• Er hatte gerade noch der Dame nachgesehen, welche sich scheinbar gefreut hatte über das Gedicht, dass Leone zum besten gegeben hatte, da tauchte ein Senator auf, unschwer zu erkennen. Leone war zwar der Name entfallen, doch das hinderte ihn nicht daran, sein verslein aufzusagen.


    "Es freut mich, dass du hergefunden,
    geh nur hinein, um das Haus zu erkunden.
    Ein Fest zu ehren der Götter zwei,
    zu haben recht viel Spaß dabei,
    das soll heute als Anreiz dienen
    - und wir haben auch ganz weiche Clinen!"


    Leone blinzelte. Hatte er das gerade wrklich gesagt? Wei peinlich! Hoffentlich fasste der Senator dieses unbeholfene Sprüchlein auch wirklich als Scherz auf. Schnell deutete der Nubier, dessen rote Wangen man ob der dunklen Haut nicht erkennen konnte (und das war gut so) auf einen etwas dicklichen Jungen mit einer Miniaturamphore. "Der Knabe dort hat eine Ofergabe für dich, neuer und alter Wein. Folge ihm bitte, Herr, er wird dich zum Fest geleiten."


    Sim-Off:

    1 x WiSim :)

  • Über dieses und jenes hatte Ofella gesprochen, während die Sänfte sie zu den Aureliern brachte. Menecrates hatte - wie immer - auf Durchzug geschaltet. Ofella rede ununterbrochen, zog über diesen und jenen her und vergaß dabei nicht, hin und wieder einen Sklaven zu schikanieren. Dann endlich waren sie da, und Ofella beendete ihren Sermon mit den vorwurfsvollen Worten "Du hörst mir gar nicht zu!"


    Und schon stand die Inkarnation des Schwarzen Mannes vor der Claudierin und ratterte einen Spruch herunter. Ofella presste ihren kleinen Lucius an sich und sah zu Menecrates. Wenn er auch sonst zu nichts nutze war, so würde er sie sicherlich vor einem Angriff durch diesen wilden Barbaren mit der abnormalen Haut schützen. Aber er tat nichts, sondern wies nur stumm einen Sklaven an, die Amphoren zu übernehmen. Ofella schob Lucius vorbei an dem schwarzen Ungetüm und atmete erst auf, als sie einem kleinen Kerlchen ins atrium folgten. Nichtsdestotrotz erntete Menecrates noch einen feindseligen Blick.

  • Der Aurelier schien halb Rom geladen zu haben und Avarus wunderte sich, das diese Gens sich das überhaupt noch leisten konnte. Seine Verspätung machte sich schon darin bemerkbar, das die guten Plätze für Sänften belegt waren. Gut wenn man da zu Fuß kam. So schupsten seine Bewacher nur einige Wichte aus dem Weg und ließen dann den Senator die Villa Aurelia allein betreten.


    Mit einem üppig verzierten Gewand gekleidet, ließ man ihn hinein und so war es nicht schwer sich zu den anwesenden Gästen, wo Avarus auch den einen oder anderen Bürger, Ritter und Senator erkannte, zu begeben.

  • Und die Aurelier konnten sich noch eine Menge mehr leisten, wie der Senator (und seine Verlobte?) würden erkennen können, sobald sie erst das atrium betreten haben würden.


    "Trete ein,
    bring Glück herein,
    dann wirst du heut nicht hungrig blei'm!"


    Leone gab einen weiteren Spruch der mieseren Sorte zum Besten und reichte dem Senator (und seiner Verlobten jeweils) eine der kleinen Amphoren.
    "Folgt dem Nordster....äh, Jungen, er weist euch den Weg."



    Sim-Off:

    2 x WiSim und ich hoffe, Lucilla kommt auch noch :)

  • Die Feierlichkeiten hatten sicher schon angefangen, als Meridius an der Villa der Aurelier eintraf. Die Anreise hatte sich bedenklich in die Länge gezogen und nachdem er in der Casa Decima sich erst frisch gemacht und neu ankleidete, kam noch der entsprechende Verkehr hinzu. 'Sei es drum!' dachte er sich, immerhin war er jetzt doch in Rom und wenn er schon da war, konnte er auch etwas später erscheinen.


    Mit schweren Schlägen klopfte ein Sklave daher gegen die Türe, als der Senator seine Sänfte verließ, den Faltenwurf kurz korrigierte und sich dann in Richtung des Hauses begab.


  • Offenbar war Macer nicht der einzige Mensch in der Stadt, der gerne mal lustig verknautschte Spontangedichte von sich gab, auch wenn Macer sich dabei auf Brautzüge beschränkte. Lächelnd nahm er die Gaben entgegen und vertraute darauf, dass seine beiden Sklaven schon von selber einen Platz finden würden, an dem sie bis zum Ende des Festes auf ihn warten konnten.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    ....


    Der Decimer war in der Tat schon etwas spät dran, doch noch hatte er nichts verpasst. Leone öffnete, sich nach wie vor unbehaglich fühlend, die porta und setzte sogleich ein Läceön auf. Mit dem fortschreitenden Abend wurden auch die Wege zur Tür spärlicher, indes das atrium voller wurde. Es fehlten nur noch einige bekannte Männer Roms samt Begleitungen, falls vorhanden. Solche Größen wie Vinicius Hungaricus, Aelius Callidus und der Newcomer Flavius Gracchus.


    "Bona Meditrinalia
    wünsch ich dir in diesem Jahr.
    Sei fröhlich, frei und ausgelassen,
    dann wird am Abend alles passen.
    Hunger wirst du nicht erleiden,
    das wissen wir zu vermeiden."


    Etwas scheif grinsend, bleckte Leone nun die Zähne und winkte einen der ebenfalls geschmückten Knaben herbei. Der Junge hielt bereits eine der kleinen Amphoren in der Hand, die eine Opfergabe darstellten. "Neuer und alter Wein für Meditrina", erklärte Leine. "Für das Opfer später. Der Junge hier bringt dich zum Fest."



    Sim-Off:

    1 x WiSim :)

  • Sie wollte der Frau zu verstehen geben, dass sie nicht wusste, ob sie ihr überhaupt einen Becher Wasser geben durfte. Tilla wurde Leone gewahr, der plötzlich aus dem Nichts hinter der Tür auftauchte und ihr ziemlich deutlich zu verstehen gab, dass er sie hier nicht mehr sehen wollte. Der Türsteher packte sie und schubste sie sogar wieder ins Haus zurück. Mit Tränen in den Augen rappelte sie sich wieder auf die Füße auf und schnappte sich ihren versteckten Korb. Das wollte sie Dina erzählen. Mal sehen was die Ältere dazu sagte. Leise Schritte hinter ihr verrieten, dass an der Tür noch etwas geschah. Rasch versteckte sie sich hinter einer der zahlreichen Säulen und kauerte sich im Schatten zusammen. Leone liess die fremde Frau ein, führte sie weg und kehrte zudem zur Tür zurück. Mit großen Augen nahm sie die zahlreich eintretenden Besucher wahr, bewunderte deren Aussehen und Kleidung. Hier würde Leone sie nicht entdecken. Immer öfter grinste sie über Leone, hielt sich den Mund, um nicht laut loszuprusten. Seine Verkleidung gefiel ihr irgendwie... und auch die jüngeren Sklaven waren recht schick eingekleidet. Die gedichte gefilene ihr. Wenn sie ihre Tafel dabei hätte, würde sie diese niederschreiben, aber sie hatte keine Tafel dabei. Leider..

  • Oh, das war ja so aufregend! Endlich durfte ich einmal die Villa verlassen. Severus und ich sollten Aquilius auf irgendein Fest begleiten.
    Wir liefen schön brav neben seiner Sänfte her. Severus mußte immer wieder zu mir hinüber schauen. Auch ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen. Ich lächelte ihm zu und freute mich schon auf den Abend.
    Dann waren wir angekommen. Alles kam zum stehen und Severus ging und meldete uns an.

  • Die Toga wollte und wollte an diesem Abend einfach nicht richtig fallen. Der zuständige Sklave hatte sich dafür 3 Peitschenhiebe "verdient", geändert hatte es freilich... richtig, nichts. Aber je später der Abend, desto schöner und vornehmer die Gäste, mit diesem Sprichwort im Ohr ließ sich Hungi ganz standesgemäß zur Porta der Villa Aurelia Roma bringen. Hermes, sein Sklave, mußte ordentlich in seine - Hungis - Tasche greifen, um herauszufinden, welche Aurelia eigentlich gemeint waren und - noch wichtiger - wer auf der Gästeliste stand. Sicher würde er - Hungi - den Gastgeber im Laufe des Abends einmal darauf ansprechen, natürlich so es die Gelegenheit ergab. Vorerst aber kam er an der porta an, schickte wie immer einen seiner Sklaven zur Anmeldung hin und ließ sich von einem anderen den Faltenwurf der Toga kontrollieren.

  • So spät noch weitere Gäste? Verwundert setzte Leone seinen Weinlaubkranz wieder zurück auf seinen kahlen Schädel. Eigentlich wollte er sich ja langsam auf den Weg machen, um sich für das bald folgende Theaterstück um zu ziehen. Doch Gäste durfte man selbstverständlich nicht warten lassen und so öffnete er die porta augenblicklich, um den Gast zu begrüßen nachdem dessen Sklave ihn gebührend angemeldet hatte.


    "Sag mal von wo kommt ihr jetzt her?
    Tretet ein hier, bitte sehr!
    (noch halb zu dem Sklaven hin gesprochen)


    Hast du heute Lust zu feiern? (nun ganz auf den Senator gerichtet)
    Bei so viel Wein ein Grund zum rei ei ...


    ei ... nimm doch den guten Wein!
    Zum opfern ist er, so solls sein!


    Hier entlang geht’s zu dem Feste!
    Sind schon da sehr viele Gäste!


    Keiner soll heut traurig sein!
    Auch du nicht und nun komm herein!


    Fragst du dich was das hier soll?..."
    ... im übrigen wahrlich eine berechtigte Frage wie Leone eben selbst fest stellen musste. Denn irgendwie fand er gerade keinen passenden Schluss und so reimte er sich verzweifelt weiter, während er auch schon Stück für Stück vor dem Senator zurück wich, um ihn nicht ewig vor der Porta auf zu halten
    "...Sag ich nur, das ist doch toll!


    Jedenfalls darfst du jetzt rein,
    soll auch nicht dein Schaden sein!


    Ist es doch des Reimes wegen,
    bitte sich nicht auf zu regen..."


    ....schwupps, schon war Leone mit einer tiefen Verbeugung zur Seite gewichen und mit einer hastigen Handbewegung wies er die Knaben an dem Senator, oder seinen Sklaven, oder wem auch immer endlich die Amphoren aus zu händigen und ihn dann ohne weitere Verzögerung zu den Feierlichkeiten weiter zu führen.



    Sim-Off:

    edit: WiSim :)

  • Spät, sehr spät traffen wir, das heisst Andreia und ich, in Rom ein und machten uns gleich auch weiter auf den Weg zur Villa Aurelia. Es war wichtig, solchen Einladungen Folge zu leisten, wollte man weiterkommen, und das wollte ich ja immernoch.


    Ausserdem tat es Andreia sicherlich auch gut, einmal wieder etwas zu reisen und Rom hatte sicher das Eine oder Andere für sie zu bieten.


    Wir liessen also anklopfen.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Leone hatte sich gerade umgezogen, nur die blonde Perücke fehlte noch, da klopfte ein Gast! Hektisch eilte er zur porta und zog sie auf. Tatsächlich standen dort zwei Leute und wollten noch eingelassen werden. Hastig kramte der Nubier in seinem Gedächtnis nach einem Reim.


    "Guten Abend ihr zwei,
    das Fest ist noch nicht vorbei!
    So tretet ein und sputet
    euch, denn was keiner vermutet:
    Das Opfer ist bereits im Gange
    und dauert sicher nicht mehr lange.
    Nehmt diesen Wein
    zum Gießen in die Schale ein."


    Schnell ließ er die Herrschaften ein und gab beiden jeweils eine der etwa 20cm großen Amphoren, die mit neuem und altem Wein gefüllt waren. Dann ließ er sie von einem Jungen zum Opfer geleiten.


    Sim-Off:

    WiSim :)

  • Völlig außer Atem erreichten die Träger der flavischen Sänften das Anwesen der Aurelia. Natürlich waren sie nicht zu spät, niemals würde irgendwer wagen, zu erwähnen, dass sie unbotmäßig zu spät kamen, nicht einmal Gracchus' Gemahlin Antonia würde dies wagen, was nichts damit zu tun hatte, dass sie ohnehin selten mit ihm sprach. Wenn es etwas gab, was Gracchus zutiefst verabscheute, so war dies die Lüge, gleichsam aber auch die Unpünktlichkeit. Als weit schlimmeres Übel jedoch, als ob der Verspätung eines anderen zu Warterei gezwungen zu sein, empfand Gracchus die eigene Säumigkeit, und sein Blick ob dessen als er sich seiner bereits auf ihn wartenden Gemahlin in der heimischen Villa zur Seite hatte gesellt, hatte keinen Zweifel aufkommen lassen, dass jedes noch so geringe Wort des Grolles sich seinerseitig durch einen gewaltigen Donnerschlag würde entladen. Aus diesem Grunde hatten sie sich schweigend je in eine Sänfte zurück gezogen - womöglich nicht nur aus diesem Grunde, denn Antonia und Gracchus hatten sich selten mehr als einen vordergründigen Gruß zu sagen - und die Sklaven, welche die Sänften trugen hatten die Zähne zusammen gebissen und sich geeilt, ein wenig der Verspätung auszugleichen, über deren Gründe Gracchus sich hatte ausgeschwiegen. An der Villa Aurelia endlich konnten die Träger aufatmen, nachdem Claudia Antonia und Flavius Gracchus die Sänften hatten verlassen, und einer der sie begleitenden Sklaven die beiden an der Pforte zum Fest der Meditrinalia meldete.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Leone war absent. Es dauerte eine geraume Weile, bis überhaupt jemand das Klopfen an der porta vernahm, und dann öffnete sich die Tür und der flavische Sklave sah vermutlich ins Nichts, wenn er sein Gegenüber gerade voran erwartete. Denn geöffnet hatte einer der Knaben, auch noch der kleinste von ihnen, Pusillus. Sein Weinkranz war zu groß, und so rutschte er immer wieder über die Stirn bis zu den Augen hinab, sodass er ihn hochschieben musste. Er wandte sich um und sah über die Schulter - kein erwachsener Sklave da, die bedienten alle. Stolz darauf, sich wie ein Großer verhalten zu können, setzte er dazu an, mit kindlicher Stimme etwas zum besten zu geben, nachdem er die Herrschaften ausgiebig gemustert hatte.


    "Holde Dame, holder Herr,
    nach euch kommt wohl keiner mehr.
    Denn die Letzten, das seid ihr,
    alle and'ren sind schon hier.
    Doch grämt nicht euch und ziert euch nicht
    und folgt dem armen kleinen Wicht
    dort hinten ruhig ins Haus hinein
    um noch Part des Opfers zu sein."


    Ein zahnloses Lächeln zierte das Jungengesicht, als Pusillus neuerlich und in frecher Manier den Weinkranz hoch schob und dann auf sich selbst deutete, denn alle anderen Jungen waren verschwunden und nur er war noch da. Er drückte einem der Sklaven zwei der kleinen, zur Neige gehenden Weinamphoren in die Hand und sagte: "Das könnt ihr da hinten in die Schale kippen. Ist für Iuppiter und Meditrina. Die anderen sind auch gerade noch dabei", erklärte er im Plauderton, während er die Gäste hineinführte.



    Sim-Off:

    WiSim :)

  • Hungi schaute den reimenden Sklaven skeptisch an, dann folgte er dem ihm gewiesenen Weg. Er mochte gar nicht wissen, wieviel der Ianitor gekostet hatte. Auf alle Fälle waren die Aurelier in diesem Hause wohl von der exzentrischen Sorte. Sein Sklave nahm währenddessen die Amphoren an sich, die ihm dargeboten wurden und trottete dem Senator hinterher.

  • Zitat

    Original von Leone
    Leone hatte sich gerade umgezogen, nur die blonde Perücke fehlte noch, da klopfte ein Gast! Hektisch eilte er zur porta und zog sie auf. Tatsächlich standen dort zwei Leute und wollten noch eingelassen werden. Hastig kramte der Nubier in seinem Gedächtnis nach einem Reim.
    ...
    Schnell ließ er die Herrschaften ein und gab beiden jeweils eine der etwa 20cm großen Amphoren, die mit neuem und altem Wein gefüllt waren. Dann ließ er sie von einem Jungen zum Opfer geleiten.


    Ich verdankte die Gabe, nickte freundlich und reichte meiner Frau die Hand, um sie weiter zu geleiten. Die dritte Person welche uns begleitete, unser Sklave, kümmerte sich derweil um unsere Mäntel und folgte unauffällig.

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    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus et Leone


    Kontinuierlich und unaufhaltsam wie eine Lawine hatte sich Antonias Groll auf dem Weg zur Villa Aurelia aufgebaut. Was für eine Welt war das, in der die Frau auf den Mann warten musste? Oder besser: Was für ein Mann war das, der so eitel war, dass er länger brauchte, um ausgehfertig zu werden? Wie konnte er eine Claudia, eine Nachfahrin von Kaisern, warten lassen?
    Natürlich war kein Wort des Vorwurfs über ihre Lippen gekommen, als ihr Gatte endlich geruht hatte zu erscheinen. Natürlich. Denn ohne Zweifel wäre auf jede Vorhaltung ihrerseits eine Welle an Unzulänglichkeiten gefolgt, die sie selbst an den Tag legte. Doch selbst wenn sie diesen Entschluss nicht bereits zuvor gefasst hätte, Gracchus' Blick hätte wohl das Seine dazu getan.
    Auf die Idee, nach dem Grund seiner Verstimmung zu fragen, kam das liebende Eheweib selbstverständlich nicht.
    Es sollte ihr egal sein. Es kümmerte sie nicht. Sie hatte beileibe andere Sorgen. Wenn er nur endlich geruhen würde, seine Pflicht zu erfüllen. Die vorwurfsvollen Blicke von ihm und die spöttischen der römischen Matronen, welche oftmals bereits mehrere Kinder hatten, während sie selbst noch kein einziges zustande gebracht hatte, waren ihr unerträglich.
    In derartiger Stimmung hatte die Patrizierin auch kein Verständnis für den Spottvers des kleinen Sklaven. Nichtsdestotrotz besann sie sich ihrer Rolle als wohlerzogene römische Frau und sah davon ab, Züchtigungen zu verteilen. Ob an den Sklaven oder an Gracchus sei hierbei offen gelassen.
    Mit aufeinandergepressten Kiefern wartete sie jedoch, ob ihr Gatte sich zu einer Standpauke würde hinreissen lassen, oder ob sie sich umgehend zu den anderen Gästen gesellen würden.

  • Am Mittag nach ihrer Unterhaltung mit Corvinus verließ Camryn schweren Herzens die villa auf unbestimmte Zeit. Sie sollte die Vergangenheit des Neuen verifizieren. Am liebsten wäre sie hier geblieben. Aber es war der Wunsch ihres Herren, und so machte sich Camryn gemeinsam mit Salomon auf den Weg, um die Wahrheit zu ergründen. Ihre Reise würde sie nach Capua führen. Wie lange sie fort sein würde, wusste sie nicht.

  • Eine Sänfte, getragen von acht Ägyptern und vier kräftigen Sklaven wurde im Eilmarsch die Straße hinauf zur Villa Aurelia getragen, sodass der ebenfalls ägyptische Sklave, der vornewegging, seine liebe Mühe hatte, die ahnungslosen Passanten zu verscheuchen. Kaum waren sie vor der Porta angekommen, eilte der Ägypter zur Porta und klopfte an.


    *KLOPF KLOPF*


    Währenddessen entstieg Manius Tiberius Durus der Sänfte. Vor weniger als einer halben Stunde hatte sein Sekretär beiläufig erwähnt, dass er eine Einladung der Aurelier zu den Meditrinalia erhalten hatte. Daraufhin war er erst wütend geworden, weil er nicht davon erfahren hatte, dann hatte er seinen Sekretär zum Auspeitschen abführen lassen und sich in die Garderobe begeben, wo die Ankleidesklaven ihre liebe Not mit ihm gehabt hatten, denn er war äußerst hektisch gewesen.


    Nun atmete er tief durch, um seine Ruhe zu finden, zupfte selbst noch einmal seine Toga zurecht (zu einem solchen Anlass war die Staatstracht sinnvoll, auch wenn das Essen mit ihr ein Graus für die Reinigungssklaven war) und trat hinter seinen Sänftenführer.

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