Nach den Feierlichkeiten kamen sie endlich nach Confluentes zurück. Es war ungewohnt, aber irgendwie mochte er die kleine Siedlung auch ganz gerne und war froh zurück zu sein. Ausserdem wartete jetzt wohl eine Menge Arbeit auf ihn. Als erstes wollte er einmal zu den Cohors, denn ihm waren die Straßenverhältnisse aufgefallen. Und natürlich wollte er es zunächst mit Julia absprechen, war sie ja sein Chef, komisches Gefühl :D, da sie es vielleicht selber wollte.
Die Ruinen der Casa Duccia Confluentes
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Ich lief gemessenen Schrittes auf die casa zu. Sie war recht hübsch gebaut und verziert. Wäre nicht die Umgebung, könnte man meinen sie stünde in Italia. Ich kam an der Türe an und klopfte.
*pochpoch*
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Es schien niemand anwesend zu sein, oder aber ich wurde nicht gehört. Nun gut, dem letzten Umstand kann ich doch sehr leicht abhelfen, dachte ich mir und setzte an.
*POCHPOCHPOCH*
*POCHPOCHPOCH*
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Er kam gerade vom Castellum zurück und sah jemanden vor der Tür stehen.
"Salve, kann ich was für Dich tun?" -
Nachdem ich erneut angeklopft hatte wurde ich plötzlich von hinten angesprochen. Ein wenig verdutzt drehte ich mich um und blickte in das Gesicht eines Mannes mitte dreizig, der mich fragte ob er mir helfen könnte. Ich setzte ein leichtes unsicheres Lächeln auf.
"Salve, ja ihr könntet mir helfen. Ich müsste zum Herren dieser casa. Ich möchte mich bei ihm als Verwalter bewerben."
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Sim-Off: Ich sollte wieder das jüngere Avatar nehmen, dann macht man mich nicht so alt
"Der steht vor Dir!
Ah, die Stellenanzeige in Mogontiacum? Sei gegrüßt und komm rein, dann können wir sprechen."Er öffnete die Tür und liess den Mann eintreten, führte ihn in das Arbeitszimmer und bot ihm einen Platz an.
"Wein? Bier? Met? Wasser?" -
Als ich hörte dass er der Herr des Hauses war, war ich sehr erfreut. Noch mehr jedoch war ich erfreut, als er mich danach fragte welches alkoholische Getränk ich denn nun gerne zu trinken hätte, das Wort "Wasser" das er zum Schluss anhängte beachtete ich nicht weiter. Noch während er Sprach erschien er mir im Übrigen immer jünger...
"Ein Glas Wein bitte, ich mag ihn gesüsst. Meine allererste Frage wäre, ob denn diese Stelle noch offen ist. Wenn ja, dann würde ich sie gerne antreten."
Beim letzten Satz setzte ich noch ein sanftes Lächeln auf mein Gesicht und erwartete nun eventuelle Antworten, Anmerkungen und Fragen seinerseits.
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Er reichte ihm kurz danach einen Becher Wein und nahm sich einen Becher Met.
"Die Stelle ist noch zu haben.
Was für Qualitäten bringst Du mit? Hast Du Erfahrung im Führen von Betrieben und vor Allem in der Viehzucht? Wie sieht es mit Deinen kaufmännischen Fähigkeiten aus und auch mit Deinen werbefähigen?" -
"Ich war bis vor wenigen Wochen noch Sklavenverkäufer in Mogontiacum. Dort verkaufte ich für meinen Herren über Jahre hinweg sehr ehrlich und profitabel. Leider entschied er sich nach einigen schlechten Wochen und einer Befragung der Auguren dafür sein Glück in Aegypten zu suchen. Ich jedoch mochte nicht mit ihm ziehen."
Kurz räusperte ich mich und nahm einen Schluck aus dem Becher Wein. Meine kaufmännischen Fähigkeiten müssten nun wohl ausser Frage stehen.
"Nun und wie ich zu diesem Posten kam hängt mit meiner Vergangenheit zusammen. Mein Onkel Ursus besaß ein kleines Stück Land. Auf diesem bin ich zusammen mit meinen Cousins und Cousinen aufgewachsen und habe dort ebenfalls ausgeholfen, bis ich nach Mogontiacum zog. Nun, während all der Zeit dort sehnte ich mich doch wieder nach dem Leben und den einfachen Freuden auf dem Land."
Erneut verstummte ich kurz und richtete mich erneut zurecht.
"Auf dem Hof waren sowohl Ziegen als auch Kühe. Ich denke, dass ich mich auch hier sehr schnell zurechtfinden werde."
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Er dachte eine Weile nach und nickte schliesslich.
"Nun gut, es wäre ein Versuch wert. Der übliche Wochenlohn plus einer Erfolgsprovision wäre mein Angebot. Die Provision hängt vom Geschäft ab. Gutes Geschäft, hohe Provision, schlechtes Geschäft entsprechend niedriger. Was meinst Du? Hast Du Fragen?" -
Zufrieden nahm ich seine Zustimmung wahr und nickte kurz um zu zeigen dass ich noch eine Frage hätte.
"Wie ist es mit der Unterkunft, befindet sich diese auf dem Hofe? Wie ihr gehört habt, bin ich aus Mogontiacum hierher gezogen und habe noch keine Behausung hier gefunden."
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"Mh, diese Casa ist groß. Zu groß für einen alleine, seit meine Schwester als Magister Scriniorum nach Inferior gegangen ist. Ihr könntet zunächst hier wohnen.
Auf dem Hof gibt es sonst auch noch eine Wohngelegenheit, etwas kleiner, aber direkt vor Ort und wohl ausreichend für einen. Oder ihr wohnt in der Herberge. Das könnt Ihr entscheiden." -
"Nun ihr habt wahrlich eine hübsche Casa, wenn es euch nichts ausmacht nähme ich mir ein oder zwei Zimmer hier. Sobald ihr sie bräuchtet, oder wenn es erforderlich ist für den Betrieb, werde ich direkt auf den Hof ziehen."
Ein Lächeln überkam mich bei dem Gedanken hier wohnen zu können. Die Serie an Pech schien endgültig vorbei zu sein und das Glück an seiner Türe wieder zu klopfen.
"Und ich denke ich werde mir jetzt gleich erst einmal den Betrieb ansehen und sobald ich kann, jedoch spätestens morgen, mit meiner Arbeit dort zu beginnen. Habt ihr dort Sklaven angestellt und wieviele?"
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"Gut, dann sei Willkommen.
Insgesamt arbeiten 6 Leute dort, allesamt Peregrini. Dies ist zwar ein wenig teurer in der Grundhaltung, aber es rechnet sich dennoch." -
Die Freude in meinem Gesicht musste mittlerweile schon breit sichtbar sein und auch ein erleichtertes Aufatmen konnte ich gerade noch rechtzeitig unterbinden. Ich konnte ihn sehr gut verstehen, von Arbeit mit Sklaven hatte er gehörig zuviel in den letzten Jahren.
"Sehr gut, ich mache mich dann gleich auf dem Weg."
Er trank seinen Wein aus stand langsam auf und ging zur Türe.
"Vale. :)"
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"Vale und bis dann.
Wenn Du Fragen hast, scheue Dich nicht sie zu stellen." -
Ein Bote brachte einige Briefe, unter Anderem einen aus Rom, den er aber nur eben abgab, da sein Weg ihn auch noch nach CCAA trieb.
Gens Duccia, Confluentes, Germania
Geliebte Familie,
mittlerweile bin ich heile in Rom angekommen und habe die Casa Duccia bezogen. Ein etwas komisches GEfühl ist es schon, habe ich doch schon zwei Mal in Rom verbracht und nie hier gewohnt. Nun soll sie meine Herberge für eine Weile sein.
Vor ein paar Tagen fand eine Audienz beim Imperator statt für alle neugewählten Ämter im CH.
Nun habe ich viel Arbeit, hoffe aber dennoch einmal Zeit zu finden für ein paar Tage nach Germanien zu kommen, wenn dies auch nur im Rahmen der Arbeit sein wird, wodurch wir wohl nur ein wenig Zeit miteinander verbringen können. Doch warten wir es ab.
Ich hoffe, Euch geht es allen Gut und hoffe auch, dass ich bald wieder von Euch höre.In Liebe
Flavius -
Er las den Brief und beschloß, dass es an der Zeit sei Julia einen Besuch abzustatten.
Sie fehlte ihm, seit sie nicht mehr mit ihm hier wohnte. -
Mit Sextus im Schlepp und nach einem guten Mahl, kam er in der Casa wieder an und verfrachtete den Jungen, gut mit Met abgefüllt, ins Bett.
Dann setzte er sich hin um einen Brief zu schreiben, kam aber über die ersten Zeilen nicht hinweg. -
'Mh?' Sextus wusste nicht so genau, wo er im Moment grade war.
Irgendwie kam ihm alles so unwirklich vor. Wie durch einen dicken Schleier, der sich um seinen Geist gelegt hatte, spürte Sextus wie jemand ihn auf ein Bett verfrachtete. Es tat so gut, sich nicht zu erinnern, nicht nachzudenken. Wohlig lies sich Sextus in die Kissen fallen. Merkte ncih, wie er zugedeckt wurde, merkte nicht, wie er ins Traumland hinüber dämmerte.
Doch dort wurde es nicht besser. Er sah sie alle. Sie alle verschwanden, wandten sich von ihm ab und gingen fort. Fort ohne sich umzudrehen. Sie alle. Alle. Zuerst seine Mutter, dann seine Schwester, beide verschwommen, unscharf nur zu sehen. Dann tauchte Julia auf und verschwand, genauso Sara. Valentin, Flavius, einfach alle, die ihm eine Familie waren wandten sich ab. Alle gingen von ihm fort. Er rief nach ihnen, doch sie drehten sich nicht um. Und da war Aquilia. Seine Aquila. So weit entfernt. Sie schaute ihn nur traurig an, drehte sich um und verblasste.
"NEIN!", mit Tränen überstömten Gesicht und einem mühsam unterdrückten, aber dennoch halblauten Schrei wachte Sextus auf. Lies sich jedoch sofort wieder ins eine Kissen sinken so sehr dröhnte ihm der Kopf. 'Nur ein Traum! Nur ein Traum!', dachte er angestrengt.
"Bleibt bei mir!", flüsterte Sextus und vergrub sein Gesicht in den Kissen.
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