Mercatus Ostiae - Marktplatz

  • Was heißt schon ausprobiert? Du mußt sie Dir doch nur anschauen dann vergeht es Dir schon. Schiefe Zähne, krumme Beine flach wie noch was. Nö danke, dann wart ich doch lieber bis wir wieder in Rom sind dann aber richtig. :D


    Als der Miles hörte das sie immer noch die Ehre hatten hier in dem Kaff zu bleiben verzog er sein Gesicht und meinte.


    Ach Mist verdammter! Naja kann man wohl nix machen nicht wahr Princeps Prior? Dann wünsch ich Dir noch was.


    Er grüßte wie es sich gehörte und trottete davon.

  • Bibulus verzog sein Gesicht bei der Vorstellung. Es ging eben nichts über Rom.


    Allerdings Miles! Und vergesst nicht, dass ihr Urbane seid!


    Er erwiderte den Gruß und ging wieder zu seinem Pferd zurück. Dort drückte er dem Jungen einige kleine Münzen in die Hand und ritt weiter.

  • Ich hatte eine Arbeitsstelle und es lief wirklich gut. Ich glaube ich hatte noch nie so viel Geld in meinem ganzen und kurzen Leben besessen!
    Ich flanierte ein bisschen über den Marktplatz auf der Suche nach einem Stand für elegante und natürlich schöne Kleidung, denn meine kaputten udn abgenutzten Sachen sahen nicht gerade schöna us udn ich wollte meinen Arbeitgeber auch nicht in verlegenheit bringen.
    Ich klimperte ein bisschen mit den Münzchen in meiner Tasche und fand auch bald darauf einen Stand für Seidentuniken. Ich sprach den Händler an:
    "Guten Tag. Ich bin auf der Suche nach ein paar Seidentuniken, haben sie da vielleicht ein paar empfehlenswerte im Angebot?"


    Sim-Off:

    Wer will, der darf und wenn niemand will, tja, dann eben nicht ;)

  • Während Dives und sein Leibwächter Antinoos sich am Morgen der Abreise noch einmal auf gemacht hatten, den Portus zu erkunden, war Aglaopes mit dem Auftrag losgeschickt worden, für seinen Dominus Dives eine Liste der in der Stadt ansässigen Betriebe anzufertigen. Für den alten Sklaven wahrlich keine leichte Aufgabe, sollte er doch mit entsprechenden Aufzeichnungen zurück in der Villa Rustica sein, sobald auch Dives wieder dort aufschlagen würde. Folglich blieb nicht viel Zeit und schleunigst begab sich Aglaopes auf den Marktplatz, wo trotz der frühen hora bereits die ersten Stände für den heutigen Tag bezogen worden.


    Bei Dives zumindest vorübergehend in Ungnade gefallen, besorgte sich Aglaopes zunächst einige Helfer für dieses Mammutprojekt. Dank seines rhetorischen Geschicks - nicht umsonst war er viele Jahre lang Dives' Paedagogus - und dank ein paar gesparten Sesterzen war es ihm letztendlich sogar gelungen, für die verschiedenen Stadtviertel mit ihren Geschäftsstraßen jeweils einige patente Sklaven anzuwerben. Somit blieb nur noch der Marktplatz selbst, auf welchem sich Aglaopes umzuschauen hatte.


    ~~~


    Nachdem so langsam das geschäftige Treiben auf dem Marktplatz begonnen hatte, kehrten die ersten Sklaven von ihren Auftrag zurück.


    | Aglaopes
    MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS, NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES


    "Vielen Dank!", bedankte sich Aglaopes bei jedem einzelnen Helfer mit Handschlag. Der objektiv kleine, für einen Sklaven jedoch sehenswerte Verdienst lies im Folgenden jeden dieser Helfer mit einem Lächeln in den eigentlichen Tag starten. Aglaopes indes fügte die Teillisten zu einer großen Liste für seinen Herrn zusammen:


    ~~ OECONOMICVS OSTIENSIS ~~


    AD DOMINVM
    MARCVS IVLIVS DIVES




    Sim-Off:

    = Wegweiser zum Betrieb
    = Betrieb in Ostia nicht funden
    = Standort 'Ostia' eingetragen
    = Standort 'Ostia' nicht eingetragen


    Stand: 23.07.2011



    Und so machte sich Aglaopes wieder auf, zur Villa Rustica zurückzukehren und die tabula an Dives zu übergeben. Er hoffte, dass die engagierten Helfer nichts vergessen hatten. Schließlich wollte er sich nicht gleich für den nächsten Strafauftrag qualifiziert wissen müssen...

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  • Es war nicht mehr weit hin, bis sie gegen den Feind ziehen mussten. Titus wusste bisher nur, dass sie nach Misenum verschifft werden sollten. Doch was dann folgte, das lag außerhalb seines Wissens. Der Centurio hatte ihnen noch einmal einen freien Nachmittag verschafft, um sich auf dem Markt mit Proviant einzudecken und in den örtlichen Lupanaren noch einmal Druck abzulassen. Interessanterweise entschied sich Titus für Ersteres. So betrat er in voller Montur den Markt und beobachtete zunächst das erstaunlich geschäftige Treiben, welches nicht einmal durch die nahende Bedrohung des Krieges nicht nachzulassen schien.


    Titus war vor allem an Fleisch in aller Art interessiert. Er war es satt, immer denselben eintönigen Puls zu fressen. Hatte das Militär viele positive Eigenschaften, das Essen gehörte aber wahrlich nicht dazu. Man bekam zwar regelmäßig etwas zu Essen, doch die Vielfalt ließ mehr als zu wünschen übrig. Obwohl er als Tiro nicht all zu viel verdiente, so hatte er doch etwas zusammengespart und wollte sich nun ordentlich eindecken.


    Nachdem er sich vom Eingang des Marktplatzes einen überblick verschafft hatte begann er die einzelnen Marktstände abzugrasen. An einem Geflügelstand angekommen begann der Händler sofort damit, ihn mit Superlativen zu überschütten:


    "Salve Soldat. Man erkennt sofort deinen guten Geschmack. So ein frisches und herrlich schmeckendes Geflügelfleisch findest du nirgendwo anders auf diesem Markt. Ich habe alles was du dir wünschen kannst. Hähnchen, Tauben, Enten......"


    Plötzlich unterbrach der Schwall aus Worten, ein skeptischer Blicke und dann die prüfende Frage:


    "Hast du überhaupt Geld?"


    Titus schmunzelte, sah sich weiter am Stand um und zeigte demonstrativ seinen Beutel mit Münzen. Er warf ihn kurz hoch und fing ihn wieder, nur damit der Händler das Klimpern der Münzen hören konnte. Bei diesem Geräusch begann dieser wieder sofort über beide Ohren zu strahlen und Titus "objektiv zu beraten".....

  • Nach dem Gespräch über die neue Marktordnung für Ostia, wollte sich der iulische Duumvir am Nachmittag dieses Tages passenderweise ein wenig an den Ständen und Geschäften des Marktplatzes umsehen. Es war das erste Mal seit dem Übergriff auf seine Person, dass er sich wieder einer solchen Menschenmenge und aller von ihr ausgehenden Gefahren aussetzte. Diesmal jedoch - und das plante Dives bis zum Ende seines Duumvirats so beizubehalten - standen ihm seine vier Liktoren gut sichtbar zur Seite und wurden sogar noch von einer handvoll Custodes Corporis bei ihrer Aufgabe unterstützt. Der Iulier rechnete zwar nicht mit einem erneuten Angriff, zumal am Tage in aller Öffentlichkeit, und natürlich auch, weil er den Drahtzieher der Aktion kannte und dessen Absicht zumindest in Zügen verstand, doch wollte er natürlich kein unnötiges Risiko eingehen.
    Dennoch verblassten alle sonstigen Angelegenheiten und Probleme mit Betreten des Marktplatzes. Dazu gehörten sowohl die klar greifbaren, wie Ocellas Entwurf einer ostiensischen Marktordnung, aber auch die bisher nur in der Luft liegenden, wie beispielsweise die Frage ob der in Ostia verbleibenden Soldaten, die später noch für einige Diskussionen sowohl im Amtszimmer des Iuliers, wie auch in den örtlichen Castra führen würde. Doch wie gerade die jungen, noch unerfahrenen Soldaten noch nicht wissen konnten, was ihnen die Zukunft und der Bürgerkrieg noch bescheren würde, so hätte wohl auch Dives nur ein apollinisches Orakel prophezeihen können, dass er in nicht allzu ferner Zukunft für längere Zeit des Tageslichtes beraubt werden würde...


    Da er in der letzten Zeit seiner körperlichen Verfassung geschuldet recht viel gelesen hatte, verschlug es Dives zunächst zum Stand des alten Battus, dessen Bücher dem Namen seiner Bücherei jedoch alle Ehre machten. Viel interessanter waren da doch die zumindest namentlich skurrilen Stoffe des Nachbarstandes. Dementsprechend größer war dort jedoch auch der Andrang der Menschen und nachdem der Duumvir schon jetzt vier Tafeln mit irgendwelchen Anliegen und zwei mündliche Beschwerden hatte entgegennehmen dürfen, verzichtete er schweren Herzens auf die farbenfrohen Freuden, die ihn aus der Ferne nur so dazu einluden sein Geld dort auszugeben.
    Stattdessen entschloss sich der Iulier den Brüdern Gaius und Gnaeus Geminius Gallus an ihrem Geflügelstand 'Zur gackernden Glucke' noch einen Besuch abzustatten. Immerhin gehörten die beiden leidenschaftlichen Händler für Vogelfleisch durchaus zu den bekannteren Bürgern der Stadt, wenngleich diese Bekanntheit ihrer Bewebung auf die Aedil-Ämter letztlich nicht den gewünschten Erfolg gegen ihre Mitbewerber Helvetius Ocella und Hortensius Vaticanus eingebracht hatte. Schon wenige Passus vor seinem Ziel stellte der Iulier mit einem schmalen Lächeln fest, dass einer der Brüder dem Aufzug seines Gegenüber zufolge einen Soldaten (oder besser: dessen Geld) fest ins Visier genommen zu haben schien.


    "Na, Geminius? Was haben wir denn heute alles im Angebot?", sprach der Iulier den anderen der Brüder an und sah einen Augenblick zum Soldat herüber. Ziemlich selbstsicher spielte der mit seinem Geldbeutel herum und wirkte in den Augen des Duumvir dennoch oder gerade deshalb etwas verloren.
    "Ganz allein unterwegs?", fragte er ihn spontan, während nun auch ihm nebenbei allerlei Federvieh angepriesen wurde.

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Titus war gerade damit beschäftigt, die Auslagen und das Getier am Stand der beiden Händler genauer zu begutachten und ignorierte dabei im Grunde das Marktgeschrei der beiden Standinhaber. Er machte sich gerne selber ein Bild, ohne sich von Außen beeinflussen zu lassen. Dann griff er beherzt zu und packte eines der Hühner aus einem Käfig an den Beinen und zog es heraus um es auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Huhn schlug naturgemäß mit den Flügeln und Federn flogen durch die Luft. Eine dieser Federn verschluckte Titus beinahe, was einen empfindlichen Hustreiz auslöste. Er gab das Huhn zurück und fragte trocken:


    "Wie viel willst du für zwei dieser Hühner...."


    Titus zeigte auf die Kiste, aus der er eben noch das Huhn genommen hatte


    "....drei Tauben und eine Ente haben?"


    Es würde sich sicherlich um einen stolzen Preis handeln, dessen war sich Titus bewusst, doch wer konnte schon sagen, ob er überhaupt noch einmal vom Schlachtfeld kam. Wenn er eines in seiner nicht ganz so glorreichen Vergangenheit gelernt hatte dann war es carpe diem.


    Als er von der Seit angesprochen wurde reagiert Titus aus instinktiv. Seine Hand glitt unter seinen Mantel den er über seiner Rüstung trug und landete am Knauf seines Gladius. Er zog das Schwert leicht aus der Scheide und drehte sich langsam zu jener Person, welche ihn gerade angesprochen hatte. Auch diese Reaktion entsprang jener Zeit, in der er auf der Flucht vor seinen Häschern gewesen war. Es war immer besser übervorsichtig zu sein, als auch nur eine Sekunde nachlässig. Nachlässigkeit konnte den Tod bedeuten. Nachdem er den Duumvir dann aber als ungefährlich für sich eingestuft hatte steckte Titus das Gladius wieder voll weg und antwortete mit einem freundlichen Lächeln:


    "Ja, ganz allein. Du hingegen scheinst Begleitung zu haben..... Duumvir Iulius, nicht wahr?"


    Titus zeigte auf die Liktoren und lächelte freundlich. Obwohl er sich sicher war, dass es sich bei diesem Mann um den iulischen Duumvir handelte, welcher in der Castra aufgeschlagen war als er Training hatte (und Tirones tuscheln bekanntlich fast gleichviel wie die Weiber) fragte er trotzdem lieber noch einmal nach.

  • Auf die spontane Reaktion des Soldaten, dessen Hand zunächst bedrohlich vielsagend unter seinem Mantel verschwand, reagierte Dives mit einer leicht abwehrenden Handbewegung seiner linken und einem ungläubigen Gesichtsausdruck. Während zwei seiner Liktoren noch einen Schritt an ihren Schutzbefohlenen herantraten und jenen nun von links beziehungsweise rechts beinahe berührten, konnte man in den Augen des Iuliers durchaus einen Teil der Angst aufblitzen sehen, die ihn seit dem Überfall auf seine Person gelegentlich heimsuchte.
    Erst als der Soldat von einer Attacke abzusehen schien, lockerte sich auch die Mimik des Duumvir erneut und er versuchte mit einem freudig-freundlich Lächeln von seiner kurz zuvor gezeigten Furcht abzulenken.


    "In der Tat. Ich grüße dich.", erklärte er daraufhin und holte damit auch die Begrüßung des Soldaten nach. Dabei irritierte es ihn für einen Augenblick jedoch schon, dass ein Soldat - wo er mit denen in aller Regel eigentlich nicht so sonderlich viel zu tun hatte - genau zu sagen wusste, dass er der iulische und nicht der cassische Duumvir war. Auf die Idee Castra-interner Tuscheleien kam Dives zwar nicht - und auch sonst wollte ihm auf die Schnelle keine plausiblere Alternativerklärung als ein Zufallstreffer einfallen -, doch schob er den Gedenken letztlich dennoch beiseite.
    "Und mit wem habe ich die Ehre, Miles?", erkundigte sich der Iulier anschließend aufgrund vorheriger Überlegungen nicht mehr ganz so überzeugend lächelnd. Er wartete die Antwort auf seine Frage ab, bevor er interessiert ergänzte:
    "Gibt es in den Castra etwas zu feiern?" Vielleicht einen unschuldigen Geburtstag, wenngleich der traditionsgemäß wohl eher mit Kuchen denn mit Federvieh gefeiert wurde? Oder aber hätte dies vielleicht etwas mit der spontanen Reaktion des Soldaten zu tun? (Wer nichts zu verbergen hätte oder befürchten müsste, der würde zumindest aus Sicht des Iuliers bestimmt nicht gleich zum Schwert greifen, nur weil man ihn ansprach...)

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  • Im Kopf seines Gegenüber schien es zu rattern, doch auf die Idee wegen was kam Titus nicht. Zudem schien er den Duumvir etwas eingeschüchtert zu haben. Deshalb versuchte sich Titus an einigen beschwichtigenden Worten:


    "Verzeih, alte Gewohnheiten."


    dabei tätschelte er kurz seinen Mantel an jener Stelle, an welcher das Gladius darunter steckte um klar zu machen was er meinte. Schließlich wollt er sich doch nicht hier auf dem Marktplatz mit einem Duumvir und seinen Liktoren anlegen, auch wenn sich Titus keine schlechten Chancen ausrechnete und dabei innerlich schmunzelte.


    Erste jetzt ging Titus auf die Frage des Duumvir ein:


    "Titus Flavus Herr."


    er legte eine kurze Pause ein bevor er ergänzend hinzufügte:


    "Eigentlich Titus Antonius Flavus, doch mein Gensname hat keinen großen Wert mehr. Ich war auf einer längeren, .....ähm... Geschäftsreise in der Provincia Syria und als ich zurückkehrte musste ich feststellen, dass meine Familie praktisch nicht mehr existierte. So bin ich praktisch zum Peregrinus geworden."


    Auf die zweite Frage wusste Titus zunächst nicht was antworten. Er verstand die Frage aufs Erste nicht richtig. Erst nach einem Moment machte es durch einen Blick auf das Geflügel klick. Wahrheitsgemäß antwortete Titus:


    "Zu feiern? Nicht wirklich. Allerdings werden wir uns Palma bald in den Weg stellen und da habe ich beschlossen, noch einmal etwas Besseres zu essen, als immer nur den üblichen Puls. Andere geben ihr Geld lieber für eine Lupa aus, ich lieber für gutes Essen."


    Um nicht als einziger ausgefragt zu werden schob Titus noch eine Frage hinterher:


    "Aber was verschlägt einen so hohen Stadtherren wie dich hierher. Du hast doch sicherlich Diener, die sich um Einkäufe kümmern."

  • Dives nickte nur flüchtig bei der Entschuldigung ob der Gewohnheiten des Soldaten. Viel interessanter schien sowieso die Herkunft dieses Mannes zu sein. Denn der keineswegs blonde aber dennoch Flavus heißende Militär war sich offenbar nicht so sicher, ob er nun ein Peregrinus oder ein Antonius war; ob er das römische Bürgerrecht also besaß oder eben nicht. Vermutlich, so spekulierte der Duumvir einfach wild ins Blaue, war die Mutter dieses Flavus eine hübsche Peregrina (weshalb sonst hätte ein Römer sich mit ihr einlassen sollen?), sodass der junge Mann, rein rechtlich unter diesen Umständen nur ein Peregrinus, nun durch den Dienst für das Imperium zu dem Bürgerrecht zu kommen versuchte, welches ihm sein Vater nicht geben konnte oder wollte (denn wo ein Wille wäre, da gäbe es bestimmt auch die Adoption).
    "Verstehe.", nickte der Iulier dann und konnte sich nicht der für einen kurzen Moment aufkeimenden Frage erwehren, welches wohl Flavus' Grund dafür war, dass er gutes Essen einer Lupa vorzog. Wie ein übermäßiger Genießer guten Essens sah der Soldat rein äußerlich jedenfalls nicht aus, wobei dies berufsbedingt natürlich auch täuschen konnte. Ob Flavus wohlmöglich auch einfach nur ähnliche Gründe für die Bevorzugung von Essen hatte wie Dives, der ja Frauen allgemein auf diesem Gebiet nicht viel abgewinnen konnte? Doch bevor der Iulier die Chance bekam in die eine oder andere Richtung dieses oder eines der vorangegangenen Gedanken weiter zu forschen, wurde er bereits mit der ersten Gegenfrage davon abgehalten.


    "Ja... natürlich wird der allgemeine Einkauf von diversen Haussklaven erledigt. Aber so hin und wieder muss man auch selbst einfach mal auf den Markt gehen, um zu sehen, was sich verändert und was es Neues gibt, damit man seine Wünsche entsprechend anpassen kann.", antwortete Dives zunächst. Zwar gab es zu derlei Zwecken auch regelmäßige Cenae bei Freunden und Verwandten, wo man sich über kulinarische und andere Trends nebenbei etwas austauschen konnte, doch wer nicht immer nur in der zweiten Reihe stehen und von anderen kopieren wollte, der kam um ein wenig Eigeninitiative eben nicht drumrum. Gerade als Duumvir einer Civitas hatte man nach Auffassung und Verständnis des Iuliers auch auf diesem Gebiet durchaus ein paar Pflichten.
    "Darüber hinaus lernt man nur so die Bürger Ostias besser kennen und erfährt aus erster Hand, welche Sorgen und Wünsche sie haben." Jene anschließend mit den eigenen Zielen abzustimmen und die Schnittmenge letztlich wenigstens mal irgendwo wirksam zur Sprache zu bringen sicherte unterm Strich Bekanntheit und Popularität im Volk der Hafenstadt. Davon war der Duumvir überzeugt.


    "Du willst das Bürgerrecht erlangen und ein Antonier werden, richtig? Das hätte ich nicht gewusst, wenn ich heute nicht hier auf den Marktplatz gekommen wäre.", erklärte der Iulier weiter und leuchtete damit thematisch unauffällig auch durchaus ein wenig in die Vergangenheit des Flavus. Denn falls seine Vermutung ganz und gar falsch wäre, so würde der Soldat dies sicherlich richtigstellen. Davon ging Dives aus. Vielleicht fügte er ja sogar von sich aus noch Informationen über sich hinzu.
    "Darf ich fragen, kommst du aus Ostia und Umgebung oder Misenum, wo die Classis ja ansonsten hauptsächlich stationiert ist, oder aus noch einem anderen Teil des Imperiums?", erkundigte er sich weiter. Gerade Leute aus der Region konnte er schließlich mitunter gut fördern, wenn er denn wollte und einen Grund hätte, und in Misenum waren immerhin sein Onkel Proximus und sein Cousin Saturninus eine ganze Zeit lang Duumvirn gewesen, sodass mitunter auch dort noch ein iulischer Einfluss entsprechend genutzt werden könnte. Niemand konnte schließlich jetzt schon ahnen, wie sich der Bürgerkrieg noch entwickeln würde...

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  • Titus musste schmunzeln. Der Iulier schien wirklich Politiker durch und durch zu sein. Er verpackte seine Worte und Fragen derart schön, dass man leicht darauf hereinfallen konnte. Vor allem die Frage um sein Bürgerrecht war so schön nebensächlich verpackt, dass man sie schon beinahe übersehen konnte. Zunächst aber vervollständigte Titus aber ungefragt die Bemerkungen des Duumvirs, dass man auf diese Art und Weiße die Wünsche und Sorgen der Bevölkerung besser kennen lernen kann:


    "..... und kann sie besser davon überzeugen, dass sie lieber einen selber wählen als den Konkurrenten."


    Titus meinte diesen Satz nicht böse und signalisierte dies auch, indem er freundlich lächelte. Dann ging Titus auf die Fragen zu seiner Person ein:


    "Nun, das Bürgerrecht ist nicht der primäre Grund, warum ich in die Classis eingetreten bin. Ich hatte, bzw. habe als Peregrinus auch ein gutes, zufriedenstellendes Leben. Doch manche Umstände zwingen einen oftmals dazu Dinge zu tun, die man eigentlich nicht geplant hat."


    Titus spielte dabei auf seine Vorgeschichte in kriminellen Kreisen an, die er aber lieber für sich behielt, schließlich wollte er sich nicht einem für ihn fremden Mann ausliefern. Eigentlich dürfte Titus ja gar nicht in der Classis sein. Die Frage des Centurios bei seiner Musterung, ob er jemals einen unreinen Beruf ausgeübt hatte, klingelte ihm heute noch in den Ohren. Titus fügte dann noch an:


    "Aber ja, jetzt ist es mein Ziel, das Bürgerrecht zu erlangen und den Namen meiner Gens wieder hoch zu halten."


    Auf die zweite Frage des Iuliers antwortete Titus ohne Umschweife und wahrheitsgemäß:


    "Geboren wurde ich in Misenum. Ich bin dann aber aus den vorher genannten Gründen nach Syria gereist und von dort über Alexandria hier gelandet. Die letzten fünf Jahre habe ich also im Osten des Imperiums gelebt. In Misenum steht die Casa meiner Gens, auch wenn sie in einem erbärmlichen Zustand ist. Aber vielleicht kann ich das ja ändern. Immer vorausgesetzt ich komme heil aus diesem Bürgerkrieg zurück."

  • Den Einwurf des Soldaten zur Wahl überging der Iulier kommentarlos. Denn einerseits hatte Flavus damit natürlich tatsächlichen einen Punkt, während sie sich andererseits hier in aller Öffentlichkeit auf dem Marktplatz befanden, wo Dives den Pluto tun würde genau dies einzugestehen. Doch wechselte der Militär mit der Beantwortung der Fragen des Duumvir eh wieder das Thema, sodass keine Not bestand auch nur irgendwie auf diese Anmerkung zu reagieren. Stattdessen also bekam er die Möglichkeit sein Bild von diesem Flavus nochmals etwas zu erweitern.
    Dass der erst von einem guten und zufriedenstellenden Leben als Peregrinus sprach und direkt im Anschluss vom erzwungenen Eintritt in den Militärdienst verwunderte den Iulier dabei zunächst. Es klang doch im ersten Augenblick irgendwie widersprüchlich, ergab allerdings unter Umständen bei Einbeziehung des Bürgerkrieges durchaus einen Sinn. Gerade wenn sich der junge Mann zum Zeitpunkt des Ausbruchs jenes Krieges bereits hier in Italia befunden hatte, mochte er als Peregrinus zu den Leuten gehört haben, die das Ausbleiben der aegyptischen Getreidelieferungen besonders hart traf. Ein solcher Umstand, spekulierte Dives, könnte durchaus zum Eintritt in die Classis bewegt haben, wo man immerhin regelmäßigen Sold erwarten durfte sowie eine gewisse Verpflegung.
    Mit dieser Erklärung im Kopf nickte der Duumvir leicht, bevor er stante pede vor das nächste Rätsel gestellt wurde. Bereits mehrfach hatte Flavus sich nun schon direkt oder indirekt als Peregrinus bezeichnet und dennoch sprach er bei den Antoniern kontinuierlich vom Namen seiner Gens, den er hochhalten wollte. Darauf wusste sich Dives im Moment noch keinen rechten Reim zu machen, was auf der anderen Seite seinem Interesse an dem Soldaten weiteres Futter gab.


    "... und bekommst das römische Bürgerrecht.", ergänzte der Iulier den letzten Satz des Soldaten. Denn daran glauben, dass ein Peregrinus auf italischem Boden so einfach an eine Immobilie käme, wollte er nicht. Oder befand sich jene Casa bereits in Flavus' Besitz? Das wäre mitunter eine interessante Frage, inwieweit ein Peregrinus von einem Römer soviel erben könnte. Bei Gelegenheit würde Dives dies sicherlich mal recherchieren (lassen).
    "Und dann sind da ja auch noch die 25 Jahre, die du dich erst einmal bei der Classis verpflichtet hast, nicht?", gab er darüber hinaus zu bedenken. In jener Zeit würde sich Flavus wohl eh kaum großartig selbst um die Casa kümmern können.


    "Wieviel deiner Zeit hast du denn bereits hinter dir?", erkundigte sich der Iulier dann in diesem Zusammenhang. Denn allein vom Klang der Worte her hörte es sich doch eher so an, als wenn der weitaus größte Teil jener Dienstzeit dem Soldaten noch bevor stünde.
    "Hast du die Grundausbildung schon geschafft?", ergänzte er sich anschließend, um hernach vielleicht zumindest grob abschätzen zu können welchen Rang der Soldat hatte.

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  • "Wieviel meiner Zeit ich hinter mir habe?!"


    Titus lachte schon fast laut auf. Er war bisher ja kaum richtig angekommen in der Classis. Bisher war er noch Tiro und somit noch auf Bewährung. Aber er rechnete fest damit, dass er schon bald zum vollwertigen Nauta würde. Schließlich zogen sie in den Krieg und dort konnte man mit Tirones nicht viel anfangen. Oder musste er sich doch noch gedulden bis nach der hoffentlich siegreichen Schlacht gegen die Schergen von Palma? Titus wusste es selber noch nicht so richtig.


    Titus wurde wieder etwas ernster:


    "Sagen wir es so: Ich habe noch deutlich mehr Zeit vor mir als hinter mir."


    Wieder ein kleines Schmunzeln.


    "Was meine Ausbildung anbelangt, so habe ich diese im Grunde abgeschlossen, wenn man das was wir durchlaufen haben als Grundausbildung bezeichnen kann. In Zeiten wie diesen ist die Zeit für Ausbildung knapp. Ob ich und meine jungen Kameraden reif für das Schlachtfeld sind wird sich wohl bald im Krieg zeigen. Sollten wir nicht bereit sein, dann werden wir wohl auf dem Schlachtfeld zurückbleiben. Wenn wir allerdings reif sind, dann werden wir hoffentlich als Sieger vom Schlachtfeld ziehen."


    Titus wunderte sich ein wenig über sich selber. War er in den vergangenen Wochen so sehr zum Soldaten geworden, dass er sich bei seinen Worten stolz fühlte. Er merkte wie dieses Gefühl in ihm aufstieg und seine Brust ein wenig anschwoll, wenn er von der Classis und seinen Kameraden spracht. Es erstaunte ihn selber. Vom wilden Einzelgänger zum soldatischen Kameraden. Eine Wandlung die er selber so nicht für möglich gehalten hatte.

  • Ein frisch gebackener Nauta, wenn der nicht gar noch Tiro war, stand da also vor dem iulischen Duumvir, der zumindest gehofft hatte, dass der Soldat noch ein-zwei Stufen höher in der Hierarchie stand. Für einen Augenblick fragte sich Dives nun, ob es sich damit überhaupt noch lohnte weitere Zeit an diesen Mann zu verbrauchen. In irgendwelche Planungen des Praefectus Classis jedenfalls war der Kerl ganz sicher nicht eingebunden, sodass der darüber vermutlich auch nicht viel mehr wusste, als dem Duumvir selbst bekannt war.
    "Dann wünsche ich euch die Weitsicht Minervas, die Stärke des Mars und ein wenig des Glücks Fortunas kann sicherlich auch nicht schaden.", beendete der Iulier mit einem schmalen Lächeln diese Richtung des Gesprächs letztlich also recht abrupt. Dafür jedoch wartete er mit einer anderen Frage auf, die nun kaum noch etwas wirklich mit dem vor ihm stehenden Flavus zu tun hatte:
    "Kennst du eigentlich den Centurio Classicus Decimus Massa?", erkundigte sich Dives relativ neutral aber interessiert, während er im Kopf kurz überlegte, wie er mit dem Decimer verbunden war. Das war nämlich einigermaßen kompliziert: Der Centurio hatte Serapio einst als einen Cousin bezeichnet und Serapio wiederum war der Cousin des Decimus Maximian, eines Sohnes des großen Triumphators Meridius und dessen Frau Iulia Severa. Ausgehend davon, dass daraus irgendwie folgte, dass auch Massa ein Cousin Maximians war, müsste der Decimer letztlich wohl der Cousin (väterlicherseits) eines Cousins (mütterlicherseits) für Dives sein. Dass die Frage nach dem Centurio letztlich jedoch weniger mit irgendwelchen verwandtschaftlichen Konstruktionen zu tun hatte, sondern vielmehr aufgrund einer gemeinsamen Cena mit anschließendem prickelnden Bad unter dem nächtlichen Sternenhimmel Ostias in das Gespräch einfloss, konnte der Iulier schließlich nicht offen sagen, falls er von Flavus nach dem Grund für seine Neugier gefragt werden sollte.

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  • Titus wurde das Gefühl nicht los, dass sich der gute Duumvir irgendwie etwas mehr erhofft hatte, als er ihm als Tiro bieten konnte. Trotzdem ließ sich der junge Soldat nichts anmerken und blieb weiterhin freundlich und antwortete auf den ersten Satz des Iuliers:


    "Ich danke dir für deine Wünsche Duumvir. Diese Dinge können wir sicherlich gut gebrauchen, auch wenn erfahrene Offizier ebenfalls keine unwesentliche Rolle spielen."


    Bei der anschließenden Frage wurde Titus dann hellhörig. Woher mochte der Iulier den Centurio kennen? Nungut, der Duumvir schien in der Castra gewesen zu sein und da der Centurio zum Stab des Praefecten gehörte, mochten sie sich wohl begegnet sein. Doch dieser Unterton beim Namen des Centurios, oder war da gar kein Unterton? Vermutlich hatte Flavus sich diesen nur eingebildet. Dennoch etwas skeptisch stellte er eine Frage mit der er indirekt die Frage des Iuliers beantwortete:


    "Du kennst den Centurio Decimus?"


    Zugleich sah der Händler des Geflügels immer finsterer drein, hatte ihm dieses Gespräch doch ein gutes Geschäft vermasselt.....

  • Weder den einen noch den anderen Geflügelhändler weiter groß beachtend lächelte Dives amüsiert ob der Gegenfrage des Soldaten.
    "Die Frage war, ob DU ihn kennst... ICH kenne ihn natürlich.", denn sonst würde er wohl kaum derart konkret fragen.
    "Er ist ein entfernter Cousin eines Cousins von mir und... nun, letztlich hatte ich mit ihm als Adjutant des Praefectus auch von Amtswegen her bereits des Öfteren zu tun.", erklärte er und entschied sich dafür, dass er von der Gastfreundschaft der Villa Iuliana, die der Centurio einige Tage genossen hatte, erst einmal nichts sagte. Am Ende zog Flavus noch den Schluss, dass Massa und Dives gute Freunde waren, was vielleicht nicht schlimm war, dem Iulier allerdings dennoch nicht passte.


    "Also, kennst du ihn? Was kannst du mir über ihn berichten?", fragte der Iulier, denn irgendwie wollte ihm scheinen, dass zumindest der Name Flavus nicht unbekannt war.
    "Und keine Sorge, ich habe nicht vor dir oder dem Decimus irgendwelche Probleme zu machen...", sprach er ehrlich frei heraus und hob er abwehrend beide Hände kurz etwas an. "... Im Gegenteil: Ich will mir nur ein besseres Bild vom Cousin meines Cousins machen. Denn gerade in diesen Zeiten muss man sich doch um alle seine Verwandten - vor allem die Militärs - besonders sorgen, nicht?", schob der Duumvir noch nach und war von der Ehrlichkeit über den semi-wahren Teil flüssig zur glatten Lüge gekommen. Er sorgte sich nicht um Massa. Vielmehr war er daran interessiert, welches Spiel der Centurio dereinst mit dem Iulier gespielt hatte oder eben nicht. Ging der Decimer beispielsweise öfter diversen, verpönten Tätigkeiten nach oder nicht? - Der letztere Fall würde hier durchaus den Schluss nahelegen, dass damals wirklich irgendein intriganter Hintergedanke Antrieb für Massa gewesen sein mochte. Bisher vermutete der Duumvir dies nur, aber bei dieser sich bietenden Gelegenheit könnte er zumindest versuchsweise seine Fühler ausstrecken, wenngleich er ahnte, dass ihm zunächst sehr viel Unbrauchbares zu Ohren kommen würde, falls Flavus erzählte.

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  • *Ich kenne ihn natürlich*


    ging Titus den Satz des Duumvirs noch einmal im Kopf durch. Nunja, der Iulier war durch und durch Politiker und die Classis "besetzte" im Grunde seine Stadt. Da war es wohl nur all zu verständlich, dass er die wichtigen Offiziere alle kannte und der Centurio gehört als Adjutant des Praefecten zweifellos dazu.


    "Ja, ich kenne den Centurio Massa. Er ist der Adjutant des Praefecten. Er scheint ein pflichtbewusster und zuverlässiger Offizier zu sein."


    Titus war mittlerweile vorsichtig ob des großen Interesse des Iuliers. Die verwandschaftlichen Verhältnisse bereiteten dem jungen Soldaten beinahe Kopfschmerzen und ob der wirklich entfernten Verwandschaft konnte sich Titus das Interesse seines Gegenüber wahrlich nicht richtig einordnen. Aber er konnte sich hier auch ein wenig wichtiger machen als er es eigentlich war. Darum dichtete er ein wenig hinzu, denn in Wahrheit kannte er den Centurio gar nicht persönlich, außer in jenen Momenten wo dieser zufällig über den Platz marschiert war und sie gerade Training hatten:


    "Er unterhält sich gerne mit den einfachen Soldaten, ist ein Mann unter vielen. Er versucht freundschaftliche Verhältnisse zu seinen Männern zu pflegen, verliert dabei aber nie seine Autorität. Kurzum ein Vorgesetzten wie man ihn sich nur wünschen kann."


    Auf die Idee, dass sich der Centurio und der Duumvir sich eines Tages wieder treffen könnten und diese seine Worte noch einmal zur Sprache kommen könnten kam Titus in diesem Moment nicht.


    "Ich hoffe doch stark, dass du uns keine Probleme machen willst. Darauf reagiere ich im Allgemeinen recht unwirsch."


    Titus lachte auf um den gesagten Satz als Scherz darzustellen, auch wenn er einen ernsten Kern darin hatte. Auf die Hilfe für Verwandte und dem Vergleich mit Militärs reagierte der Antonier ernsthaft:


    "Keine Sorge, die Militärs sind gut aufgehoben. Wir stehen einander näher als man es seinen Verwandten je würde. Dem Mann, der neben dir in der Schlachtformation steht vertraust du dein Leben an und er dir das seine." sprach er von Dingen, von denen er bisher noch nichts erlebt hatte.


    "Und welchem entfernten Verwandten würde man wohl sein Leben anvertrauen?" fügte Titus noch an....

  • Dives hörte sich an, was der Soldat über Massa zu sagen hatte, und lächelte über die erwarteten 0-8-15-Lobe hinweg, die wohl fast jeder Untergebene erst einmal mehr oder weniger ehrlich vorbringen würde. Dabei überlegte er sich, wie er vielleicht noch ein bisschen mehr aus Flavus herauskitzeln könnte. Und in der Tat, denn Bestechung war dem Duumvir selbstverständlich kein Fremdwort, kam ihm auch sogleich eine Idee...


    "Ja, welchem Verwandten würde man wohl sein Leben anvertrauen? Ich würde doch in jedem Fall sagen: Jemandem, der auch die Fähigkeiten dazu besitzt das eigene Leben zu schützen, nicht? - Einem Soldaten also.", erklärte Dives erst einmal, wenngleich er davon überzeugt war, dass es auch zahlreiche Situationen gab, in denen der Schutz eines Soldaten nichts war im Vergleich zum Schutz eines einflussreichen Senators. Dass er damit auch Flavus indirekt wohlmöglich etwas schmeichelte, war ein schöner Nebeneffekt dieser Worte.
    "Und gerade deshalb, weil ich diese Fähigkeiten, die du besitzt und die deine Kameraden besitzen, nicht habe, ...", gab er ehrlich zu, "... ist es beruhigend zu wissen, dass ihr gegenseitig ein Auge aufeinander habt bei der Classis.", stellte er fest und ließ diesen Satz einen Moment lang sacken, um anschließend mit einer ganz 'spontanen' Idee aufzuwarten:


    "Hey, es wäre nicht vielleicht sogar möglich, dass du auf den Centurio Decimus, meinen entfernten Verwandten, besonders Acht gibst... und mir eventuell dann und wann mal schreibst, wie es ihm geht? Ich meine, ich würde ja auch mit ihm persönlich schreiben, aber ich will einfach nicht, dass er sich am Ende noch durch mich kontrolliert fühlt oder so. Nein, DAS ist das Letzte, was ich möchte.", erklärte der Iulier mit besorgter Miene und legte beim kleinen Wörtchen 'mich' seine rechte Hand effektvoll auf seinen Oberkörper. Ja, ganz sicher wollte er nicht, dass Massa davon erfuhr, falls Dives einen 'Berichterstatter' in den Reihen der Classis bekäme.
    "Ich würde mich selbstredend auch dafür erkenntlich zeigen und nicht nur EIN gutes Wort beim Praefectus für dich einlegen...", bot er als Gegenleistung an. Wenn dieser ganze Bürgerkrieg vorbei wäre, käme er mit Sicherheit eh nicht um ein letzter Gespräch mit dem Ocatvier herum - oder würde notfalls den Hafenverwalter, der mit den Männern der Classis eh besser zurecht kam, kurzerhand auf Dienstreise nach Misenum schicken. Fehlte letztlich nur noch ein Anlass, um auf Flavus zu sprechen zu kommen... "Es würde mir in gewisser Weise das Leben retten, weißt du.", sprach er mit einem vielsagenden Lächeln. Anlass gefunden - und der sollte durchaus einer Auszeichnung * würdig sein, wie der Duumvir schwer vermutete...


    Sim-Off:

    SimOff soll damit natürlich v.a. dein Rekonstruktionseinsatz nach dem Servercrash honoriert werden. Das ist aber nur eine Idee eine entsprechende Auszeichnung SimOn irgendwie zu erklären.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Titus kam die ganze Situation mittlerweile hispanisch vor. Der Duumvir wollte also, dass er einen direkten Vorgesetzten bespitzelte und sprach dies eigentlich auch recht unverblümt zum Besten. Sicher, er hatte die eigentliche Sache in vielen schönen Worten verpackt, aber was zum Schluss blieb, ließ sich auf drei Worte reduzieren:


    Einen Vorgesetzten bespitzeln.


    An die Geschichte mit Verwandschaft wollte Titus nun endgültig nicht mehr so recht glauben. Er war nun nicht gerade dämlich und konnte sich nicht erklären, warum eine Duumvir an einem, wenn überhaupt dermaßen weit entfernten Verwandten so interessiert war. Titus zog die rechte Augenbraue hoch und gab deshalb offen heraus zur Antwort:


    "Jetzt mal ganz ehrlich, warum bist du so interessiert am Centurio Massa?"


    Doch die kleine Bestechung die im Raum stand, war für Titus mehr als nur verlockend. Ein gutes Wort von einem einflussreichen Mann zur richtigen Zeit konnte einer Karriere oft den richtigen Schub geben. Deshalb schob Titus sogleich noch einen Satz hinterher, um den Iulier nicht zu vertreiben:


    "Versteh mich nicht falsch. Ich habe kein Problem damit...... nennen wir es ein Auge auf jemanden zu werfen. Nur will ich wissen warum ich das tue und versteh mich nicht falsch, ich werde den Eindruck nicht los, dass die Geschichte mit dem Verwandten ein wenig ..... hm ...... an den Haaren herbeigezogen ist."


    Titus legte den Kopf schief und lächelte schelmisch. Der Duumvir mochte ein erfahrener Politiker sein, aber ganz auf den Kopf gefallen war Titus auch nicht und zumeist erkannte er, wenn jemand versuchte ihm einen Bären aufzubinden.

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