Die Ludi Apollinaris Extraordinem am VIII. Ianuarius

  • Ich bekam Durst und überlegte Fieberhaft, ob ich mir nicht etwas zu trinken holen sollte, doch das Rennen war so spannend. Ich seufzte tief und ließ mich wieder auf meinen Platz nieder. Bitte, so möge doch unsere Factio den Sieg davontragen!

  • Finale: Runde 4


    Es geht in die vierte Runde. Fast liegt die Hälfte der 8,5 Kilometer langen Rennstrecke hinter den Gespannen. Alle Tiere sind ob der Anstrengung in Schweiß gebadet und weiße Schaumflocken fliegen aus den Mäulern und anschließend durch die Luft. Wäre der Circus nicht von den Rufen der Menschen erfüllt, so könnte man die schweren Atemzüge der Rösser vernehmen.


    So stand aber der ganze Circus Kopf. Klatschen, Schreien, nach Luft schnappen und nach Halt suchen drückten die Gefühle der Zuschauer aus. Manche waren aufgeregt, andere einfach nur angespannt. In vielen Gesichtern wechselte Angst und Hoffnung stetig ab und ebenso der Jubel und die Niedergeschlagenheit.
    Der Circus Maximus glich einem Hexenkessel und manch einer erlebte das Ende des Finallaufes nicht mehr, weil ihm das Gedränge und die Hysterie das Bewusstsein nahm.


    Diese Wagenrennen haben nichts mit Rücksicht und Gerechtigkeit zu tun. Riskante Überholmanöver mit der Nebenabsicht, den Wagen des Gegners zu touchieren und ihn zu Fall zu bringen, sind hier an der Tagesordnung. Es grenzt schon an ein Wunder, dass bisher nichts dergleichen geschah. Wollen wir es auf die kleineren Qualifikationsrennen zurückführen. Hier allerdings traten acht Gespanne gegeneinander an. Der Sieg war heftiger umkämpft als in den Vorläufen und auch die Rangplätze waren heiß umstritten.


    Plötzlich ging ein Aufschrei durch den gesamten Circus. Gerade gesagt und schon passiert es. Quintus Arius der Jüngere touchiert den Wagen des an sich besseren Vir fortis Orci, den dritten Lenker aus der Purpurea. Es kommt zur Karambolage. Der Wagen von Vir fortis Orci erleidet einen Achsbruch und der Lenker aus der Purpurea fliegt in hohem Bogen aus dem leicht gebauten Karren. Im Fallen noch schneidet er geistesgegenwärtig die Zügel von seiner Riemenschnürung ab. Er wäre sonst gnadenlos von dem rasenden Gespann mitgeschleift worden. Dennoch war der Aufprall hart und der Lenker rührt sich nicht mehr. Hastig eilen Helfer auf ihn zu, um den Verunglückten aus der Bahn zu räumen.


    Der gelbe Wagen des Quintus ist noch einmal glimpflich davongekommen. Außer dem zerschlissenen Weidegeflecht und einigen Blessuren am Leib des Lenkers ist nichts geschehen. Mit einigem Abstand jagt er den anderen Gespannen hinterher.

  • Fassungslos beobachtete Julia das geschehen und fluchte - vollkommen untypisch für das sonsf so sanfte Mädchen - laut auf. Sie drehte sich zornig zu dem Praesina - Schreihals um, nun sie konnte es ihm nicht verübeln, aber dennoch.. Sie warf ihm einen zornigen Blick zu, sie war eine schlechte Verliererin, und sah dann wieder dem Rennen zu.

  • Vor meinen Augen tat sich etwas. Eine junge Frau drehte sich zu mir um und schaute mich kurz an. Es war unzweifelig. Sie meinte mich. Ich drängte mich schnell nach unten und kniete vor ihr nieder:


    Unbekannte Aphrodite, so zornig euer Blick auch war. Heute ist ein Glückstag, denn ich traf euch. Euch, die wilde Schöne. Welche dieses Rennen in meinem Herzen gewann. Mein Blick sagte alles. Er war so treu, so brav... .

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Anton lag gemütlich da, genoss den guten Wein und die Spiele, wobei sich die Begeisterung für diese durch das weiterkommen eines Lenkers der Goldenen deutlich steigerte, als dieser auch noch einen Wagen der Purpurea aus dem Rennen schickte, konnte er sich einen lauten Freudenschrei nicht verkneifen, auch wenn sich so der Wein auf den Boden verabschiedete.


    Zufrieden blickte er zu Meridius herüber, der anscheinend das Rennen so auch mehr als genießen konnte.

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



  • Sim-Off:

    oO Ohgottogott


    Instinktiv durch meine schlechten Erfahrungen mit Männern wich ich ein wenig zurück - was sagte er da? Noch zorniger wurde nun mein Blick, wie konnte er es wagen. Wer war er überhaupt?


    Ihr solltet es Glückstag nennen, da die Praesina ganz gute Karten hat. Würdet Ihr das bitte unterlassen? Steht auf...


    Er sah aus wie ein jeder der alle Frauen liebte und ich... Nun ich... Mir stiegen beinahe Tränen in die Augen als ich an das elrebte dachte, doch dann sprach ich hart weiter:


    Wie kommt Ihr eigentlich dazu? Ich bin vielleicht Germanin doch darum noch lange nicht wild!


    Das nahm ich ihm ganz besonders übel...

  • Als Meridius den einzigen Wagen der Aurata einen anderen Wagen der Purpurae streifen sah, schloß er schon instinktiv die Augen. Nach dem Jubelschrei des Anton zu schließen, ging die Sache aber diesmal anscheinend gut aus.


    "Erinner mich daran..."


    sprach er zu ihm,


    "dass ich dem Typ in den Arsch trete. In jedem verfluchten Rennen müssen unsere Lenker die Unfälle bauen. Kannst Du Dich erinnern. Im ersten dieser Achsbruch. Im zweiten der Übersteiger. Es hätte Tote geben können. Und jetzt das hier. Bei Iupiter, das nächste mal lenke ich die Wagen selber und bring mein eigenes Gespann mit..."


    Meridius hatte sich in Rage geredet und blickte dann nach links, wo er in der Nähe sich einen Jüngling vor einer Dame hinknien sah.


    "Schau mal da rüber, Anton. Entweder die kennen sich und er macht einen Antrag, oder er macht gleich selbst einen Abflug wie der Lenker gerade. Ob er sich ebensoschnell aus der Gefahr wird winden können? Eigentlich müsste er ja genug Übung haben..."


    Meridius grinste.

  • Finale: Runde 5


    Zu Beginn der fünften Runde findet ein heftiger Zweikampf – mit unzähligen Versuchen, das andere Gespann zum Kippen zu bringen – zwischen Marsyas und Diokles statt. Diokles kämpft und kämpft, will unbedingt um den Sieg mitfahren. Nach unzähligen Rangeleien unterliegt schließlich der Lenker aus der Praesina und Diokles aus der Veneta zieht ungehindert weiter.


    Auf den Tribünen wird es unruhig und in der rechten Kurve bricht auf den Rängen eine heftige Schlägerei aus. Man kann von hieraus nicht erkennen, ob Anhänger der Praesina, der Purpurea oder der Veneta beteiligt sind. Offenbar haben sich die Gefühle der Zuschauer in eine hysterische Dimension hineingesteigert, welche sich nun in Gewalt entlädt. Es ist die reine Massenhysterie. Wer will dem begegnen?


    Währenddessen rasen die Gespanne weiter. An der Spitze noch immer Dominator spectatorum und hinter ihm jetzt Diokles und Lupus, der sich wieder an seinem Factiogefährten Marsyas vorbeischieben konnte. Und Lupus greift weiter an. Er schneidet Diokles in der östlichen Linkskurve und zwingt den Lenker aus der Veneta zu einem Ausweichmanöver. Ohne dieses wäre der leichte Karren von Diokles unweigerlich gekippt und das hätte jegliche Chancen für ihn zunichte gemacht.


    Auf dem Fünften Platz derzeit Plinius, der unerwartet gut fährt in diesem Jahr. Ein enttäuschender sechster Platz für Magister rotarum. Er galt als einer der Favoriten für diesen Finallauf.

  • Ich stand auf und setzte mich neben sie. Sie schien mich zu brauchen, da sie irgendetwas bedrückte. Ich nahm ihre linke Hand und legte sie zwischen meine Hände.
    Ihr kommt aus Germanien? Eurer Hand nach zu urteilen seid ihr... Lasst mich raten....zartes und sanftes Wesen, das es zu schützen gilt. Wer hat Euch etwas zuleide getan?


    Ich schaute ihr in die Augen.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Zitat

    Original von Cicero Octavius Anton
    "Hmm ich wette er macht einen Abflug wie der Lenker gerade, hältst du dagegen?"


    "Ich denke nicht, dass er eine Chance hat. Aber spaßeshalber, wegen mir. Ich setze 100 Sesterzen auf den Lockenkopf, auch wenn er nicht gewinnen darf..."


    Ich blickte gespannt in die Richtung der Beiden und machte mir beinahe Sorgen, wusste aber noch nicht um wen.

  • Ruhiger, aber dennoch stinkwütend sah ich ihn an und schüttelte den Kopf.


    Lass meine Hand los, ich will das nicht... Und die Aufgabe des Schutzes obliegt meinen beiden brüdern!


    Ich entzog ihm meine Hand und versuchte, ihn zu ignoerien.. Zartes Wesen, das man beschützen muss, pah! Ich trug zwar noch immer einen Verband um meine Stirn, doch das sollte keinesfalls den Verdacht der schutzbedürftigkeit eines Fremden Mannes erwecken.


    Zuleidegetan hat mir niemand etwas. Und selbst wenn dies der Fall sein würde, würde ich da nicht mit einem Fremden drüber sprechen!

  • Finale: Runde 6


    Unter den Zurufen der begeisterten Menge gehen die Wagen in die vorletzte Runde. Lupus setzt seine Aufholjagd fort und rückt Stück für Stück an den führenden Dominator spectatorum heran. Die Nüstern seiner Rösser befinden sich inzwischen in Höhe der Kruppe der Purpureapferde. Wird er den Wagen noch überholen können, oder rettet der Lenker aus der Purpurea den Sieg für sich und seine Factio bis ins Ziel.


    Oder ist es vielleicht dem Lenker aus der Veneta nochmals möglich, in einem Endspurt das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden? Noch scheint alles möglich zu sein.
    Als gute Nachricht kann gesagt werden, dass Vir fortis Orci seinen Stürz überlebt hat.

  • Meridius blickte längst nicht mehr zu dem Rennen, sondern nur noch in Richtung der Beiden. Die Dame wollte offensichtlich nicht belästigt werden. Sollte er einschreiten? Er schätzte sie jedoch als stark genug ein, mit dem Jüngling selbst fertig zu werden und er wollte sie nicht auch noch in weitere Unannehmlichkeiten bringen. Doch er würde ein Auge darauf werfen...


    "Hier hast Du die 100 Sesterzen, mein Feund. Sie hat ihn gleich los. Ich gratuliere Dir."

  • Fremd? Ich heiße Vibullius. Nun kennst Du mich. Schau dir die Pferde an, reitest du auch so gern in Germaniens Wäldern? Man sagt, daß die Germanen sehr ausdauernde Pferde züchten... . Ich schaute sie erwartungsvoll an

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Ich war froh, dass er nun normal mit mir sprach und dennoch - ich bin misstrauisch geworden und so schnell würde eben dieses MIsstrauen nicht verschwinden.


    Sehrerfreut...


    Es klang eher zynisch und doch ein bisschen freundlicher als zuvor. Ich hoffte wirklich, dass seine Annäherungsversuche nur Spaß waren. Ich wollte nicht, dass mich Männer umwerben. Ich war froh in Ruhe in Confluentes leben zu können.


    Ja, das Reiten ist sehr schön, meine Brüder und ich tun dies des öfteren! Besonders meine Cousine tut kaum etwas anderes.

  • "Ich danke dir, willst du der jungen Dame nicht helfen ... ich würde ja aber ... du kennst das ja der Rücken ... die Knochen ..."

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



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