Der Scriba nickte.
"Nimm Platz, mein Sohn. Wie lautet dein Name?"
Während er noch sprach, nahm er eine Feder zur Hand und tauchte sie in das kleine Tintenfässchen.
Der Scriba nickte.
"Nimm Platz, mein Sohn. Wie lautet dein Name?"
Während er noch sprach, nahm er eine Feder zur Hand und tauchte sie in das kleine Tintenfässchen.
"Herein!", rief der Scriba nach draußen.
Ich tat beleidigt.
"Die Infanterie steht wie eine Eins. Zuerst liefert ihr euer Programm ab, dann tritt die Infanterie auf den Plan."
Ich nickte ihm zu und ging dann zum Achterdeck, um meine Männer einzuweisen.
Ich schickte den Probatus wieder zurück ins Glied und sah zu, wie sie nun ohne Murren ihre Übung ausführten. Endlich waren sie fertig, aber mein Blut kochte noch immer.
"Das Marschieren klappt einigermaßen!
Übrigens: der Schreihals unter euch darf für die nächsten vier Wochen die Latrinen säubern. Und das mit seiner eigenen Tunika. Wenn ich auch nur einmal sehe, dass die Latrine überläuft oder nicht perfekt in Schuss ist, mache ich ihn einen Kopf kürzer und er kann seine Sachen packen!"
Entschlossen sah ich die Männer an und besonders den Schreihals an.
"In zwei Gruppen aufteilen! Und diesmal will ich das in zehn Sekunden sehen oder es setzt Strafrunden. Dann dürft ihr euch bei eurem Kameraden bedanken! AUSFÜHREN!!!"
Nachdem meine Männer und ich wieder zum Flaggschiff übergesetzt hatten, kam ich an Bord und grüßte den zuständigen Kapitän. Tiberius würde seine Artillerie schon im Griff haben. Lächelnd ging ich zu ihm hinüber.
"Was macht die Artillerie, sind sie bereit?"
Während wir redeten, machten sich die Männer auf den Schiffen bereit. Einerseits war eine Geschützvorführung geplant, andererseits sollten auf zwei Triremen mehrere Centurien gegeneinander kämpfen.
Ich wartete geduldig ab. Die zehn Runden würden schweißtreibend werden, aber sie würden es schon schaffen. Als sich plötzlich ein Probatus aufs Übelste beschwerte, wurde mein Kopf hochrot.
"Aus dem Glied heraustreten, Probatus!", schrie ich.
Nachdem er Folge geleistet hatte, drehte ich meinen Weidestock in der Hand und kam bis auf dreißig Zentimeter an den Probatus heran.
"DU STÜCK SCHEISSE HÄLST GEFÄLLIGST DIE FRESSE BIS ICH DIR BEFEHLE, SIE ZU ÖFFNEN! DU WIRST ATMEN, WENN ICH ES DIR BEFEHLE!"
Als Zeichen der Disziplinierung ließ ich den Weidenstock peitschend auf seinen Armen und dem Gesicht niedergehen.
ZitatOriginal von Manius Matinius Fuscus
"Ah, Salve Pictor, sehr schön. Was genau wird es geben? Taten sich noch Probleme auf?"
"Wir werden eine Flottenschau mit militärischem Großeinsatz abhalten. Dabei werden sich auch einige Rekruten beweisen können. Das Übliche...
Soweit haben sich keine Probleme ergeben. Nur halte ich den Zivilhafen für etwas zu klein, da passen ja mit Glück zwei Schiffe nebeneinander ins Becken!", scherzte ich grinsend.
"Die erste Übung wird das sein, was ihr auch schon auf dem Exerzierplatz ausgeführt habt: marschieren! Zehn Runden über das Deck! Ausführen!!!"
Ich nickte.
"Wegtreten!"
@Plautius: Ihr spielt die erste Gruppe
"Zuerst werden sie marschieren. Dann werden sie kleinere Übungskämpfe gegeneinander durchfechten. Alles in allem tun sie genau dasselbe, was sie auch auf dem Exerzierplatz tun. Nur diesmal tun sie es unter erschwerten Bedingungen."
Während wir redeten, wies ein Centurio die Männer auf dem Schiff ein, das uns am nächsten war.
"Alle Männer Aufstellung nehmen in einer Kolonne, drei Mann tief! Ausführen!"
Das war für den Anfang doch gar nicht so schlecht. Hier und verlor ein Probatus das Gleichgewicht und ich musste eingreifen. Doch alles in allem war es ausreichend.
"Probati, angetreten!"
Ich nickte freundlich.
"Sehr gut, Probatus. Ich werde später noch einmal alle instruieren, aber ich danke dir schon einmal sehr für deinen Einsatz.
Ich möchte, dass du deine Rüstung und alles andere auf Hochglanz polierst. Sag das den anderen noch einmal. Sollte ich auch nur einen Staubkrümel auf der Rüstung entdecken, setzt es...
Haben wir uns verstanden?"
Ich sah ihn leicht lächelnd an. So langsam wuchsen mir diese Hosenmatze wirklich ans Herz. Aber das konnte ich erst später zeigen, wenn ich sie ordentlich geschliffen hatte.
Ich nickte zufrieden. Sie lernten rasch, das musste man ihnen lassen. Aber da unterschieden sie sich in meinen Augen nicht von Pferden, die man zuritt.
"Das Schiff ist groß genug, um uns einige Schwenks und Manöver zu erlauben. Zuerst marschiert ihr einige Bahnen über das Schiff, hin und zurück. Versucht euer Gleichgewicht zu finden, das ist schon schwer genug.
AUSFÜHREN!!!"
Wenn jetzt und für später keine verbale Bestätigung kommen würde, wären sie Frischfleisch.
"Das nächste Mal, wenn ihr einen Befehl ausführt, kommt davor 'Ja, Optio!'....verstanden?"
Ich war gerade dabei, einige Papiere fertigzustellen, als es an der Tür klopfte. Erstaunt, aber freundlich lächelnd, bat ich den Besucher herein. Ich wollte mal sehen, wie es um seinen Salut stand.
Eine kleine Flotille lief majästetisch in den Zivilhafen ein. Zehn Schiffe zählte der Verband. Darunter waren sechs Liburnen und vier Triremen. An Bord des Flaggschiffs stand ich in auf Hochglanz polierter Plattenrüstung. Auf meinem Kopf saß der Helm mit dem Büschel aus rotem Pferdehaar.
Nachdem alles vor Anker auf der anderen Seite des Flusses lag, ließ ich mich hinüber zum Fest schiffen. Im Boot saßen einige handverlesene Nautae und wenige Probati. Es sollte ja nicht zu pompös wirken. Auch den jungen Octavianus hatte ich in meinem Gefolge und behielt ihn genau im Auge. Vielleicht würde aus ihm ein verdammt guter Soldat werden.
Vor dem Magister blieb ich stehen und grüßte ihn förmlich.
"Salve, Fuscus. Meine Flotille liegt nun vor Anker."
Nachdem auch ich zu Mittag gegessen hatte, kam ich hinunter zum Kai und wies die Männer auf dem Schiff ein.
"Willkommen auf der Lutaetia. Für die nächsten Wochen ist das euer zweites Zuhause.
Nehmt Aufstellung in einer Kohorte! Ausführen!"
Regiofest und Seeschlacht
Anlässlich des Regiofestes ist jeder Rekrut herzlich eingeladen, sich freiwillig für seinen Einsatz zu melden. Es sind nur noch wenige Plätze zu vergeben. Freiwillige melden sich bitte in meinem Officium oder meiner Unterkunft.
Publius Terentius Pictor
Centurio Classicus
Geht hier weiter
Nach einer Woche Seereise kam die Flotille endlich in Massilia an. Die Überfahrt von Ostia hierher war gut verlaufen und das Wetter hatte ihnen bisher keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Ab hier würde es bis zum Rhenus hinauf auf dem Landweg weitergehen. Ächzend beluden die Männer die Ochsenkarren mit dem kostbaren Marmor aus Italia.
Nach einigen Stunden war alles verladen und fertig zum Abtransport. Gemächlich ließen sich die Ochsen antreiben und trotteten auf der Via gen Nord-Osten dahin.