Schlacht um Septimanca

  • Die Feinde scheinen etwas Wildes in ihren Augen zu haben. Severus ist überrascht über die Leidenschaft, mit der sie sich in den Kampf stürzen. Zwar sind auch die Römer vom Rausch der Schlacht ergriffen, doch entdeckt man auf ihrer Seite auch routinierte Kämpfer, die der Truppe eine gewisse Ruhe und Selbstsicherheit verleihen.


    Severus Gegner holt zu einem weiten Schlag aus. In letzter Sekunde gelingt es dem Miles, sich rechtzeitig zu ducken und das Schild hochzureißen. Er lenkt den Schlag ab und nutzt seinerseits den Schwung des anderen Kämpfers, indem er die dadurch entstehende Lücke in dessen Deckung nutzt. Mit seinem Gladius stößt er blitzschnell unter dessen noch ausgestreckter Schwerthand zu, so dass der andere mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden stürzt. Für ein Feiern des Triumphs kann Severus sich jedoch keine Zeit lassen, da schon der nächste Feind heranstürmt.

  • Die Römer kämpften hart und verbissen und schlugen sich tapfer, doch immer mehr Kelten erreichten den Ort des Kampfes. Es war eine Frage der Zeit, wann die handvoll Turmae, die vermutlich nur zu einer Erkundungsmission ausgeschickt worden waren, unterliegen mussten.


    Nichts desto trotz hatten auch die Angreifer schwere Verluste, und während sich die beiden Reihen gegenseitig beharkten und jegliches Gefühl für Raum und Zeit verloren, kam ein Moment, in welchem sich der ganze Todeskampf in eine große Starre fest zu setzen schien.


    Nachdem die Männer wieder zu sich kamen, und Schlag um Schlag in den Armen und Körpern spürten, das Toben und Schnaufen der Pferde sich mit den Schreien der Getroffenen paarte, der Todesschmerz die Seelen spaltete, wichen die beiden Einheiten auseinander um sich neu zu formieren...

  • "Rückzug"


    Wieder gab Metellus den Befehl zum Rückzug. Verhielt er sich feige? Machte er einen Fehler? In diesem einen kurzen Moment des Ringens, in welchem sich beide Seiten neu sammelten, schien ihm der Gegner übermächtig und der Ausgang der Mission nicht mehr gesichert. Der Legatus hatte aufgetragen Feindkontakte zu meiden. Er hatte aufgetragen keine Gefechte einzugehen. Gut, dieses wurde ihnen aufgezwungen, doch was sollte er nun tun?


    Metellus entschied sich den Rückmarsch anzutreten und die Legion davon in Kenntniss zu setzen, dass die Aufständischen auf dem Marsch in ihre Richtung waren. Vermutlich wimmelte es in der ganzen Gegend von Streifscharen, vermutlich war dies nur eine Vorhut, und auf einer anderen Strasse befand sich ein weiterer Trupp. Wusste Sertorius, dass die Legionen auf dem Weg nach Septimanca waren? Metellus musste davon ausgehen.


    "Reite so schnell Du kannst zum Lager!"


    rief er Severus zu,


    "Wir treffen uns dort!"

  • Der Stosstrupp der Römer war in der Tat überrascht worden und Decurio Pontius Metellus hatte nicht Unrecht. Die keltische und iberische Streitmacht des Sertorius befand sich auf dem Weg nach Septimanca. In zwei Marschkolonnen bewegte sie sich nach Süden, und der Zusammenstoss mit einer der beiden Vorhuten, ließ sich nicht umgehen.


    Als Metellus erkannte, dass seine Turmae dem Gegner nicht gewachsen sein würden, gab er den Befehl zum Rückzug. Seine Männer kämpften sich den Weg Richtung Septimanca zurück, ständig verfolgt von keltischen Reitern. Kaum hatten sie den einen Trupp abgehängt, trafen sie auf einen anderen Spähtrupp, oder eine andere Reitereinheit. Wo immer sie sich hinwandten, Kelten und Iberer schienen aus allen Erdlöchern zu wachsen, die es in Hispania gab.


    Ermüdet und ermattet erreichten sie die Straße nach Septimanca. Die Legionen waren bereits durchgekommen und Decurio Metellus hoffte, dass das Lager schon stehen würde. Er hoffte darüberhinaus, dass Severus durch die Linien der Feinde hindurchgekommen war und die Truppen warnen konnte. Er selbst hatte bereits vierzig Mann verloren und ein großer Teil seiner Männer war verwundet und hielt sich gerade so auf dem Pferd.

  • Nachdem Metellus die meisten seiner Verfolger abschütteln konnte, führte er die verbliebenen Turmae so schnell es ging in Richtung Lager bei Septimanca. Severus hatte das Lager vermutlich längst erreicht und die Führung der Legion von der neuen Situation informiert.


    Metellus war sich nicht ganz sicher, ob seine Entscheidung die richtige gewesen war, doch die Feindkräfte ließen eigentlich auch gar keine andere Alternative zu. Das Aufspüren des Feindes war zweifelsohne erflorgreich gewesen, auch wenn sich alle Beteiligten den Ablauf dieses Vorgangs anders vorgestellt hatten.


    Als seine Turmae das Lager erreichten, waren sie vorerst in Sicherheit. Die keltischen Reiter ließen von der Verfolgung ab und blieben in großem Abstand vor dem Lager stehen. Umgehend machte er Meldung beim Legatus Legionis Maximus Decimus Meridius.

  • Der gestrige Abend hatte mit einem blutroten Sonnenuntergang geendet. Das Zeichen wurde jedoch erst heute richtig verstanden. Der Priester der Legion ging unruhig auf und ab. Die Leber des geschlachteten Tieres war nicht die Beste, das wusste er, wenn man Zeit gehabt hätte, hätte man vielleicht noch ein zweites Tier geschlachtet.


    Doch war nicht alles Auslegungssache? Wenn der Feind anrückte, rückte er an, ganz gleich, ob das Opfer sauber oder nicht sauber war. Doch die Moral der Truppe verlangte die Zustimmung der Götter. Folglich hatte das Opfer makellos zu sein, folglich WAR es makellos.


    "Die Götter sind mit uns!" verkündete er mit lauter Stimme und die Soldaten brachen in laute Begeisterungsrufe aus. Die Männer die bisher die Gräben ausgehoben und die Umwallungen aufgeschüttet hatten begaben sich zu ihren Kameraden, welche die Stellung in Schlachtformation bereits hielten.


    Auf einer breiten Front von mehreren tausend Schritten standen die beiden Legionen und erwarteten das Herannahen des Feindes. Reiter der Legion und der Ala sicherten die Flügel, während Späher ausgesandt wurden, um die Größe der gegnerischen Streitmacht einzuschätzen.


    Als Sertorius dann mit seinen keltischen Kriegern am Ort des Geschehens eintraf, übetrafen seine Kräfte die kühnsten Erwartungen der römischen Befehlshaber. Er hatte den Winter optimal genutzt und 30.000 keltische und iberische Männer um sich geschart.

  • Meridius befand sich auf dem "Feldherrenhügel" und beobachtete, wie der Gegner aufmarschierte und in in einer Entfernung von einer halben Meile ebenfalls Schlachtformation einnahm. Die Menge der Gegner überraschte ihn sehr, offensichtlich hatten die Informanten keine Vorstellung davon, wie stark die Unterstützung für Sertorius in den Bergregionen wirklich gewesen sein musste.


    "Decurio Florus sofort zu mir!"


    rief er einem Meldereiter zu und beugte sich über eine Karte, die man soeben ausgerollt hatte.


    "Meine Herren! Die II. hält die linke Seite unserer Formation, die IX. die rechte. Wir stehen nicht sehr tief, denn ich habe nicht vor, dass Sertorius uns mit seinen Massen umfasst und dann einkesselt. Die Legionsreiter der II. und IX befinden sich unter dem Kommando von Tribun Subdolus auf dem linken Flügel. Wegen der Nähe des Flusses ist es dort ein wenig schlammig, daher erwarte ich keine Attacke des Gegners. Er soll darauf achten, dass den Legionären keiner in die Seite fällt. Den rechten Flügel sichert die Ala unter dem Kommando von Tribun Praetorianus. Ich will, dass sie die gegnerischen Reiter auf dieser Seite bindet und wenn möglich von der Karte jagt. Sollte dies gelingen, dreht er nach innen ein und fällt Sertorius in den Rücken. Er attakiert den Feldherren direkt, geht weder auf die Flanken noch sonst irgendwelche Einheiten. Ich will die Moral des Gegners beeinträchtigt sehen."


    Meridius holte Luft.


    "Unterdessen halten die beiden Legionen erst die Linie und gehen dann langsam gegen die gegnerische Infanterie vor. Vier Kohorten bleiben als Reserve im zweiten Treffen. Warten wir jedoch ersteinmal ab, was Sertorius macht, vielleicht nimmt er die Schlacht auch gar nicht an! Vorschläge?"


    Sim-Off:

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  • Ich stand in der vordersten Reihe der Ala, ganz am rechten Flügel. Metellus und seine Truppen waren zum Glück noch gerade rechtzeitig zur grossen Schlacht auch angekommen. Leider fehlten fast 2 komplette Turmen an Leuten, die wir sicher in der kommenden Schlacht bitter nötig gehabt hätten.


    Metellus hatte mir Meldung gemacht und berichtet, dass sie beim Feind sicherlich auch grosse Verluste hinterlassen hatten, und das stimmte mich dann wieder etwas ruhiger. Auch die Tatsache, dass Severus und Victor beide gesund und mehr oder weniger munter zurück waren und nun wieder zur 1. Turma gehörten, war erfreulich.


    Meine Hand glitt über die Scheide meines Schwertes, den feinen knöchernen Griff, das harte Holz an dessen Ende. Die Waffe war mir immer gut in der Hand gelegen, aber jetzt schien sie das Einzige zu sein, was mir etwas Beruhigung gab. Mein Herz hämmerte mir Hals, als ich den Feind aufmarschieren sah.


    Hinter mir ging ein Raunen durch die Truppen. Ich drehte mich im Sattel um, um ihnen etwas Mut zuzusprechen. Dabei bemerkte einen Meldereiter, der mit einem Höllentempo auf unsere Flanke raste und sein Pferd wenig später vor mir zum Stehen brachte.


    Der Legatus will, dass du dich bei ihm hinter den Linien auf dem Hügel dort meldest. Sofort!


    Ich konnte es erst gar nicht glauben. Der Legatus wollte mich aus der Schlacht nehmen? Mich? Ich hatte doch die 1. Turma sicher und unentdeckt bis hierher gelotst und nun wollte er mir verbieten, meine Ala in die Schlacht zu führen? Welche Vorzeichen, welche Träume konnten einen Kommandeur nur dazu bewegen, mir diese Ehre zu verweigern?


    Tränen der Enttäuschung kullerten mir die Wangen herunter, als ich mich von meiner Position löste und das Kommando an Metellus übergab. Ein Blick zu Magnus sagte alles, was ich in diesem Moment empfand. Wut, Enttäuschung, die Hoffnung doch wieder nach Vorne geschickt zu werden. Mit einem kräftigen "Für Rom und den Kaiser" gab ich meinem Pferd einen Tritt in die Seiten dass es laut wiehernd in den Himmel stieg, mich beinahe abwarf dabei und stob dann ohne einen Blick zurück auf den Hügel.


    Dort angekommen waren die Tränen nun vom Wind getrocknet. Ich zügelte mein Pferd erst wenige Meter vor Meridius und der um ihn stehenden Gruppe Offiziere, sprang ab und meldete mich, etwas lasch und locker, um meine Enttäuschung zu zeigen.


    Florus wie befohlen!

  • Er war kurz bei der Aufteilung dabei gewesen und stand nun mit den Männern bereit zum Kampf. Industrius kümmerte sich weiter um den Lageraufbau. Er wusste, der Bau war bei ihm in guten Händen und er hörte ihn aus der Entfernung auch schon wieder brüllen und musste grinsen.
    Als Sertorius und seine Männer auftauchten, war er erstaunt über die Masse. Das konnte heiter werden.
    Dann drehte er sich zu den Männern und sagte laut, so das alle es verstehen konnten:
    "Was immer geschieht Männer! Zeigt Ihnen, dass mit der Legio II nicht zu Spaßen ist!"

  • Ich nahm die restlichen Männer mit und traf mich mit Maximus. Er bericht, das sich der Stab auf dem Hügel zusammentraf. Ich nahm ein Pferd und ritt hinauf.


    "Salve! Marcus Prudentius Obscuro, Kommandant der Classicula Charybdis! Wie können meine Männer euch unterstützen?"

  • Zitat

    Original von Marcus Prudentius Obscuro
    Ich nahm die restlichen Männer mit und traf mich mit Maximus. Er bericht, das sich der Stab auf dem Hügel zusammentraf. Ich nahm ein Pferd und ritt hinauf.


    "Salve! Marcus Prudentius Obscuro, Kommandant der Classicula Charybdis! Wie können meine Männer euch unterstützen?"


    Meridius blickte auf und erkannte einen Offizier der Flotte.


    "Wieviele Männer von Euch stehen unter Waffen? Sind sie kampferprobt?"


    Er krizelte ein paar Zeichen auf die Karte und versuchte, die wichtigsten Einteilungen und Vorgehensweisen der einzelnen Einheiten einzuzeichnen.

  • Zitat

    Meridius blickte auf und erkannte einen Offizier der Flotte.


    "Wieviele Männer von Euch stehen unter Waffen? Sind sie kampferprobt?"


    Er krizelte ein paar Zeichen auf die Karte und versuchte, die wichtigsten Einteilungen und Vorgehensweisen der einzelnen Einheiten einzuzeichnen.



    "500 Mann alle bewaffnet und kamperprobt. Der Rest ist auf den Schiffen. 200 Männer sind Eliteeinheiten, spezial auf Nahkampf trainiert."



    edit: anzahl der Männer

  • Als Florus uns verliess blickte er mich noch einmal an und ich ncikte ihm unmerklich zu! Jetzt seine Einheit verlassen zu müssen, war sicher das Schlimmste für ihn.


    Dann standen wir da, die Pferde stiegen nervös hin und her..... die Anspannung der Männer übertrug sich anscheinend auf die Pferde.


    Die Männer waren angespannt und konzentirert und bereit jeden Augenblick zuzuschlagen!

  • Zitat

    Original von Marcus Prudentius Obscuro
    "500 Mann alle bewaffnet und kamperprobt. Der Rest ist auf den Schiffen. 200 Männer sind Eliteeinheiten, spezial auf Nahkampf trainiert."


    "Gut, sie sollen sich bei der Reserve aufstellen. Ich will aus jeder Legion zwei Kohorten in der Reserve.
    Centurio Balbus soll sich darum kümmern!"


    Dann blickte er zu dem Praefectus Castrorum.


    "Ich will ersteinmal sehen, was er vorhat. Ob er wirklich die Schlacht schlagen will, oder ob er sich wieder zurückzieht. Wir haben das Lager hinter uns und alle Optionen. Wenn er auf die Schlacht eingeht, so soll es sein. Tut er es nicht, dann nicht. Weitere Fragen?"


    In genau diesem Moment erschien Decurio Florus. Er schien etwas überrascht zu sein, beim Stab erscheinen zu müssen.


    "Decurio! Ich brauche permanent Informationen von vorne. Desweiteren soll eine Turma auskundschaften, wie viele Männer Sertorius wirklich hat und wie tief er gestaffelt steht. Von hier aus kann man das nicht sehen. Reitet ein bisschen ran und testet die Reaktion seiner Flügel. Aber lasst euch nicht jagen..."

  • Ich stand in den Reihen zwischen meinen Kameraden. Es war so weit.
    Die Feinde waren auf den Weg hierher und der Krieg begann.


    Viele Dinge kursierten in meinem Kopf. Taracco, meine Familie, meine Vergangenheit, die Zukunft, ......... Werde ich diesen Krieg überleben?


    Sofort legte ich diese Gedanken ab. Ich musste voll konzentriert sein.
    Ich sah mich etwas um und in den Gesichtern meiner Kameraden war die gleiche Unruhe zu sehen. Neben mir stand Seneca und ich war froh darüber. Ich klopfte ihm auf die Schulter und nickte mit dem Kopf.


    Diese Gesten waren auch ohne Worte zu verstehen!

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Dann blickte er zu dem Praefectus Castrorum.


    "Ich will ersteinmal sehen, was er vorhat. Ob er wirklich die Schlacht schlagen will, oder ob er sich wieder zurückzieht. Wir haben das Lager hinter uns und alle Optionen. Wenn er auf die Schlacht eingeht, so soll es sein. Tut er es nicht, dann nicht. Weitere Fragen?"


    Livianus nickte mit dem Kopf.


    "Wo kannst du mich brauchen Meridius?"

  • Ich nahm den Befehl erleichtert zur Kenntnis und salutierte abermals, nun allerdings wieder zackig und wie es sich gehörte.


    Dann schwang ich mich auf mein Pferd und preschte so schnell es nur ging zurück zur Ala.


    Dort angekommen, gab ich den Befehl an die 1. Turma weiter. Wir würden nun die Flanken des Feindes testen, allerdings auf eine Art, so dass wir nicht verfolgt würden. Der Befehl war eindeutig: nicht jagen lassen! Mit Magnus, Severus, Victor und Scipio und all den anderen vertrauten Gesichtern machten wir uns vorsichtig auf den Weg.


    Ich kontrollierte nochmal meine Bewaffnung, vorallem auch den Bogen, dass er zwar sicher in seiner Tasche lag, aber dennoch griffbereit war, für den Fall, dass Sertorius uns trotzdem loswerden wollte.

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