Beiträge von Adara

    Ich grinste leicht und wiegte den Kopf hin und her.


    "So viel Wein, wie du mitgebracht hast, schafft Ganymed das sicher noch", lachte ich. Es war schön, einmal nicht von einem Zimmer zum nächsten zu Eilen und zu dienen, sondern einfach am Tiber zu sitzen und mich mit ein paar anderen zu unterhalten.


    "Und mich wirst du wohl in der Casa Pompeia finden. Irgendwo beim herumeilen und schuften."

    Ich biss die Zähne zusammen, aber nur so stark, dass man mir meine Wut nicht ansah. Ich war nunmal nicht ihre Sklavin, warum sollte ich da mit ihr verreisen?


    Als sie endlich fort war, richtete ich das Zimmer her und verließ es, ohne die Peitsche auch nur berührt zu haben.

    Ich eilte in das Atrium und blieb mit gesenktem Kopf vor Trimalchio stehen.


    "Ja Herr?", fragte ich verschüchtert, er schien nicht gerade fröhlich zu sein. Aber ich konnte eben auch nicht an drei Orten gleichzeitig sein.

    Ich kam in das Zimmer und machte mich sofort daran, alles nötige zusammen zu packen. Ich hoffte sehr, dass ich Drusilla vor ihrer Abreise nicht noch einmal begegnete, allerdings war das wohl nicht zu umgehen.


    Ich seufzte leicht und nahm eine große Tasche, verstaute die verschiedenen Tuniken und Sandalen darin. Auch mehrere Mäntel packte ich ein...

    Ich schrak zusammen, als sie mich so anbrüllte und machte mich noch um einiges kleiner, als ich war, eilte dann davon, um ihre Sachen zu packen. Das Tablinum würde ich später wieder ordnen und herrichten.

    "Das ist doch selbstverständlich, Nadia! Wir haben beide ein ähnlich schweres Los, sind beide von gleichem Stand", antwortete ich natürlich und lächelte sie an. "Außerdem muss ich doch da sein, wenn dich diese beiden hier in ihrem Suff vielleicht belästigen", zwinkerte ich und meinte es nicht halb so ernst, als ich es sagte.

    Noch formbar... Das klang, als wäre ich ein Stück Stoff, das man nach seinen Belieben zuschneiden und verändern kann. Doch gleich darauf frohlockte ich innerlich, als Trimalchio vorschlug, den alten Mann mitzunehmen. Das wäre mir um einiges sympathischer, doch nach außen hin zeigte ich keine Regung, blickte nur weiter mit gesenktem Kopf zu Boden.

    Ich wusste nicht mehr, was ich sagen oder machen sollte. Nadia war so verzweifelt, ich traute ihr in diesem Zustand beinahe alles zu. Aber gleichzeitig wollte ich sie davor bewahren, einen Fehler zu machen.


    "Wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich jederzeit für dich da. Meine Herrn sind zwar etwas... seltsam, aber ganz in Ordnung. Sie werden sicher nichts dagegen haben, wenn sie es überhaupt bemerken", bot ich ihr an.

    Ich ließ vorsichtshalber die Finger vom Wein, wusste ich doch noch zu gut, was er das letzte Mal mit mir angerichtet hatte. Es war mir zwar nicht unbedingt unangenehm gewesen, aber mein Verhalten hatte definitiv nicht meinem Stand entsprochen.


    "Ich werde sehen, was ich machen kann", versprach ich Nadia mit einem sanften Lächeln.

    Sim-Off:

    Süßen? Wir? oder wer? :D


    Ich nickte leicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es war, seinen Herrn als Freund zu verlieren, ich war ja gerade erst dabei, ihn zu gewinnen. Und ich konnte ihr auch nicht wirklich helfen.


    "Sag, darf ich dich einmal besuchen kommen? Vielleicht kannst du ihn mir ja vorstellen. Ich werde sehen, ob Trimalchio... Mein Herr... mir einen Auftrag für deinen mitgeben kann", fragte ich sie lächelnd. Vielleicht konnte ich sie dann für wenige Minuten aufmuntern, wenn ich zur Casa käme.

    Ich hielt in meinem Schritt inne, ging dann aber noch bis zur Tür und blieb dort mit gesenktem Blick und die Hände vor mir übereinander gelegt stehen.


    "Ja, Herr", antwortete ich leise und biss leicht auf meine Lippe.

    Ich hörte der Erzählung schweigend zu. Er war also auch Sklave gewesen? Kien Wunder, dass er sich mit uns "Sachen" einließ. Ich lächelte ihm aufmunternd zu und legte wieder einen Arm um Nadia, drückte sie sanft. Ich war zwar viel jünger und meine Tage als Sklavin würden noch lange dauern, vor allem, wenn es nach Drusilla ging, aber wer wusste schon, wie die Zukunft für Nadia aussah? Sie hatte sich viel erlaubt - viel riskiert - aber sie htte das Glück, dass sie ihren Herrn sehr gut kannte.


    "Ich bin mir sicher, dass du ihn überzeugen kannst. Und wenn, wird er dir keine all zu schwere Strafe angedeihen lassen, Nadia. Ich bin mir sicher, dass er sich nur so hart gibt, weil es hier von ihm verlangt wird und nicht, weil er dich nicht mehr mag, jetzt, wo ihr in Rom verweilt", versuchte ich, die andere Sklavin aufzumuntern.


    Kurz wandte ich mich an Gabriel.


    "Und weil du nicht weißt, was du mit deiner Freiheit anfangen sollst, besäufst du dich?", fragte ich und in meiner Stimme lag weder Spott noch Vorwurf, es interessierte mich wirklich, warum er dem Alkohol so übermäßig zusprach.

    Ich hatte den Wein abgestellt und beiden eingeschenkt, während die beiden sich weiter unterhielten. Gerade wollte ich mit meinem Tablett wieder verschwinden, als Trimalchio mir eine Frage stellte.


    Ich wandte mich zu ihm, den Blick auf den Boden gesenkt.


    "Wenn du es befiehlst, Herr", anwortete ich. Mich nach meiner Meinung fragen! Was zählte die schon? Wenn er wollte, dass ich ging, dann würde ich gehen. So war das nunmal im Sklavendasein.

    Eine gute und brave Sklavin, wie ich war, hatte ich natürlich auch mitbekommen, dass Drusilla und Trimalchio sich in das Arbeitszimmer zurückgezogen hatten. Sicherlich waren sie einem Gläschen Wein nicht abgeneigt, das ich nun - zusammen mit einem Krug und einem weiteren Glas - herbei brachte. Ich klopfte kurz an, dann öffnete ich die Tür und blieb mit gesenktem Blick stehen.


    "Ich bringe Wein, Herr", erklärte ich mich leise.

    Ich kam mit meinem Tablett und dem Wein zum Cubiculum, klopfte so gut es ging an und öffnete dann mit meinem Ellenbogen und dem Rücken die Tür. Leise trat ich ein und sah, dass Trimalchio auf dem Bett lag, vollständig angezogen und leise schlummernd wie ein kleines Kind. Ich stellte den Wein auf den Tisch, ließ die Tür wieder ins Schloss fallen, dann ging ich zu meinem Herrn und begann langsam und vorsichtig, ihm zumindest die Schuhe auszuziehen. Um ihn aus seinen Kleidern zu befreien, war er definitiv zu schwer, außerdem hätte ich ihn dabei nur geweckt.


    Die Stiefel verschwanden schließlich von seinen Schuhen und ich lächelte erfreut, als er weiter schlief. Dummerweise lag er auf der Decke, doch ich wusste seit meiner Aufräumaktion, dass im Schrank noch eine zweite war, die ich jetzt herausholte und über ihm ausbreitete, so dass er nicht würde frieren müssen. Kurz noch saß ich bei ihm, die Hände im Schoß gefaltet und beobachtete seine Züge, die seltsam entspannt waren, seine Atemzüge, die den Brustkorb hoben und senkten und die ganze Zeit zierte ein sanftes Lächeln meine Lippen. Hier so bei dem Mann zu sitzen, dessen Eigentum ich doch eigentlich war, war irgendwie... etwas besonderes. Die Ruhe, die in diesem Raum herrschte, griff auf mich über und ich konnte entspannt durchatmen, hatte einmal nicht zu befürchten, von Drusilla geschlagen zu werden.

    "Ja, Herrin", antwortete ich leise und wartete, ob sie mich entließ, damit ich meinen übrigen Arbeiten nachgehen konnte - davon gab es in dieser Casa für eine einzelne Sklavin ja genug, die alles alleine erledigen musste.

    Die Küche ist nicht übermäßig großzügig eingerichtet. Ein Tisch, mehrere Stühle, ein kleines Schränkchen, in dem Lebensmittel aufbewahrt werden, die nicht schnell verderben, sowie einige Eimer mit Wasser. In einer Ecke stapelt sich Feuerholz und an einer Seite ist ein Herd, wie er für die damalige Zeit üblich war.



    ~~~~ aus: Porta ~~~~


    Ich eilte schnell in die Küche und entfachte die Glut von neuem, so dass kurz darauf ein Feuer loderte, das auch angenehm heiß war. Ich hatte Glück, es war noch ein Stück Fleisch da, das die letzten Tage übrig geblieben war und ich hatte es auch schon zubereitet, so dass es nicht verdarb. Allerdings hatte ich es nur gegart und es dürfte nicht nach viel schmecken. Ich nahm einen Bräter, legte das Fleischstück hinein und rieb es mit etwas des kostbaren pfeffrigen Gewürzes ein. Anschließend schnitt ich etwas Gemüse und verteilte es um das Fleisch, ehe ich noch etwas Wasser in die Form gab, so dass die Dinge nicht anbraten würden.
    Jetzt stellte ich es in den Herd, legte noch einmal etwas Holz nach, so dass das Feuer weiterbrennen würde, dann füllte ich einen Krug mit Wein und Wasser, stellte ihn zusammen mit einem Kelch auf ein Tablett und machte mich auf den Weg zum Zimmer meines Herrn.


    TBC: Cubiculum Trimalchio

    "Ja, Herr", murmelte ich noch, als ich auch schon alleine dastand. Kurz noch wusste ich nicht, wie mir geschah, dann wandte ich mich aber der Küche zu und eilte dort hin.

    Ich nickte und machte mir eine Notiz. Ich würde den Braten mit reichlich Kräutern zubereiten, so dass er meinem Herrn nicht zu schwer im Magen liegen würde.


    "Soweit ich wusste, wohin ich die Sachen räumen soll ja, Herr", beantwortete ich ihm seine Frage, während ich mich mit seinen diversen Sachen abmühte und hinter ihm hertrippelte.