Beiträge von Titus Tiberius Flaccus

    Als Flaccus die Worte des Priesters noch mal im Geiste durchgegangen war, hatte er bemerkt, dass sich der Unterrichtsraum nach den Worten des sacerdos Iulius beim Tempel des Mercur befand. So eilte er dort hin, und kam gerade noch pünktlich an.

    Einen offensichtlich kundigen Mann hatte Flaccus vor sich.
    Nicht alle im Reich kenne ich, sind dessen Ausmaße doch gewaltig. Doch bist du hier in Rom und ich hier Schüler. Statt deiner unterrichtet mich jedoch ein sacerdos Mercurii. Demnach entnehme ich deinen Worten und meiner Feststellung, dass dir zumindest die Priesterwürde aberkannt worden ist.
    Nun, dass gerade Cicero das sagte, weder lebte er am Ende in Würde noch starb er so.

    Ein Priester des Apollon, sagst du? Nun, ich habe nach meiner Rückkehr nach Rom das Studien des Apolls aufgenommen. Ich trat ebenfalls dem cultus Apollonaris bei. Wie kommt es , dass ich dich nicht kenne, wenn du doch sacerdos des Apollon bist? Hat dies etwa mit dem Fehler in der Bürokratie zu tun? Wurdest du deiner Würde beraubt?
    Wozu er nur die Mäuse brauchte? Ja, sie waren oftmals dei Waffen des Apollon, wollte ers ie gegen seine Schwägerin einsetzen? hmmm... interessiert sah Flaccus den Mann an.

    Etrwas verwundert ob der Worte des Mannes schaute Flaccus immer noch zu Boden.
    Nein, weder weiße noch graue Mäuse habe ich gesehen, es tut mir leid. Doch scheinen diese Tiere dir am Herzen zu liegen...?
    Am Ende seiner Worte hob Flaccus ein wenig die Stimme, um dem Mann deutlich zu machen, dass es eine Frage war.
    Mein Name ist Tituts Tiberius Flaccus. Ich bin erst seit kurzer Zeit Discipulus im cultus deorum. Bist auch du Diener der Götter? Oder gehst du hier anderen Beschäftigungen nach?
    Wieder griff er zum Becher und trank einen Schluck Milch.

    Langsam schlich sich das Leben in die Räumlichkeiten. Ein Mann betrat ebenfalls den kleinen Aufenthaltsraum und grüßte, bevor er dann offensichtlich suchend durch den Raum ging. Auch ihn grüßte Flaccus freundlichst.
    Salve!

    Während Flaccus genüsslich an seiner Milch schlürfte, betrat eine junge Frau den Raum und nahm sich einen Becher Wein. Als sie ihn grüßte, löste sich seine versteinerte Miene etwas.
    Salve, sei gegrüßt.
    Ein wenig erhob er den Becher während seines Grußes.

    Auch Flaccus applaudierte lautstark. Der Kaiser wohnte der Eröffnung des Tempels ebenfalls bei, wie er aus der Entfernung sehen konnte. Venus hatte die Opfer und den Tempel bereits zuvor angenommen, wie Flaccus schien, strahlte doch den ganzen Wintertag schon der Wagen des Helios am tiefblauen Himmelsgewölbe, zu dem nun die weißen Tauben mit schlagenden Schwingen flatternd emporstiegen.

    Am nächsten Morgen erschien Flaccus überpünktlich zum Unterricht. Doch konnte er den Unterrichtsraum nicht finden und begab sich daher zuerst zu einem Treffpunkt, wo er sich noch einen Becher mit frischer Milch schmecken ließ und hielt Ausschau nach Priestern.

    Flaccus hatte bisher nur den Altar vor dem Eingang des Tempels sehen können, nun betrachtete er das sich ihm Darbietende genau. Die Statue war äußerst prunkvoll und fein gearbeitet. Flaccus nickte.
    Auch hier führen die sacerdotes also Opferhandlungen durch? Geschehen hier die regelmäßigen Opfer außerhalb der Öffentlichkeit?
    Interessiert schaute Flaccus sich weiter um.

    Flaccus nickte, während er bei ihren Worten immer mal wieder eine Traube aus der Schale nahm und verspeiste.
    Beides, was du erwähntest, ist wichtig. Unser Ansehen in der Öffentlichkeit, sowie das in den Augen des Augustus, sind die wichtigsten Maßstäbe. Eine Familie wie die unsere kann sich derartige Schändungen nicht leisten. Doch mit Wohlwollen kann ich von dir hören, dass unser Ruhm augenscheinlich nicht gelitten hat, darum bin ich froh.
    Ja, natürlich, die "gewinnbringende" Verbindung mit dem Vinicius Hungaricus...dass sie diese nun am Ende noch erwähnen musste.... wusste Flaccus doch, dass Livia sie nicht aus zu ihm ergebener Liebe einging.

    Seine Hand hatte Livia in der Zwischenzeit losgelassen und der stechende Schmerz ihrer Fingernägel in Flaccus Haut ließ langsam nach. Doch noch bevor Flaccus überhaupt reagieren konnte, war seine Schwester durch das, was sie da sah, so aufgebracht, dass sie in Rage auf Hungaricus zuging. Flaccus sah noch, wie sie den Verlobten in einen der anderen Räume geleitete, wenn nicht gar zwang. Zurückhaltend war seine Schwester wahrlich nicht und sie wusste immer sich zu wehren. Nein, in der Haut des Viniciers wollte Flaccus nun nicht stecken. Er hoffte nur, das man Livias lautes und schrilles Organ nicht bald durch die geschlossenen Türe hören würde; doch wusste er um ihren guten Umgang und die guten Sitten, die sie pflegte, so dass eine solche Peinlichkeit nicht zu erwarten war.
    Doch ob dieser Situation war selbst Flaccus seiner Worte beraubt und wusste nicht, wie er fortfahren solle, was höchst selten passierte. So widmete er sich denn etwas verlegen seinem Gesprächspartner Flavius Gracchus zu.
    Nun, auch du bist im Dienst des cultus deorum? Welchen Rang bekleidest du dort und welchem Gott dienst du?
    Zumindest hatte Livia schnell dafür gesorgt, dass Hungaricus der Claudierin entzogen wurde und so hoffte Flaccus, dass auch Gracchus das Geschehen möglichst schnell vergesse.

    Flaccus war einerseits mächtig irritiert, da er den Äußerungen nicht mehr folgen konnte, andererseits musste er sich beherrschen, da sich Livia gerade in seine Hand krallte. Und auch wenn beide Gesprächspartner hier abwesend zu sein schienen, gab Flaccus sein Bestes, um die Situation zu retten.
    In der Tat verdanken wir die Rhetorik den Griechen, und du hast Recht, Livia, im Winter ist es auf der Stoa besonders unangenehm....ja ähnlich wie in Germanien.Er machte noch ein...neutrales Gesicht. doch wusste er selbst nicht, was er da gerade redete. Unweigerlich widmete er seine Aufmerksamkeit dem aktuellen Geschehen.

    Flaccus bemerkte das Geschehen um ihn herum, ließ sich aber eigentlich nichts anmerken. Die "glückliche" Verlobte, mit der er eben sprach, ging während des Gesprächs der Männer zum "glücklichen" Verlobten seiner Schwester. Beschwichtigend nahm er nur Livias Hand und streichelte sie ein wenig, tat aber so, als würde sich diese Geste nur auf die Frage des Flavius Gracchus beziehen.
    Die Blüte der hellenistischen Welt ist längst vergangen, da hast du Recht, doch auch mit deinen weiteren Worten, viel haben wir von den Griechen übernommen, Vieles war gut manches schlecht.
    Nein, ich werd mich von der Politik des Reiches fernhalten. Ich werde den Göttern dienen und dort im cultus deorum Apollon im Speziellen. Meine Reisen und Studien haben mich geprägt. Und du Flavius Gracchus? Gehst du den politischen Geschäften des Staates nach, oder dienst du dem Imperator Caesar Augustus mit dem Schwerte in der Hand?



    Sim-Off:

    Ich ruf mal ne Bekannte in Österreich an, Hungi, dann mach ich dich arm :D ;)

    Ein äußerst eindrucksvoller Tempel erhob sich vor den beiden. Sicher waren die Tempel in Athenae bewundernswert, sicher jener der Artemis in Ephesos kolossal, doch die Tempel seines Rom versetzten ihn mehr in Verzückung.
    Gern werde ich erlernen den Kult an und in einem Tempel den Sitten gemäß zu verrichten.

    Oh, das waren die Dinge, welche Flaccus noch lernen musste, die Formalia des Kultes, die natürlich einheitlich sein sollten.
    Und so nickte Flaccus wiedr mit einem Lächeln, sich diese Geflogenheit einprägend.
    Sacerdos Iulius, verstehe.


    Sim-Off:

    es werden also nicht die Rufnamen, sondern die Familiennamen benutzt, ja!?

    Während Livia erzählte, sponn Flaccus im Geiste das Netz seiner Verwandtschaft und versuchte den flinken Ausführungen seiner Schwester zu folgen. Sichtlich bemüht, sich dies nicht anmerken zu lassen.
    Nun, Vieles hast du mir ja schon in den Briefen geschrieben, die ich von dir erhielt. Germanus und Vitamalacus... in Germania...jaja. Quirinalis.. Adoption...ja. Und eine Attentäterin haben wir auch in der Familie? Messalina, sagst du?! Ich hoffe, das hat dem Ansehen unserer gens nicht geschadet!? Aber ist es in Rom wieder so unerträglich geworden, dass schon Palastintrigen erneut den Alltag prägen? Ich hörte eher, dass der Imperator milde sein soll.
    Etwas Brot und ein paar Oliven, seiner Schwester schien es zu munden und so bediente sich auch Flaccus dieser Köstlichkeiten.

    Flaccus musste bei den Worten unweigerlich an die Statuen denken, die er gesehen hatte. Zugegeben wirkte Apoll doch sehr feminin, jedoch verdrängte er diese Gedanken schnell, und der Lorbeer war sicher keine Beleidigung des Gottheit, es war ja sein heiliger Zweig.
    Also nickte Flaccus Imperiosus bestätigend zu.
    Bei der Frage nach seinen Beweggründen fiel ihm sofort das anstrengende Gespräch mit der Flaminca ein und er sog tief Luft in seine Lungen, bevor er antwortete.
    Ich war viele Jahre auf Studienreisen durch den Osten. Ich habe viel gesehen und gelernt, Apoll stand mir bei meinen Reisen und bei meinen Studien bei. Ich verpüre einen Hang zur Wissenschaft, zur Kunst und auch die Heilkunst an sich ist eine spannende und mich faszinierende Kunst.