- Büro des Marcus Vinicius Hungaricus -

  • Ich nickte dankend.... "Ich weiss, Bruder! Du hast mich immer unterstützt und ich weiss, dass ich auf die zählen kann, aber als Senator würde ich schon gern auf eigenen Beinen stehen.


    Es reicht ja, dass ich noch immer hier wohne...."

  • Hungi blickte schmunzelnd auf seinen Bruder, tat er doch gerade so, als würde er am Hungertuch nagen.


    Natürlich. Du machst dir zuviele Sorgen. Wirst sehen, der Grund wird mehr abwerfen als du denkst. Wo liegen die Grundstücke überhaupt?

  • Ich nickte nur und nahm noch einen Schluck, bevor ich antwortete....


    "Ach, Hie und Da...... aber alle in Italia! Gutes, fruchtbares Land! Du wirst schon Recht haben. Es ist ja auch nicht so, dass ich verarmen müsste, doch es ist schon lange her, dass ich kein festes Einkommen habe und ich warte schon sehr darauf, dass die Grundstücke erste Gewinne abwerfen!"

  • Ich lachte "Jaja, das wär deine Methode...."


    Ich nahm den letzten Schluck aus dem Becher und sah aus dem Fenster, wo mir die Sonne die Tageszeit kundtat


    "Aber es wird schon werden. Aber ich muss jetzt los.... meine Audienz.... und man lässt den Kaiser nicht warten!"

  • Eines sogar recht schönen Herbsttages begibt sich Livia zum Büro ihres Gemahls. Obwohl das Wetter noch einigermaßen mild ist, fröstelt sie schon allein beim Gedanken an die heranrückende kalte Jahreszeit, so dass sie sich eine wärmende Palla um die Schultern gelegt hat. Bei der Auswahl ihrer Kleidung hat sie sich von den Farben der aktuellen Jahreszeit inspirieren lassen. Eine Tunika in gedecktem Goldgeld bildet die Basis und harmoniert mit der von feinen Goldfäden durchwirkten Palla in einem warmen Hellbraun. Das Haar hat Livia wie gewohnt sorgfältig hochgesteckt, von wenigen dezent eingewobenen Rubinen verziert, die sich im Geschmeide ihrer Ohrringe und einer schlichten Halskette wiederholen. So klopft sie an und betritt schon kurz darauf die 'heiligen Hallen' des Hungaricus, ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßend.


    "Salve, Marcus. Hast du vielleicht einen Moment Zeit für mich?"


    In ihrer rechten Hand hält sie eine Schriftrolle, welche jedoch vorerst ein unbeachtetes Dasein an der Seite der Patrizierin fristet, als diese noch am Eingang stehen bleibt und die Tür leise hinter sich schließt.

  • Hungi hatte eine seiner Seidentuniken an, die der Tylusier in regelmäßigen Abständen in die Casa Vinicia schicken ließ. Hübsch, angenehmer Tragekomfort, ob er darin besser aussah als in einer normalen vermochte er allerdings nicht zu sagen. Warum er gerade heute überhaupt eine Seidentunika anhatte, obwohl er an diesem Tag noch nicht das Haus verlassen hatte, konnte er auch nicht sagen, außer daß ihm einfach danach gewesen war. Warum auch nicht? In seinen eigenen vier Wänden konnte er ja tun und lassen, was er wollte.


    Ganz gegen seine Gewohnheit tat er auch in diesem Moment nichts, außer aus dem Fenster raus zu sehen und genüßlich einen Becher Wein zu schlürfen. Sein Schreibtisch sah noch nie so aufgeräumt aus, keine einzelne Papyrusrolle lag darauf und harrte seiner Bearbeitung, kein einziger Codex wurde gewälzt und alle Bücher lagen fein säuberlich neben all den anderen Codices und Papyri in einem aufgeräumten Bücherregal. Außer den Schreibutensilien und einem Tablett mit Wein und Wasser sowie einer kleinen Schale mit Obst befand sich nichts auf diesem Schreibtisch. Unglaublich, denn so wurde der Schreibtisch zum letzten mal bei seiner Lieferung in die Casa gesehen.


    Hatte seine Frau ihn dabei gestört? Allerhöchstens bei der Erörterung der äußerst wichtigen Frage, ob Hungi heute in eine Therme gehen oder zuhause baden wollte. Natürlich. Was gibt es denn?

  • Livia tritt an seinen Schreibtisch heran, dessen Leere sie erst jetzt bemerkt. Entsprechend überrascht hält sie kurz inne, bestaunt den ungewohnten Anblick und setzt sich erst dann langsam und vorsichtig auf einen freien Stuhl. Ein wenig blass ist sie noch um die Nase, sie hatte sich erst kurz zuvor noch aufgrund einer kleinen Unpässlichkeit in ihr Cubiculum zurückgezogen. Zu Livias Ärger beginnen sich derartige Vorfälle in letzter Zeit zu häufen. Sie hat unter plötzlich auftretender Übelkeit zu leiden und fühlt sich körperlich insgesamt nicht so wohl wie sonst. Fest entschlossen, sich von diesem Hungaricus gegenüber jedoch nichts anmerken zu lassen, hält sie ihr Lächeln jedoch aufrecht und reicht ihm sogleich die mitgebrachte Schriftrolle über den besonders für ihn so ungewohnt jungfräulichen ( :D ) Schreibtisch.


    "Dieses Schreiben habe ich vor kurzem erhalten. Deine Meinung dazu würde mich sehr interessieren. Außerdem hoffe ich, dass du einen guten Rat für mich hast, wie ich damit verfahren soll. Ein Befolgen dieser Anweisungen widerspricht in den meisten Fällen sehr meiner eigenen Überzeugung."


    Fragend heften sich ihre dunklen Augen auf die Miene des Gemahls, um seine Reaktionen auf das Gelesene im Weiteren genau zu verfolgen.



    Verwaltungsgebäude Acta Diurna – Roma

    Wichtig



    Im Namen des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius und des römischen Imperiums ergeht im Auftrag des Praefectus Praetorio ab dem sechsten Tag vor den Kalenden des Novembers im Jahre DCCCLVI A.U.C. (27.10.2006/103 n.Chr.), respektive der Ausgabe 65, folgende Weisung:

    Der Acta Diurna ist es ab diesem Datum, beziehungsweise dieser Ausgabe, in jeglicher Weise verboten, irgendwelche Spekulationen über irgendwelche in der Öffentlichkeit und im direkten Kontakt mit dem Imperator Caesar Augustus stehenden Personen anzustellen, die diese in direkter, oder aber auch in indirekter Weise in ein negatives Licht in der Öffentlichkeit rücken könnten. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese namentlich oder aber nur eindeutig beschrieben und/oder umschrieben werden.

    Die Acta sollte sich wieder stärker ihrer eigentlichen Aufgabe widmen und sich auf ihre Rolle als Zeitung des Staates, aber vor allem auch als Zeitung für den Staat, besinnen. Dabei ist es sicherlich nicht hilfreich, wenn Personen die direkt mit dem Kaiser zu tun haben, durch Spekulationen irgendeiner Weise, in ein Licht gerückt werden, welches an ihrer Integrität und dem Glaube an die Götter oder den heiligen Traditionen unserer Vorfahren, zweifeln lässt.

    Einsprüche oder Stellungnahmen gegen diese Weisung können bei dem Praefectus Praetorio in Rom schriftlich eingelegt werden. Desweiteren beruht diese Weisung auf keinem aktuellen Fall, sondern soll nur als Richtlinie und Erinnerung für die Zukunft gelten.

    Im Namen des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius und des römischen Imperiums ergeht im Auftrag des Praefectus Praetorio ab dem sechsten Tag vor den Kalenden des Novembers im Jahre DCCCLVI A.U.C. (27.10.2006/103 n.Chr.), respektive der Ausgabe 65, folgende Weisung:

    Die Acta Diurna hat ab diesem Datum den Cohortes Praetoriae zeitgleich mit dem Erscheinen einer Ausgabe, eine Liste zukommen zu lassen, in welcher die Autoren der jeweiligen Artikel mit vollem Namen genannt werden. Desweiteren hat die Acta Diurna der kaiserlichen Garde einmalig eine Liste zukommen zu lassen, in welcher sämtliche Autoren und freie Mitarbeiter, inklusive vollständiger Anschrift, vermerkt sind. Im Falle eines Umzugs einer dieser Personen, muss die Acta Diurna selbstständig eine aktualisierte Liste innerhalb einer Woche nach dem Umzug den Cohortes Praetoriae zukommen lassen. Ausgenommen von dieser Aktualisierungsregel sind die freien Mitarbeiter. Dort muss lediglich auf Anfrage der Cohortes Praetoriae die neue Anschrift ausgegeben werden.

    Einsprüche oder Stellungnahmen gegen diese Weisung können bei dem Praefectus Praetorio in Rom schriftlich eingelegt werden. Wieder gilt, dass diese Anweisung auf keinem aktuellen Fall beruht, sondern lediglich vorbeugend getroffen wurde und als Erinnerung dienen soll.



    in nomine imperii romani et imperatoris caesaris augusti

    Gaius Caecilius Crassus
    Praefectus Praetorio

    Lang Lebe der Kaiser!

  • Hungi nahm das ihm gebotene Schriftstück an sich und begann darin zu lesen. Eine Weisung von Crassus, seinem Nachfolger, interessant. Und der Inhalt erst... Hungi mußte schmunzeln, konnte sich auch schon fast denken, was seiner holden Gemahlin stören mochte. Dennoch sah er sie an, als er geendigt hatte und fragte:


    Und was genau widerspricht deiner Überzeugung?

  • Livia seufzt und lehnt sich zurück, ihren Gemahl aus geringfügig vergrößterter Entfernung betrachtend. Sie ist insgesamt von einer gewissen Erschöpfung gezeichnet, zeigt schon seit einiger Zeit nicht mehr dieses sonst stets im Raum stehende Potenzial, sich mit dem werten Gatten beständig anzulegen.


    "Das fragst du noch? Eigentlich alles. Allein diese Frechheit, sich derart in unsere Arbeit einzumischen. Der Kaiser persönlich ist der Eigentümer der Acta Diurna und nicht sein ... Praefectus Praetorio. Mit welchem Recht nimmt er es sich heraus, uns derartige Befehle zu erteilen? Weshalb glaubt diese Person mir vorschreiben zu können, wie ich meine Zeitung zu führen habe? Das Schreiben klingt nicht gerade danach, als wüsste der Imperator von diesen Anweisungen. Zudem implizieren sie ja geradezu, dass die Acta Diurna schädliche Spekulationen über eben solche Personen auf dem Umfeld des Kaisers in Umlauf bringen würde. Zu guter Letzt sehe ich nicht ein, dass ich dem Praefectus Praetorio die genannten Listen bezüglich unserer Autoren überstelle. Es ist absolut nicht meine Aufgabe, deren Recherchearbeiten zu erledigen und die Daten unserer Redakteure derart offenzulegen. Diese Forderung entbehrt jeglicher Notwendigkeit und Grundlage."


    Fragend blickt Livia ihren Gemahl an.


    "Inwiefern muss ich auf dieses Schreiben nun faktisch reagieren? Was kann ich im Zweifel dagegen tun?"

  • Hungi warf noch einen Blick auf das Schreiben, bevor er antwortete.


    Puh, also... Was du faktisch machen kannst... vielleicht einmal mit ihm reden? Auf die Schnelle fiel ihm wirklich nichts anderes ein.


    Ich meine, er ist immerhin der Praefectus Praetorio und nicht irgendjemand. Wenn du mit ihm redest und er dir vielleicht die Beweggründe erklärt... Sag mal, bist du krank? Du schaust so blaß aus. Stirnrunzelnd schaute er seine Frau an.

  • Erneut seufzt die Patrizierin leise. Sonderlich ermutigend klingt die Antwort ihres Gatten nicht. Sie sieht stressige Auseinandersetzungen auf sich zukommen, verspürt im Moment aber nicht die geringste Lust, diesen tatkräftig entgegen zu treten.


    "Das ist alles? Ich soll ihn nett fragen und wenn ich Glück habe erklärt er es mir? Diesen Anweisungen muss ich tatsächlich Folge leisten? Ich meine ... Ja, er ist Praefectus Praetorio. Aber ich doch kein Prätorianer oder auch sonst ein Miles, dem er etwas befehlen könnte. Mit welchem Recht erteilt er mir derartige Anweisungen? Das Schreiben ist nicht einmal mit dem Siegel des Kaisers versehen."


    Sie seufzt müde und senkt den Blick, sieht nachdenklich zur Seite.


    "Ich werde wohl am besten direkt mit dem Kaiser reden. Überdies erhielt ich ohnehin kürzlich erst von seinem Magister Officiorum eine Nachricht. Es geht wohl um die die Acta Diurna betreffenden Paragraphen des Codex Universalis."


    Gedanklich noch ganz mit dem Stein ihres Anstoßes beschäftigt registriert Livia die vom Thema abweichende Frage ihres Gemahls erst spät. Verwirrt über deren Inhalt blickt sie wieder auf und schaut Hungaricus fragend an.


    "Krank? Nein, es ist nichts. Ich bin nur etwas müde."

  • Ich klopfte an die Tür und öffnete, sah aber, dass Livia und Hungi im gespräch waren


    "Oh, Salvete ihr Beiden, ich wollte nicht stören!" entrschuldigte ich mich und blickte zu Hungi


    "Ich würde dich dann gerne um ein Gespräch bitte, wenn du Zeit hast, ich werde im ATRIUM warten...."


    Dann schloss ich die Türe auch sogleich wieder und machte mich auf den Weg ins Atrium....

  • Etwas erstaunt blickte Hungi seine Frau an und schüttelte schon befremdet den Kopf über ihre Meinung. Da riss sein Bruder ihn etwas aus seinen Gedanken.


    Hm? Ja, ich komme gleich, Lucianus. rief Hungi seinem Bruder hinterher, seinen Blick nicht von seiner Frau lenkend.


    Du weißt schon, daß der Praefectus Praetorio nicht nur Befehlsgewalt über die Prätorianer hat, ja? Gerade du solltest wissen, womit sich der Praefectus Praetorio den ganzen Tag beschäftigt, oder etwa nicht? Du tust ja gerade so, als ob das hier eine Schikane sei, die er sich speziell für dich ausgedacht hätte.

  • Livia seufzt und verdreht wenig streitlustig die Augen. Zwar mag sie Hungaricus in diesem Moment keinen Widerstand bieten, doch diesen sonst so todsicheren Beginn eines Streits würde sie selbst im Schlaf erkennen.


    "Ja, natürlich weiß ich das. Natürlich soll er alles in seiner Macht stehende tun, um den Kaiser, dessen Leben und unser Imperium zu schützen. Aber kannst du mir vielleicht erklären, welchen Sinn eine solche Liste in diesem Zusammenhang erfüllt? Hungaricus, die Acta Diurna gehört dem Kaiser persönlich. Zwar mag ich als Person die Verantwortung für die veröffentlichten Inhalte tragen, doch der Eigentümer ist nach wie vor der Kaiser. Weshalb sollte er nun aus heiterem Himmel seine eigene Zeitung durch seine Soldaten derart überwachen lassen?"


    Sie hält kurz inne und holt kurz etwas Luft, die ihr ausgegangen scheint. In ihrer Stimme liegt bei alldem nicht der leiseste Hauch von Provokation. Allein Stress und Abgespanntheit sind herauszuhören.


    "Manche unserer Ausgaben mögen ja einen größeren Umfang haben. Doch hältst du die große Flut an Artikeln, die wir in unseren nun bei weitem nicht täglich erscheinenden Ausgaben herausbringen, für wirklich so groß, als dass sie systematisch überwacht werden müssten? Liest nicht der Kaiser selbst unsere Zeitung? Was für eine bessere Kontrolle könnte es geben? Und selbst wenn tatsächlich einmal ein berechtigter Verdacht gegen die Gesinnung eines bis dahin unerkannten Autors bestehen sollte - was hindert ihn oder auch die Prätorianer daran, dann genau in diesem speziellen Fall von mir eine entsprechende Information einzufordern? Niemals würde ich mich weigern, diese in solch einem Fall preiszugeben. Verstehe mich daher bitte nicht falsch. Was auch immer der Kaiser persönlich mir in dieser Hinsicht befehlen mag, werde ich weder verweigern noch auch nur in Zweifel ziehen. Doch ich habe angesichts dieses Schreibens mitnichten das Gefühl, als sei er über diese Vorgänge informiert oder trüge sie mit."


    Sie sucht nach Worten, um ihren Standpunkt dem werten Magister Iuris verständlich zumachen.


    "Verstehst du mich? Ich empfinde von diesen Tatsachen ausgehend allein die Existenz dieser Anweisung - mag sie auch unter dem Vorwand einer Routinemaßnahme erteilt worden sein - als einen eindeutigen Hinweis auf deutliches Misstrauen meiner eigenen Person gegenüber. Ich persönlich lese jeden einzelnen Artikel, der in der Acta Diurna erscheint. Ich persönlich bin rechtlich für jeden einzelnen Artikel verantwortlich, der in der Acta Diurna erscheint. Sag mir bitte, mein Gemahl, habe ich versagt? Erscheinen Ausgabe für Ausgabe tatsächlich Artikel, die ein solches Misstrauen rechtfertigen?"

  • Jetzt verdrehte Hungi seinerseits die Augen, er fühlte es zu deutlich, ein Streit war im Ankommen. Mit etwas Mühe bewahrte er Ruhe, doch er fixierte seine Frau mit seinem Blick und hob seine linke Hand wie zur Unterstützung seiner Worte.


    Ich weiß nicht, ob der Kaiser die Zeitung liest. Ich weiß auch nicht genau, warum Crassus diese Informationen haben will. Ich kann also deine Fragen alle nicht beantworten. Herrschaftsseiten, ich bin ja nicht das Orakel von Delphi! Oder sehe ich aus wie eine Sibylle?


    Er fühlte schon wieder den leichten, feinen Druck an seinen Schläfen, dieses kleine enervierende Pochen, die immer dann kamen, wenn ihm etwas gewaltig auf die Nerven ging. Hungi atmete tief durch und sprach dann weiter.


    Ich bin mir sicher, daß Crassus nicht gegen dich vorgehen möchte. Aber vielleicht sind Artikel erschienen, die du nicht als mißtrauisch erkannt hast und wohl auch nie erkennen wirst, er aber schon.

  • Livia seufzt und schüttelt enttäuscht den Kopf. Sie winkt leicht ab und erhebt sich dann von ihrem Platz. Kurz hält sie noch inne und blickt ihren Gemahl nachdenklich an.


    "Aber ... Vielleicht ... " echot sie seine Worte mit einem deutlichen Hauch von Bitterkeit in ihrer Stimme. "Ich werde den Tag wohl nicht erleben, an dem sich mein Ehemann einfach mal auf meine Seite stellt, nicht wahr? Du gibst selber zu, dass du die Hintergründe dieser Anweisungen nicht verstehst und dennoch weigerst du dich zu mir zu halten und glaubst eher diesem ... Soldaten."


    Sie atmet einmal tief durch und presst die Lippen fest aufeinander. Dann schüttelt sie den Kopf und wendet sich zum Gehen.


    "Schon gut, Marcus. Bemühe dich nicht. Ich werde das alleine regeln."


    Zielstrebig geht sie auf die Tür zu und verlässt den Raum, um sich auf den Rückweg in ihr Cubiculum zu machen und sich dort ein wenig auszuruhen.

  • Er wollte ihr schon antworten, doch seine Frau ließ ihm keine Zeit dazu. Überrascht schaute er ihr nach, wie sie aus seinem Büro entschwand, dann seufzte er. Sie hatte nicht verstanden, worauf er hinauswollte, oder aber wollte es nicht verstehen. Hungi schüttelte den Kopf, es war nicht das erste Mal und würde mit absoluter Sicherheit auch nicht das letzte Mal sein.


    Doch was sollte er machen? Er zuckte mit den Schultern, stand auf und verließ seinerseits das Büro. Sein Bruder hatte ihm um eine Unterhaltung gebeten und er war gespannt, warum. Außerdem würde ihn das sicher auf andere Gedanken bringen.

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