Beiträge von Caius Quintilius Iuba

    Es war einer der Abende, an denen die Männer, die keine Wache halten mussten frei hatten und hier und da auch in Runden zusammensaßen. Iuba saß in einer Runde, wo gerade ein altgedienter Legionär die reinsten Schauermärchen über die Germanen erzählte:


    ... und dann müsst Ihr Euch vorstellen. So groß, er zeigte eine große Spannbreite zwischen den Händen. Sind die da und schlackern einfach num. Und alle, aber auch alle sans nackt. Und dann schreien sie, ganz laut, man meint, der Himmel würde einstürzen. Ich sag Euch, die Barbaren sind schlimm, was das betrifft.


    Ja geh... Nockt, de Barbare.. wat erzählsten do. Dös glaab i net, net im Winter.


    Ich sags Euch, immer, wenn man gegen sie kämpft.


    Iuba hörte sich die Geschichten an und schüttelte den Kopf. Das sie hin und wieder nackt oder mit nacktem Oberkörper kämpften, dass hatte er auch schon gehört, aber komplett nackt und dann solche Oschies, nein, das glaubte er nicht. Er wandte sich zu einem der Kameraden. "Hör mal, Kamerad, Du bist schon länger hier, hast vielleicht sogar im letzten Krieg gekämpft. Was sagst denn Du dazu?"
    Der erzählende Legionär war in einer diskussion mit dem "Ungläubigen" vertieft.

    Er lag auf seinem Lager, eine Wachstafel vor sich und einen Griffel in der Hand und überlegte krampfhaft, was er seinem Bruder schreiben könnte. Sicher, dass er jetzt auch hier war, so viel war schon mal klar. Wenn auch nicht bei der Ala, wie er. Aber was noch? Er kaute auf dem Griffel rum und sah kurz zu Marius rüber. Dann kratzte er sich damit am Ohr und begann zu ritzen.

    Einige schauten verzweifelt drein, aber das hielt den Centurio nicht weiter davon ab sie nun durch die Gegend zu scheuchen. Also ging es los und er musste sich mächtig konzentrieren.


    Sim-Off:

    Nach oben = Richtung 5? Dann lande ich, wenn ich mich nicht vertan hab bei 78.


    Es hörte sich alles ganz und gar nicht wie im Gleichschritt an, aber wenigstens rannte nicht einer zu weit oder zu kurz. Allerdings gab es einige, er beinahe auch, die bei der Drehung um das Schild in die falsch Richtung drehten. Zum Schluß standen alle, mehr oder minder glücklich, gemeinsam am letzten Befehlspunkt. Er zweifelte irgendwie daran, dass irgendwer das so hinbekam, dass es wie ein Mann klang, mal von der Lautstärke her abgesehen, aber er wusste, aus dem, was er schon gesehen hatte, dass das ging.

    Er hatte gerade dienstfrei und war so ein wenig durch das Castellum gestromert um noch etwas mehr von dem großen Komplex zu verinnerlichen. Dabei kam er am Übungsplatz vorbei und sah den Reitern interessiert zu. Einige der Pferde waren gute Tiere, denen man die Kraft und Ausdauer sofort ansah, aber ihn faszinierte eher ein Tier, welches im Vergleich zu den Anderen eher unscheinbar wirkte, es aber locker mit diesen aufnehmen konnte. Er musste schmunzeln, als er es sich so betrachtete.

    Die anwesenden Probati nickten alle. Auch er, wobei er eigentlich beim Teutates eher hätte sagen müssen, dass er von den vielen Befehlen einmal mehr nur verwirrt war. Aber er schwieg und war sich sicher, dass er es, mit ein wenig Übung und immer wieder im kopf wiederholen, bald auf die Reihe bekommen würde. Er musste ja nicht sofort eine Eins in der wichtigsten Prüfung seines Lebens abliefern.

    Da Industrius noch nicht begann, liess er seinen Blick noch einen Moment schweifen und sah einen offensichtlichen Neuling. Schön, dachte er so bei sich, dann bin ja ich und meine paar Kameraden, die mit mir angefangen haben, nicht mehr das Frischfleisch. Bei einem weiteren Blick entdeckte er noch ein paar Neulinge und schmunzelte ganz kurz. Das hob die Stimmung ein wenig.

    Pünktlich, wie auf dem Dienstplan ausgeschrieben, erschien er zur Formalausbildung. Es waren bereits einige der anderen Soldaten anwesend, aber noch nicht alle. Aber auch von den Offizieren war noch keiner da, so war es wohl noch nicht schlimm, dass noch nicht alle da waren. Noch entspannt suchte er sich einen Platz und unterhielt sich kurz mit einem anderen Probatus. Dann sah er schon die anderen auch aufschlagen und kurz darauf den Primus.

    Der Medicus betrachtete den Neuen und begann mit der Musterung. "Nun, dann mal sehen. 5 Pes, 8 Unciae, sehr schön. Dann testen wir mal das Seh und Hörvermögen." er schnippte neben dem Ohr und machte ein paar andere Test und war zufrieden. "irgendwelche Krankheiten oder Verletzungen? Auch in der Vergangenheit?"

    Er hörte sich das an und zuckte mit den Schultern. "Naja, da kann man nichts machen. Aber ich hätte gerne mal gesehen, wie das Spiel geht und ob Du immer so ein Glück hast." Dabei sah er ganz neutral drein, so als würde er sein Glück wirklich rausfordern wollen.

    "Mhm," machte er nachdenklich. Die Gewinnmöglichkeit war nicht übermässig, aber auch nicht klein. "Und die Gewinnspanne?" Als die Antwort ihn zufriedenstellte, kramte er fünf Sesterzen hervor. "Lässt Du es mich versuchenß"

    Wieder einmal ritten die Reiter an ihnen vorbei und wieder einmal schienen sie entweder in anderen Sphären zu sein oder zu hochnäsig um zu grüßen.
    Pfff, was sagst Du dazu, meinte Varus zu seinem Leidensgenossen am kalten Tor. Naja, typisch die Reiter halt. Sind sich zu schad um zu laufen und halten sich für was besseres. Das wirds sein, kam die lachende Antwort und dann gingen die Beiden wieder daran nicht festzufrieren.

    "Mhm," machte er einen Moment. "Wie hoch ist der Mindest, wie hoch der Maximumeinsatz?"
    Er überschlug im Kopf eilig die Wahrscheinlichkeit, bei diesem Spiel zu gewinnen und war nicht überrascht über das Ergebnis.

    Naja, er war da anderer Meinung als der Optio, aber das musste er ja nicht laut rausposaunen. Noch nicht zumindest. Irgendwann aber würde er ihm das mal sagen. Aber momentan war er nur froh, dass der heutige Tag um war und er recht glimpflich trotz allem rausgekommen war. Nun blieb nur noch die Frage, wie er das mit der rechten Hand hinbekommen sollte. Musste er wohl üben, üben und noch mal üben.