Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Sie waren nun zu dem Loch aufgeschlossen und Scaevola konnte nun nur zu deutlich erkennen, welchen Schaden die angespitzten Pfähle angerichtet hatten. Sextus war mit ziemlicher Sicherheit tot, das konnte niemand überleben!
    "Vulpus, geht's?", rief er in die gar nicht mal so tiefe Grube und dieser konnte nur mit zusammengebissenen Zähnen nicken. Er schien kurz vorm umkippen, so weiß wie er war. Doch das war erst mal genug für Scaevola und er richtete seinen Blick wieder auf den Wald.
    Es konnte jedoch scheinbar keiner jemanden erkennen. Diese Feigenhunde versteckten sich! Zu einer der beiden Wegseiten mussten sie kauern, wie ängstliche Hasen in ihrer Mulde!
    Doch wo?!

    Scaevola nickte ebenfalls zu dem Händler und war erleichtert die Vorhut wieder zu entdecken. Der weitere Ritt schien vielversprechend zu werden, vorallem, da die Götter scheinbar beschlossen hatten den Decurio etwas zu ärgern. Als deser das Laub ins Gesicht bekam musste Scaevola arg an sich halten, um nicht laut heraus zu lachen. Er schaffte es als ein halblautes Hüsteln zu tarnen. Angestrengt wandte er seinen Blick nach vorne um nicht doch loslachen zu müssen und glaubte im ersten Moment seinen Augen nicht zu trauen. Zuerst sackten Vulpus und Sextus nach unten, dann schrien die Pferde wie ein Schwein am Spieß, was war passiert?
    Die meisten griffen im selben Moment, als der Befehl gerufen wurde, nach ihren Hasta und nahmen Aufstellung. Einzig einer war schnell wie ein Blitz verschwunden, um zur restlichen Turma zu reiten.
    Dann ging es auch schon im Gleichschritt voran, die Sinne geschärft und nach allem ausschau haltend.
    Scaevola schlug das Herz auf einmal bis zum Hals und er musste immer wieder zu den sterbenden Pferden in der Grube blicken und entdeckte jetzt erst, dass sich Sextus nicht mehr rührte. Sofort riss er den Blick davon wieder los und spähte in den Wald. Wo waren die Hurensöhne? Wer stellte eine so feige Falle?

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    Original von Decima Valeria


    "Danke", meinte Scaevola und zupfte sich ebenfalls sen Stückchen von dem Huhn ab. Im Gegensatz zu Valeria steckte er es sich komplett in den Mund und aß es mit großem Appetit, erst dann reagierte er auf ihre Worte.
    "Ein halbes Jahr nicht reiten", wiederholte er bedächtig. "Dass kann ich mir ehrlich gesagt gar nicht mehr vorstellen. Aber keine Sorge, das Reiten verlernt man nicht so leicht. Ich bin mir sicher, wenn du nur wieder auf einem Pferd sitzen könntest, dann würdest du gar nicht mal so eine schlechte Figur abgeben."
    Er zwinkerte ihr zu.
    "Und Gelegenheiten gibt es doch häufig. Wie bist du denn hierher gekommen? Hättest du da nicht reiten können?"
    Die ersten Gäste verliesen den Raum, doch es fiel noch nicht wirklich auf, zumindest nicht Scaevola.

    Zitat

    Original von Decima Valeria


    "Was hast du gemacht, ehe du zur Ala gegangen bist?" fragte sie ihn.


    Scaevola lehnte sich zurück und nahm erstmal einen Schluck von dem Wein. Ein viel besserer Tropfen, als er es sich für gewöhnlich leisten konnte, war das und er genoss entgegen seiner Gewohnheit den Schluck erstmal während er über eine Antwort nachdachte.
    "Ich hab das Gefühl gar nichts.", meinte er schließlich und musste grinsen. "Dabei hab ich meinem Vater bei seinem Hof ausgeholfen und die Arbeit war gar nicht mal so einfach, aber im vergleich zur ALA", er lachte. "Aber jetzt würd ich anfangen dir von der ALA vorzuschwärmen und sie gleichzeitig zu verfluchen. Ich glaub davon hast du schon genug gehört, oder? Bei der Verwandtschaft sicherlich."
    Er blickte auf das Hühnchen und meinte wie nebenher: "Also wenn du wirklich kaum Appetit hast, wäre doch schade es verkommen zu lassen, oder?"

    Als Valeria winkte erkannte Scaevola sie und bahnte sich den Weg zu ihr. Es war wirklich erstaunlich, wieviele Leute hier waren. Wer das hier wohl alles organisiert hatte? Die Brautleute? Oder irgendwelche netten Verwandten? Auf jedenfall musste es ein heiden Arbeit gewesen sein.
    Scaevola reichte Valeria grinsend ein Glas mit den Worten: "Aber nicht alles auf einmal!" Und setzte sich dann ebenfalls hin. Als er einen kurzen Blick auf das Huhn geworfen hatte meinte er schmunzelnd: "So schlecht ist es nun auch wieder nicht. Ich hab doch vorhin auch eins gehabt!"

    Zitat

    Original von Decima Valeria


    "Ich wüsste keine. Fühl mich hier eh etwas fehl am Platz.", gab Scaevola offen zu und nickte dann. "Versteck dich aber nicht zu sehr, Valeria, sonst wirst du einen dicken Bauch und ich einen dicken Kopf bekommen, von dem Zeug, auf dem wir dann sitzen bleiben."
    Er grinste und hob zum Gruß die Hand mit dem leeren Teller hoch, ehe er sich zu der Quelle begab. Den teller wurde er unterwegs los, indem er ihn einfach auf einem Tisch abstellte und rasch weiter ging.
    Es dauerte eine Weile, bis er zwei Gläser mit Wein ergattert hatte, aber dann balancierte er sie möglichst geschützt durch das Gedränge und hielt nach der Sacerdos Decima Valeria auschau.

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    Original von Decima Valeria


    "Freut mich, Decima. Oder darf ich dich Valeria nennen?", erwiderte Scaevola munter weiter grinsend. "Ich meines Zeichens kann mich nicht eines besonders hohen Ranges rühmen. Severus Albius Scaevola, Duplicarius der ALA II Numidia. Dein Onkel, ist mein Praefect. Freut mich.“
    Als sie ihm dann ihren Teller anbot hob er abwehrend die Hände. "Danke nein. Nicht, dass es köstlich aussieht, aber ich möchte dir nichts weg essen.“ Er zwinkerte ihr schalkhaft zu.
    "Ich wollte mir grad etwas Wein holen. Darf ich das Angebot zurückgeben und fragen, ob du auch einen willst?"

    Scaevola übersetzte wieder und der Mann legte nachdenklich die Stirn in Falten.
    Ob er nun darüber nachgrübelte, was Römer auf dieser Seite des Limes zu tun haben, oder ob er über die Streckte nachdachte, war nicht zu erkennen. Vielleicht, war es auch etwas ganz anderes, dass ihn so nachdenklich wirken lies, aber schließlich antwortete er:
    "Ich hab fünf Stunden gebraucht, für euch müsste es schneller gehen."
    Abermals übersetzte Scaevola und schaute dann fragend zum Decurio, sprach die Frage jedoch nicht aus. Glaubte er doch, dass der Decurio auch so verstand, was er meinte.

    Scaevola spähte ebenfalls nach den beiden Männern der Vorhut, konnte sie doch eben so wenig erkennen, wie die anderen. Man konnte eine fast einhelige Bewegung ausmachen, wo die Händer aller Männer näher zu ihren Waffen wanderte. Dann kam der Händler und Scaevola war nun erst recht skeptisch.
    Doch der Decurio hieß ihn übersetzen, und somit tat er das auch.
    Statt 'Salve' meinte Scaevola 'Heilsa', lies aber den Rest des Satzes unverändert.
    "Sonderbares?" Wiederholte der Mann und schaute Scaevola an, als sei dieser übergeschnappt. "Bis ich euch traf nicht."
    Scaevola übersetzte Wortgetreu, konnte sich dann aber einen prüfenden Blick in die Richtung, wo die Vorhut sein sollte nicht verkneifen.

    Zitat

    Original von Decima Valeria


    Sim-Off:

    Bitt' schee, wer mag, der darf. =)


    Sim-Off:

    Fühl ich mich mal berufen 8) :D


    Scaevola hatte sich einige Zeit in seiner Ecke herumgedrückt. Genau genommen so lange, bis sein Teller leer war. Jetzt war er auf der Suche nach einem guten Tropfen für die Kehle, um sich so die Zeit zu vertreiben. Hier waren ihm eindeutig zu viele hochgestellte Persönlichkeiten unterwegs, aber hatte er vorhin nicht ein paar Soldaten gesehen, die als Begleitschutz dabei waren? Vielleicht, wenn er die finden würde...
    Er schaute sich um und achtete nicht wirklich, wohin es ging, und so war es kein Wunder, dass er mit jemandem zusammen stieß. Überrascht drehte er sich zu der Person um und erkannte ein hübsches Mädchen, naja Frau, mit nettem Lächeln.
    "Ach was, ich muss mich entschuldigen.", erwiderte er grinsend. "Ich hoffe es ist nichts verloren gegangen. Du musst einen gesegneten Appetit haben.", fügte er auf den Teller deutend frecher Weise hinzu.

    Scaevola nickte auf Decurios Worte und saß dann ebenfalls auf.
    Es dauerte nicht lange und sie gelangten zu dem entsprechenden Waldstück. Flaminius und Varro waren ständig in Sichtweite gewesen und bis jetzt war nichts passiert.
    Da kam eine Wegbiegung und für wenige Sekunden waren Bäume zwischen der Hauptgruppe und den beiden Vorhutmännern.

    Scaevola stand schon seid Anfang der Feier eher schweigend in einer Ecke. Er hatte nur kurz alle begrüßt und hatte sich dann in die Ecke verdrückt und von dort aus die Zeremonie und das Opfer beobachtet und sich irgendwie verloren gefühlt.
    Er war es gewohnt mit vielen Leuten zusammen zu sein, das ging gar nciht anders in der ALA, aber dort kannte er quasi alle und hier... Naja, den Praefecten und den Decurio aber auch bei diesen wusste er nicht genau, wie er sich ihnen gegenüber verhalten sollte.
    Er gratulierte den Brautleuten in Gedanken und wandte sich zu dem eben eröffneten Buffet. Dort nahm er sich etwas und ging wieder in die Ecke. Von dort aus beobachtete er die Menschen und naschte von den Sachen, die er sich geholt hatte.

    Scaevola teilte also die unbeliebte zweite Wache ein. Abends machte er dann nochmal die Runde und redete kurz mit jedem Wachosten. Die Begeisterung im Regen stehen zu dürfen war natürlich groß, aber als richtige Männer der ALA murrten sie nur, und taten doch ihre Pflicht.
    Die darauffolgende Nacht verlief recht ruhig, auch wenn das andauernde trommeln der Tropfen auf dem Zeltdach nervtötend war. Auf der anderen Seite aber auch einschläfernd, und so bekam Scaevola weniger von der Nacht mit, als er dachte.
    Als es dann am nächsten Tag immernoch regnete blieben alle bis auf die bedauernswerten Wachposten in ihren Zelten und ruhten sich noch etwas aus, manche lasen oder schrieben sogar.


    Es hörte auf zu Regnen, doch die Sonne wollte sich einfach nicht zeigen. Dennoch gab der Decurio den Befehl zum Aufbruch und die Zelte fielen schon beinahe in sich zusamme und wurden verstaut. Dir gröbsten Spuren wurden getilgt, Feuer musste man keine löschen, da bei dem Wetter eh keins angeblieben wäre, dafür wurden ejdoch die Tiere trockengerieben und die Männer machten sich abmarsch bereit.
    Als alle mit ihren Pferden am Zügel dastanden, meldete Scaevola Honorius, dass sie soweit waren.

    Schweigend wurde der Ritt fortgesetzt und ach einigeer Zeit warfen die Männer nicht nur dem Wald, sondern auch dembisschen Himmel, das man sehen konnte aufmerksame Blicke zu.
    Scaevola bemerkte das und blickte ebenfalls nach oben. Die Wolken zogen sich zusammen, teilweise waren sie dunkelgrau, und auch die Strahlen der Sonne wurden mehr und mehr von der Wolkendecke verdunkelt.
    "Es wird bald Regnen, Decurio", meinte Scaevola und warf einen kurzen Blick über die Schulter, wo die Männer sich ähnliches zuraunten.

    Mit seinem Helm unterm Arm betrat Scaevola das Magazin und sah sich suchend um. Als er einen Eques entdeckte ging er auf diesen zu und grüßte ihn mit einem Nicken.
    "Salve. Der Kinnriemen an meinem Helm ist fast kaputt. Kann man den bis morgen ausbessern?"
    Er hob den Helm hoch und man konnte deutlich an der rechten Seite des Kinnriemens erkennen, dass dieser es nicht mehr lange machen würde.

    "Öhm.. auch gut!? Vale?", murmelte Scaevola und blickte seinem Adoptivbruder und dem Decurio hinterher. Er kratzte sich am Kopf und zuckte dann die Schultern.
    Wenigstens hatte der kleine Ausraster seitens Alienus seine Neugierde teilweise befriedigt. Genaueres würde er wohl nur durch Gerüchte erfahren.
    Doch nun stand er etwas betröppelt da und wusste nichts mit sich anzufangen. Den Tag hatte er noch frei. Da er nicht großartig darauf versessen war heute unbedingt zu trainieren... Er zuckte abermals mit den Schultern grinste und schlenderte in den nahen Halbschatten. Dort lehnte er sich im Sitzen gegen die Wand rutschte ein Stückchen daran herunter, so dass er beinahe lag und verschränkte die Arme hinter dem entspannt zurück gelehnten Kopf.
    Mit geschlossenen Augen genoss er die nächsten beiden Stunden einfach den Tag und wr sich sicher, dass er einige verwunderte Blicke auf sich zog. Ein Soldat, der so faul und nichtstuend herumlag sah man selten genug.
    Die älteren Soldaten trainierten, oder spielten Würfel oder sonst was. Zumindest eine Schriftrolle zum lesen oder ein Schwert zum putzen sah man immer. Die Probati waren eh meist dabei ihre Rüstungen und Waffen in Schuss zu halten. Aber einfach so herumliegen und nichts tun? Das gab es kaum.
    Moment... Scaevola schreckte leicht hoch. Rüstung in Schuss halten, da war doch noch was... Er fasste sich an den Kopf und vorbei war es mit dem faul herumliegen. An seinem Reithelm auf der rechten Seite war der Kinnriemen kurz vorm reißen und er wollte doch noch ins Magazin gehen, um das ausbessern zu lassen, oder sich zumindest das nötige Material zu holen.
    "Na dann mal los!", murmelte er und wuchtete ich hoch, um zuerst seinen Helm zu holen und dann zum Magazin zu gehen.

    "Da wirst du viel Spaß haben!", lachte Scaevola. "Denk einfach an deine eigene Ausbidungszeit und du weißt haarklein, was du zu tun hast. Immer schön meckern und es den Probati möglichst schwer machen." Er schüttelte grinsend den Kopf. Irgendwie konnte er sich Decius nur schwer als einen Ausbilder vorstellen, aber wer wusste das schon?

    "Mir persönlich wären keine Feindkontakte lieber", meinte Scaevola frei heraus und blickte den Kundschaftern nach. "Gegen das einrosten können wir auch so, ohne feindliche Germanen, etwas tun." Seine Mundwinkel zuckten.
    Dann wusste er nichts mehr zu sagen und ritt somit schweigend und sich umschauend weiter.

    Scaevola blickte mit leicht hochgezogenen Augenbrauen zu Honorius und war kurz davor zu fragen, was dieser sich denn geleistet hatte. Sein gesunder Menschenverstand und der Hang am Leben ließen ihn die Worte wieder herunter schlucken.
    "Nicht ganz so teuer, wie man befürchten muss.", erwiderte er stattdessen. "Fortuna hat ihre Hand über mich gehalten." Abermals musste er grinsen.
    Er vergas darüber aber nicht, wo sie waren und blickte sich aus den Augenwinkeln aufmerksam um. doch der Ritt schien ruhig zu sein und es wohl auch zu bleiben, aber das wussten nur die Götter.