Beiträge von Manius Flavius Gracchus

    Ich finde weder einen Quintius Flavius Gracchus, noch eine Flavia Prisca im Stammbaum des Marcus Flavius Romulus

    Deswegen sollten sie auch eingefügt werden. ;)


    Flavia Prisca

    Vater: Manius Flavius Gracchus

    Mutter: Aurelia Prisca
    Stand: Patrizier

    Patria Potestas: Manius Flavius Gracchus

    Ordo: Senatorius

    ID-Status: NSC

    Simon-Ereignis: Geburts-Benachrichtigung


    und

    Quintius Flavius Gracchus

    Vater: Manius Flavius Gracchus

    Mutter: Aurelia Prisca

    Stand: Patrizier

    Patria Potestas: Manius Flavius Gracchus

    Ordo: Senatorius

    ID-Status: NSC

    Simon-Ereignis: Geburts-Benachrichtigung

    Die Couleur des Tonfalles seines Sohnes entging dem älterer Gracchus, weilten seine Gedanken doch bereits bei seinem Ansinnen. Unaufgefordert nahm er Platz.

    "Nun, ich möchte dir zu deiner vorzüglichen Amtszeit gratulieren. Du hast deine Pflichten aufs Trefflichste erfüllt und Diligenz und Beflissenheit gezeigt, welche deiner Herkunft würdig sind. Ich bin sehr stolz auf dich, mein Sohn, und ... auch deine Mutter wäre sehr stolz würde sie noch unter uns weilen. Ich weiß, dass sie oft davon träumte wie du als Triumphator nach Rom einreitest, doch allfällig war es nicht an der Spitze einer Legion - wie sie ver..mutete -, sondern während der Megalesia."

    Ein schmales Lächeln kräuselte seine Lippen in Erinnerung an Antonia, und von einer Ehefrau war es ein leichtes, zu einer anderen das Augenmerk zu wenden.

    "Wie geht es deiner Gemahlin? Was machen eure... gemeinsamen Pläne?"

    Gleichwohl Gracchus seiner Pflicht hatte genüge getan und für den Fortbestand seiner Linie Sorge getragen, so war doch all diese Mühe - durchaus war es dies bisweilen gewesen - vergebens, so Minor diese Linie seinerseits nicht fortsetzte und dafür Sorge trug, dass wiederum in einigen Jahren er seinem Erben zur erfolgreichen Amtszeit gratulierte.

    Ad Praefectus Urbi
    Herius Claudius Menecrates
    Roma


    Pontifex pro Magistro M' Flavius Gracchus Praefecto urbi H Claudio Menecrati s.p.d.


    Das Collegium Pontificum hat die durch den Senat ratifizierte lustratio des templum Flavii auf ANTE DIEM VI ID AUG* festgelegt. Da die Ursache dieser Entsühnung in einem schändlichen Akt der christianischen Sekte liegt, deren Täter in Gewahrsam des Staates sich befinden, steht zu befürchten, dass aufgebrachte Anhänger dieser Sekte allfällig versuchen werden, den Ritus zu stören. Das Collegium Pontificum erbittet daher eine erhöhte Präsenz und Wachsamkeit der Stadteinheiten, um einen reibungslosen Ablauf und die Sicherheit der Beteiligten zu gewährleisten.


    Die Prozession wird gegen Beginn der hora secunda vor der Regia am Forum Romanum starten, an den Kaiserforen vorbei, durch die Porta SanquaIis und über die Alta Semita auf den Quirinal hinauf bis zum Tempel der göttlichen Flavier ziehen. Da die Prozession sich nur über breite Straßen bewegt und auch der Platz um den Tempel recht groß ist, sollten Engpässe vermieden sein. So du dennoch eine Gefahr in dieser Strecke siehst, kann die Prozessionsstrecke noch umgeplant werden. Bisherig ist darüberhinaus keine Begrenzung der Teilnehmerzahl vorgesehen, welche sich üblicherweise durch die örtlichen Gegebenheiten regelt. Sofern dies aus deiner Perspektive zu riskant ist, kann insbesondere die Teilnahme an der lustratio am Tempel durch einen gesonderten Einlass in das Tempelareal eingeschränkt werden.


    Im Falle, dass du weitere Informationen zum Ablauf oder ähnlichem benötigst oder sicherheitsrelevante Änderungen an der Planung notwendig sind, lasse mich dies bitte wissen.


    Mögen die Götter dir und den deinen stets gewogen sein!


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    Sim-Off:

    * 8.August

    Herrje, da wird das IR gerade mal volljährig und ich habe das Gefühl, mein ganzes Leben schon hier verbracht zu haben, genau genommen sogar mehrere... :hmm:


    Alles Gute, IR! Auf viele weitere Leben, viele Geschichten, Kommödien und Tragödien, viele Änderungen und Verbesserungen, Altes und Neues, Freundschaften und Trennungen, Kampagnen, Feldzüge, Opfer, Wahlgänge, Senatsdebatten, Ausbildungen, Alltage, und und und...


    Und auch meinen Dank an all jene, welche diese Welt seit Jahren lebendig halten - in Großen, wie im Kleinen, im SimOn, wie im SimOff! :bier:

    Durch das Blätterdach des Mandelbaumes schimmerten die letzten Sonnenstrahlen des Tages wie Tautropfen am frühen Morgen, hingen diesen similär im Geäst fest ohne bis zum Boden hin zu reichen, schimmerten zwischen den Früchten des Baumes, welche noch grün waren, Ton in Ton verborgen zwischen den glänzenden Blätterbüscheln, und derer Zahl bereits auf eine reichhaltige Ernte im Herbste ließ hoffen. Jene Zeit indes war noch weit entfernt, denn erst hatte der Sommer unbarmherzig Einzug gehalten in die ewige Stadt, stickig und drückend wie in jedem Jahr, schwer und matt über allem liegend, alles lähmend und das Leben verlangsamend als müsse es durch zähflüssigen Honig hindurch sich mühen. Selbst auf den Hügeln, über welche ab und an ein angenehmer Hauch von Wind zog gegenteilig zu den Tälern, in welchen die Luft schlichtweg regungslos stand, ließ die Sommerhitze alle Aktivitäten bei Tage erlahmen oder zum Stillstande kommen für all jene, welche dieses Dolcefarniente sich konnten leisten, sich jedoch nicht konnten leisten, die Stadt zu verlassen. Letzteres wäre ein leichtes gewesen für Flavius Gracchus - seine Reisekisten wären gepackt noch ehedem er den Auftrag dazu hätte erteilt, das Landgut vor Baiae wohnlich hergerichtet schon im Gedanken daran. Doch wie seit vielen Jahren bereits konnte er auch in diesem die Geliebte Roma nicht verlassen, ihr nicht den Rücken kehren aus eigener Annehmlichkeit, sie nicht in ihrem Safte schmoren lassen während er sich in kühleren Gefilden amüsierte. Gleich wie in seiner Liaison mit Faustus konnte er nicht ohne Roma leben, doch auch sich ihr nie gänzlich hingeben, ganz ähnlich auch wie mit seinen Gemahlinnen - so dass dies allfällig eine Schwäche seines Charakters war, diese Unfähigkeit sich gänzlich für Nähe oder Ferne zu entscheiden - insbesondere jedoch Nähe -, oder allfällig war es auch nur der Fluch seines Lebens. Im Falle der schönen, doch unbarmherzigen Roma verzweifelte er regelmäßig an ihren Erwartungen, ihren Pflichten und Bedürfnissen, doch stets wenn er sie hatte auf längere Zeit verlassen - erzwungen, geflohen oder verbannt -, hatte er doch nicht ohne sie existieren können. Aus diesem Grunde eben suchte der Flavier nicht erst auf Wochen der Sommerhitze der Stadt zu entkommen, sondern durchlitt sie klaglos, erduldete die trägen Tage im Inneren und suchte die Flucht nach Außen nur am Morgen oder Abend. Indes, all dies geschah längst ohne Absicht, so dass all jene Gedanken Gracchus fern waren in diesen Augenblicken, er im Äußeren zwar den lauen Abend genoss, ein zufriedenes Lächeln seine Lippen umspielend, mit seiner Aufmerksamkeit jedoch im Inneren seines Gedankengebäudes weilte, einige Einfälle und Erkenntnisse sortierte und archivierte.

    Mit dem Unterschied, dass die Suche nach Begriffen, die nur in einem Text vor kommen (und nicht der Titel sind) nicht funktioniert.

    Da ich oft schon weiß, was ich suche, aber nicht mehr, wo es steht, bin ich bisher immerauf die alte Wiki ausgewichen. Irgendwie kann man ja aber auch mit Google in einer Domain suchen chen, ich werde bei Gelegenheit testen, ob das ein Workaround ist.

    Ich habe mir den Limes immer recht flach vorgestellt. Mein einziger, eher ungeplanter Besuch des Limes vor vielen Jahren am Limes offenbarte ein zugewuchertes Waldstück mit einem voll bewachsenem Hang, der angeblich die Reste des Bollwerks darstellen sollte.

    So ging mir das auch schon ein paar Mal. Auf einer Wanderung durch die Pampa steht man auf einmal vor einer riesigen Schautafel, die lebhaft über den Limes berichtet - und hintendran ist nicht mehr als ein überwucherter Hügel zu sehen. -.^


    Allerdings wurde in den letzten Jahren auch einiges Rekonstruiert (wie in dem verlinkten Artikel zu lesen).

    Für eine Kombination aus Wanderung und Römer-Geschichte würde ich dennoch eher die Strecken entlang der "Straßen der Römer" wählen und mit den dortigen Attraktionen verbinden: Straßen der Römer

    Der frühe Nachmittag brachte an diesem Tage eine für den Sommer durchaus noch erträgliche Wärme, dennoch präferierte Flavius Gracchus innerhalb der kühl temperierten Mauern der flavischen Villa zu verweilen. Es mochte darob scheinen, dass er in diesem begrenzten Wirkungskreise schlichtweg ein wenig Bewegung suchte als er von seinem eigenen Officium in das seines Sohnes hinüber ging, war es doch sonstig eher ungewöhnlich, dass er jene Distanz überwand, statt Minor zu sich zu beordern. Tatsächlich jedoch war es der Anlass, welcher jene Inkonsistenz der familiären Hierarchie bedingte, gleichwohl der ältere Gracchus diese zumindest insofern aufrecht hielt, als dass er nach einem unscheinbaren Klopfen sogleich den Raum betrat - immerhin hatte er sich zuvor bei Ikarus vergewissert, dass Minor keinen Besuch hatte empfangen.

    "Minor, störe ich?"
    Auch dies war mehr eine Floskel der Höflichkeit denn eine veritable Option des Sohnes dem Vater ein Gespräch zu verwehren.

    Es gab wohl keinen Senator, welcher in seiner Laufbahn nicht einen Fehler hatte begangen - manche größere, andere kleinere, doch zweifelsohne alle mindestes einen. Dies Eingeständnis Annaeus' hätte darob keinen Grund zu Missmut geboten, hätte der Senator nicht im nächsten Satze die leidige Lex Germania Servitium erwähnt. Als hätte der Senat in Hinblick auf diese Gesetzesänderung nicht bereits genug Atemluft vergeudet an die Belange freigelassener Sklaven, welche Flavius Gracchus mindestens so sehr tangierten wie die Parasiten im Fell cappadocischer Maultiere. Er ließ ein leises, aber doch höhrbares Stöhnen aus seiner Kehle echappieren - was in seinem Falle ein deutliches Zeichen des Missfallens war, hielt er seine Emotionen im Senat sonsting doch eher unter Kontrolle -, und verschränkte seine Arme. Der Fehler Florus' war indes nichts, was Gracchus geringschätzig bewertete, denn obgleich er zeigte, dass der junge Senator in seiner Arbeit mit Gesetzen noch zu lernen hatte, war es doch ein allzu menschliches Versäumnis, und Menschlichkeit war nichts, was Gracchus verurteilte - zumindest so sie der flavischen Definition entsprach, und damit Fehler inkludierte, Sklaven jedoch exkludierte. Dass der Annaeus sich der Unterstützung Iulius Centhos versicherte, wandelte die Angelegenheit in des Flaviers Augen nicht eben zum Positiven, doch er war nicht geneigt, mehr Verschwendung an senatorischer Atemluft zuzulassen, darob warf er mit frostigem Unterton ein:

    "Selbst die besten unter uns sind nicht gefeit vor Fehlern. Dieser scheint indes in der Tat einfach zu korrigieren, darob stimme ich Senator Anneus' Antrag zu, welcher jener Ri'htung folgt, die der Senat ohnehin bereits hat eingeschlagen, und beantrage meinerseits, ob dieser Causa nicht noch einen halben Vormittag zu vergeuden, sondern uns wichtigeren Angelegenheiten zuzuwenden. Der Vereinfachung Senator lulius' pflichte ich indes nur bei, sofern mit 'Wer' am Ende nicht auch noch Sklaven Tür und Tor der Hilfseinheiten geöffnet werden."

    Gleichwohl der Gedanke an sich dem Flavier ernst war, so lag doch eine Spur von Spott in seinen letzen Satze, um der Lächerlichkeit dieser gesamten Gesetzesänderung zugunsten Freigelassener Rechung zu tragen.

    Und hier hat unser weiser Augustus die Streichung der Partes Secunda und Quarta des Codex Universalis angestoßen:

    Lex de Imperio


    Wenn ich mich recht entsinne ging es dabei um eine Anpassung an die historische Realität.

    Selbstredend war dem älteren Gracchus die pflichtbewusste Umtriebigekeit seines Sohnes im vergangenen Amtsjahr keinesfalls verborgen geblieben - zuguterletzt an der häufigen Absenz dessen im flavischen Zuhause gemessen -, doch als Minor nun vor dem versammelten Senate seine Rechenschaft ablegte, um Amtstat an Amtstat zu reihen, überkam ihn nicht nur großer Stolz, sondern ebenso ein Gefühl der Erleichterung. Würde in eben diesem Augenblicke Morta ihren Schnitt ansetzen an seinem Lebensfaden, so war dies nicht mehr von Belang für die Welt. Minor hatte sich aufgeschwungen, seine Ahnen zu übertreffen, und würde die politischen Pflichten und Ehren der Familia Flavia Graccha aufs Trefflichste fortführen. Einige Augenblicke lang eruierte Gracchus diverse Möglichkeiten, welche dies ihm eröffnete - Rückzug nach Baiae, Durchbrennen mit Faustus, eine Reise nach Aegyptus oder die Rückkehr nach Achaia -, ehedem er solcherlei Überlegungen auf einen späteren Zeitpunkt des Tages, allfällig den Anbeginn der Nacht, verschob. Erwartungsvoll schaute auch er zu den Consuln, da doch deren zu erwartendes Urteil ohne Zweifel schien.

    Einen Augenblick konnte Gracchus ein Schmunzeln nicht zurückhalten als Valerius die Lex Mercatus als eines der seltsamsten Gesetze titulierte, folgte sodann jedoch den Ausführungen seines Klienten aufmerksam.

    "Ausgezeichnete Arbeit, Valerius"

    , lobte er nach den Worten seines Sohnes zuerst einmal Flaccus, war doch nicht zu bezweifeln, dass jener sein Handwerk verstand.

    "Indes muss ich meinem Sohn beipfli'hten - es ist überaus deplorablel, doch in dieser Form sehe ich es aus den genannten Gründen ebenfalls als überaus diffizil, im Senat zu einer positiven Abstimmung zu gelangen."

    Wohlwollend nickte er Minor zu, welcher mit dem Vorschlag eines Edictum bewies, dass auch er sein Handwerk beherrschte und die Mechanismen der Poltik verstand.

    "Ein Edictum Aedilis Curulis könnte in der Tat zu einem Gelingen beitragen, dennoch sehe ich ein Erfordernis zu sprachlicher Simplifizierung. Letztendlich bist du ein Flavius Gracchus, man erwartet von dir, dich gewählt zu artikulieren, doch kaum ein Senator wird die Mühewaltung auf sich nehmen, dir zu folgen."

    Der ältere Gracchus wusste durchaus, wovon er sprach. Während er als junger Mann Rom als Bühne der Rhetorik hatte angenommen, hatte Rom ihn eines besseren, respektive schlechteren belehrt - was indes kaum verwunderlich war in einem System, das an adäquate Bildung keinen Anspruch mehr zu stellen schien. Ein wenig amüsiert stellte er fest, dass die Villa Flavia in diesem Sinne augenscheinlich ein Bollwerk war, denn an der Bildung und Ausdrucksform seiner Klienten bestand kein Zweifel.

    Gänzlich gefangen von den Versen und Gesängen, der Musik und Darbietung, und nicht zuletzt der ergreifenden Geschichte versank der ältere Flavius Gracchus gänzlich in jenem Stück, vergaß das Theater und alle Menschen um sich her, tauchte gänzlich ein in die fernen Welten, bangte mit dem jungen Symbanes, hob in Missfallen eine Braue über dessen Pflichtvergessenheit, und fieberte schlussendlich nach der Läuterung des Protagonisten mit jenem mit bis zu seinem Triumphe. Während das Publikum bereits in stehende Ovationen ausbrach, saß Gracchus noch immer ergriffen auf seinem Platz, und erst als Meccius bereits auf der Bühne den Applaus entgegen nahm kehrte er allmählich in die Wirklichkeit zurück.

    "Welch erbauliches Stück!"

    , wandte er sich mit strahlendem Blicke an seinen Sohn.

    "Eine formidable Wahl, Minimus!"

    Selbstredend ging er davon aus, dass Minor jenes Stück zuvor hatte gelesen und ob dessen ebenso lehrreichen, wie gehaltvollen Inhaltes hatte ausgewählt.

    Es gab kaum eine angenehmere Überraschung dieser Tage für Gracchus als ein unangemeldeter Besuch Serapios, gleichwohl die Nähe des Geliebten in Kombination mit jener Reduktion auf einen freundschaftlichen Umgang dem Flavier bisweilen als schlimmeres Übel erschien als ihn weit fort in der Fremde zu missen. Ab und an trug er sich mit dem Gedanken, dass dieses Leidenschaft allfällig irgendwann zu einem Abenteuer musste verkommen, welches durch die Gewohnheit schlussendlich seinen Reiz verlor, ja dass Faustus selbst im Verrinnen der Zeit seinen Reiz würde verlieren müssen. Doch Gracchus sah in Faustus die ihn ergänzende Seele, deren Anziehung nicht auf Reizen basierte, sondern dem Streben nach der Vervollständigung der verlorenen Einheit. Allfällig indes war es auch nur die Distanz, welche sie stets in der Öffentlichkeit - selbst in den meisten Räumlichkeiten ihrer beider Zuhause - umgab, welche Gracchus' Sehnen nicht minder werden, ihn stets auf ein Neues entfachen ließ, und Serapio mit jedem Jahr, das verging, ihm begehrlicher machte. Dem epischen Heroen gleich trat Hephaistion auf ihn zu, in eine Melange aus unschuldiger Frische und männlicher Verwegenheit gehüllt, und nur einen winzigen Augenblick lang vermochte das leidige Thema Sciurus die klandestine Euphorie in Gracchus' Herzen zu trüben.

    "Frage nicht"

    , winkte er sodann auf die Frage ab.

    "Ich sehne mich nach den Senatsferien, oder besser noch nach dem Tage da ich Minor schlichtweg all diese Pflichten überantworten kann und in der Curia nur noch mein Einverständnis geben muss."

    Es gab nur wenige Menschen in seinem Leben, welchen gegenüber er in dieser Hinsicht ehrlich war, doch Faustus kannte weitaus dunklere Seiten seines selbst. Er bot ihm einen kühlen, noch reichlich verdünnten Wein an, welcher indes von solcherart Güte war, dass er selbst in dieser Mischung einen angenehm samtig-fruchtigen Charakter aufwies. Als er ihm das Glas reichte, streiften Gracchus' Finger für einen Augenblick Serapios Hand, was einen wohligen Schauer in ihm evozierte.

    "Wie geht es dir? Du siehst ... ein wenig müde aus. Ich weiß, du darfst mir nicht beri'hten, doch ich hoffe das Imperium ist nicht in Gefahr."

    Auch wenn ein schalkhaftes Lächeln die Lippen des Flaviers umspielte - er wusste, dass das Leben eines Praetorianers nicht unablässig aus heldenhaften Ermittlungen und Einsätzen bestand, sondern durchaus auch aus Routine und Bürokratie -, so lag doch auch ein wenig Sorge in seiner Stimme - schlussendlich wusste man nie, wann das Imperium, respektive der Augustus tatsächlich in verborgener Gefahr schwebte, oder aber Serapio kurz vor einer Mission in die Ferner stand.

    Der Flavier kommentierte das Vertrauen des Augustus in den jungen Octavius nur mit einem stummen Nicken - es stand ihm einerseits nicht zu, dies in Frage zu stellen, noch hatte er ernsthafte Bedenken gegen den Octavier, abgesehen von dessen Alter und eines persönlichen Ressentiments gegen dessen Vater, welche indes auf Gegebenheiten beruhten, welche unaussprechlich waren, da sie mit der Ermordung eines Kaisers in Zusammenhang standen. Ohnehin war das Kind bereits in den Brunnen gefallen, respektive der Octavius in das Kollegium, so dass Gracchus' Ansinnen lediglich darin hatte bestanden, Aquilius auf die Auswirkungen dessen hinzuweisen und für die nächste Erhebung besser vorzubereiten.

    "Ich bin zuversi'htlich, dass die Wogen des Unmutes sich alsbald glätten, und die Quindecimviri deine Entscheidung letztendlich gutheißen werden."

    Eine offene Revolte ob dieser Angelegenheit war wohl kaum zu erwarten, gleichwohl etwaige Missgunst sich ebenfalls kaum öffentlich würde zeigen - dazu waren die stadtrömischen Kollegien zu sehr eine ebensolche Schlangengrube wie alle anderen Bereiche der Politik. Gracchus nehm den angebotenen Becher Wein in seine Hände und stockte sogleich. Mein Freund - es gab nur wenige Menschen, welche ihn derart titulierten und vermutlich noch wenigere, denen er selbst dies zukommen ließ. Während er den Becher anhob und trank suchte er in Gedanken zu eruieren, was dies mochte bedeuten. Selbstredend war der Flavier sich dessen gewahr, dass nicht jeder das Konzept der Freundschaft derart idealisierte wie er selbst, und mit Freundschaftsbekundungen auf weitaus geringerer Basis weitaus freigebiger war. War Aquilius ein solcher Mann? Oder lag eine Absicht in diesen Worten, eine Berechnung allfällig? Der kühle Wein rann seine Kehle hinab - naturgemäß ohne Gracchus eine Antwort zu gewähren.

    "In der Tat"

    , antwortete er darob nur auf den offensichtlichen Teil der Aussage.

    "Die meisten Angelegenheiten sind gegenteilig weitaus komplexer als es von Außen oder auf einen ersten BIick den Anschein erwecken mag - und dies deplorablerweise in so gut wie allen Berei'hen des Lebens."