"Ich habe auch nichts dagegen zuerst miene Sachen aufs Zimmer zu bringen."
Mercator folgte Lucidus.
"Ich habe auch nichts dagegen zuerst miene Sachen aufs Zimmer zu bringen."
Mercator folgte Lucidus.
Das muß schneller gehn, wir haben noch was zu tun
Als Mercator und Lucilla ihre Zimmer bezogen und sich gewaschen hatten, trafen wir uns im Esszimmer. Dort speisten wir gemütlich bis schließlich der Zeitpunkt gekommen war sich zur Ruhe zu legen.
"So, meine Lieben. Es ist besser wir legen uns nun hin, morgen erwartet uns ein aufregender Tag, der Triumphzug darf schließlich nicht ohne uns stattfinden."
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich in mein Schlafgemach.
Am nächsten Morgen stand ich sehr aufgeregt im Atrium und überflog erneut das Pergament das mir Consul Agrippa einst gab. Es beschrieb den Ablauf des Triumphzuges bis ins kleinste Detail, ich wollte schließlich sicher gehen nichts falsch zu machen.
Es war noch relativ Früh am Morgen und Mercator war bereits aus dem Haus gegangen um vor dem Triumphzug noch im Palast vorbei zu schauen. Unterwegs hatte er aber am Sklavenmarkt halt gemacht und dort die Sklavin Evana als Geschenk für seinen Sohn Livianus gekauft. Nun kam er gemeinsam mit Evana zurück zur Casa Decima.
„So Evana! Du kannst dich in der Sklavenunterkunft frisch machen. Ich werde in der Zwischenzeit schauen, ob ich neues Gewand für dich auftreiben kann.“
Den ganze Weg über hatte ich kein Wort gesprochen sondern bin dem Mann nur hinterher gelaufen. Ich hatte schon daran gedacht wegzulaufen, den Gedanken dann aber doch erst mal zur Seite geschoben.
Er brachte mich zur Casa Decima. Scheu blickte ich mich etwas um. Er sagte mir, dass ich mich in der Sklavenunterkunft frisch machen könnte.
Ich folgte dem sogleich.
"Ja Herr" sagte ich leise und ging den Weg auf den er gezeigt hatte.
Es war auf alle Fälle besser als bei dem Sklavenhändler und ich konnte mich endlich waschen. Es tat gut das Wasser auf meinem Gesicht zu spüren. Wenn ich meine Arme viel bewegte tat mein Rücken wieder weh. Der Sklavenhändler hatte mich einen Tag zuvor ausgepeischt weil ich versucht hatte wezulaufen. Es war nicht oft nur drei mal, aber dies hatte gereicht.
Ich lehnte mich mit dem Kopf etwas gegen die Kühle Wand und wartete darau, das mein Herr wieder kommen würde.
Was ich in diesem Moment fühlte konnte ich gar nicht sagen.
Nach einiger Zeit kam Mercator, mit einem Bündel Stoff in der Hand, in die Sklavenunterkunft. Er hatte seiner Nichte Lucilla eines Ihrer Kleider abgeschwatzt und reichte es lächelnd Evana. Es war vielleicht nicht gerade ein Kleid, dass Sklavinnen normalerweise trugen, da es aus sehr feinem Stoff und mit einigen Verziehrungen gefertigt war. Aber das war Mercator ziemlich egal – Hauptsache es passte.
„Hier hast du etwas zum anziehen Mädchen. Du möchtest mich doch bestimmt nicht in diesen zerrissenen Kleidern auf den Triumphzug begleiten.“
Ich hoffe, dass mit dem Kleid geht in Ordnung Lucilla! Aber du bist die einzige Frau im Haus und Zeit um dich SIMON zu fragen bleibt leider nicht mehr!
Nach einer Weile kam mein neuer Herr wieder und gab mir ein Kleid, das ich entgegen nahm.
Ich war ziemlich überrascht. Es war wunderschön. Soetwas hatte ich noch nie in den Händen gehalten, ausser um es zu waschen.
Und ich sollte es anziehen?
Sie sah ihn an und ein schüchternes Lächeln zeichnete sich ab.
"Es ist wunderschön, aber.....es ist kein Kleid für eine Sklavin."
Ich sah auf das Kleid und dann wieder ihn an.
"Ich soll Euch auf den Triumphzug begleiten?"
Ich sah ihn ungläubig an und wusste nicht recht was ich sagen sollte.
Mercator lächelte, denn er hatte mit einer solchen Reaktion gerechnet. Wenn Evana an seiner Seite und mit diesem Kleid durch die Straßen Roms spazierte, würde niemand auf die Idee kommen, dass sie eine Sklavin sei. Aber das kümmerte ihn eigentlich sehr wenig. Er war eben ein alter, gutmütiger Exzentriker.
„Das macht nichts! Mein Sohn soll doch einen guten Eindruck von dir bekommen. Zieh es schnell an, bevor du noch krank wirst.“
Mercator drehte sich um, damit sich das Mädchen in ruhe umziehen konnte. Während er in Richtung Türe sah, sprach er weiter.
„Ja, du begleitest mich auf den Triumphzug. Ich habe dir doch erzählt, dass Livianus ein Legionsoffizier ist. Um genau zu sein ist er Praefectus Castrorum bei der Legio IX. Und er ist mit seiner Legion vor kurzem aus einem langen Feldzug in Hispania zurückgekehrt. Der Kaiser hat den siegreichen Legionen einen Triumphzug durch Rom gewährt. Dort wirst du ihn dann zum ersten mal sehen.“
Mercator freute sich schon darauf seine Familie bei den Triumphzug wieder zu sehen.
Ich musste wieder etwas lächeln. Er war wirklich ein netter Herr. Ich bin noch nie so behandelt worden ging es mir durch den Kopf.
Dann als er sich rumdrehte zog ich mein altes, zerschlissenes Kleid aus und streifte mir das neu über. Es fühlte sich toll an und es sah wirklich schön aus. Das alte Kleid legte ich dennoch ordentlich zusammen.
Man hätte wirklich meinen können, dass ich keine Sklavin war.
Mir fehlten im Moment die Worte, ich hoffte, dass sein Sohn genauso nett war wie sein Vater. Es bedrückte mich etwas zu wissen, dass ich wieder weiter gereicht werden würde.
"Fertig? Kann ich mich schon umdrehen?" fragte Mercator als er nichts mehr hinter sich hörte.
"Äh, ja mein Herr ich bin fertig."
Ich war so hin und weg, dass ich vergass es ihm zu sagen.
Mercator drehte sich um und betrachtete Evana.
„Und passt es? Ich denke, es sieht gut aus!? Aber ich habe nicht sehr viel Erfahrungen mit Frauenkleider!“
Er kratzte sich am Kopf und lachte. Erst jetzt erkannte man, welche Schönheit sich unter den zerlumpten Kleidern und dem schmutzigen Gesicht versteckt hatte. Sie sah wirklich umwerfend aus.
Ich blickte lächelnd zu Boden.
"Ja es passt und es ist wunderschön."
Mir war es etwas unangenehm, eine Sklavin in einem so schönen Kleid.
„Das freut mich! Dann werden wir uns schön langsam auf den Weg machen, denke ich.“
Er ging mit Evana ins Atrium um auf die anderen zu warten.
Ich folgte ihm fühlte mich aber etwas seltsam in dem Kleid. Es war sehr ungewohnt soetwas zu tragen, da man mich wirklich nicht als Sklavin erkannte. Meine Haare fielen über meine Schultern und mit sauberem Gesicht, sah man mir es nicht an, dass ich Sklavin war.
Lucilla kommt gut gelaunt ins Atrium. Sie hat ihr bestes Kleid an und sich extra hübsch gemacht, immerhin würde ihre halbe Familie im Triumphzug mitlaufen.
Als sie ihren Onkel mit der neuen Sklavin sieht, stellt sie fest, dass die Sklavin nun gar nicht mehr wie eine Sklavin aussieht. Natürlich hatte sich Lucilla erst, wie man es von ihr erwartete, dagegen gesträubt, eines ihrer Kleider an sie zu verschwenden. Doch insgeheim gefiel es ihr. Das Kleid war nichts Besonderes und so hatte sie immerhin einen guten Vorwand, in Rom neue Kleider zu kaufen.
Sie mustert die Sklavin nocheinmal mit kritischem Blick, stellt jedoch befriedigt fest, dass sie trotz des Kleides nicht mit ihr selbst mithalten kann. Von so einer dahergelaufenen Sklavin lässt sich Lucilla noch lange nicht ausstechen.
"Salve Onkel!" begrüßt sie Mercator. "Ich bin ja so aufgeregt. Warst du schon einmal auf einem Triumphzug?"
„Nein, bisher habe einem solchen Schauspiel noch nie beigewohnt. Ich freue mich auch schon sehr darauf. Also lasst uns aufbrechen. Lucidus ist bereits vorgegangen.“
Die kleine Gruppe machte sich auf den Weg zum Triumphzug.
Es war gegen Mittag, als die kleine Gruppe von dem Triumphzug zurückkehrte - scherzend und Meridius in der Mitte mit sich führend. Der Legatus und Feldherr, war seinen Schwestern hilflos ausgeliefert, und unter dem Gelächter der anderen Familienmitglieder gab er sich auf komödiantische Weise absolut entwaffnet.
"Meine Damen. Eleanora, Lucilla, ich muss gestehen, der Kampf gegen Sertorius war wesentlich einfacher zu bewerkstelligen. Ich fürchte, am heutigen Tage muss ICH mich geschlagen geben. Wie sehen die Kapitulationsforderungen aus?"
Er zwinkerte mit dem Auge und wandte sich dann an Lucidus.
"Du musst mich unbedingt bei den Verhandlungen vertreten. Ich fürchte sonst, dass sie mich versklaven werden..."
Meridius lachte.
Eleanora war herzhaft am Lachen. Es war schon lange her, dass sie soviel gelacht hatte. Sie sah kurz Lucilla an und dann wieder ihren Bruder.
"Was machen wir denn? Aber wenn du es schon in Erwegung ziehst, versklaven klingt doch schonmal gar nicht schlecht."
Da sie ihre Familie in dem ganzen Gedränge auf dem Forum nicht finde konnte. Hatte sie sich mit der Hoffnung sie irgendwann in der Casa anzutreffen, dorthin auf den Weg gemacht. Sie stand schon vor der Tür und wollte gerade anklopfen, als sie in der Straße die zum Haus führte lautes Gelächter hörte. So machte sie wieder kehrt und ging auf die Gruppe zu. Mit einem grinsen und gespielt vorwurfsvollen Gesicht hob sie an.
Salvete. Wenn ihr vorhin auch so laut gewesen wäret, hätte ich euch sicher leichter gefunden.
Sie überlegte wie sie sich am besten an ihrer Schwester und der anderen Frau vorbei, zu ihrem Bruder durchkämpfen sollte....
Meridius erblickte seine Schwester schon von weitem.
"Oho, Verstärkung! Jetzt habe ich endgültig verloren. Zwei Schwestern hätte ich vielleicht noch geschafft, aber drei?"
Meridius lachte und trat näher.
"Sei gegrüsst, Tertia!"
Er betrachtete sie lächelnd.
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