Ich öffnete die Tür und trat ein.
"Aulus gab mir einen Brief für dich mit, meine Herrin", meinte ich leise und mit gewohnt gesenktem Blick.
Ich öffnete die Tür und trat ein.
"Aulus gab mir einen Brief für dich mit, meine Herrin", meinte ich leise und mit gewohnt gesenktem Blick.
Schon bald kam ich vom Markt zurück und klopfte an das Cubiculum, das ich kurz zuvor verlassen hatte. Ich hatte mir nicht einmal die Mühe gemacht, den Umhang abzulegen oder die Blüten wegzustellen.
Schnell lief ich über den Stand und sah mich schüchtern um. Schnell fand ich einen Stand, der genau die Blüten verkaufte, die ich benötigte. Ich handelte mit dem Mann, der wohl von meiner Schönheit angetan war, schlug seine Hand aber sofort weg, als er mich berühren wollte und funkelte ihn an. Damit verstand ich keinen Spaß, auch wenn ich nur eine Sklavin war.
Schnell nahm ich die Blüten und legte sie in einen Korb, ehe ich den Mann bezahlte und zurück zur Casa eilte.
"Ja, verschiedene. Ich werde mich im Garten umsehen und dann, wenn nötig, zum Markt gehen."
Ich strich noch einmal durch ihre Haare, dann wandte ich mich um. Mit klopfendem Herzen ging ich auf den Ausgang zu, schämte mich dafür, ihr den Rücken zuzudrehen, aber sie hatte es mir befohlen...
Ich blickte kurz auf und nickte leicht.
"Ich weiß nicht, was es in der Casa gibt. Ich brauche vor allem Olivenöl und einige Blüten. Und einen Mörser. Gibt es hier so etwas?", fragte ich nach.
Ich kam noch einmal hierher, während ich auf dem Weg auf den Markt war. Diesmal war auch jemand da und ich wurde begrüßt. Mein Blick war zu Boden gerichtet und ich wurde leicht rot. Noch niemand hatte mich als Dame bezeichnet.
"Ich... ich soll einen Brief abgeben... bei Aulus Octavius Avitus", antwortete ich schüchtern.
Ich sah sie mit gemischten Gefühlen an. Mir hatte noch nie ein Herr so viel Geld anvertraut, auch wenn mir viel erlaubt war. Zögernd nahm ich den Beutel und blickte die Herrin kurz an.
"Habt vielen Dank, Herrin. Ist mir eine Frage gestattet?"
Ich trat schüchtern wieder zu ihr und ließ ihre Haare durch meine Finger gleiten.
"Es ist anders, Herrin, aber nicht minder schön", antwortete ich ehrlich und strich durch ihre Haare, sah sie mir genau an. "Ich brauche allerdings einige Dinge, ich hoffe, ich kann sie bekommen."
Ich blickte die Münze an und wurde rot.
"Es ist doch nichts besonderes, deine Haare zu kämmen. Sie benötigen intensive Pflege, dann werden sie noch mehr glänzen und dich noch schöner machen", antwortete ich und steckte die Sesterze ein. Meiner früheren Herrin hatte ich oft mit den Haaren geholfen und kannte ein geheimes Rezept aus Blüten und Olivenöl, das das Haar wunderbar pflegte. "Wenn du erlaubst, würde ich dir gerne etwas zubereiten, was deinen Haaren sehr gut tun wird", meinte ich und blickte schließlich sofort wieder zu Boden. Wie konnte ich es nur wagen, einen Wunsch auszusprechen! Ich war doch überhaupt nicht gefragt worden.
"Ich werde deinen Auftrag sofort erledigen", meinte ich schnell und bewegte mich gewohnt rückwärts auf die Tür zu.
"Er war Patrizier in Achaia, aber er verlor sein Geld. Wie, weiß ich nicht, auf jeden Fall musste er mich verkaufen, um selbst über die Runden zu kommen. Ich musste viel arbeiten, aber er behandelte mich nicht schlecht", antwortete ich, nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte, dass ich ihr Schmerzen bereitet hatte. Noch vorsichtiger machte ich weiter, sie zu kämmen, was natürlich entsprechend lange dauerte.
Ich nickte leicht und kämmte sie weiter, immer darauf konzentriert, es nicht ziepen zu lassen.
"Ich habe 16 Sommer erlebt, Herrin. Zu euch kam ich, weil ich gekauft wurde. An meine Eltern kann ich mich nicht erinnern."
Ich blickte auf und sah sie mit zwiespältigen Gefühlen an. Wer war sie? War sie immer so freundlich oder wollte sie mich nur in Sicherheit wiegen? Vorhin war sie doch noch so barsch gewesen! War sie etwa wie diese Drusilla? Wollte sich mein Vertrauen ergattern um mich dann als Lustsklavin zu benutzen?
Ich bemerkte, dass ich sie angestarrt hatte und biss mir auf die Lippe, als ich mich mit nun wieder gesenktem Blick erhob und die Bürste entgegen nahm. Jetzt würde sicherlich die Strafe folgen, die sie mir zuvor noch verwehrt hatte. Ich kniete mich hinter ihr nieder und begann, ihre Haare von den Spitzen aus zu sortieren, zu verlesen und schließlich so vorsichtig es mir möglich war, zu kämmen.
"Was willst du wissen, Herrin?"
Ich trat ein, schloss die Tür und kniete mich sofort mit gesenktem Blick nieder, hielt ihr die Schriftrolle auf beiden Händen hin.
"Es öffnete niemand, Herrin, bitte verzeiht", sagte ich leise und wartete darauf, angeschrien oder geschlagen zu werden. Wie auch sonst sollte sie reagieren, hatte ich ihren Auftrag ja nicht zu ihrer Zufriedenheit ausgefüllt.
Irgendwie fand ich das richtige Cubiculum und klopfte an, mit tief gesenktem Blick, die Schriftrolle noch immer an mich gedrückt.
ZitatOriginal von Adara
Ich kam an der Casa an - oder ich hoffte zumindest, richtig zu sein und so klopfte ich an, den Blick auf die Tür gerichtet, doch allzeit bereit, ihn sofort zu senken, sollte jemand kommen.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte, scheinbar war niemand zu Hause oder die Hausherren wollten momentan keinen Besuch haben. Wie würde Perilia reagieren, wenn ich ihren Auftrag nicht ausgeführt hatte? War es besser zu warten oder besser, wenn ich zurückging? Ich konnte die Familie nicht einschätzen, wusste nicht, wer wie reagieren würde. Aber ich wusste, egal, was ich machte, ich würde eine Strafe bekommen. Entweder, weil ich den Auftrag nicht ausgeführthatte, oder weil ich sinnlos gewartet hatte und so viel Zeit verschwendete.
Im Zweifel, was nun richtig war, ging ich langsam zurück zur Casa, schlich regelrecht, bis ich an der Casa Pompeia angekommen war und eintrat.
"Ich eile", antwortete ich und ging rückwärts aus dem Raum, die Schriftrolle an mich gedrückt. Erst als ich das Zimmer verlassen hatte, lief ich los und suchte mir den beschriebenen Weg.
"Ja, Herr", antwortete ich leise und rief mir die Karte in Erinnerung, die mir der Herr gezeichnet hatte. Sicher waren meine Schritte, die ihn zur Casa Pompeia führten.