Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Der Eques führte Scaevola gradewegs in den Carcer im Keller der Principia und Scaevola war sich sicher, dass er wohl noch länger auf seinen Schlaf warten musste. Was hatte er denn getan, um das zu verdienen? Mehrmals fuhr er sich über die Augen und auch über seine Kleidung, um einen möglichst wachen Eindruck zu machen. Doch er glaubte, dass dies recht vergebene Liebesmüh war. Dennoch, auf den versuch und den guten Willen kam es an, hoffte er zumindest.
    Sie blieben vor dem Verlies stehen und der Eques bedeutete Scaevola mit einem Nicken hineinzugehen. Dieser erwiderte das Nicken und betrat die Zelle, blieb jedoch am Eingang stehen.
    Rasch schaute er sich um und erkannte mit leichtem Erstaunen, dass der Praefectus selbst zusammen mit Honorius den Germanen befragte. Vielleicht brauchten sie seine Hilfe ja gar nicht. Leise Hoffnung auf sein Bett keimte in Scaevola auf.

    Scaevola drehte sich leicht verwundert zu diesem um und kam die wenigen Schritte zu seiner Liege. „Lass...“ Er schluckte schwer. „Lass nicht zu, dass sie mir das Bein abnehmen! Bitte!“, Vulpus Stimme klang erstickt und ein deutliches Flehen lag darin. Stratus stand mit gesenktem Kopf daneben und man konnte nicht erkennen, ob er sich für das Flehen seines Freundes schämte oder ihn bedauerte. Scaevola vermutete aber eher letzteres. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte und blickte sich suchend nach dem Medicus um. Dieser stand nur einige Meter entfernt und wusch sich die Hände.
    So ging Scaevola zu diesem und fragte ihn leise, ob das Bein zu amputieren wirklich die einzige Möglichkeit war.
    „Es tut mir leid das zu sagen, aber selbst, wenn ich es nicht abnehme, wird er nie wieder Dienst tun können.“, antwortete der Medicus mit gesenkter Stimme. „Es wird steif werden, wenn es nicht schwärt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunde dies tut ist sehr groß. Sie ist sehr schmutzig und groß. Und wenn sie schwärt wird er mit ziemlicher Sicherheit sterben. Sollte ich ihm aber jetzt das Bein abnehmen hat er größere Chancen zu überleben.“
    Scaevola nickte und überlegte angestrengt. Dann entschied er es war das beste genau das noch mal Vulpus zu erklären, sofern er das alles noch aufnehmen konnte. Als er seine Idee jedoch äußerte erwiderte der Medicus schroff:
    „Das hab ich schon längst getan, was denkst du von mir?“
    „Und er will dennoch sein Bein behalten?“
    Der Medicus nickte mit verkniffenem Gesichtsausdruck.
    „Dann sollten wir seinen Wunsch respektieren. Und wenn du merken solltest, dass es zu schwären beginnt kannst du sein Bein ja immer noch abnehmen!“
    Scaevola sah, wie der Medicus die Augen verdrehte und irgendwas über ‚Soldaten’ und ‚keinerlei Ahnung’ murmelte, sich jedoch abwandte, um nach den anderen zu schauen.
    Grade wollte Scaevola Vulpus ausrichten, was sie machen würden, als ein Soldat kam und nach dem Duplicarius Scaevola fragte und meinte, dass dieser mit ihm kommen solle.
    „Der bin ich, eine Sekunde“, erwiderte dieser und erklärte Stratus in knappen Worten, wie es stand, damit dieser Vulpus ruhig davon in Kenntnis setzen konnte, dann folgte er dem Eques.
    Als sie aus dem Valetudinarium heraus waren fuhr Scaevola sich müde über die Augen und zuckte kurz zusammen, da er seinen verletzten Arm dabei zu stark bewegte.
    Er wollte doch nur schlafen...
    Warum gönnten ihm die Götter das denn nicht?

    Das Auswaschen brannte schon wie der Hades, aber dann fand der Gehilfe auch noch ein paar Holzsplitter, die er erst herausholen musste. Scaevola bekam auch so ein Lederriemen und biss sich auch sogleich darin fest. Er versuchte sich einzureden, dass es nur ziepen würde und halb so wild sei. Doch er konnte sich nicht selbst überlisten. Diese Tortur ging dann doch recht schnell um und der Junge kam mit der Nadel und dem faden. Aus was der bestand wollte Scaevola gar nicht erst wissen, und schon vor dem ersten Stich wusste er, dass er Nadeln auf den Tod nicht leiden konnte. „So das war’s dann...“, meinte der Gehilfe nach einige Zeit und Scaevola fand, dass sie mit diesem einen Sadisten eingestellt hatten. Dem Jungen machte es eindeutig zu viel Spaß an anderen herum zu stechen! Der Kerl hatte doch tatsächlich ein Grinsen auf dem Gesicht! Scaevola knurrte nur unwillig und sprang schnell auf. „Wo sind die Toten?“, fragte er an Stratus gewand, der sich an eine der Wände gelehnt hatte und scheinbar auf etwas wartete. „Dort drinnen“, meinte dieser und zeigte auf eine Tür. Scaevola nickte und ging zu eben dieser. Einen Moment hielt er davor inne, überwand sich dann aber und öffnete. Die Leichen waren abgedeckt und dennoch tat es weh sechs seiner Kameraden dort liegen zu sehen. Eine ganze Weile stand er dort und bat die Götter darum seine Kameraden gebührend zu empfangen. Immerhin waren sie im Kampf für das römische Imperium gestorben. Er verlies den Raum wieder und schloss die Tür hinter sich. Dann sah er sich um und entdeckte Stratus bei Vulpus stehen und beruhigend auf diesen einredend. Scaevola selbst wollte nur noch in sein Bett und so wollte er das Valetudinarium auf schnellstem Weg verlassen. Doch da rief Vulpus so laut er konnte, was jedoch nur grad so zu Scaevola durchdrang: „Duplicarius!“

    Labeo führte missmutig die Tiere der Einheit die mitten in der Nacht gekommen waren in den Stall und lies sie einfach so stehen, um sich wieder hinzulegen. Das war doch eine Frechheit einen mitten in der Nacht zu wecken! Er war schon wieder eingeschlafen, als ein unsanfter tritt in die Seite ihn weckte. Der Stallmeister stand mit Unheil verkündender Mine über ihm und schüttelte missbilligend den Kopf.
    Pack deine Sachen, morgen früh bist du hier verschwunden. Hast du mich verstanden?, grollte der Mann und Labeos Augen wurden groß.
    Dennoch war er am nächsten Morgen verschwunden und freute sich hämisch über di Kleinigkeit, dass er dem Stallmeister nicht ausgerichtet hatte, dass zwei der Viecher verreckt waren.
    Das hatte dieser inzwischen jedoch selbst herausgefunden, da ihm ein anderer eben das gemeldet hatte. Auch wurde ihm erzählt, dass Labeo seine Tiere immer vernachlässigt hatte zum Beispiel beim Ausmisten. Das ist also der Grund für die ganzen Mücken hier!, grollte der Stallmeister und trug gleich einem anderen Jungen auf das Versäumnis nachzuholen.

    Im Carcer angekommen nickte Sixtus dem Wachhabenden Soldaten grimmig zu und dieser öffnete gleich eine der Zellen. Caius hielt dem Germanen währenddessen den Kopf nach unten gedrückt und erstickte jedwede Gegenwehr im Keim.
    Grob wurde der Germane in die Zelle hineingestoßen, und landete mit dem Gesicht voran am Boden. „Geschieht dir recht du Bastard!“, grollte Caius und Sixtus trat ihm noch, wie nebenbei, in die Seite. Raues hämisches Lachen kommentierte das ganze und die Tür zu der Zelle schloss sich wieder.

    Im Valetudinarium war hektischer Betrieb als Scaevola eintrat und er konnte sehen, wie ein Medicus sich grade an Vulpus Bein zu schaffen machte. „Wir müssen die Wunde ausbrennen, aber ich fürchte sie wird trotzdem schwären. Du wirst wahrscheinlich dein Bein verlieren.“, hörte Scaevola ihn sagen und sah das kreidebleiche Gesicht seines Kameraden, der wohl mit einer Ohnmacht ob der Schmerzen und der Prognose rang.
    Stratus führte Saevola jedoch weiter und hieß ihn sich auf eine der Liegen zu setzten. Scaevola folgte ohne großes Zögern und beobachtete, wie ein junger Mann, wohl der Gehilfe des Medicus sich erst müde über die Augen fuhr und dann anfing Secundus Wunde am Oberschenkel zu nähen. Dieser hatte ein Stück Leder zwischen den Zähnen und biss so fest zu, dass die Muskeln in seinen Wangen zitterten. Dennoch hörte man immer wieder ein unterdrücktes Stöhnen.
    Es dauerte eine Weile, dann kam der Gehilfe auch zu Scaevola und begutachtete sich dessen Arm. „Glatter Schnitt“, murmelte er. „Ich werd ihn auswaschen und dann nähen.“ Scaevola nickte und stellte sich schon mal darauf ein auch auf ein Stück Leder beißen zu dürfen.

    Endlich durch das Tor gaben die Männer erleichtert ihre Pferde bei eigens geweckten Stallburschen ab. „Melde deinem Boss, dass wir zwei Tiere bei einem Hinterhalt verloren haben.“, meinte Scaevola müde, als er dem Jungen die Zügel seines Pferdes in die Hand drückte. Dann wandte er sich zu seinen Kameraden, die Schwerverletzten, die ohne Hilfe nicht mehr laufen konnten, wurden von dem Rücken ihrer Tiere gehoben und ins Valetudinarium getragen. Die Toten ebenso. Sixtus und Caius hatten sich des Germanen angenommen und stoßen und zogen ihn unsanft in Richtung des Carcers.
    Stratus kam auf Scaevola zu und sagte: „Alle Befehle ausgeführt, Duplicarius. Du bist der letzte, der noch ins Valetudinarium muss.“ Scaevola brachte ein klägliches Grinsen zu stande und folgte dann seinem Freund.

    Vulpus sah inzwischen kreidebleich aus und Scaevola blickte immer wieder sorgen voll zu ihm, ob er sich noch im Sattel halten konnte. Eigentlich alle waren erschöpft und den verletzten tat so dies und das weh, mal mehr mal weniger stark, allen schmerzte hingegen der Verlust der Kameraden. Deren Transport sie nicht so wirklich schnell vorankommen lies und deren Anblick die Augen immer wieder anzog.
    Endlich kam Confluentes in Sicht und man hörte hier und da ein erleichtertes Aufatmen.

    Scaevola verzog sein Gesicht zu einem eher schmerzlichen Grinsen und nickte. Die Tiere schienen ihn nicht besonders zu mögen... Als er dann den Befehl bekam den Germanen umzubringen schluckte er dann doch. Es war was anderes einen Feind im Kampf zu töten, als dann wenn er wehrlos am Boden lag. Doch Befehl war Befehl und so nickte er auch dazu und zog wieder sein Spatha.
    Er wollte dem Mann nicht in die Augen schauen, das schaffte er nicht, so setzte er die Spitze seines Schwertes auf die Stelle am Rücken, wo das Herz darunter liegen musste. Kurz zögerte er noch, dann stieß er in einer raschen Bewegung zu.
    Ein kurzes röcheln war noch von dem Germanen zu hören, dann starb er. Er wäre wohl auch seiner Wunder erlegen, dachte sich Scaevola, fragte sich aber im nächsten Moment, ob er sich da nicht etwas einreden wollte. Er fühlte sich weder gut noch all zu schlecht den Bastard getötet zu haben und gleichzeitig fand er es nicht richtig einen am Boden liegenden Mann zu töten. Und trotzdem hatte er es getan...


    Er wollte dabei helfen den Wagen zu bauen, doch einer der Equites hielt ihn zurück und wickelte ein Stück Stoff straff um Scaevolas Arm. Es brannte nicht schlecht, aber es schien die Blutung zu stoppen. Gleichzeitig bekam Vulpus einen ähnlichen Druckverband angelegt und wurde dann auf ein Pferd gesetzt. Es ging alles relativ schnell, denn keiner wollte länger hier bleiben, als nötig. Und als Honorius den Befehl zum Aufsitzen gab schwang sich Scaevola auf sein Tier, blieb mit seinem Blick jedoch die ganze Zeit an den Toten Kameraden hängen. Nur langsam sickerte es zu ihm durch, dass sie tot waren.

    Langsam bekam Scaevola wieder Luft und dadurch klärten sich auch seine Gedanken wieder. Er sah eine Spatha in seinem Blickfeld und nahm es wie von selbst entgegen, steckte es weg und setzte sich langsam auf.
    Dann rieb er sich über die Brust, da ihm das atmen schwer fiel. "Uff...", murmelte er und sog die Luft recht mühsam ein, doch es besserte sich von Atemzug zu Atemzug. 'Bin wohl recht ungeschickt aufgekommen..', dachte er sich.
    Kurz blieb er einfach sitzen und machte eine Bestandsaufnahme von seinem Körper. Sein Arm tat ordentlich weh und blutete auch nicht schlecht, der Oberschenkel, wo das Wildschwein ihn erwischt hatte, wies jedoch keinerlei Blut auf. Verwundert untersuchte Scaevola ihn näher und entdeckte, dass sich schon jetzt ein blau-roter Fleck darauf bildete. Er drückte vorsichtig darauf und zuckte zusammen.
    "Autsch... das gibt einen schönen Bluterguss...", murmelte er wieder.
    Auch seine Seite tat ihm auf ähnliche Weise weh und er vermutete dort noch so ein Exemplar. Langsam stemmte er sich hoch, den verletzten Arm jedoch schützend am Körper, und sein Blick fiel wieder auf den am Boden liegenden Germanen.
    Er hatte es geschafft! Er hatte überlebt und einen Germanen besiegt. Ein leichtes Grinsen machte sich auf Scaevolas Gesicht breit.
    Dann wandte er sich endlich an Honorius.
    "Decurio? Kannst du mir sagen, was genau das grade war?"
    Eigentlich wollte er fragen, wie es seinen Kameraden ging, und wie der Kampf sonst gelaufen war, da er kaum was mitbekommen hatte, aber diese Frage kam ihm einfach so über die Lippen.

    Das Gefühl des Triumphes durchströmte Scaevola und er fühlte sich mit einem Mal federleicht. Er sah, wie der Germane in die Knie ging, spürte unendliche Erleichterung und hörte ein Sausen in den Ohren. Doch auf einmal durchdrang ein seltsames Grunzen Scaevolas Euphorie und er drehte sich verblüfft danach um.
    Ein Wildschwein? Nur noch zwei drei Meter von ihm entfernt? Was...?
    Die Sekunden schienen sich dahin zu schleichen und Scaevolas Mund wanderte in gleichem Maße nach unten, wie seine Augen sich weiteten.
    Das Schwert, nun blutig, immer noch in der Hand versuchte er dem Tier auszuweichen, reagierte instinktiv, konnte nichts denken. Die Arme schützend vors Gesicht halten und hoffen.
    Einen halben Schritt packte er zur Seite, dann kam das Tier und er spürte nur noch, wie er aufkam. Schmerz durchzuckte seinen Oberschenkel wie ein Blitz und es war, als würde ihm irgendjemand ein Schwert in der verletzten Arm rammen. Scaevola hörte einen Schrei und stellte verwundert fest, dass dieser von ihm selbst gekommen war. Dann schien die Luft aus seinen Lungen gepresst worden zu sein und er konnte nicht atmen.

    Secundus und sein Freund waren die eine Zweiergruppe, die nur einem Germanen gegenüberstand. Triumphgefühle machten sich schon in Secundus breit, als er es schaffte dem Germanen das Schwert in die Seite zu stoßen. Die Germanen mussten verdammt schlechte Kämpfer sein, dachte er sich. Immerhin war er eben erst ein Eques geworden. Er achtete nicht mehr, darauf was der Germane tat, in seinen Augen war er schon tot, und wollte sich dem nächsten Gegner zuwenden. Er hörte noch einen warnenden Ruf seines Freundes, dann spürte er einen flammenden Schmerz in seinem Oberschenkel und fiel mit einem Laut des Erstaunens zu Boden. Der Germane hatte kaum Zeit zu genießen, dass er noch einen Feind verletzt hatte, denn Secundus’ Freund stieß ihm sein Schwert in die Kehle.



    Langsam aber sicher bekam Scaevola es mit der Angst zu tun. Er schaffte es einfach nicht zu diesem Germanen vorzudringen. Zwar war das andersherum ähnlich, aber das sah man nicht, wenn man sich in der Enge glaubte. Die Worte des Germanen juckten Scaevola dennoch recht wenig, der Schlag der dann auf seinem Schild niedersauste umso mehr. Wieder spürte er die Erschütterung bis hinauf in die Schulter und Scaevola erkannte mit Schrecken, dass sein Schild gebrochen war. Sein Unterarm brannte und färbte sich rötlich. Mit einem unverständlichen Fluch schleuderte Scaevola die Reste des Schildes auf seinen Gegner , lenkte ihn damit etwas ab und nutze die so entstandene Lücke in dessen Verteidigung für einen erneuten Angriff. Die Schulter des Germanen war entblößt und er zielte mit aller Kraft darauf.

    Die Worte beeindruckten Scaevola wenig und er wollte zu einer passenden Antwort ansetzen, kam jedoch nicht dazu. Den Schlag auf seinen Schild spürte er durch den ganzen Arm bis hinauf in die Schulter. Das blieb natürlich auch für das Schild nicht ohne Folgen, was durch ein Knacksen in dem Holz nur bestätigt wurde. Doch was genau mit dem Schild war, das herauszufinden hatte Scaevola keine Zeit. Er war viel zu beschäftigt damit sein Gleichgewicht zu halten.
    Einen Atemzug lang sah er dem Germanen direkt in die Augen, dann holte er in der geübten Bewegung aus, und von da an bewegte er sich nur noch automatisch. Sein erster Gegenschlag wurde abgefangen, doch Scaevola drang weiter auf seinen Gegner ein und versuchte dessen Verteidigung zu durchbrechen.

    "Angriff!", rief Scaevola und schon löste sich die enge Aufstellung der fünf und er sah sich auf einmal allein dem mittleren Germanen gegenüber. Die anderen gingen jeweils zu zweit auf einen der Germanen. Nun, warum nicht... dachte er sich und ein beinahe vorfreudiges Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
    Schon hunderte Male hatte er sich diese Situation überlegt, wenn er seinem ersten wirklichen Feind gegenüber stand. In seinen Wunschvorstellungen hatte er ihn ohne große Mühe, schlechtesten Falls mit einer verwegen aussehenden Verletzung, besiegt. In seinen Albträumen war ihm das Herz in die Hose gerutscht und er war davon gelaufen, wie ein feiger Hase vor dem Wolf.
    Doch keine der beiden Möglichkeiten kamen dem Gefühl nahe, das er nun hatte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er hörte das Blut ins einem kopf rauschen, zugleich sah er aber alles wunderbar klar und freute sich auf das Kommende.
    Scaevola suchte guten Halt auf dem Waldboden und bemerkte da erst das Gestrüpp, die Blätter und das feuchte Moos. Er ruckte sein Schild noch mal zurecht und umschloss den Griff des Schwertes fester, konnte sich jedoch erst nicht durchringen den ersten Angriff zu tun. Er hatte das Gefühl, dass seine folgenden zwei Atemzüge eine Ewigkeit dauern mussten, ehe er die restlichen Schritte auf den Germanen zutrat.
    Noch immer hatte er das erwartungsvolle Grinsen auf dem Gesicht, er bemerkte es selbst nicht einmal, und ihm kamen wie von selbst drei germanische Wörter über die Lippen: "Ihr seid tot."

    Sim-Off:

    Entschuldigt meine Abwesenheit gestern, aber ich war in Bamberg auf der Wise Guys Spacial Nacht :D Absolut genial!


    Scaevola und seine vier Mann sicherten zuerst noch den Rücken ihrer Kameraden. Wäre ja noch schöner, wenn da auf einmal noch mehr Germanen auftauchen würden und ihnen vor dem Kampf etwas in den Rücken rammen würden. Würde den Germanen hier nämlich ähnlich sehen. So warteten sie in einer ordentlichen Reihe die Schilder oben, und in der Hand die Spatha, bis Scaevola den Befehl zum werfen von Honorius hörte, dann rief auch er: "Pergite!"
    Die fünf gingen langsam auf ihre drei Gegner zu. Scaevola musste sich zurück halten, um nicht vor zu stürmen, aber sein Kopf war noch klar genug, um zu erkennen, dass er so in den relativ sicheren Tod laufen würde. Noch standen die drei Germanen recht nah beieinander, also hatten sie eine geschlossene Reihe von fünf römischen Kämpfern gegenüber, nur noch wenige Meter von ihnen entfernt.

    Scaevola hatte grade beschieden, dass er mit kam, als er ein Knacken zu hören glaubte. Es hallte für ihn unglaublich laut durch den Wald, sofort schnellte sein Kopf in die betreffende Richtung herum und er sagte laut: "Dort drüben! Da hat sich was bewegt!" Er suchte mit den Augen das betreffende Waldstück ab und glaubte etwas metallenes auszumachen. Dort mussten die Germanen sein!

    Ich hätte im Bezug auf die Avatar eine Frage...
    Ich wollte mir einen neuen anschaffen und deshalb mit den bereitsverwendeten Avataren vergleichen. Jetzt ist dieser Thread aber verschwunden, oder zumindest nicht mehr im Anmeldeforum...
    -.^
    Wo find ich denn jetzt heraus, welche Avas es schon gibt? ?(

    Labeo lag mit überkreuzten Beinen gegen eine Box gelehnt und döste vor sich hin. Eigentlich hätte er ja schon am morgen die ihm zugeteilten Boxen ausmisten sollen, aber wer merkte schon, dass er nur etwas Stroh drüber gestreut hatte? Das war viel einfacher und sah genauso aus, als hätte er richtig gearbeitet. Und ihm blieb genug Zeit, um sich entspannen zu können.
    So döste er vor sich hin. Seine Stallburschenkollegen, die vielbeschäftigt an ihm vorbei hasteten konnten nur den Kopf schütteln. Doch Labeo lies sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Einzig das helle Summen einer Mücke nah bei seinem Ohr brachte ihn dazu träge eine Hand zu eben, um sie zu verscheuchen. Irrte er sich, oder wurden die Viecher in letzter Zeit immer mehr?
    *Klatsch*
    Da landete eine Hand unsanft auf seiner Wange und er schreckte hoch. Vor ihm stand der Stallmeister und funkelte Labeo wütend an.
    Hast du zu wenig zu tun? Auf! Deine Kameraden können Hilfe gebrauchen! Einer der edlen Equites hat es geschafft sein Pferd aufzuschlitzen, geh und hilf es ruhig zu halten, solange der Schnitt genäht wird!
    Labeo beeilte ich aufzustehen und aus dem Blickfeld des Stallmeisters zu verschwinden, ehe er langsam weiter schlenderte. Er hatte es nicht eilig von einem blutenden Pferd getreten zu werden.

    Scaevola fühlte eigentlich gar nichts. Er spürte nur sein Herz fast schon schmerzhaft gegen seinen Brustkorb schlagen und die haltlose Wut, die sich wie glühendes Lava durch seine Venen wälzte. Seine Hand packte de Hasta so fest, dass die Knöcheln weiß hervortraten und er glaubte bald müsse das Holz zwischen seinen Fingern bersten.
    Die Frage, ob er mit wolle traf ihm nach dem eindeutigen Befehl total unerwartet und so stieg er erst mal zusammen mit den anderen ab und zog das Schwert und brachte das Schild in Position. Er blickte noch mal auf Sextus und Vulpus, entschied sich ohne groß drüber nachzudenken und nickte dann entschlossen.
    "Ich komme mit!"
    Er würde es den feigen Bastarden schon zeigen! Seine Finger schlossen sich fester um den Schwertgriff. Er war bereit.