Nachdem mich dieser alte Kauz Iulius Potitus gebeten hatte, dass ich sie begleitete, hatte ich mich natürlich dazu bereit erklärt, genau das zu tun! (Das lag aber nicht etwa daran, dass ich so gutherzig war, sondern daran, dass es eine Einladung auf den Palatin war und nicht nur in irgendeine x-beliebige Casa irgendeines Beamten.) So entstieg ich also an dem Vormittag, der wohl ausgemacht worden war, meiner standesgemäßen Sänfte, ließ mir von einer meiner Leibsklavinnen den Faltenwurf meines angemessen zugeknöpften, aber trotzdem elegant körperbetonten, orangeroten Kleides der vorjährigen Sommerkollektion meines liebsten Gargonianus Arminius richten und wartete dann kurz, bis auch diese Iulia Flaminina bereit war. (Ich hatte ihr angeboten, in meiner Sänfte mitzufahren, und es hatte ganz bei ihr gelegen, ob sie das nun annahm oder nicht.)
So selbstbewusst wie immer trat ich dann an die Wachen heran. "Salvete, die Herren!" Ich schenkte den Männern ein kurzes, charmantes Lächeln. "Mein Name ist Sergia Fausta, Postpräfektin von Italia und Gattin des Tribuns der Stadtkohorten Iulius Dives.", stellte ich mich ausschweifend vor, bevor ich meinen Blick und damit hoffentlich auch die Aufmerksamkeit der Soldaten auf die Iulia lenkte: "Und das hier ist Iulia Flaminina, eine Cousine meines Mannes." Diese Vorstellung fiel natürlich ein ganzes Stück kürzer aus. "Wir werden vom Procurator Iunius erwartet.. in einer privaten Angelegenheit.", behauptete ich einfach, dass ich auch eingeladen war und strich mir eine verführerisch ins Gesicht hängende lockige Strähne etwas beiseite. Selbstbewusst lächelnd erwartete ich dann die Reaktion der Prätorianer.