• Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus
    " Herzlichen Dank für dein Lob. Doch will ich mich nicht mit fremden Federn schmücken. Ohne dem Personal hier wäre es wahrscheinlich recht spartanisch ausgefallen."
    Er wandte sich an Marsus und lächelte. " Duccius. Wir sind uns bisher noch nicht begegnet.
    Wenn es später vllt möglich ist würde ich gern ein wenig über die bürokratischen Stolpersteine bescheid wissen. Aber jetzt.......bitte kommt doch weiter. Wenn ich euch kurz bekannt machen darf?" Dabei deutete er in Richtung des Terentiers und Varro.
    " Und bitte....es soll ein ungezwungenes Beisammen sein. Fühlt euch frei."


    Das Trio, welches von Eingang her durch den Hortus Schritt erreichte die beiden Alenoffiziere.
    Cerretanus räusperte sich kurz. Adalheidis hatte ein Gespräch mit dem Praefecten der Ala begonnen was den Germanicer zu einem Schmunzeln hinreißen ließ.


    " Bitte verzeiht wenn ich unterbreche aber ich möchte euch mit Duccius Marsus und Petronia Octavena bekannt machen. Vllt kennt ihr euch schon? Duccius Marsus ist der Procurator rationis privatae in Germanien. Petronia Octavena seine Gemahlin."
    Er stellte nun die beiden Offiziere vor:" Praefectus Alae Terentius Nero und Decurio Germanicus Varro. Ebenfalls von der Ala hier in Mogontiacum."
    Sein Blick schweifte zu Adalheidis, die er mit einem knappen Lächeln und Zwinkern bedachte.
    Die Stirn des Germanicer legte sich kurz in Falten. Entweder war er senil oder die junge Frau, welche auf einer der Stühle saß war ihm nicht aufgefallen. Dem Getue nach dürfte sie sehr gut mit Varro " befreundet" ;) ;) sein.
    Cerretanus kam nun in die Verlegenheit die Frau zu begrüßen. Nur wie? Sollte er sie fragen wer sie ist und was sie hier wollte? Was wahrscheinlich Varro, wenn Cerretanus die Frau bisher nicht registriert hatte, beleidigen könnte. Oder er begrüßte die Germanin wie jeden anderen Gast. Was für Varro wahrscheinlich auch nicht unbedingt angenehm wäre.

  • Nero zwinkerte kurz ob dieser Information. Das war eine sehr interessante Information. Ebenso ihre fast schon anstößige Art ihn anzusehen. Das war er von Frauen nicht gewohnt, weder von Sklavinnen noch von Gleichgestellten. Er nahm noch einen Schluck und räusperte sich dann, Nun ich, ähem,...ich habe da etwas von Tacitus gelesen, der sich kurz über diesen, ja,...diesen Kult geäußert hat,...aber die weißt ja wie das ist, da wird die Sicht des Tacitus zum Weltbild.
    Er sah sie an und fragte sich ob sie vielleicht eine Priesterin des Kultes sei. Und wenn wie würde er das erkennen? ...vielleicht kannst du mir helfen, und erzählst mir ein wenig vom Kult und dem Volk der Myrginge... Sie plauderte offenbar gerne, und er mochte ihre Stimme. Auffordernd lächelte er Adelheidis an.

    Adalheidis blickte ihn wieder an, aber diesmal weniger prüfend als freundlich :

    "Auch ich kann dir nur sagen, was Tacitus schreibt. Mein Patron hat mir die Stelle vorgelesen: Es gibt eine Zeit im Jahr, da fährt Nerthus mit ihrem Wagen, der von Kühen gezogen wird, über das Land. Alle Stämme müssen Frieden halten. An einem See wird Nerthus von Sklaven gewaschen, die sogleich dieser See verschlingt. Mein Volk lebt weit von hier an den Ufern des Mare Suebicum und auf der Insel Balcia steht das Heiligtum. Ein einzelner Priester begleitet Nerthus, und er ist immer ein Myrginge."

    Sie lächelte:

    "Kann ich dir denn noch etwas Gutes tun? Du isst und trinkst nicht viel und wirkst besorgt auf mich. Gibt es Grund zur Sorge?"

    Prüfend warf sie einen Blick zum Himmel:

    "Auch ich hoffe, dass der Winter in diesem Jahr früh kommt.",sprach sie.

  • Nero lauschte ihrer Stimme und war bald von ihrer Art gefangen. Ihre Aussagen über den Kult brachten ihm zwar keine neuen Erkenntnisse jedoch war er ein wenig überrascht über ihre Andeutung. War seine Verstimmtheit so offensichtlich?

    Nun, ich bin kein großer Anhänger politisch motivierter Feiern. wich er aus. Ob sie es ihm abnahm? Als Befehlshaber war die Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil seiner Aufgaben. Nein, es war die beiläufig angebrachte Bemerkung über den Winter.

    Ich sehe dem Winter ein wenig skeptisch entgegen,...es ist mein erster Winter in Germania. lächelnd schloß er ...man munkelt ja schreckliche Dinge über den germanischen Winter, aber ich mache mir keine Sorgen, wir sind mit Allem gut versorgt und er endet ja bekanntlich im Frühling.

    Wollte sie ihn etwa aushorchen? Er beschloß ein wenig auf Distanz zu gehen, denn der Verdacht hier eine Informantin vor sich zu haben war nicht von der Hand zu weisen. Das Parkett dieser Veranstaltung wurde etwas schlüpfrig. Ob es wohl noch etwas von diesen köstlichen kleinen Bällchen gibt?,...die mit der Kräuterfüllung?!

    lenkte er ab. Ich fürchte ich werde auf lange Zeit gustatorisch verdorben sein. Was ehrlich gemeint war, denn die angebotenen Speisen und Getränke waren erlesen und ließen auf den Anspruch des Gastgebers schließen, der gerade zu ihnen trat.

  • Varro genoß Eilas Anwesenheit. Da er seine Kontakte zum weiblichen Geschlecht in der Regel asexuell pflegte wunderte er sich sehr was ihre Anwesenheit in ihm auslöste. Sein Leben bestand seit langer Zeit nur aus Pflichterfüllung, da gab es so gut wie keinen Platz für Muße oder Interessen ausserhalb des Exercitus. Das machte ihn verdächtig einer dieser Knabenliebhaber zu sein, jedoch wußte er es besser.

    Er war derart in Eilas Augen versunken und trunken von ihrer Stimme , daß er Cerretanus erst wahrnahm als dieser quasi vor ihm stand. Einem Impuls folgend stellte er Eila als seine Begleitung vor, wie auch Cerretanus als seinen Onkel. den fragenden Blicken Cerretanus begegnete er mit den Worten Du sprachst von einer Begleitung, nicht wahr? Was sowohl ihn selbst wie sicher auch Cerretanus verblüffte, denn seine Enthaltsamkeit war auch diesem nicht unbekannt.

  • Nero lauschte ihrer Stimme und war bald von ihrer Art gefangen. Ihre Aussagen über den Kult brachten ihm zwar keine neuen Erkenntnisse jedoch war er ein wenig überrascht über ihre Andeutung. War seine Verstimmtheit so offensichtlich?

    Nun, ich bin kein großer Anhänger politisch motivierter Feiern. wich er aus. Ob sie es ihm abnahm? Als Befehlshaber war die Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil seiner Aufgaben. Nein, es war die beiläufig angebrachte Bemerkung über den Winter.

    Ich sehe dem Winter ein wenig skeptisch entgegen,...es ist mein erster Winter in Germania. lächelnd schloß er ...man munkelt ja schreckliche Dinge über den germanischen Winter, aber ich mache mir keine Sorgen, wir sind mit Allem gut versorgt und er endet ja bekanntlich im Frühling.

    Wollte sie ihn etwa aushorchen? Er beschloß ein wenig auf Distanz zu gehen, denn der Verdacht hier eine Informantin vor sich zu haben war nicht von der Hand zu weisen. Das Parkett dieser Veranstaltung wurde etwas schlüpfrig. Ob es wohl noch etwas von diesen köstlichen kleinen Bällchen gibt?,...die mit der Kräuterfüllung?!

    lenkte er ab. Ich fürchte ich werde auf lange Zeit gustatorisch verdorben sein. Was ehrlich gemeint war, denn die angebotenen Speisen und Getränke waren erlesen und ließen auf den Anspruch des Gastgebers schließen, der gerade zu ihnen trat.

    "Wenn der Winter früh einbricht, werden weniger junge Männer sterben.", sprach Adalheidis sehr ernst:

    "Auri sacra fames - verfluchter Hunger nach Gold, war das nicht ein Römer, der das gesagt hat? Der Winter und die Dunkelheit werden dir hart vorkommen, wenn es dein erster Winter in Germania ist. Kommst du denn direkt aus deinem Sommerland,

    I - tali- a?"

    Sie betonte das lateinische Wort auf ungewöhnliche Weise, dann nickte sie Tordis, der älteren Magd zu, die gerade neue Fleischbällchen mit Kräuterfüllung auf der Platte auftürmte. Die blonde junge Frau füllte einen Teller und brachte ihn zu Gaius Germanicus Varro. Dabei schielte sie ihn unter ihren hellen Wimpern an und was sie sah, gefiel ihr, denn sie errötete bis zu den Haarwurzeln.

    Adalheidis schnaubte: "Hael mit dir, Römer, es möge dir bekommen.", wünschte sie, nahm Tordis den Teller ab und reichte ihn dem Römer selbst:

    "Aber wenn die Winterstürme vorbei sind und das Wetter sich beruhigt, wenn der Himmel blau ist und das Wasser gefriert, dann kommen manchmal die Wölfe über den Fluss. Besonders wenn sie lange nicht gefressen haben.", fügte sie an.

  • Nero nahm sich zwei der Leckereien und traute seinen Ohren nicht was Adelheidis ihm durch die Blume zu verstehen gab. Der Besuch hier begann interessant zu werden.


    Nun, gute Adelheidis ich komme geradewegs aus Britannia, aber ursprünglich aus Labici, das ist etwa 15 Meilen von Roma entfernt an den nördlichen Hängen der Albaner Berge. Ein Zug von Wehmut kam über sein Gesicht. Es war viel zu lange her, daß er in der Heimat gewesen ist.


    Nach dem Verzehr des zweiten Bällchens lehnte er weitere Leckereien dankend ab. Ein Sklave mit frischem Wasser und Handtüchern kam vorbei und er reinigte kurz seine Hände. Hiernach wandte er sich wieder Adelheidis zu und entgegnete,


    Ich kann dir versichern, daß unseren Grenzpatrouillen die Stellen bekannt sind, die sich für eine Überquerung eignen. Aber natürlich hast du recht, es ist mein erster Winter in Germania, was ein zu bewältigendes Problem für mich darstellt, denn Winter kenne ich aus meiner Zeit in Britannia.


    Die dort ansässigen Kelten waren seiner Meinung nach die zähesten, härtesten und fanatischsten Kämpfer mit denen er bisher zu tun hatte. Dem Vernehmen nach waren die Stämme hier zerstritten und die Unruhestifter eher Plünderer als Eroberer.


    Wenn alte Männer Kriege beginnen müssen junge Männer sterben, das ist seit jeher so Adelheidis. Denn wenn eine dominante Zivilisation wie die Römische nach der Herrschaft strebt, dann gibt es immer wieder jemanden der etwas dagegen hat zivilisiert zu werden und die Segnungen der römischen Lebensart anzunehmen. Natürlich braucht ein wachsendes Volk Ressourcen welches das Kernland als solches kaum mehr aufbringen vermag. So werden Gebiete erobert, Grenzen verschoben, Leben beendet. Im Grunde zählt nur das Recht des Stärkeren, die Zeiten sind so, der Mensch ist so. Wenn wir es nicht tun, dann der dominante Nachbarstamm. Besitz weckt Begehrlichkeiten…und unsere Aufgabe ist es unsere Bürger zu schützen, ob sie es wert sind oder nicht, ob wir das wollen oder nicht…Hungrige Wölfe kann man jagen und töten...wir können das auf jeden Fall.


    Das sollte nichts rechtfertigen, nur erklären.

  • Varro genoß Eilas Anwesenheit. Da er seine Kontakte zum weiblichen Geschlecht in der Regel asexuell pflegte wunderte er sich sehr was ihre Anwesenheit in ihm auslöste. Sein Leben bestand seit langer Zeit nur aus Pflichterfüllung, da gab es so gut wie keinen Platz für Muße oder Interessen ausserhalb des Exercitus. Das machte ihn verdächtig einer dieser Knabenliebhaber zu sein, jedoch wußte er es besser.

    Er war derart in Eilas Augen versunken und trunken von ihrer Stimme , daß er Cerretanus erst wahrnahm als dieser quasi vor ihm stand. Einem Impuls folgend stellte er Eila als seine Begleitung vor, wie auch Cerretanus als seinen Onkel. den fragenden Blicken Cerretanus begegnete er mit den Worten Du sprachst von einer Begleitung, nicht wahr? Was sowohl ihn selbst wie sicher auch Cerretanus verblüffte, denn seine Enthaltsamkeit war auch diesem nicht unbekannt.

    " Stimmt. Das hatte ich. Und ich bin froh dass es so ist." " Stimmt es was Decimus Nero erzählte? Dass deine Begleitung von dir befreit wurde? Das finde ich sehr interessant."

  • Varro nickte beiläufig und fragte sich was dieser Decimus Nero wohl herum zu tratschen hatte und wo er jetzt bei soviel Aufmerksamkeit mit seinem Teller hin sollte. Nun, das stimmt, wir haben sie bei einer Patrouille aus den Händen einiger Barbaren befreien können. Er lächelte Eila kurz an und stellte den Teller hinter sich auf dem Rand des Brunnens ab. Damit war für ihn der für die Öffentlichkeit bestimmte Teil der Geschichte erzählt. Varro legte den Kopf leicht nach links und erwartete die nächste Frage. So war er nun einmal, Frage Antwort, nächste Frage.

  • Eila klammerte sich an ihrem Becher Met fest als die Prominenz zu ihnen trat. Nicht nur, daß dieser Varro ganz offensichtlich Interesse an ihr zeigte, was ihr schmeichelte, aber nicht so ganz zu ihren Plänen passte. Ihre Kenntnisse über römische Geflogenheiten waren eher marginal, aber sie wußte, daß man schon einen höheren Posten haben musste um eine Frau, eine Ehefrau zu haben. Und trotz der unwiderstehlichen Anziehung die Varro auf sie ausübte wollte sie kein Liebchen oder Mätresse sein. Sie wollte heim, nach Raetia und sich dort einen geeigneten Mann zu suchen. Als dieser merkwürdige Onkel Varro ansprach und dieser recht nüchtern antwortete trat sie einen Schritt vor und legte ihre Hand auf seinen Unterarm.

    Ganz so einfach wollen wir es aber nicht darstellen guter Decurio! Sie strich sich eine weißblonde Strähne aus der Stirn und lächelte die Anwesenden bezaubernd an.

    Auftritt Eila; Ich war, nachdem ich meinen Ehemann durch eine schwere Krankheit verloren hatte, auf dem Weg nach Curia Raetorum, dort ist meine Familie ansässig. Sie warf einen Blick in die Runde um sicher zu gehen, daß ihr alle zuhörten. Ich schloss mich unterwegs einer Reisegruppe nach Mogontiacum an, wo ich Winterquartier beziehen wollte, immerhin war ich gezwungen von Traiectum aus zu Fuß zu reisen, abgesehen von ein paar Meilen auf einem Transportkarren. Erneut strich sie sich eine Strähne aus der Stirn. Unterwegs kamen Kinder zur Welt, einige Verabschiedeten sich, neue Reisende schlossen sich an, normaler Reisealltag eben, bis kurz hinter Confluentes. Ein Blick in die gespannten Gesichter. Plötzlich stoben aus den Büschen rechts und links grobe Kerle und massakrierten alle Männer. Die Frauen und zwei Kinder schleppten sie mit sich. Ein Schluck Met ölte die Stimmbänder. Bald darauf geriet die Gruppe in Streit über das weitere Vorgehen und trennte sich. Ich blieb bei denen die noch nicht genug Beute gemacht hatten, die übrigen Gefangenen zogen ab Richtung Rhenus.

    Ein paar Stunden später fesselten sie mich an einen Baum und waren ganz aufgeregt. Sie verscharrten ihre Beute in der Nähe und machten sich auf um in Richtung Waldgrenze zu ziehen.Sie atmete ein und sah Varro an. Doch sie kamen nicht zurück, stattdessen kam der Decurio hier, befreite mich und sorgte für eine sichere Passage nach Mogontiacum,...tja und nun bin ich hier. Dankbar und vor allem Lebendig!




  • " Das klingt ja wahrlich abenteuerlich." Einen Moment starrte er die junge Germanin an.


    " Vllt ist es....also...ach nein. Vergesst es einfach." Cerretanus schüttelte kurz den Kopf um dann Eila wieder anzusprechen.

    " Ich würde gerne mehr erfahren. Da ich erst vor kurzem direkt aus Rom hier her kam wurde es sehr lehrreich sein mit jemanden ein wenig über die Gepflogenheiten und Sitten der hiesigen Stämme zu sprechen. Hast du eine Unterkunft?"


    Der kurze Seitenblick zu Varro war rein als Beobachtung dessen Reaktion gedacht.

  • Adalheidis nickte: "Seid nur wachsam.", sagte sie.

    "Auch Rom wurde ja im Zeichen einer Wölfin geboren, das ist doch richtig, nicht wahr? Nur das die Wölfin fett geworden ist und sich auf ihrem Lager aus Gold und Purpur die Pfoten leckt. Die jungen Wölfe meinen zu wissen, dass ihre Zeit gekommen ist, doch wer die Zeichen liest, weiß, dass es noch viel zu früh ist. Eines Tages wird es so weit sein, aber nicht jetzt, nicht zu unseren Lebzeiten. Ich sage das nicht, um dich zu beleidigen, Römer. Die Welt ist kein immerwährendes Vorwärtsstürmen. Die Welt bewegt sich im Kreis, und wenn einst alles in Asche liegt, wird etwas Neues emporsteigen, von dem weder du noch ich noch irgendein Mensch schon etwas weiß."

    Sie lächelte plötzlich breit:

    "Vielleicht wolltet ihr ein wenig für Hael sorgen, um die jungen Wölfe zu verwirren?"

    Adalheidis flocht das germanische Wort ein, denn es gab keine genaue Übersetzung.

  • " Ich würde gerne mehr erfahren. Da ich erst vor kurzem direkt aus Rom hier her kam wurde es sehr lehrreich sein mit jemanden ein wenig über die Gepflogenheiten und Sitten der hiesigen Stämme zu sprechen. Hast du eine Unterkunft?"


    Der kurze Seitenblick zu Varro war rein als Beobachtung dessen Reaktion gedacht.

    Was interessierte diesen aufgeblasenen Fatzke denn ihre Unterkunft? Ihr Blick folgte dem seinen und sie verstand was er vorhatte. Sie stand Varro näher als diesem Cerretanus, soviel war mal sicher. Nun ich bin seit zwei Wochen in meinem Winterquartier, einem sehr gemütlichem Zimmer bei einer Näherin, der ich gegen Logis zur Hand gehe. Sie stellte einer vorbeikommenden Bedienung ihren Becher auf das Tablett und lächelte Cerretanus herzerweichend an. Ich komme aus dem Norden, über die Sitten und Gebräuche, wie auch über die Paarungsgewohnheiten der hiesigen Stämme bin ich absolut nicht auf dem laufenden,...aber ich sehe du hast viele Germaninnen in deinem Haushalt, vielleicht weiß ja eine von diesen mehr über derlei Dinge. Ihr Lächeln war genauso honigsüß wie zuvor. Sie legte Varro ihre Hand auf den Unterarm und meinte mit einem gekonnten Augenaufschlag. Es ist an der Zeit für mich zu gehen, liebster Varro. Würdest du mich noch bis zur Türe begleiten? Bevor er reagieren konnte wandte sie sich dem Gastgeber zu Hab Dank für deine Gastfreundschaft, es war mir ein Fest hier sein zu dürfen, aber leider muss ich jetzt wieder gehen, die Pflicht ruft. und wandte sich zum gehen. Schöner Onkel, provozierte seinen Neffen im Beisein seines Vorgesetzten. Was bildete der sich ein? Sie hob ihre linke Hand um sie auf Varro´s Unterarm zu legen und schwebte davon.

  • Adalheidis nickte: "Seid nur wachsam.", sagte sie.

    "Auch Rom wurde ja im Zeichen einer Wölfin geboren, das ist doch richtig, nicht wahr? Nur das die Wölfin fett geworden ist und sich auf ihrem Lager aus Gold und Purpur die Pfoten leckt. Die jungen Wölfe meinen zu wissen, dass ihre Zeit gekommen ist, doch wer die Zeichen liest, weiß, dass es noch viel zu früh ist. Eines Tages wird es so weit sein, aber nicht jetzt, nicht zu unseren Lebzeiten. Ich sage das nicht, um dich zu beleidigen, Römer. Die Welt ist kein immerwährendes Vorwärtsstürmen. Die Welt bewegt sich im Kreis, und wenn einst alles in Asche liegt, wird etwas Neues emporsteigen, von dem weder du noch ich noch irgendein Mensch schon etwas weiß."

    Sie lächelte plötzlich breit:

    "Vielleicht wolltet ihr ein wenig für Hael sorgen, um die jungen Wölfe zu verwirren?"

    Adalheidis flocht das germanische Wort ein, denn es gab keine genaue Übersetzung.

    Nero kaute auf seinem Kräuterbällchen und lauschte den Analogien seiner Gesprächspartnerin. Ohne über deren Bemerkungen erbost zu sein entgegnete er,

    Nun Adelheidis, nichts hält ewig, nicht wahr? Jeder Einzelne trägt durch sein Handeln oder Nichtstun zum Lauf der Dinge bei. Was mich betrifft, so bin ich aus einem einzigen Grund hier,...nämlich den die Strecke Confluentes-Mogontiacum-Borbetomagus bestmöglich zu sichern und ggf. Maßnahmen zu ergreifen um dies ultimativ zu demonstrieren.

    Er sah sie hiernach fragend an Was, ehm,was bedeutet dieses Wort...Hael? Während er dies aussprach bekam er mit was diese Eila ihrem Gastgeber konterte. Helm ab, dachte er. Die Frau hatte Format.

  • " Ich würde gerne mehr erfahren. Da ich erst vor kurzem direkt aus Rom hier her kam wurde es sehr lehrreich sein mit jemanden ein wenig über die Gepflogenheiten und Sitten der hiesigen Stämme zu sprechen. Hast du eine Unterkunft?"


    Der kurze Seitenblick zu Varro war rein als Beobachtung dessen Reaktion gedacht.

    Schöner Onkel, provozierte seinen Neffen im Beisein seines Vorgesetzten. Was bildete der sich ein? Sie hob ihre linke Hand um sie auf Varro´s Unterarm zu legen und schwebte davon.

    Varro war viel zu perplex um dem Ansinnen des Cerretanus etwas anderes abzugewinnen als die Macht der Gewohnheit. Manche Menschen hatten den Drang alles Schöne an sich zu ziehen. Doch Eila verblüffte ihn einmal mehr. Mit ihrer kleinen Hand auf seinem Unterarm nickte er Cerretanus grimmig zu und geleitete Eila vor die Casa. Vor der Casa standen einige Sänftenträger bereit um eventuelle Traggäste in die Civitas zu tragen. Varro half Eila in die Sänfte, zahlte das Transportgeld und sah Eila im Halbdunkel der Sänfte traurig an. So hatte er sich ihr Wiedersehen nicht vorgestellt. Ihr Hand lag in der seinen und er musste sich zurückhalten sie zu küssen. Stattdessen fragte er Darf ich hoffe dich einmal unter weniger störenden Einflüssen zu sehen? Verwirrt fragte er sich gleichzeitig was mit ihm los sei...

    Er hatte bis auf weiteres keine Zeit für irgendetwas anderes als seinen Dienst.

  • Wer nicht will, der hat schon. Cerretanus na die schnippische Antwort der Germanin zur Kenntnis. Mehr aber auch nicht. Mehr als Hilfe könnte man nicht anbieten und wenn diese ausgeschlagen würde war es eben so.

    Varro verhielt sich typisch für jemanden der sich verguckt hatte. Innerlich lachte der Germanicer auf. Für ihn war so etwas reine Gefühlsduselei. Zuneigung gut und schön aber die Realität aus den Augen verlieren war dann etwas anderes.


    Ohne einer weiteren Antwort verabschiedete er sich höflich von Eila.

    Varro nickte er zu und meinte freundlich dass es ihm ein Vergnügen war ihn hier zu sehen.


    Die Idee dieses kleine Mahl zu veranstalten wurde immer mehr zu Schwachsinn. Vllt sollte er es einfach beenden.

  • Nero kaute auf seinem Kräuterbällchen und lauschte den Analogien seiner Gesprächspartnerin. Ohne über deren Bemerkungen erbost zu sein entgegnete er,

    Nun Adelheidis, nichts hält ewig, nicht wahr? Jeder Einzelne trägt durch sein Handeln oder Nichtstun zum Lauf der Dinge bei. Was mich betrifft, so bin ich aus einem einzigen Grund hier,...nämlich den die Strecke Confluentes-Mogontiacum-Borbetomagus bestmöglich zu sichern und ggf. Maßnahmen zu ergreifen um dies ultimativ zu demonstrieren.

    Er sah sie hiernach fragend an Was, ehm,was bedeutet dieses Wort...Hael? Während er dies aussprach bekam er mit was diese Eila ihrem Gastgeber konterte. Helm ab, dachte er. Die Frau hatte Format.

    "Hael ist nicht leicht zu übersetzen.", erwiderte Adalheidis: "Es ist etwas Persönliches, das du hast oder nicht hast. Manche denken, es heißt Kriegsglück, aber so einfach ist es nicht, denn auch ein Anführer mit hael kann eine Schlacht verlieren.

    Auch er kann sterben, wie der Sohn des Kaiser Augustus, Drusus, der hael besaß, bis er zu weit in den Norden kam, und die Götter ihm den Weg versperrten.

    Für euch Römer ist die Position wichtig, die einer inne hat, und ihr könnt abgelöst und in euer Sommerland zurück geschickt werden.

    Wir denken anders. Wenn wir einem Statthalter gehorchen, weil er hael besitzt, heißt das noch lange nicht, dass wir dem nächsten Statthalter auch gehorchen. Er ist ja nicht der gleiche Mann!

    Lucius sagte mir, dass hael dem Wort Charisma..." - sie sagte Ka - rie- ssma - "... vielleicht am nächsten kommt.

    Männer, die deine Autorität anerkennen, ohne dass du sie mit einem roten Mantel und Abzeichen betonen musst, wäre viel hael. Oder wenn eine Seherin sagt, dass du es besitzt. Aber auch ein Rabe, der auf deine Schulter fliegt, würde hael sein."

    Was interessierte diesen aufgeblasenen Fatzke denn ihre Unterkunft? Ihr Blick folgte dem seinen und sie verstand was er vorhatte. Sie stand Varro näher als diesem Cerretanus, soviel war mal sicher. Nun ich bin seit zwei Wochen in meinem Winterquartier, einem sehr gemütlichem Zimmer bei einer Näherin, der ich gegen Logis zur Hand gehe. Sie stellte einer vorbeikommenden Bedienung ihren Becher auf das Tablett und lächelte Cerretanus herzerweichend an. Ich komme aus dem Norden, über die Sitten und Gebräuche, wie auch über die Paarungsgewohnheiten der hiesigen Stämme bin ich absolut nicht auf dem laufenden,...aber ich sehe du hast viele Germaninnen in deinem Haushalt, vielleicht weiß ja eine von diesen mehr über derlei Dinge. Ihr Lächeln war genauso honigsüß wie zuvor. Sie legte Varro ihre Hand auf den Unterarm und meinte mit einem gekonnten Augenaufschlag. Es ist an der Zeit für mich zu gehen, liebster Varro. Würdest du mich noch bis zur Türe begleiten? Bevor er reagieren konnte wandte sie sich dem Gastgeber zu Hab Dank für deine Gastfreundschaft, es war mir ein Fest hier sein zu dürfen, aber leider muss ich jetzt wieder gehen, die Pflicht ruft. und wandte sich zum gehen. Schöner Onkel, provozierte seinen Neffen im Beisein seines Vorgesetzten. Was bildete der sich ein? Sie hob ihre linke Hand um sie auf Varro´s Unterarm zu legen und schwebte davon.

    Adalheidis hatte das Gespräch von Germanicus Cerretanus, Varro und dieser hübschen blonden Frau - Ella- mitbekommen und kniff die Augenbrauen zusammen. Auf Germanicus Cerretanus ließ sie nichts kommen, er gehörte in ihren Augen zu den Guten.

    "Entschuldige mich", sprach sie zu Nero und ließ ihn stehen.

    Halblaut murmelte sie zu sich: "Paarungsgewohnheiten, ich werde ihr etwas über unsere Paarungsgewohnheiten erzählen..."

    Sie machte ein paar große Schritte und richtete ihre blauen durchdringenden Augen auf Ella. Auf Germanisch, nicht der Sprache eines bestimmten Stammes, sondern der einfachen lingua franca, die für Verhandlungen und Geschäfte zwischen den verschiedenen Völkern benutzt wurde, sprach sie sie an:

    "Mien Tochter! oeverlege dir, bevoer du en goden Mann in sien eygen Haus beleidigst."*



    Sim-Off:

    * Germanisch: Kursiv

  • Eila zuckte intuitiv zusammen als sie das Kauderwelch mit dem die ältere Frau sie ansprach vernahm. Sie kannte es, sie verstand es, aber sie sprach es nicht. Ihr verstorbener Mann nutzte es um mit den Händlern von ausserhalb zu handeln. Selbst dessen friesisch, obwohl es einen gewissen Charme hatte, sprach sie nur mit Widerwillen. Sie antwortete also auf Latein, wie alle hier es sprachen, wenngleich nicht völlig akzentfrei aber dennoch freundlich.

    Es ehrt dich, daß du für den Hausherrn Partei ergreifst, doch ein guter Mann provoziert nicht seine Gäste, und erst recht nicht sein eigen Fleisch und Blut.

    Sie sah ihr Gegenüber an und schloß, Wenn er doch so sehr an den Sitten und Gebräuchen interessiert ist, warum fragt er denn nicht dich?

    Eila senkte mit einem ernsten Gesichtsausdruck ihren Kopf um die ältere Frau zu ehren. Dann folgte sie Varro hinaus.


    Dieser Dialog ist zeitverschoben, da Eila schon in einer Sänfte unterwegs ist...

  • Nero verstand und entgegnete, Ich verstehe, nun, wir Römer haben die Bonitas, die Tugenden, welche wir unseren Kindern als das wegweisende Verhalten mit auf den Weg geben. Dieses Heal scheint mir eine Mischung aus verschiedenen Tugenden zu sein, welche den guten, untadeligen Ruf eines Mannes festigen.

    Doch es ist wie immer im Leben, es sind Ideale. Er lächelte sie vielsagend an Ideale welche zuweilen den Umständen zum Opfer fallen...zumindest bei uns Römern.

    Er wußte, daß es bei den Stämmen genauso war. Wahrscheinlich schlugen sie sich deshalb ständig den Schädel ein und taten sich schwer mit Allianzen.

    Als Adelheidis sich entschuldigend schnell entfernte und mit dieser Eila sprach festigte sich sein Bild von ihr. Sie stand ein woran sie glaubte.

    Es war Zeit zu gehen, wo war denn dieser Germanicus Cerretanus? sah er sich suchend um. Er fand ihn , etwas konsterniert und sprach ihn an.

    Germanicus Cerretanus, ...danke für das köstliche Essen, welches selbst die Sinne eines Marcus Gavius Apicius begeistert hätte, doch leider müssen wir nun wieder gehen, die Pflicht ruft! Er sah, daß Varro bereits mit Eila in Richtung Haus ging, nickte den Honoratioren und dem Gastgeber freundlich zu und machte sich dann auf dem Weg.

  • Eila war keine Frau der germanischen Stämme, auch wenn sie mit ihnen die Lichtheit gemein hatte. Adalheidis fragte sich kurz, wie sie sich hatte täuschen können. Wurden ihre Augen schlecht? Doch sie hatte ihr nicht ohne Ehrerbietung geantwortet.

    Nachdenklich sah Adalheidis ihr nach. Und plötzlich drängte sich ihr ein Gedanke auf: Die arme Frau.

    Sie schüttelte unwillig den Kopf.

    Adalheidis bewegte sachte den Kopf: "Nicht wie die Tugenden.", sagte sie: "Die Tugenden kann man lernen. Man kann sie sogar annehmen, weil man sie für klüger hält, selbst wenn man von Natur aus trügerisch ist wie ein Alb. Hael wird dir geschenkt Römer, von den Göttern. Ich wünsche dir nur Gutes. Geh und achte auf die Zeichen."


    Adalheidis stellte sich neben Germanicus Cerretanus. Leicht klopfte sie ihm auf die Schulter:

    "Die Mägen sind gefüllt.", stellte sie fest und grinste ihn an:

    "Wenn Heiterkeit fehlte, war es nicht dein Fehler. Sie alle hatten den Kopf voll. Ihr Schicksal erwartet sie. Auch ich bin unruhig und weiß noch nicht warum."

  • Cerrtanus seufzte. Vllt hatte sie ja recht,doch nagte ihn ihm Zweifel.


    " Vllt hatte ich mehr für Ablenkung sorgen sollen." meinte er etwas verhalten. Aber zumindest hatte Adalheidis in einem Punkt Recht. Das Essen war hervorragend. Und zum Abschluss des Tages...." So....ich möchte das nun alles Platz nehmen und sich bedienen. Schliesslich habt ihr dafür gearbeitet und verdient es auch.

    Und ich möchte euch meine Dank aussspechen."

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