Beiträge von Caius Quintilius Iuba

    Er piekste und zog ein wneig, aber war sonst nicht weiter tragisch, wenn man die Zähne zusammenbiss jedenfalls. Ein bisschen Blut kam noch raus, aber ansonsten sah es ganz in Ordnung aus. "Prima," grinste er. "Dann kann ich die anderen ja wieder nerven gehen. Dank Dir!"

    Er hörte sich die Ausführungen an und konnte den Primus einerseits verstehen, andererseits auch nicht. War es nicht sinnvoll möglichst früh mit all solchen Dingen anzufangen? Hiess es nicht, dass die Kinder am Besten lernten? Gut, er war kein Kind mehr, schon länger nihct mehr, aber er war noch jung und konnte sich Dinge schnell und leicht merken, meistens zumindest. Aber er wusste, das diese Dinge wohl fruchtlos bei dem Vorgesetzten waren. Drum wollte er sich auch nicht weiter auf diese Diskussion einlassen, denn bringen würde sie wohl nichts. Aber er würde dennoch versuchen sich selber in die Richtung zu bilden.
    "Nein Centurio, Langeweile habe ich nicht. Andere befassen sich mit diesen Fragen vielleicht deshalb nicht, weil sie sich eher für andere Dinge interessieren." Wie zum Beispiel Würfel spielen oder Frauen oder das Angeben in wer ist der Bessere. Oder einfach, weil sie sich nicht dafür interessierten, punktum. "Ich verstehe Deine Einwände, auch wenn ich, an anderer Stelle Gegenargumente hätte, die sich aber für einen einfachen Legionarius noch weniger ziemen als es wohl schon einem Civis zu Buche stehen würde. Deshalb werde ich sie akzeptieren und respektieren, wie es sich gehört und bitte eventuelle Respektlosigkeiten Dir gegenüber zu entschuldigen, die ich mir im Laufe dieses Gespräches vielleicht unbewusst erlaubt haben sollte. Dennoch möchte ich die Erlaubnis einholen, so es meine Zeit erlaubt, in diese Richtung studieren zu dürfen. Meine Studien, den Aufgaben eines Legionarius entsprechend, werden darunter nicht leiden. Dies als das Ehrenwort eines Quintilia."

    "Ah, Salve, so sieht man sich wieder," grinste er kurz. "Ach nichts dramatisches, nur ein elend langer Span, der sich in die Hand gebohrt hat und nicht mehr raus will. Stört etwas, weil ich die Hand momentan dadurch nicht richtig zumachen kann. Hast Du was um ihn rauszuziehen? Bei uns in der Stube fand sich nichts und ein Kamerad hat mich hierher geschickt, dass der raus kommt. Meinte, damit ich mich nicht weiter um den Dienst drücken kann," grinste er breit.

    Sim-Off:

    Macht nichts :)


    Mist, irgendwie hatte er mit so etwas gerechnet, aber dennoch, er wollte und würde nicht klein beigeben. "Nun, ich nehme an, dass Unterlagen und Materialien in den Archiven zur Verfügung stehen, die man als Legionär so vielleicht nicht einsehen kann. Sollte ich mich da täuschen hätte sich diese Möglichkeit erledigt, aber do es da Materialien gibt, würde ich um die Erlaubnis bitten diese einsehen zu dürfen. Das wäre schon einmal ein großer Schritt vorwärts. Ich denke nicht, dass man Germanen von der anderen Seite erst rüberholen müsste. Es leben genügend Germanen in Superior und den anderen Regionen, die noch immer in ihren Traditionen verhaftet sind, denke ich zumindest. Es wäre eine Möglichkeit einen ausfindig zu machen und eine Art Diskurs zu führen mit diesem. Dies wäre doch auch eine Möglichkeit für andere, so sie Interesse hätten.
    Wenn die Legion es vorsehen sollte mich zu versetzen, dann werde ich dies akzeptieren, hinnehmen und mein Wissen mit den neuen Gegnern erweitern. Das Wissen über die Germanen muss ja nicht letztlich nur Kultur, Tradition etc. beinhalten, sondern kann ja auch deren Kampftechnik und so erläutern. Die Möglichkeiten sind doch riesig in dieser Sache und je mehr man weiss, um so mehr kann man sie einschätzen und vielleicht durch früherer Aktionen und Reaktionen ein weiteres Massaker wie im vergangenen Jahr vermeiden, vor allem auf römischer Seite, denn, verzeih, wenn ich es so ausdrücke, aber es sind einfach zu viele gestorben als es anders bezeichnen zu können." Zu viele, die auch ihm einmal etwas bedeutet haben, weil sie die großen Helden waren in seiner Erinnerung. Aber das musste der Mann vor ihm nicht wissen. "Was ist verkehrt daran einen Experten in einer Einheit zu haben? Ich bin sicher, es gab vor Allem in der Zweiten schon immer jemanden, der sich etwas besser mit den Germanen auskannte als andere." Das hoffte er zumindest, sonst stand seine Argumentation auf noch tönernderen Füssen als bisher.
    Warum sollte er sich nicht bilden und mehr über die erfahren. Wenn es im Frühjahr vielleicht doch auf die andere Seite des Limes ging, wie es hier und da als Gerücht kam, um vielleicht diplomatische Beziehungen zu schüren, gescheit wäre es zumindest gewesen, sich die Feinde zu Freunden zu machen und jene, die zuvor Neutral standen erst recht, dann würde er so vielleicht die Möglichkeit bekommen mit gehen zu dürfen.

    Iuba betrat das Valetudinarium und schaute sich nach jemandem um, der hier zuständig war. Aus seiner Hand ragte ein dünner, aber langer und zerfranster Splitter, den er sich beim Reinigen der Stube eingefangen hatte. Er hätte ihn selbst rausgezogen, hatte sogar schon mit begonnen, aber dann war dieses blöde Teil so blöd abgebrochen, dass er nicht mehr ran kam und vor allem die Hand nicht mehr zu machen konnte. Er hatte zwar nicht hin gewollt, aber einer seiner Kameraden hatte ihn förmlich hingetreten.

    Je länger der Primus Pilus nichts sagte, um so mehr fragte er sich, ob er nicht doch lieber einfach so versuchen hätte sollen die Dinge zu lernen. Aber gleichzeitig sagte er sich, dass es mit offizieller Genehmigung, so er die erhalten würde, wohl einfacher gehen würde. Das Problem war, dass es schwer war zu unterscheiden, ob einer der Männer, die mit ihrem Schlachtkönnen angaben, alles nur ausschmückten oder ob es wirklich so war.
    Geduldig und seine Nervosität unterdrückend wartete er also auf eine Antwort und hoffte.

    Sie standen nun am Rande des Forums um da die Menge, die aus den Straßen dem Tross gefolgt war, aufzuhalten und ihrer Herr zu werden. Die Kopfschmerzen unter seinem Helm, auf Grund des wieder ansteigenden Lärmpegels wurden stärker und er grummelte leicht vor sich hin. Aber dennoch konzentrierte er sich darauf die Kette geschlossen zu halten und hier und da mal einen etwas ungestüm Vorpreschenden wieder energisch aber nicht brutal in die Menge zurückzustupsen.
    Die Augusta schien sich gerade mit dem Legaten zu unterhalten, wie es aussah, aber sicher war er sich nicht.

    Ein gemütlicher Gang zu den Latrinen war manchmal erholsamer als eine Stunde Schlaf. Zumindest für den Bauch. Und für seinen gerade ganz besonders. Er hatte die ganze Zeit nicht vom Exerzierplatz weg gekonnt und nun drückte es doch gewaltig. Als er endlich saß und sein Geschäft verrichten konnte, hörte man einen ganz leisen wohligen und fast seeligen Seufzer von ihm, als der Druck endlich genommen ward. Sich langsam entspannend blieb er ein Weilchen sitzen.

    Der Tross zog an ihnen vorbei und Iuba hatte das Gefühl, dass er bald taub werden würde von dem Geschrei und Gejubel. Vage Kopfschmerzen machten sich unter seinem Helm breit und er seufzte ergeben. Der JUbel nahm langsam ab, als die Augusta vorüber war und so wurde das wenigstens erträglich. Nun war ihre Aufgabe den Weg hinter dem Tross ein wenig zu sichern und so schlossen die Legionäre eine Art mehrreihige Kette und folgten dem Tross, gefolgt von immer mehr Mogontiacern.

    Nach dem vierzehnten oder fünfzehnten Speer hatte er bereits das Gefühl nicht mehr voran zu kommen. Leicht resigniert schüttelte er den Arm aus und massierte sich kurz den Oberarm, ehe er sich auf den Weg zum nächsten Speer machte, jedoch glaubte er nicht, dass er heute noch irgendwas würde reissen können. Er bemerkte für einen Augenblick den Legaten, beachtete es aber nicht weiter, da der sich gerade mit irgendeinem Centurio unterhielt, von dem er nicht mal den Namen wusste. Mit dem nächsten Speer ging er auf seinen Platz zurück.

    Die Legion war aufgeteilt worden dafür zu sorgen, dass die Schaulustigen ein wenig im Zaum gehalten wurden. Er war einer der vielen Solaten, die den Straßenrand säumten und als menschliche Absperrung aushielten. Durch das offene Tor, er hatte das Glück ode Pech, kam ganz auf die Perspektive an, konnte er den Tross sich der Stadt nähern sehen und einige der Zuschauer sahen es auch und beeindrucktes, begeistertes und hier und da auch skeptisches Tuscheln ward zu vernehmen. Aber durchweg nahm die Begeisterung zu und man spürte die Aufregung fast körperlich.

    Den fünften Speer in der Hand kehrte er an seinen Platz zurück und wiederholte den Ablauf noch einmal so wie beim vierten Wurf, versuchte aber noch mehr Kraft reinzulegen und obwohl er nun wieder stärker trudelte, landete er tatsächlich nch ein Schritt näher an die Puppe heran. Er nickte bedenklich und doch zufrieden und holte sich den sechsten Speer. Langsam spürte er ein Ziehen in Arm und Seite, aber er bemühte sich dies noch zu ignorieren und stattdessen weiter zu machen, aber die nächsten Speere kamen nicht mehr so weit und er spürte, wie der Arm immer mehr ermüdete.