- Officium XXV

  • "Ich hatte bereits gesagt, dass es sich um (m)eine Entlassung aus dem Militär handelt!"
    'Idiot!', fügte er in Gedanken hinzu. Schließlich konnte Claudius nicht für einen anderen vorsprechen. Begriffsstutzigkeit war ein Übel, das nicht nur den direkt, sondern auch indirekt Betroffene belastete, wie er fand.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Ich hatte bereits gesagt, dass es sich um (m)eine Entlassung aus dem Militär handelt!"


    Callidus war etwas irritiert, als der Claudier das "dimissio (m)ea" nun auch noch merkwürdig lullte. Oder meinte er "dimissio ea"? Diese Entlassung? Seine Entlassung? Irgendwie war es doch amüsant. Aber vielleicht war es sicherer, ihm einen Praetorianer zur Seite zu stellen, man wusste bei solchen Persönlichkeiten ja nie.


    > Du wirst also um deine Entlassung bitten? Damit wirst du Rom einen großen Dienst erweisen...ähm, also ich meine, du hast Rom sicher einen großen Dienst erwiesen. <


    Sicher ein Versprecher des magister, officium praestetit und praesteterit klangen ja auch irgendwie gleich.


    > Prätorianer! <


    ...rief er, bevor sich Callidus wieder dem Claudius Vesuvianus zuwandt.


    > Du wirst deine Audienz erhalten. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Bei dem Gebrabbel des Aeliers schaltete Claudius auf Durchzug. Als jedoch der Hinweis auf die Audienz kam, horchte er auf.


    "Na endlich", murmelte er. Allerdings fehlten konkrete Angaben, was einer restlos zufrieden stellende Auskunft noch immer entgegenstand. Claudius wartete ab und hoffte, dass dieses Manko irgendwann auch dem Magister auffallen würde.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    > Prätorianer! <


    ...rief er, bevor sich Callidus wieder dem Claudius Vesuvianus zuwandt.


    > Du wirst deine Audienz erhalten. <


    Einer der beiden Praetorianer, die die Tür des Officiums des Magisters bewachten, trat ein.


    "Ja?" fragte er und musterte sowohl den Magister als auch den Gast.

  • Claudius war regelrecht begeistert, dass es nun plötzlich so schnell ging. Er verlor kein überflüssiges Wort, um ja kein Stocken im Ablauf zu riskieren.


    "Vale, Magister." Das zumindest gebot die Höflichkeit. Der Tribun schritt anschließend zügig aus, um die Angelegenheit schnellstmöglich hinter sich zu bringen.

  • "Salve Aelius Callidus...", schmunzelte der Artorier, als er an die Tür klopfte und durchschritt, um zumindest Blickkontakt herzustellen. Es war irgendwie ironisch, dass so viele alte Bekannte so viele wichtige Posten inne hatten. Und er war sich sicher, Callidus würde sein Anliegen verstehen.

  • Callidus begrüßte den Artorier mit einem freundlichen Nicken, nachdem ihm dieser gemeldet worden war und nun eintrat.


    > Salve, Artorius Corvinus! Bitte, setz dich doch! Was führt deinen Weg zu mir? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Das freundliche Angebot nahm er dankend an und bewegte sich in das Officium hinein, um sich langsam zu setzen, zurückzulehnen und zu seufzen. Wahrscheinlich würde man ihn nur belächeln, befürchtete er - aber Aelius Callidus würde seine Lage sicher verstehen.


    "Du weißt... ich war nie der beste Duumvir, den Misenum hatte. Bei weitem nicht. Ich habe einige Bauprojekte in der Stadt verwirklicht, ich habe einige Insulae gebaut, ein paar Casas und auch den einen oder anderen Domus. Auch einen Tempel habe ich der Stadt gebaut. Dennoch war ich in anderen Belangen wohl nie wirklich richtig da, auch wenn ich mich bemühte - mein Bauunternehmen hatte mich sehr vereinnahmt. Doch Misenum ist nur eine verschlafene kleine Stadt am Golf von Neapolis - es ist wunderschön dort und es regiert sich fast von selbst. Die Dinge laufen wie am Schnürchen. Aber das ist es natürlich nicht, was mich herführt. Wie ich dir in der Schola erzählte - der neue Comes hat sich abgesetzt, bevor seine Arbeit auch nur richtig begonnen hatte. Ich würde nichts sagen, wenn es das erste Mal wäre, doch damals, vor Monaten, als du noch Comes warst und er gegen dich anfechten wollte, war es genauso - er verschwand spurlos.
    Doch die Regio ist nicht Misenum. Sie braucht eine feste Hand, die sie handhabt. Und genau darum möchte ich den Kaiser bitten, darum ersuche ich eine Audienz bei ihm - ich möchte, dass er einen anderen Comes bestimmt, der sich dieser Sache auch wirklich annehmen kann. Vielleicht mich - auch wenn es nicht in meinem Sinn wäre, denn ich würde mich lieber dem Baugewerbe selbst widmen - aber wenn, dann vielleicht den Mantuaner Didius Albinus. Ach ich.. ich red schon wieder zuviel, verzeih. Doch es ist etwas, was mich aufregt. Die Regio braucht einen guten Comes, niemanden der auf irgend einer Insel Urlaub macht und sich das Geld nachsenden lässt.
    Dazu möchte ich den Imperator fragen, ob er ein Bauvorhaben hätte, welches ich realisieren könnte. Auf meine Kosten, versteht sich - ich möchte etwas für das Allgemeinwohl errichten. Und dazu könnte ich ihn für die Einweihungsfeier der Villen einladen, sobald alle Genehmigungen durch sind."

  • Als ich das Officium erreicht hatte, stellte ich mich zu den Wartenden. Als die Reihe dann an mir war, klopfte ich an und wartete, bis man mich hereinbat. Als dies dann geschah öffnete ich die Tür, trat ein, schloss die Tür, grüsste militärisch und wartete dann ab.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Callidus hörte sich die Anliegen des Artoriers genau an.


    > Aurelius Cicero ist abgetaucht? Erneut? Ich kann verstehen, dass dies ein gewichtiges Problem darstellt, weiß ich doch selbst, wie die Arbeit eines Comes aussieht, und in der Zeit, als ich als nichtbestätigter Comes noch im Amte war und somit nicht entscheiden konnte, blieb bereits Vieles liegen.
    Indes, der Augustus ernannte Aurelius Cicero erst vor kurzer Zeit zum neuen Comes und setzte ihn für Italia ein. Ich bezweifel, dass der princeps schon jetzt darüber nachdenken wird, den Comes abzusetzen. Ich kann deine Sorgen allerdings weiterleiten oder empfehle der Kurie, ein Schreiben aufzusetzen, dass sich an den Palatin wendet. So wird der Augustus sich dieser Sache in Ruhe annehmen können. <


    Dann lächelte er ein wenig.


    > Es gibt täglich wohl dutzende Bittanträge um Aufträge, die den princeps betreffen. In meinem nächsten Gespräch werde ich ihm gern deine Bereitwilligkeit kundtun und ihm von deiner gewissenhaften Arbeit berichten, eine Audienz kann ich dir für derartige Dinge jedoch leider nicht gewähren. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Callidus begrüßte den ihm gemedeten praefectus classis.


    > Salve, praefectus Lucius Annaeus Florus, was ist dein Anliegen? <


    Sim-Off:

    Also die Zeitebene wäre diejenige des Kaisergeburtstages ;)


    Als ich angesprochen wurde stellte ich mich bequem hin und beantwortete die Frage. Immer wieder musste ich mich in solchen Situationen daran erinnern, dass ich nicht mehr ein kleiner Miles, sondern ein leitender Offizier und Günstling des Kaisers war!


    Salve Magister Officiorum! Ich bin von Misenum hergekommen, um dem Kaiser zum Geburtstag zu gratulieren und ihm einen Bericht über die Classis abzuliefern. Da er mein direkter Vorgesetzter ist, denke ich, dass er dies gerne persönlich von mir hören möchte.


    Ausserdem habe ich zwei Klienten, oder mindestens Namen, welche ich ihm ans Herz legen möchte.

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  • "Mhmm.. gut, dann werde ich es auf diesem Wege versuchen, danke für deinen Rat. Könntest du vielleicht einfließen lassen, dass ich mich für den Posten des Provinzarchitekten interessiere? Ich weiß, eigentlich wäre dies Sache des Comes, aber so wie ich es von Aurelius Cicero gewohnt bin, wird er die nächsten Wochen oder Monate verschwunden sein."
    Der Blick des Artoriers war aufrichtig besorgt, während er die Hände gefaltet hielt.

  • > Vielleicht kann ich dein Schreiben an den princeps noch unterstützen. Die Post geht über ein anderes officium, dessen primicerius mir aber untersteht. Wenn du die Nachricht mit einem Vermerk schickst, kann Tiberius Iuvenalis sie mir überreichen, so dass ich sie persönlich dem Augustus vorlegen kann.
    Sicher wäre eine Fürsprache durch unseren Patron gewichtiger, aber ich werde, besonders angesichts seiner Abwesenheit, versuchen, deinen Namen in Vebindung mit einer Neubesetzung des Postens zu erwähnen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Callidus nickte mit einem freundlichen Lächeln.


    > Gewiss, praefectus Annaeus Florus. Bitte folge mir zur aula! <


    Sehr gerne. Ich folgte ihm also aus dem Officium, den Gang entlang welchen ich wieder erkannte, zur Aula Regia hin.

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  • Unterwegs hatte er sich den Namen des neuen Magister Officiorum sagen lassen. Seitdem Maior seinen Posten damals abgegeben hatte, war einiges an Zeit vergangen. Und da Meridius lange in Germanien zugebracht hatte, hatte er keine Ahnung, mit wem er es nun zu tun bekommen würde. Marcus Aelius Callidus. Er versuchte den Namen einem Gesicht zuzordnen. Hatte er ihn schon einmal irgendwo gesehen? Gehört hatte er ihn in der Tat schon einmal. Doch wo? Und wann? Oder kannte er ihn aus einem Schreiben? Oder war der Träger dieses Namens irgendwann irgendwo auf einem Empfang anwesend gewesen? Hatte er gar bei den Truppen gedient? Er wusste es nicht. Ein Nomenclator wäre zumindest heute geschickt gewesen, dachte er sich und schmunzelte.


    Dann verabschiedete er sich von dem Praetorianer, welcher ihn begleitet hatte, klopfte kurz an die Türe und trat ein.


    "Salve, Aelius."

  • Der Mann, der Callidus durch einen seiner officiales gemeldet worden war, war gewiss kein unbekannter. Beim Eintreten des Senators erhob sich der Aelier von seinem Stuhl, um zu grüßen.


    > Ich grüße dich, Senator Decimus Meridius. Sei willkommen zurück in Rom. Ich hoffe, deine Reise war angenehm. <


    Es war das erste Mal, dass er Decimus Meridius traf, doch hatte er viel von ihm gehört, als es um die Neubesetzung des Legaten ging und Vinicius Lucianus dazu berufen wurde. Da der ehemalige legatus Augusti allerdings umso weniger von Callidus wissen konnte, stellte dieser sich dem Senator vor.


    > Ich bin Marcus Aelius Callidus, Großcousin des Konsulars Aelius Quarto.
    Du kommst zu mir, um den princeps aufzusuchen? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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