenn Meridius nicht sagen wollte warum die Legion ausrückte oder einfach nichts genaues wusste, musste die Lage jedenfalls sehr ernst sein.


    Verus wird auf uns aufpassen? Inwiefern? Soll er eine Art Leibwächter sein?


    Ich bin sicher, dass wir uns vor meiner Abreise nicht mehr sehen werden und damit wohl auch für längere Zeit nicht mehr....Gib acht auf dich, mein tapferer Krieger.;) Hier wird schon alles gut gehen, Onkel Mercator und Proximus sind ja keine unerfahrenen Jünglinge und werden schon wissen was in entscheidenen Momenten zu tun sein wird und an wen sie sich wenden sollen.


    Sie ging auf ihren Bruder zu und umarmte ihn, er würde ihr fehlen...


    "Die Götter mögen dich beschützen"

  • Meridius lächelte.


    "Verus war einmal ein Gladiator. Normalerweise sollte man denen ja nicht trauen, denn sie sind gefährlich, aber in seinem Fall kannst Du unbesorgt sein. Ich kenne ihn seit meiner Kindheit. Wir haben immer unten am Straßeneck gespielt. Weißt Du noch? Der Bengel, der mit Steinen nach der Ziege von DER Alten geworfen hat? Das war Verus! Ich habe ihn zufällig auf dem Sklavenmarkt getroffen und wir erkannten uns wieder. Es machte ihm nichts aus, dass ich ihn kaufte, ganz im Gegenteil, denn in die Arena will er nicht zurück..."


    Meridius nahm sie in den Arm.


    "Pass auf Dich auf, Schwester! Und vergiss nicht: Egal was Du tust, ich werde stolz auf Dich sein."


    Er küsste sie auf den Mund, wie sie es als Kinder immer getan hatten.

  • Tertia lächelte ihn an, ja die Erinnerungen an ihre Kinderzeit...


    "Jetzt wo du es sagst, ich erinnere mich an ihn. Mutter hat sich immer beklagt, dass er einen schlechten Einfluss auf dich hätte... Aber wiedererkannt hätte ich ihn nicht."


    "Das werde ich nicht vergessen.Komm du nur gesund wieder zurück, dass ich stolz auf dich bin weißt du ja..."

  • Gerade noch rechtzeitig kam auch ich zurück nach Hause und erfuhr dass auch ich mich so rasch wie möglich hier einfinden sollte.


    Völlig ausser Atem klopfte ich und betrat das Zimmer.


    "Ich habe gehört dass du weg musst um mit der Legio den Aufstand niederzuschlagen.
    Ist es wirklich so ernst wie die Gerüchte vermuten lassen? Ich hoffe doch nicht! Ich mache mir grosse Sorgen um Euch alle die ihr in de Schlacht ziehen müsst oder bereits involviert sind!
    Aber ich verspreche dir deinen Wunsch gerecht zu werden und Livia nach Rom zu begleiten um ihr dort so lange zur Seite stehen bis sie meine Anwesenheit an ihrer Seite nicht mehr für nötig hält."


    Ich schaute Livia an und blickte in 2 sehr besorgte Augen. Ich hoffte dass es ihr auch recht war wenn ich sie begleiten würde.
    Danach blickte ich wieder zu Meridius, ging auf ihn zu und umarmte ihn zur Verabschiedung.


    "Ich wünsche dir nur das Beste, viel Erfolg und auch das nötige Quäntchen Glück und freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen mit Dir!"


    Ich war stolz auf ihn, aber wer unter uns nicht........

  • Mercator betrat das Tablinum und setzte sich eine Zeit lang in einen der Stühle um zu lesen und sich damit etwas die Zeit zu vertreiben. Nach einiger Zeit spürte er jedoch das ihm fror. Dieses kalte Wetter und sein Alter machten sich doch bemerkbar. Einen solch strengen Wintereinbruch hatte er schon länger nicht mehr erlebt. Vor allem durch seine Reisen, in denen er sich eher in wärmeren Ländern aufhielt.


    „Ein heißes Bad wäre nun genau das richtige“ sprach er leise zu sich selbst.


    Er rief nach Gallus.

  • Zitat

    Original von Quintus Decimus Mercator
    Er rief nach Gallus.


    Ich hatte gerade den Haupteingang vom Schnee befreit, als ich Mervator nach mir rufen hörte. Ich reinigte meine Sandalen, wärmte kurz meine Füsse und trat dann in das gemütliche und warme Tablinum ein. Es war wohl - wegen der zentralen Lage - der einzige Raum im Haus, in welchem man den Winter kaum merkte.


    "Ja, Herr?"

  • „Wärst du so nett und würdest du mir bitte ein heißes Bad herrichten?“


    Mercator schaute ihm erwartungsvoll an. Dann viel ihm wieder ein mit welcher Frage er sich zuvor beschäftigt hatte.


    „Ach! Nach was! Ist eigentlich diese neue Sklavin bei uns geblieben oder mit Livia nach Rom gereist?“

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