• Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Dieser Tage öffnete Leone die porta besonders ungern, da die zunehmende Nahrungsmittelknappheit in Rom immer mehr Gesindel und Bettler auf die Straße trieb. Allein zehn Bettler hatte der Nubier in den vergangenen zwei Tagen abwimmeln müssen und vielleicht waren es sogar mehr wie zehn gewesen, aber weiter wie bis zehn konnte er halt nun mal nicht zählen. Aber gut, dieses Gesindel konnte er wenigstens problemlos mit seiner imposanten Erscheinung verscheuchen, ganz im Gegensatz zu den Prätorianern und Urbanern die nur wenig Rücksicht auf den Widerstand eines Nubiers samt Holztüre nahmen. Wer klopfte also nun schon wieder ante portas? War es wieder mal ein Bettler, oder ...?


    ...wie eine ungeduldige Prätorianergarde hatte sich das Klopfen zumindest nicht angehört und die Türe war auch immer noch in den Angeln, also öffnete Leone mutig die porta und streckte seinen Kopf heraus.


    Dann schnupperte er kurz und …Hmm?... Bildete er sich das nur ein, oder roch es hier irgendwie verkokelt nach Rauch?


    Ein Feuer konnte der Nubier allerdings nirgendwo entdecken (zum Glück) dafür aber einen Mann, dessen edle Gewandung ihn eindeutig von dem Gesindel abhob (auch wenn seine Kleidung womöglich ein paar Schmauchspuren aufweisen mochte). "Oh ... Salve Herr! Was führt dich zu uns und … was können wir für dich tun?", fragte Leone deshalb höflich und lächelnd den Mann, denn vielleicht brauchte dieser ja Hilfe.

  • Sedulus wollte es kurz machen da er sichtlich ein wenig müde war und dann noch die ganze Aufregung.


    Mir liefen zwei Frauen über den Weg, die eine Sklavin, die andere ihre Mutter. Die Mutter behauptete ihre Tochter gehöre zum Haushalt der Aurelia Prisca und ich solle doch ihr bitte ausrichten, dass man ihre Tochter mit zu den CU genommen hat. Nein, sie ist nicht verhaftet worden, sondern sollte einen Soldaten pflegen. Allerdings wäre es nicht schlecht, wenn ihre Herrin vielleicht selbst zur Castra Praetoria ginge um sich ihrer anzunehmen.


    Erklärte der Senator dem Sklaven.

  • Mit leicht hochgezogenen Augenbrauen hörte Leone zu was Mann zu berichten hatte. Mutter und Tochter? Die Beschreibung passte genau auf Tilla und Esther. Hätten die beiden nicht längst zu Hause sein müssen? Stimmt und deshalb hatte der Ianitor auch keinen Zweifel daran, dass der Fremde ihm die Wahrheit sagte.


    "Ich danke dir, Herr, für diese Auskunft und für deine Mühen. Möchtest du warten und dich ein wenig erfrischen, bis meine Herrin geweckt wurde, oder soll ich ihr die Nachricht von dir ausrichten? Verrate mir dann nur bitte deinen Namen, damit sie dir eventuell persönlich danken kann", entgegnete der Nubier anschließend freundlich lächelnd und mit einer einladenden Geste ins Innere der villa.


    Auch für unerwartete Gäste standen rund um die Uhr, Sklaven, Getränke und Speisen bereit, nur hatte Leone eher den Eindruck, dass Mann müde war und er lieber nach Hause wollte als noch länger zu warten. Und das konnte dauern, bis die Aurelia endlich geweckt, -gewaschen, -manikürt, -pedikürt, -geschminkt, -frisiert und angezogen wäre (selbstverständlich zuzüglich der Zeit, die allein für die Auswahl der Kleider benötigt werden würde).

  • Auch vor der Eingangspforte dieser Behausung blieb es nicht friedlich: erst waren es nur laute Rufe und Schreie, die sich dumpf durch das Holz hören ließen, dann liefen vereinzelt Menschen vor der Casa her, einige auf der Suche nach Möglichkeiten zum Randalieren oder Plündern, andere auf dem schnellsten Wege nach Hause... und wiederum einige in panischer Flucht ergriffen. "NIEDER MIT DEN SCHERGEN DES FETTEN!!!"
    Schließlich machten sich auch einzelne Ansammlungen von Menschen bemerkbar, die laut hörbar Verwünschungen und Schmähungen riefen, ob aus einem konkreten Anlass (wenn sie ein Opfer gefunden hatten, das sie durch die Straßen treiben konnten), einfach nur so (wenn sie noch auf der Suche nach einem solchen waren), oder weil sie offen Gelegenheiten zum Plündern suchten war dabei kaum ersichtlich. "HÄNGT SIE AUF! HÄNGT SIE AUF!!"
    Klar, dass das, was in den Straßen ging nicht mit den Aufruhren vergangener Zeiten zu vergleichen war, wo tagelang die Straßen kaum sicher zu betreten waren, aber dennoch war die Lage stellenweise von brisanter Natur.
    Wie zum Beispiel vor dieser Porta, wo ein Mob laut skandierend vorüberzog... voll von Augen, die nach allem möglichen Ausschau hielten: Schergen Salinators, generell unliebsamen Personen, oder einfach nur auf der Suche nach schnellem Reichtum.
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  • Dumpf und bedrohlich klangen die Rufe der Plünderer bis in das Innere der villa Aurelia, wo sich die verbliebenen aurelischen Sklaven verschanzt hatten. Die starken Mauern des Anwesens hatten schon mehreren Unruhen heil widerstanden und heute standen die Chancen ebenfalls gut. Zumal sich der Hass des Mobs heute nicht primär gegen den Adel von Rom richtete, sondern vielmehr auf die Schergen des "Fetten" zielte, womit sie bei dem aurelischen Gefolge sogar Sympahtien weckten. Dem "Fetten" hatten sie schließlich zu verdanken, dass sie mittendrin in dem ganzen Schlamassel steckten, während von ihren Herrschaften weit und breit keine einzige Seele mehr zu sehen war.


    Aber das würde sich sicher bald wieder ändern, wenn der "Fette" erst beseitigt wäre und die Normaliät wieder ihren Einzug in Rom gehalten hätte. Ja spätestens dann kämen auch die Aurelier wieder hierher zurück und das wiederum würde sich hoffentlich für all diejenigen Sklaven auszahlen, die sich loyal verhalten hatten. Und auch wenn nicht, welche Alternativen dazu hätte es gegeben? Wer bereits geflohen war risikierte sein Leben und gleiches stand auf dem Spiel, falls die Plünderer tatsächlich hier eindringen würden. Was würden die wohl mit den Sklaven machen? -.^ Würden sie die Sklaven wahllos erschlagen oder sie gar verschleppen, um sie an der nächsten Ecke weiter zu verkaufen? Hmm -.^ ...


    Im Vergleich zu diesen Alternativen war das Sklavendasein bei den Aureliern doch ganz erträglich gewesen, weshalb die verbliebene Dienerschaft nunmehr fest dazu entschlossen ware, das Haus - wenn nötig - bis zum bitteren Ende zu verteidigen. Die nötigen Vorkehrungen dazu waren längst getroffen worden, indem man alle Ein- und Ausgänge, sowie alle Fenster und sonstigen Durchlässe verbarrikadiert hatte. Zudem standen überall Wachen mit Knüppeln bereit und in der culina köchelten Dutzende von Töpfen und Kesseln, mit siedend heißem Öl auf dem Feuer, mit dem man jeden potenziellen Eindringling an der porta von oben herab zu übergießen gedachte.


    Auf einen Kampf legten es die aurelischen Sklaven damit aber keineswegs an. Im Gegenteil. Als die Plünderer an der villa vorbei zogen, verhielten sich die Sklaven im Inneren mucks-mäuschen-still, darauf hoffend, dass die Rufe so schnell wieder verhallen würden, wie sie aufgeklungen waren ...

  • Und auch an der Porta der Villa Aurelia erschien ein namenloser Sklave um laut und vernehmlich anzuklopfen: "Senator Titus Duccius Vala schickt mich..", begann er auch hier, "..er bittet um einen Gesprächstermin mit dem Senator Aurelius Lupus."

  • So ganz langsam war die Lage wieder wie früher. Ein aurelischer Senator wohnte im Haus, es standen keine Urbaner oder wütende Bettler vor der Tür, die irgendwen umbringen, verhaften oder beides wollten, und die Speisekammer wurde auch langsam besser bestückt. Heute hatte Leone sogar die ausgesprochene Freude gehabt, in der Küche ein Honigküchlein zu stibitzen und sogleich auch zu verzehren – ehe die Köchin ihn dabei noch erwischte und ihm eins überbraten wollte.
    Er pickte gerade mit seinem Finger die letzten Krümelchen besagten Küchleins von seiner Tunika, um auch diese noch zu vernaschen – bei den Göttern, dieses Honigküchlein war gut gewesen! - als es an der Tür klopfte. Von den letzten Monaten etwas vorsichtiger geworden öffnete Leone die Tür langsam und sah erst durch den Spalt, ehe er sie gänzlich aufmachte. Da stand nur ein einzelner Sklave, und der war kleiner als er.
    “Senator Aurelius ist gerade nicht im Haus. Wenn du sagst, wohin wir eine Antwort schicken können, sende ich nachher einen Boten, wenn der Senator zurück ist und ich ihn gefragt habe. Ansonsten musst du wohl den ganzen Nachmittag warten.“ Honigküchlein bekam der aber dann nicht ab!

  • Hah, also keine Gefahr für die Honigküchlein. Wenngleich auch für ihn selbst wohl wenig Chancen auf ein zweites dieser Art bestanden. Die Köchin würde sicher schon nachzählen und sich wundern, wohin das eine gekommen war. Die konnte weit besser zählen als Leone, die merkte sowas immer.
    “Gut, dann einen schönen Tag noch.“ Mehr machen konnte Leone jetzt nicht, bis der Hausherr zurück wäre und man ihn gefragt hätte.

  • So früh am Tag gab es leider noch keine Honigküchlein. Überhaupt war das Frühstück wie eigenltich jeden Morgen recht knapp ausgefallen. Jetzt, nach ein paar Stunden hatte Leone schon wieder Hunger, aber bis zum Mittagessen waren es noch ein paar Stündlein, die er an der Tür ausharren musste.


    Mit knurrendem Magen also öffnete er die Tür und ließ den Besuch herein. "Der Dominus erwartet deinen Herrn im Tablinum. Der Junge hier wird ihn hinführen."
    Leone gab einem der Sklavenkinder einen kleinen Wink, damit der die Rolle des Wegweisers übernahm. Er selber musste ja bei der Türe bleiben.

  • Ordentlich zurecht gemacht, wie es sich als Magistrat Romas und Besucher eines schicken patrizischen Anwesens gehörte, erschien Dives als gemäß Termin irgendwann in den mittleren Vormittagsstunden des fünften Tages vor den Decemberkalenden vor der Villa Aurelia. Schließlich hatte der Iulier weder großartig Lust sich irgendwo inmitten der vermutlich zahlreichen Klienten des Senators wiederzufinden, wie er andererseits aber auch nicht erst kurz vor Mittag erscheinen wollte, wo der Aurelier dann vermutlich besonders kurz angebunden sein würde - nicht, dass Dives damit rechnen würde, dass der Aurelius überhaupt viel auf dieses Gespräch geben würde.


    So also atmete der Iulier noch einmal tief durch, klopfte an und trat hernach wieder einen kleinen Schritt von der Porta zurück.


    * Poch Poch Poch *

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  • Der Schwung an durch-das-Haus-trampelnden Gästen zur Salutatio war gerade so nach und nach wieder nach draußen getrampelt, die Türe folglich gerade eben so richtig geschlossen und nicht ob des andauernden Hinein- oder Herausgehens offengelassen. Und da klopfte es auch schon, quasi gerade, als Leone in Richtung Küche abziehen wollte und da nachsehen, ob zufällig irgend etwas von dem frisch Gebackenen auf den Boden gefallen war und damit den Gästen nicht mehr angeboten werden konnte. Gerade da!


    Leone machte die Tür also wieder auf und schaute den Klopfer finster von oben bis unten an. “Ja, bitte?“

  • Die Porta öffnete sich und Dives kam nicht umhin sich zu fragen, ob dieser Aurelier extra im Hinblick auf den iulischen Besucher die Anweisung ausgegeben hatte, dass dieser besonders finster zu begrüßen sei. Das hieß: Noch hatte er sich hier zwar nicht vorgestellt, aber wer wüsste schon, wie beschäftigt der Senator am heutigen Vormittag war?


    "Salve. Mein Name ist Iulius Dives und ich bin hier in meiner Funktion als Decemvir stlitibus iudicandis. Der Senator Aurelius Lupus", denn es gab ja nicht nur einen aurelischen Senator, obgleich dem Iulier nicht bekannt war, inwieweit auch tatsächlich mehr als nur der eine in Roma weilte, "dürfte mich bereits erwarten.", erklärte er und versuchte sich nicht durch das Auftreten des nubischen Ianitors aus der Ruhe bringen zu lassen.

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  • Ja, das war Leone bekannt, dass der Hausherr noch jemanden heute erwartete. Das hatte sich auch bis zu ihm herumgesprochen, denn immerhin musste er den Gast dann passend weiterleiten.


    “Dann tritt ein. Der Junge hier wird dich in den Oecus bringen.“

  • Besser er bedanke sich hier einmal zu viel als einmal zu wenig, dachte sich der Iulier gerade auch hinsichtlich der Laune dieses nubischen Ianitors:
    "Ich danke dir.", ließ er dem Gedanken die entsprechende Tat folgen, lächelte dazu kurz und begab sich hernach hinter dem aus seiner Sicht viel zu jungen Sklavenkind, das damit keinerlei Reize auf Dives auszuüben vermochte, in den angekündigten Oecus des Hauses. Mal sehen, wie dieser Termin hier heute laufen würde...

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  • Die Entfernung zwischen Villa Aurelia und Villa Flavia auf dem Quirinal war überaus gering - für einen Vogel mit nur wenigen Flügelschlägen zu überbrücken, für einen Fußgänger ein wenig umständlicher, da jenem der direkte Weg durch die Servianischen Mauer wurde verwehrt, er somit einen kleinen Umweg über die Porta Quirinalis musste auf sich nehmen, welcher indes hinsichtlich des Ausmaßes der Stadt Rom noch immer als überaus gering zu bewerten war. Die Alta Semita hinab, durch die Porta Salutaris, um anschließend von Nordwesten her auf die Villa Aurelia zuzukommen, war allerdings unbezweifelt für einen flavischen Besucher, welcher nichts anders als diesen Besuch anstrebte, ein Umweg - welchen Gracchus seinen Sklaven vorsätzlich hatte aufgetragen, so dass ein Beobachter vor - oder auch in - dem aurelischen Anwesen den Eindruck würde erhalten, dass er nur zufällig diesen Weg nahm, von einem nicht näher zu bestimmenden, vorherigen Ziel zurückkommend die Villa passierte, und aus einer Laune heraus oder einem spontanen Einfalle folgend die Gelegenheit nutzte, seine Aufwartung zu machen. Dass dies zu einer Tageszeit geschah, zu welcher es zudem überaus wahrscheinlich war, dass die geschäftigen Männer des Hauses eben außerhalb dieses weilten, war indes ebensowenig aleatorisch wie der Weg selbst. Ob dessen blieb auch die Sänfte vorab an der Straße stehen, während der Sklave Sciurus zur Porta der Villa trat, um den zufälligen Besucher anzukündigen und sich zu erkundigen, ob zufällig auch die Dame des Hauses anwesend war.
    "Salve! Mein Herr, Senator Flavius Gracchus, lässt anfragen, ob die Dame Aurelia Prisca zuhause weilt und gewillt ist, ihm ein wenig von ihrer Zeit zu gewähren", trug der Sklave also das Begehr dem Ianitor vor, während von dem Senator selbst hinter den Vorhängen der Sänfte noch nichts zu sehen war.

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  • Weniger des Zufalls wegen, als vielmehr aufgrund seiner Bestimmung war es Leone, der an jenem Tag (wie fast jeden Tag) die porta bewachte und somit das Anliegen des Sklaven entgegen nahm. Nun gab es Besucher denen die Türe wieder direkt vor der Nase zugeschlagen wurde und wiederum andere, denen man zumindest Gehört schenkte ehe man sie mit fadenscheinigen Ausreden abwimmelte. Und dann wiederum gab es Klienten, Bittsteller, angemeldete Geäste und eben jene Besucher, denen (fast) zu jeder Tages- und Nachtzeit die Türe offen stand. In welche Kategorie die Flavier fielen war unschwer an Leones Reaktion zu erkennen, indem er sogleich die porta mit einer einladenden Geste weit öffnete.


    "Richte deinem Herrn aus, dass er ein stets willkommener Gast in diesem Hause ist. Er möge bitte eintreten und sich einen Moment gedulden. Ich werde die domina umgehend über seine Anwesenheit in Kenntnis setzen." Rein zufällig war die Aurelia an diesem Tag anwesend, jedoch entzog es sich Leone´s Kenntnis wo sie im Augenblick weilte und was sie gerade tat. Einen so hohen Gast würde sie aber kaum ohne guten Grund abweisen wollen, weshalb der Ianitor mit zuversichtlicher Miene den Sklaven anstrahlte.


    Mit einem Fingerschnipser wies Leone nun einen kleinen Sklavenjungen an die Herrin zu informieren während gleichzeitig Dina hinzu trat, um den Gast in Empfang zu nehmen und in die"Gästeecke" der villa Aurelia weiter zu geleiten. Schließlich konnte man willkommene Gäste nicht einfach im atrium herum stehen lassen.

  • Nachdem Sciurus seinem Herrn hatte mitgeteilt, dass Prisca ihn empfangen würde, verließ dieser die Sänfte und betrat die Villa Aurelia, nicht ohne ein wenig Nervosität in sich zu verspüren. Wortlos folgte Gracchus der jungen Sklavin in das Innere des Hauses hinein.

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  • Rom hatte ihn also wieder. Eigentlich war dieser Fakt bereits einige Tage alt, so lange weilte er nämlich schon wieder in der Stadt, allerdings ließ es sein Zustand erst jetzt zu, dass er den Gasthof verlies, in dem er sich eingemietet hatte. Die dortige Fülle an Weinen, die man den Gästen anbot, hatte ihn schier überfordert, so dass er nach mehreren Tagen des exzessiven Weinkonsums – er vergaß leider des Öfteren was er schon alles probiert hatte – erst einmal zwei Tage benötigte bis er wieder halbwegs gerade laufen und sprechen konnte. Erst einen Tag später, als er sich wirklich sicher war, dass er nicht auffallen würde, besser gesagt sich der Dämon in ihm, der stetig nach noch mehr Wein verlangte, beruhigt hatte, hatte er sich schließlich mit zwei Sklaven im Schlepptau auf den Weg zum Stammsitz seiner Familie gemacht.
    Es war noch gar nicht so lange her, dass er das letzte Mal den Weg dorthin angetreten war. Das war vor dem Bürgerkrieg gewesen und vor den vielen Entscheidungen, die er getroffen hatte und die ihn nun in eine schwierige Situation gebracht hatten. Es war also kein einfacher Gang für ihn, es war eher ein Bittgang, um wieder in den Schoß der Familie zurückkehren zu dürfen. Es war im Grunde seine letzte Chance, wenn er seiner Familie und sich selbst keine Schande machen wollte. Er, der Lebemann, der bisher auf eigene Faust gelebt hatte, unabhängig, sein eigener Herr, er musste nun den Bittsteller spielen und um Hilfe bitten. Hilfe, um wieder auf die Beine zu kommen. Fast hätte er sich noch etwas Mut auf dem Weg zur Villa angetrunken, aber seine Vernunft, die langsam mit zunehmendem Alter zurückkehrte, war stärker. Danach war schließlich auch noch genug Zeit der Lust zu frönen.
    Es war ein etwas längerer Weg gewesen, den er jedoch zu Fuß gegangen war und der ihm geholfen hatte wieder klarer zu werden, nachdem er sich auf halber Strecke dann doch entschieden hatte einen Wegtrunk aus dem Weinschlauch zu nehmen, den einer seiner Sklaven immer mit sich zu tragen hatte. Trotz alledem merkte man ihm von seiner leichten Trunksucht, die ihn seit kurzer Zeit begleitete, nichts an. Er sah nach wie vor gut aus, vielleicht besser denn ja. Die Kleidung saß perfekt, die Frisur eh, das bestätigte ihm auch noch einmal einer seiner eingeschüchterten Sklaven, ehe er mit einem Wink dem anderen die Anweisung gab an der Porta zu klopfen.

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