Valetudinarium - Lazarett

  • EIn Mann in schwarzer tunica, die irgendwie unsauber aussah betrat den Raum und meinte:
    "Setz dich grad mal da hin, ich komme gleich." mit einem Nicken wies auf eine der Holzbänke, die um das Atrium des valetudinatiums herumstanden, während er zur Erklärung die Hände hob. Sie waren bis hoch an den Ellenbigen rot von Blut.


    Einige Augenblicke später war er wieder da und hieß den Mann ihm zu folgen. Im Behandlungszimmer kamen sie dann zur Sache:
    "Tunica ablegen und mit ausgebreiteten Armen hinstellen." Er suchte den Körper nach Narben ab, die womöglich spannen konnten und ließ den Mann dann nacheinander die Füße heben. Gußkrankheiten waren besonders problematisch in einer Armee, deren Mitgleider den Spitznahmen Maulesel trugen.


    "Mach mal Liegestütze und erzähl mir dabei deine Krankengeschichte. Welche Krankheiten hattest du bis jetzt. Schon mal was gebrochen gewesen?"

  • Varro betrachtete irritiert den reichlich schmutzigen Mann an und fragte sich ernsthaft, besonders nach der Präsentation der blutigen Unterarme und Hände ob es eine gute Idee war sich dieser Legion anzuschließen. Andererseits war ihm der überaus derbe Humor der Spezies Legionarius inzwischen geläufig und er nahm mit den Worten ...oh, natürlich,...nun ich hoffe es ist nichts ernstes?! wie geheißen Platz. Was eine recht kurze Daseinsform darstellte denn wenig später wurde die Angelegenheit amtlich. Er zog die Tunica aus und stellte sich geheißen. Natürlich fand er die große Narbe an der rechten Seite. Erklärend meinte Varro, ...das war ein Mastbruch bei einem Unwetter vor Patara,...ein großer Splitter riss mir die Seite auf... Er zog die Augenbrauen hoch und nickte bedächtig, beinahe wäre sein Leben mit zarten 17 Jahren bereits beendet gewesen. Als er die Füße heben musste bemerkte er, ...die Brandnarbe am linken Fuss stammt von einem Tritt in eine Pechfakel...tja, war eine üble Schweinerei, der Medicus plante schon eine Amputation, aber...ich habe gutes Heilfleisch.
    Liegestützen,...na wunderbar... dachte Varro und begann zu pumpen und zu erzählen. Als Kind war ich schwächlich und litt unter Atemproblemen,...meine Mutter zog mit mir von Sicilia nach Germania, mein Vater war dort stationiert...das Klima bekam meinen Lungen und ich war die Probleme los...seitdem habe ich keine schweren Krankheiten erlebt und alle Attacken auf meinen Körper überlebt. Ausser Quetschungen, Prellungen und gelegentliche Narbenbildung hatte ich keine Brüche oder ähnliches zu beklagen. er war inzwischen bei 40 angelangt und krampfte sich zum 41. hoch.
    Eine vorwitzige Schweißperle machte sich auf den Weg von seinem Scheitel zur Nasenwurzel, sammelte unentschlossene und tropfte schießlich von seiner Nasenspitze auf den Boden, nach jedem Hochwuchten. Ächzend betrachtete er die Anzahl, welche sich zu einer kleinen Pfütze entwickelten und stieß hervor...
    61...also ich muss zugeben... runter,...raaaaufff...62...ich bin......runter...uff...das war´s...Varro kam nicht mehr hoch...62 Liegestütze...eine Premiere...er hatte noch wie so viele Liegestütze gemacht.

  • Während der Mann ihma lso die Geschichte seiner Narben erzählte, dehnte der medicus diie entsprechenden Körperstellen und untersuchte das Spannungsverhalten der verheilten Wunden. Insbesondere die Narbe am Fuß besah er sich und brummte ein wenig vor sich hin. "Mmmmh, Mmmh, ja. Unangenehm. Irgendwelche Probleme mit dem Fuß?" Trotz der Vernarbung schien der Fuß recht beweglich.
    "Wetterfühlig?"
    Nach Germania zu reisen war gut für die Lunge? So feucht, der Mann konnte es kaum glauben. Andererseits sagte man, dass Wasser an den Quellen der Mattiacer oder so ähnlich sollte besonders gesund sein.


    "Kannst aufhören." meinte der medicus dann auch nachd er 62 Liegestütze. Das war schon deutlich mehr as erwartet.
    "Und dich wieder anziehen."


    Während dessen ging der Mann ans andere Ende des Raumes.
    "Pass auf!" dann Pfiff er acht mal, immer leiser werdend. Und hielt drei Finger in die Luft.
    "Wie viele Pfiffe, wie viele Finger?"


    Sim-Off:

    Du kannst gern parallel in der fabirca anfangen

  • Varro verzog abwertend das Gesicht und entgegnete auf die Frage Nein,...weder wetterfühlig noch Probleme, hat sich ja schon vor 5 Jahren ereignet... Nach der ersehnten Erlösung von der Liegestützerei erhob er sich mehr oder weniger dynamisch. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis er seine Tunica wieder angezogen hatte. Er mutmaßte, daß seine Arme sich in Krebsscheren verwandelt oder seine Brustmuskeln die Armmuskeln eingeschrumpft hatten.
    Er fühlte sich wie ein gladiatorisches Muskelpaket und lächelte den Medicus unsicher und an als dieser Pfiff entgegnete er Acht Pfiffe, 3 Finger,... Ob er ihm sagen sollte, daß er auf dem rechten Ohr ein wenig schlechter hörte? Als er jedoch auch den leisen letzten Pfiff vernommen hatte entschloss er sich dagegen,...er würde in der nächsten Zeit ohnehin noch angeschrien werden...

  • Es schien also zu gehen. Begeistert war der medicus natürlich nicht von der Verwundung, aber es war keien Katastrophe, wie es schien. Und hören und sehen konnte der Mann offensichtlich auch hinreichend. Hören, wenn man ehrlichw ar, sogar hervorragend.


    Also entschloss der alte Grieche sich also, volle Diensttauglichkeit zu bescheinigen. "Also gut, ich habe keine Einwände gegen deine Musterung. Sollte es jedoch Probleme mit deinen Narben geben, erwarte ich, dass du SOFORT hier vorstellig wirst. Und mit SOFORT meine ich SOFORT und nicht drei Tage später, verstanden?!"
    Das war das erste mal, dass man aus dem Arzt auch den Offizier im Range eines centurios heraushörte, scharf und offensichtlich keinen Widerspruch duldend.
    Umständlich machte er noch einen Vermerk auf einer Tafel dann sandte er ihn weiter.
    "Du darfst dann wegtreten!"

  • Varro fragte sich insgeheim was das Gewese um die alten Narben sollte? Sie waren gut verheilt und bereiteten bisher keine Schwierigkeiten.
    Doch die Insbrunst mit welcher der Medicus seine Anordnungen vorbrachte erinnerte ihn schon sehr stark an seinen alten Herrn.
    Deshalbblickte er den Medicus beflissendlich an und entgegnete entschlossen klingend, Jawohl Herr,... und auf den Rausschmiss,
    ...Danke Herr!
    Er nahm die Tabula entgegen und verließ nickend grüßend den Raum mit dem seltsamen alten Medicus.

  • Ocellus klopfte an den Türrahmen und trat auf Geheiß ein. Er stellte sich gleich vor, denn er hatte gelernt, daß die Legionäre es bevorzugten ohne Umschweife zur Sache zu kommen.
    Servius Matinius Ocellus,...ich soll mich hier einer Untersuchung...ich soll hier untersucht werden, ob ich mich für die Legion eigne.
    Ocellus war kein Mann der Worte und so sah er den Medicus nur auffordernd an.

  • "Komm rein, mach dich frei, ich bin gleich bei dir!"
    kamen die Anweisungen des medicus, ohne dass dieser auch nur von seinem Schreibtisch aufsah.
    In aller Ruhe machte er die Dinge fertig, an denen er grad saß, dann erhob er sich und trat vor den Rekruten. "Arme ausbreiten!"
    Anschließend erfolgte eine visuelle Untersuchung des Mannes, wobei laufend Fragen gestellt wurden.
    "Wie alt?"


    "Verletzungen? Irgendwelche Krankheiten?"


    "Danke! Zwanzig Liegestütze bitte!"
    hieß es zuletzt, als die nächste Runde der medizinischen Untersuchungen eingeläutet wurde.
    "Dabei laut mitzählen!"

  • Ocellus tat wie ihm geheißen und entkleidete sich um dann die Arme auszubreiten.
    Stoisch ließ er die Begutachtung über sich ergehen.
    24 Jahre Herr. entgegnete er auf die Frage nach seinem Alter.
    Keine Verletzungen die meine Bewegungen beeinträchtigen würden,...keine Krankheiten. Natürlich hatte Ocellus Narben, dies blieb bei einem Schmied nicht aus. Besonders die Unterarme wiesen viele verheilte Brandnarben auf.
    Er ließ sich zu Boden und pumpte jeden Stoß durchzählend seine Liegestütze.
    XX... Nicht wies auf eine Anstrengung hin, weder Atem noch Muskeln wirkten sonderlich beeindruckt.

  • Auch hier inspizierte der medicus die Narben wieder genauer und prüfte die Beewglichkeit jedes einzelnen Fingergliedes. Fand am Ende jedoch nichts zu beanstanden.


    "Gut, ich bin zufrieden. Kleide dich bitte wieder an."


    Dann ging der Mann in die entfernteste Ecke des Raumen und flüsterte:
    "Wie viele Finger zeige ich?"
    Und noch leiser fügte er an:
    [SIZE=7]"Und zähl noch zwei dazu!"[/SIZE]


    Dann streckte er seine Hand über den Kopf und hob Daumen, Ring-, Mittel- und kleinen Finger. Alle streckter er voneinander nur Ring- und Mittelfinger blieben fest aneinander gelegt.

  • Ocellus zog sich wieder an, in der ihm eigenen Gründlich- und leider auch Langsamkeit.
    Schließlich folgte er den Anweisungen des Medicus.
    Vier Finger Herr,...
    Das letzte Kommando konnte er nicht mehr verstehen. Zu sehr waren seine Ohren von seiner Arbeit in Mitleidenschaft gezogen.
    Kopfschüttelnd sagte er, Ich habe dich nicht verstanden,...Herr!
    Insgeheim fragte er sich was das ganze sollte. In der Legion wurde doch sowieso fast nur gebrüllt. Sollte dies jetzt das Ende seiner Ambitionen sein?

  • "Dann ist es korrekt."
    Natürlich spielte der Hörtest nur eine untergeordnete Rolle, aber es gab bei der legio auch Aufgaben, bei denen ein gutes Gehör eine Rolle spielte. Und er sollte hier ja die medizinische Eignung testen.
    Daher fasste er knapp zusammen:


    "Du bist diensttauglich und kannst dir deine Ausrüstung abholen gehen. Die kleine Hörschwäche fällt nicht weiter ins Gewicht. Vale und bis hoffentlich nicht bald."
    fügte er it schiefem Grinsen hinzu.

  • Ocellus konnte eine gewisse Erleichterung nicht verhehlen. Beruhigt nahm er seine Sachen auf und fragte sich warum er wohl diese Musterung bestanden hatte. Hieß es nicht die Prima wolle nur die Besten...?
    Wohlan, so soll es eben sein. Er nickte dem Medicus zu und entgegnete,
    An mir soll´s nicht liegen!
    Er tippte mit Zeige- und Mittelfinger zum Gruß an die Schläfe und verließ den Raum.

  • "herein, immer nur herein" kam aus dem Inneren eine gut gelaunte Stimme., im Moment war heir sehr wenig lso, ganz ohne Krieg und größere Arbeitseinsätze war da nicht viel. Kurz wurde der Neuankömmling taxiert, dann ging der Redeschwall weiter
    "Ich grüße dich. Du scheinst kein Soldat zu sein. Also ein neuer? Wie heißt du? Wie alt? Woher kommst du?" naja, die letzte Frage war für eine Untersuchung eher zweitranging, für die Neugierde des Arztes aber bedeutsam
    "Wie fühlst du dich? Mach dich bitte frei! Wie ist deine krankheitsgeschichte? Mal was schlimmeres als nen Schnupfen? Was gebrochen? Sonst irgendwer krank in der Familie? Womöglich gar im Kopf?"
    Hach wäre das aufregend, Geisteskrankheiten ja einen ganz besonderen Reiz.

  • War seit einigen Wochen Publius und das war nicht so toll. Anfänglich dachte er es wäre eine vulgäre Erkältung. Bisserl Husten und Schnupfen und vllt ein wenig erhöte Körpertemeratur.


    Aber da hatte er falsch gedacht. Nach 2-3 Tagen verschlimmerte sich sein zustand. Das Fieber stieg an. Der Husten wurde härter. Einzig allein der Weg ins Lazarett verschaffte da nun Klarheit. Der Capsarius vor Ort äusserte sich recht vage über seinen Zustand. Ein Oh ´und auch ein Net gut waren die am häufigsten benutzen Umschreibungen.


    Schlussendlich wurde er ins Bett befohlen und verbrachte nun die Zeit in diesem.


    Sein Schlaf war dementsprechend. In der Nacht ließ in das Fieber nicht schlafen..unter Tags konnte er nicht wirklich schlafen da die Einflüsse von aussen es einfach nicht zuließen. Dabei war das Lazarett ein Ort der Stille.


    Die Tage vergingen und der zustand verbesserte sich dann doch stetig sodaß er auch schon wieder aufstehen konnte. Das erste was er anging war einen Brief an seine Cousine Musa zu schreiben den er dann mit der Post verschickte. Auch schmeckte das Essen wieder. Bisher hatte er nicht wirklich solides zu Essen bekommen was ihn dazu veranlasste eine Bewertung niederzuschreiben...die aber gab er nicht dem Casparius...

  • Nachdem Rufus einige Zeit vor der Tür des Lazaretts gewartet hatte, ohne dass er hereingebeten worden wäre, wollte er schon die Faust zum zweiten Mal heben, um nochmals anzuklopfen. Vielleicht hatte er beim ersten Mal einfach zu zaghaft gehandelt. Da ertönte doch noch ein Herein und diesem folgte Rufus auch sogleich.
    Kaum war Rufus drinnen, legte der Arzt auch schon mit einem wahren Redeschwall los. Etwas verdutzt hörte sich Rufus alles an. Er versuchte sich alles zu merken. Was dieser nur alles wissen wollte. "Salve medicus, ich komme gerade vom Rekrutierungsbüro und soll mich hier zur Musterung melden. Mein Name ist Caius Octavius Rufus, ich bin 18 Jahre alt und komme gerade aus Rom, wo ich den Senator Gaius Octavius Victor besucht habe." Rufus machte ein gewichtiges Gesicht, um die Tatsache zu betonen, dass er seinen Verwandten besucht hatte.
    "Ich fühle mich fit, alles bestens!" Er konnte sich nicht einmal dran erinnern, wann er das letzte Mal so richtig krank gewesen war. "Nein, medicus, schlimme Krankheiten hatte ich bisher keine, ab und zu mal Schnupfen. Krankheiten in der familia sind mir keine bekannt, zumindest keine schweren, und Schwachsinnige gibt es ja in jedem Familienzweig irgendwo und irgendwann einmal, wie du sicher weißt. Aber auch da ist mir gegenwärtig unte den Lebenden niemand bekannt." Während Rufus all dies sagte, legte er seine Kleidung ab und wartete geduldig auf die Musterung.

  • Einige Tage später war es dann endlich so weit. Publius konnte das Bett verlassen und wurde als genesen betrachtet. Ein wenig schwächlich würde er sich noch fühlen und er solle darauf achten nicht sofort wieder seinen Körper zu überanstrengen. Als ob das irgendwie möglich wäre.


    Sobald man ohne grösserer Abweichungen gerade stehen konnte war man einsatzfähig.

  • Der medicus musterte den Mann professionell auf Narben oder andere Spuren von Verletzungen oder gar Brüchen, konnte aber nichts dergleichen entdecken.
    "Was siehst du auf dem Bild am anderen Ende des Raumes?"
    Dort hing das Bild eines Gottes, nicht etwa, wie man erwarten könnte des Aeskulap, sondern des Prometheus, der aber nur an der kleinen aufgesetzten Narbe zu erkennen war. Ein simpler, wenn auch effektiver Sehtest, zumal der Titan einen Stab in der Hand hielt, der jenem des Heilgottes nicht unähnlich sah.


    [SIZE=7]"Mach doch mal 20 Liegestütze!"[/SIZE], forderte er ihn sehr leise auf und drehte sich zu allem Überfluss noch weg, während er eine Tabula durchsah.

  • Rufus wartete bis der medicus ihn durchgecheckt hatte. Als er damit fertig war, zeigte der medicus an das andere Ende des Raumes und forderte Rufus auf, dem medicus zu sagen, was man dort sehen konnte. Rufus überlegte kurz: „Mmh, das ist Aesc…“, doch halt, im letzten Moment sah er etwas, was ihn an seiner ursprünglichen Interpretation zweifeln ließ. Er musste doch unweigerlich aufgrund solcher Spitzfindigkeit vonseiten des medicus grinsen. „Korrektur“, bemerkte er, „es ist Prometheus, wie man durch die Narbe und den Stab erfahren kann“.
    Soso Liegestütze, dachte sich dann Rufus noch. Offenbar interessierte sich der medicus aber nicht allzusehr dafür, da er sich in eine tabula vertiefte. Zur Sicherheit würde Rufus also die Liegestütze mitzählen: „I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII, XIV, XV, XVI, XVII, XVIII, XIX, XX.“ Rufus richtete sich wieder auf, doch konnte er nicht ausmachen, ob der medicus seine Liegestütze überhaupt registriert hatte, war er doch noch immer mit Lesen beschäftigt.

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