~ casa decima ~

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Original von Didia Sinona
Als ich zu Aventurinus zurückkam war ich erleichtert und streichelte seine Wange. Die Kostlichkeit nahm ich ihm aus der Hand, führte sie zu meinem Munde und biss ganz langsam ein Stück ab um ihm dann das andere zum Munde zu führen.

Sinona wirkte befreit, als sie von dem Gespräch mit Meridius zurück kam. Er wußte, dass sie früher - lange bevor sie sich kennengelernt hatten - einmal etwas für Meridius empfunden hatte und er spürte, dass sie dieses Kapitel soeben endgültig abgeschlossen hatte.

Als sie wieder neben ihm stand und ihm über die Wange streichelte, lächelte er sie an. Seine Augen zeigten ihr, dass er sie verstand.

Behutsam entnahm Aventurinus mit seinem Mund die dargebotene Fruchthälfte ihrer Hand, ließ sie genußvoll zwischen seinen Zähnen hindurchgleiten. Ergriff ihre andere Hand, drückte sie zum Zeichen seiner Liebe zu ihr an sein Herz.

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Original von Aurelia Deandra
Als mein Hunger gestillt war und ich mich wieder dem Saal zuwandte, musste ich feststellen, dass plötzlich kaum noch jemand anwesend war. Hatte ich so lange gegessen?

Der gute Überblick brachte aber Vorteile. Hatte ich doch jetzt ziemlich genau Sophus im Blick. Da er mich schon fast den ganzen Abend keines Blickes gewürdigt hatte, beschloss ich, ihm das auf irgendeine Weise einmal heimzuzahlen.

Schmunzelnd sah ich ihm entgegen, als er in Begleitung eben dieser mysteriösen Frau, die mir schon zuvor durch ihre Bemerkung aufgefallen war, sich näherte. Eine weitere Olive verschwand in meinem Mund.

"Vielleicht", so dachte Sophus mit einem Blick auf die wartende Deandra still bei sich, "ist dieses Leben ja doch nicht so übel."

Schmunzelnd reichte er ihr die Hand.

"Es ist Zeit. Mantua wartet."

Noch immer lächelnd schob ich meine Hand in seine.

"Gut, dann lass uns gehen."

Ich schenkte dem Gastgeber noch ein Lächeln, neigte kurz den Kopf zum Gruß und schloss mich, einen neugierigen Blick auf die Unbekannte werfend, Sophus an.

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Original von Didia Sinona

Wohlspürend das seines für mich schlug nahm ich seine und führte sie an meines das für ihn schlug

So fühlte er ihr Herz und sie das seine.

Beide Herzen - schneller und lauter schlagend, ob der gegenseitigen Berührung.

Momente der innigen Verbundenheit. Ob kurz oder lang, beide hätten es nicht zu sagen vermocht.

Schließlich - in Anbetracht von Ort und Zeit, jedoch höchst ungern den Zauber des Augenblicks beendend, löste Aventurinus behutsam ihrer beider Hände von den Herzen und hauchte der Liebsten einen zarten Kuß auf die Stirn.

Meridius blickte zu den beiden Turteltauben und musste schmunzelnd mit dem Kopf schütteln. Hatte sie also wieder einen gefunden. Sinona war so impulsiv, so verzehrend, so berauschend, dass sie jedem Mann den Verstand zu rauben schien. Zum Glück waren nicht mehr allzu viele Gäste da. Auf der anderen Seite konnte die wenigen Anwesenden um so leichter den beiden bei ihrem Liebestollen zusehen. Er räusperte sich, war jedoch in zu guter Stimmung um den Moralisten zu spielen.

Eleanora war glücklich sie würde sich gleich mit Magnus am Forum treffen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen als sie das Atrium betrat. Ausser einigen Sklaven war keiner anwesend. Sie ging zu der Ecke in der sie gestern schon gesessen hatte und ließ sich etwas zu Trinken bringen. Dann setzte sie sich in einen der Korbsessel und lies den gestrigen Abend an sich vorbeiziehen.

Sie hatte lauter Schmetterlinge im Bauch wenn sie daran dachte gleich Magnus wieder zu sehen.

Die letzten Gäste waren weit nach Mitternacht aus dem Haus gegangen, Meridius hatte jeden einzelnen verabschiedet. Dann warf er sich ins Bett und schlief wie ein Stein. Gegen Morgen ließ er sich von einem Sklaven wecken, hatte er noch einiges zu erledigen, unter anderem einen geeigneten Ort für... Er dachte an Adria. Das Bad war angenehm, die Massage ebenfalls und das Parfüm welches er sich in die Haare massieren ließ duftete herrlich.

Fröhlich pfeifend betrat er das Atrium. Eleanora war bereits anwesend.

Sie drehte sich um, als sie ein Pfeifen hörte und musste lächeln. Meridius schien wohl eine angenehme Nacht gehabt zu haben

"Guten Morgen. Heute so fröhlich?"

Ihr Grinsen verstecke sie hinter ihrem Becher mit Wasser, den ihr ein Sklave zuvor gebracht hatte.

Auch Lucilla ist früh aus dem Bett gefallen. Sie muss noch zum Legatus Augusti Cursu Publico und hinterher zum Markt um das Kleid zu ersetzen, welches ihr Onkel Mercator für die Sklavin abgeschwatzt hat.

Sie schaut in der Küche vorbei, wo die ganzen Reste des Buffets vom Vorabend hingebracht worden waren und lässt sich einen Teller geben. Nachdem sie sich am Abend etwas zurückgehalten hat, läd sie sich den Teller nun um so voller und geht damit ins Atrium, wo bereits Eleanora und Meridius sind. Ihr Bruder scheint ausgesprochen guter Laune zu sein.

"Guten Morgen ihr zwei." Sie lässt sich in einen Korbsessel neben Eleanora sinken. "Der Empfang war wohl ein voller Erfolg?" fragt sie in Richtung Meridius.

Unentschieden lässt sie ihren Blick über den Teller gleiten und beginnt dann ersteinmal mit einem Stück Brot.

Meridius pfiff weiter, bis er unmittelbar vor ihr zu stehen kam und sich auf die nächste Kline legte.

"Ja klar, Schwester. Oder ist das verboten?"

Er schmunzelte und malte sich in Gedanken aus, was noch heute alles zu erledigen und zu besorgen war.

"Und wie sieht es bei Dir aus?"

Dann blickte er zu Lucilla die ebenfalls eingetreten war.

"Oh, das kann man wohl sagen. So viele bekannte Gesichter habe ich ausser bei der Legion schon lange nicht mehr gesehen..."

Eleanora sah zu ihm rüber.

"Mir gehts gut. Ich werde auch bald gehen. Ich wollte nocheinmal über das Forum spazieren."

Ihre Augen glänzten bei diesem Gedanken.

Lucilla war auch schon wach und setzte sich neben Eleanora hin.

"Guten Morgen" lächelte sie ihre Schwester an.

Lucilla kaut genüsslich auf einer Oliver herum und mustert Meridius und Eleanora. Irgendetwas stimmt mit beiden nicht. Dieses Leuchten in ihren Augen. Zum Glück lächeln sie auch noch vor sich hin, sonst müsste sich Lucilla ernsthaft Sorgen machen.

"Ich werde noch zum Legatus Augusti Cursu Publico gehen, in der Hoffnung, dass er in Rom weilt. Wenn es dir recht ist, Eleanora, würde ich dann auch nach einer Reisemöglichkeit für Morgen suchen. Reist du lieber auf dem Schiff oder über Land?"

Sie sah Lucilla an, ihr Lächeln wollte gar nicht mehr verschwinden. Sie sah ihre Schwester an wie sie anfing zu Essen. Sie selber hatte gar keinen Hunger, lauter Schmetterlinge schienen in ihrem Bauch zu flattern.

Eleanora freute sich schon darauf endlich nach Hispania zu kommen.

"Wir können gerne mit dem Schiff reisen, das ist nicht so anstrengend wie über Land. Ich freue mich schon."

Wieder strahlte sie noch um einiges mehr.

Meridius war in Gedanken versunken.

"Sagtest Du Forum? Wann wirst Du dort sein? Ich werde ebenfalls auf dem Forum einige Dinge zu erledigen haben..."

Er blickte zu Eleanora und merkte dann, dass das Gespräch schon längst weiter war.

Sie lächelte ihren Bruder an. Er schien heute nicht ganz anwesend zu sein.

"Ich denke ich werde nach dem Frühstück losgehen und heute abend erst wieder zurück sein. Ich möchte den letzten Tag in Rom noch einmal genießen."

Sie hoffte er würde jetzt nicht auf die Idee kommen und vorschlagen, dass sie ja zusammen gehen konnten. Das würde sie ihm gleich wieder ausreden sollte es so sein.

Irgend etwas stimmt nicht. Meridius ist doch sonst nicht so gedankenverloren und Eleanora strahlt vor sich hin, als wollte sie der Sonnenscheibe persönlich Konkurrenz machen.

Lucilla, der das ganze etwas suspekt ist, nickt. "Gut, dann werden wir ein Schiff nehmen."

Sie blickt zu Meridius: "Ist mit dir alles in Ordnung, Brüderchen?"

Meridius blickte zu Lucilla.

"Warum, sollte etwas nicht in Ordnung sein? Ich habe gerade über den Rückmarsch der Legion nachgedacht, und die anstehenden Wahlen, das ist alles..."

Unglaublich woher sie den Hunger hatte.