Palastwache (JEDER BESUCHER HAT SICH HIER ANZUMELDEN, BEVOR ER DEN PALATIUM AUGUSTI BETRITT!!!)

  • Canus schaltete sich in die für Lucia leicht anstrengende, aber doch spannende Unterhaltung ein und seine nüchterne Enthüllung der Namen brachte Lucia unwillkürlich zum Schmunzeln. Das verstärke sich nur noch durch die Reaktion des Iuniers. Um die amüsierte Krümmung ihrer Mundwinkel zu verbergen, hob Lucia eine Hand an den Mund, doch man konnte ihre Belustigung noch deutlich an ihren Augen ablesen.


    Sie hatte die anstehende Durchsuchung beinahe vergessen, bis sie so nett wieder daran erinnert wurde. Ihre Augen verloren ein wenig ihren erheiterten Glanz und sie verschränkte defensiv die Arme vor der Brust. Schon wieder dieses unverschämte Grinsen, das auch noch von den Worten Canus‘ bestätigt wurde! Das Augenzucken des Iuniers kommentierte sie mit einem wenig damenhaften Laut, den man wohl am besten mit einem gegrummelten „Hrrrmpf!“ umschreiben konnte. Doch da sie ja nun wusste, dass es sein musste, wehrte sie sich natürlich nicht.

  • Avianus amüsierte sich köstlich über die Situation - vor allem da Canus mehr oder weniger bewusst perfekt mitspielte, schnalzte fröhlich während sein Kollege mit der Kontrolle begann und irgendwie schien ihm am Ende doch alles etwas zu einfach. Er wandte sich noch einmal an die Tiberia, noch immer mit einem Lächeln, aber doch etwas überrascht.
    "Aber du bist schon die... naja die, die schonmal hier war? Oder?", fragte Avianus mit gespielter Verwirrung. "Canus, hat sie sich gerade irgendwie gewehrt? Oder dich bedroht?"
    "Nene, ganz brav."
    "Ach. Na dann", meinte er nickend. "Proculus hatte wohl wirklich Recht."
    "Was? Proculus hatte Recht? Mit was? Der hat nie Recht, glaub mir. Irgendeinen Haken gibt es immer", erwiderte Canus und machte sich absolut vorschriftsmäßig an die Durchsuchung. Nicht wie der Iunier damals, als er sie nur noch loswerden hatte wollen.
    "Hm. Habe ich auch immer gedacht", gab er mit einem Schulterzucken zurück. Avianus redete schon beinahe so, als wären die Frauen gar nicht mehr anwesend, bis er sich wieder mit recht gleichgültigem Blick an seinen Kameraden und die Tiberia wandte. "Ich glaube das reicht."
    "Denkst du?"
    "Jaja."
    "Also ich weiß nicht..."

  • Das war ja wohl… Also… Lucia blieb der Mund offen. Als ob sie sich beim letzten Mal nicht auch hatte durchsuchen lassen! Sie bewegte ihre verschränkten Arme nicht von der Stelle, sie versteiften sich nur und sie war ernsthaft versucht dem Iunius eine Grimasse zu schneiden. Das ließ sie dann aber doch lieber, immerhin hatte sie einen Stand zu wahren. Immerhin war sie eine Tiberia! Das hielt sie aber nicht davon ab die beiden Männer mit bösen Blicken zu durchbohren.


    Die Durchsuchung kam ihr viel länger und unangenehmer vor als beim letzten Mal und langsam wurde Lucia ungeduldig. Dazu kam noch von dem anderen plötzlich wie Luft behandelt zu werden, so dass sich genug negatives angestaut hatte, als Canus andeutete nicht mit dieser lächerlichen Durchsuchung aufhören zu wollen. Empört löste Lucia die verschränkten Arme und schlug Canus auf eine der neugierig tastenden Hände. „Es reicht eindeutig!“


    Mit einem flappenden Geräusch hatte Manlia auch kurz darauf ihre Fächer aufgeschlagen und wedelte damit demonstrativ vor ihrer Nase. Man konnte so ihre untere Gesichtshälfte zwar nicht sehen, doch ihre Augen wirkten fast amüsiert, also zumindest konnte man das glauben, vielleicht.

  • Selbst wenn Lucia kein Wort mehr von sich gab, konnte der Iunier ihren ärgerlichen Blick förmlich spüren, was ihn allerdings herzlich wenig störte, solange sie bei der Durchsuchung nicht herumzickte. Andererseits war er wiederum ständig versucht sie anzustacheln, um herauszufinden, wie weit ihre Beherrschung ging. Dabei zu weit zu gehen, würde aber vermutlich seinem Dienst nicht gut tun.
    Als hinter ihm wieder Lucias Stimme laut wurde und Manlia ihren Fächer aufschlug, konnte er gar nicht anders, als sich den anderen wieder zuzuwenden.
    "Ihr könnt beide durch", sagte er schlicht. Canus hatte mehr oder weniger bereits von der Tiberia abgelassen, als sie ihm auf die Finger geschlagen hatte, schlicht und ergreifend, weil er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte.
    "Ach ja, findet ihr alleine ins Officium?", fragte Avianus dann beinahe schon freundschaftlich, einen Hauch seiner noch anhaltenden Belustigung konnte er allerdings nicht verbergen.

  • Na endlich! Das wurde aber auch langsam Zeit! Auch wenn das hier zu Beginn ganz spaßig gewesen war, jetzt wurde die ganze Sache für sie langsam grenzwertig. Das hatte sie vollkommen vergessen gehabt, dass es hier so … anstrengend werden konnte. Sie wollte einfach nur eine neue Wette abgeben und gut. Jetzt war es endlich soweit und sie nickte rasch.


    „Das werden wir grad noch so hinbekommen.“ Ihr Ton war spöttisch, sie konnte nicht anders. Sie wollte dieses leicht unwohle Gefühl von der Durchsuchung irgendwie abschütteln und mit dem Spott ging es noch am besten. „Sollten wir uns trotz allem verlaufen, rufen wir um Hilfe und hoffen auf euch als unsere Retter.“ Nun war es an ihr den beiden Wachen zuzuzwinkern und sie ging mit Manlia zusammen zum Officium. [COLOR=tomato] „Du hast dich super geschlagen, meine Liebe!“, konnte man noch Manlia trällern hören.

  • "Bestimmt verirren sich die beiden."
    "Aber sowas von", sagte Canus, während sie den Frauen noch hinterherblickten.
    "Hm. Nicht mehr unser Problem", meinte Avianus, drehte sich um und nahm wieder Haltung an. "Du hast Recht. Mit dem Haken, meine ich. Ich habe das Gefühl, dass ich die beiden nie wieder einfach nur durchsuchen und reinlassen kann", sagte er ein wenig ratlos.
    "Zum Glück sind wir nicht die einzigen Wachen. Stell dir vor, was das für ein Zufall wäre, wenn sie das nächste mal wieder bei deiner Schicht ankommen."
    "Aber auf jeden Fall kommen sie heute irgendwann wieder raus." Nun grinste er doch wieder breit.
    "Ich freu' mich schon drauf."

  • Gut Ding brauchte bekanntlich oft Weile und in Silanus Fall dauerte die Weile einige Wochen, in denen er ungeduldig auf eine Antwort aus dem Palast wartete. Doch schließlich kam die erwartete Nachricht und stimmte ihn zuversichtlicher als erwartet. Nicht irgendein Procurator wollte mit ihm sprechen, sondern der neue Kaiser höchst persönlich hatte ihn zu einem Gespräch vorgeladen.


    Ein wenig nervös und gekleidet in seine beste Toga, die der Latus Angusticlavius seines Standes zierte, erschien er also kurz vor seinem Audienztermin am Eingang des Palastes und wandte sich an eine der Wachen.


    "Salve. Ich bin Iunius Silanus und habe einen Audenztermin beim Princeps."


    Er hielt dem Soldaten die Einladung mit dem Siegel der kaiserlichen Kanzlei entgegen.

  • Mehrere Minuten stand Crassus sich bereits die Beine in den Bauch. Was anfangs nach einer guten Idee für ihn klang, entpuppte sich mehr und mehr zu einer elendigen Warterei. Warten, er hasste es zu warten. Zumindest im stehen zu warten. Wenn er in seinem gemütlichen Stuhl gemümmelt auf ein Schreiben einer anderen Abteilung wartete, war das gar kein Problem. Doch nun stand er hier herum, draussen, im anfänglichen Winter, der auch vor Roma nicht immer halt machte. Ein kühler Windhauch zog gerade noch um Crassus Tunika, da sah er ihn endlich.


    Er hielt gerade einem der Gardisten seinen Brief unter die Augen, als Crassus da zu kam.
    ,,Salve Iunius.", begrüßte er ihn freundlich und schob sich an dem Soldaten vorbei um Iunius Silanus mit einem Handschlag zu begrüßen.

  • Die Soldaten der Garde beobachteten das Treiben, scheinbar war alles in Ordnung, immerhin schien der Iunier ein bekanntes Gesicht zu sein. Die Männer traten einen Schritt zur Seite, und ließen der Iunier und den Iulier passieren.

  • Als der Prätorianer gerade das Schreiben entgegennehmen wollte, kam ein weiterer Mann hinzu, den Silanus noch gut in Erinnerung hatte. Es war der Primicerius, mit dem er das Gespräch bezüglich eines neuen Amtes geführt hatte. Er lächelte und reichte ihm die Hand.


    "Salve Iulius! Einen persönlichen Empfang hätte ich nicht erwartet. Wie aufmerksam."

  • ,,Jedem, wie er es verdient.", scherzte Crassus und führte den kaiserlichen Gast durch das Tor vorbei an den Prätorianern. Dem Gardisten, der ihnen platz machte, nickte er noch freundlich zu und stieg dann zusammen mit dem Iunier die Treppen hinauf und dann verschwanden sie zusammen im Palast.


    Ihr Weg führte die Beiden durch die zahlreichen Korridore hindurch, bis sie vor dem persönlichen Arbeitszimmer des Imperators standen. Der Kaiser selbst sollte noch nicht anwesend sein, was ihm ein kurzer Austausch mit einem der Sklaven auch bestätigte.
    Also traten sie beruhigt ein.

  • Die Gruppe, die sich dem Haupttor des Palatiums näherte war sicherlich nicht von überschaubarer Größe: die gesamte Gesandtschaft Mogontiacums hatte sich am betreffenden Tage aufgemacht um die ihnen angebotene Audienz beim Kaiser wahrzunehmen. Diese bestand natürlich nicht nur aus den Gesandten, sondern auch aus deren persönlichen Begleitern und den Wachen für die umfangreichen Gaben an den Kaiser. Dass da noch ein Senator mittendrin war, mochte da kaum noch aufzufallen.


    "Dies ist die Gesandtschaft der Civitas Mogontiacum, die zusammen mit dem Senator Titus Duccius Vala einer Einladung des Kaisers zur Audienz folgt." , sprach Sirius vor der Wache und reichte ihnen die benannte Einladung.

  • Die mogontinische Gesandtschaft hatte sich für den heutigen Anlass groß herausgeputzt. Einige der neun Gesandten - darunter die beiden Petronii Crispi - hatten sich neue Togae gekauft, alle waren noch einmal beim Friseur gewesen und für den Transport des Goldes und der übrigen Geschenke hatte man sich Sänftenträger engagiert, da auch in diesem Fall der Karrentransport nicht gestattet war.


    Allen voran marschierte der alte Petronier, der nervor an seinen Armillae drehte, die er zu diesem Anlass natürlich trug. Auch wenn Vala behauptete, dass sie sich keine Sorgen machen mussten, war er doch gespannt, dem Kaiser gegenüber zu treten - und ihn auch noch um einen Gefallen von gewisser Tragweite zu bitten.

  • Die Wache Überflug kurz das Schreiben und mit einem Handzeichen begann die routinierte Durchsuchung.


    Dann geht mal durch, diese beiden Milites dort werden euch begleiten. sagte der wachhabende Offizier etwas grimmig und trat zur Seite.

  • Direkt hinter seinem Vater marschierte Lucius auf den Palatin zu. Er war tatsächlich ein bisschen stolz, wie er so in seiner niegelnagelneuen Toga unterwegs war, um den mächtigsten Mann Roms - nein, der Welt! Auch das würde wohl keiner seiner alten Klassenkameraden jemals erleben - nicht der naive Antonius, nicht der besserwisserische Iulius und der angeberische Caius ganz sicher nicht - dafür hatte er höchstpersönlich gesorgt!


    Während sie am Aufweg warteten, dass die Prätorianer sie und ihre Geschenke durchsuchten - was dem jungen Petronier überhaupt nicht gefiel - fragte er sich, was er wohk kluges sagen konnte, um während der Audienz auf sich aufmerksam zu machen - immerhin wollte er bald noch einmal auf den Kaiser treffen und den Ritterring erhalten! Dummerweise hätte der Alte sich trotz allem Streiten geweigert, ihm einen Redepart zu überlassen - angeblich weil das sonst die anderen Fettsäcke der Gesandtschaft vor den Kopf gestoßen wurden, wenn nur Petronier redeten. Aber das war ihm doch egal - sie würden sowieso nach Mogontiacum zurückkehren und nie mehr von dieser Audienz profitieren! Außer vielleicht um auf irgendwelchen Gastmählern damit anzugeben...

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Auf ihrem Rundgang kam die kleine Gruppe der Palastbeamten natürlich auch im Eingangsbereich des Palastes vorbei. Soweit Silanus sehen konnte war hier alles zu seiner Zufriedenheit, bis sein Blick auf die praktische Übersichtskarte
    der Administratio viel. Erneut folgte ein tadelnder Blick in Richtung des Primicerius, der bereits zuvor aufgrund der angeschmierten Palastmauer
    eine auf den Deckel bekommen hatte.


    "Ich wundere mich wie es die Prätorianer seit Jahren schaffen, die Besucher der Administratio in die richtigen Officien zu geleiten, wenn sie hier mit einem Übersichtsplan arbeiten müssen, der bereits unter Kaiser Valerianus veraltetet war. Ich erwarte, dass auch dieser schnellstmöglich überarbeitet wird."


    Ein Kopfnicken, gefolgt von einem weiterem Punkt, der auf die Liste der Schreiber hinzukam. Dann setzte das Gefolge seinen Weg fort.




    Auch hier kam noch am selben Tag ein Scriba mit einer Tabula vorbei und übertrug die dezeit gültige Liste der Bürovergaben auf den Übersichtsplan.



    Officium XII - Procurator a rationibus - Potitus Plennius Flamininus [NSC]
    Officium XIII - ungenutzt
    Officium XIV - ungenutzt
    Officium XV - Procurator a cognitionibus
    Officium XVI - Legatus Augusti Cursu Publico
    Officium XVII - Quaestor Principis
    Officium XVIII - ungenutzt
    Officium XIX - Primicerius ab epistulis - Tiberius Iulius Crassus
    Officium XX - ungenutzt
    Officium XXI - Procurator ab epistulis
    Officium XXII - Primicerius a rationibus - Titus Decimus Varenus
    Officium XXIII - Primicerius a libellis
    Officium XXIV - ungenutzt
    Officium XXV - Procurator a libellis – Lucius Iunius Silanus
    Officium XXVI - Procurator a memoria


    [SIM-OFF]Wäre toll wenn sich ein MOD dieser Übersichtskarte bei Gelegenheit mit Copy-Paste annehmen könnte.... Vielen Dank![/SIM-OFF]

  • Gemäß dem Schreiben seines Klienten Iunius Silanus fand sich Livianus bereits einige Zeit vor dem Audienztermin mit dem Kaiser vor dem Palast ein, um zuvor bei Silanus vorbeizuschauen. Während seine zwölf Liktoren am Fuß der Treppen warteten, entstieg Livianus seiner Sänfte und ging alleine auf die Palasteingang und die davor postierten Prätorianerwachen zu. Als amtierender Consul und gekleidet in die markante Toga praetexta war es wohl kaum nötig sich vorzustellen. Und so nickte er den Prätorianern nur freundlich zu.


    "Salve. Ich habe einen Termin beim Procurator a libellis."

  • "Sei gegrüßt Konsul.", knapp militärisch grüßten die Soldaten den Mann, "Du bist mit dem Prozedere ja sicher vertraut, zwei Soldaten werden dich begleiten, und dich zuvor auf Waffen untersuchen.", was einer der Männer auch tat, und den Decimer dann passieren ließ.

  • Es ging alles sehr schnell und äußerst irritiert ließ der Consul das unrühmliche Vorgehen der Prätorianer daher auch über sich ergehen. Abgesehen davon, dass er am Forum gehört hatte, es hätte vor kurzer Zeit eine Anordnung an die Palastwachen gegeben Senatoren beim betreten des Palastes nicht mehr nach Waffen zu durchsuchen, war er zudem nicht einfach nur Senator sondern derzeit auch noch der amtierende Consul des römischen Reiches.


    Konnte es tatsächlich sein, dass Palma diese sinnvolle und ehrenhafte Anordnung, Mitgliedern des Senats den entsprechenden Respekt entgegenzubringen, wieder revidiert hatte? Oder handelten die Prätorianer gar mit dem Auftrag speziell dem Decimer eine solch unwürdige Behandlung zukommen zu lassen, um ihn so indirekt eine Botschaft Palmas auszurichten, die sinngemäß bedeutend konnte: Auch als Consul bist du nicht unantastbar? Innerlich erregt aber ohne sich die Blöße zu geben hier mit einfachen Soldaten ein Streitgespräch zu beginnen, die gewiss nur auf Befehl von oben handelten, setzte der Decimer seinen Weg in Begleitung zweier Wachen fort.

  • Immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht und federleichten Schritten trat Lucia vor die Palastwache. Manlia wich nicht von ihrer Seite und konnte sich nur schwer zurückhalten, nicht jedem auf ihrem Weg zu verkünden, dass ihre Freundin die Lotterie gewonnen hatte.
    „Salvete!“, flötete Lucia den Wachen entgegen. „Tiberia Lucia und Manlia Laeva. Wir wollen zur staatlichen Lotterie!“ Beide Frauen standen strahlend vor der Wache.

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