Beiträge von Quintus Atticus

    @ Rufus: Afrika, Griechenland, die ausstehenden Dakerfeldzüge, Revolten in Judäa, Alexandria und Antiochea um nur einige Anlaufstellen zu nennen halte ich nicht nur kulturell für Vielfältiger als die grüne Insel und die Landgefechte am Rhein...

    Da möchte ich mich Sebastianus anschließen. Was ich sagen wollte ist das die Flotte in Misenum die Stammflotte im Mittelpunkt des Imperiums ist. Wenn wir (die Classis) sich "zurückzieht" um sich neu zu formieren dann kommt nach Misenum und nutzt die mediterane Vielfalt der Einsatz- und Ausbildungsmöglichkeiten....

    Zitat

    wie ich grad sagte, jeder auf sein eigenes Wohl ...


    Dazu möchte ich nur sagen das mir sehrwohl das Wohl der Classis Misenensis am Herzen liegt, da die Classis im Herzen des Imperiums liegt. :D
    Ich bin für Vielfalt statt Einfalt also erhaltet Italiens Flotte und wenn`s sein muß die der Süßwassermatrosen am Rhein halt auch.... :P

    Seid gegrüßt...


    Als Mitglied der Classis Misenensis fühle ich mich berufen hier ebenfalls meine Meinung kund zu tun. Ich halte es für einen Fehler die Flotten zusammen zu legen oder eine der beiden abzuschaffen. Misenum und sein Militärhafen sowie die Flotte am Kanal sind zu bedeutend für das Imperium. Darüber hinaus habe ich den Eindruck dass sich bei uns gerade etwas entwickelt und sich im Wachstum befindet.
    Ich für meinen Teil möchte nicht nach Germanien (dieses schreckliche Germanien) versetzt werden. Im RL bin ich als Decksgast auf allen europäischen Meeren unterwegs gewesen, hauptsächlich jedoch auf dem Mittelmeer. Dieses Meer ist die Schnittstelle zweier Kontinente und war sicherlich auch damals wirtschaftlich und militärisch wichtiger für Europa als der Kanal zu den blaugesichtigen Zinnlieferern. Was den Rhein betrifft...hatte Iulius in den Gallischen Kriegen nicht eine Brücke bauen lassen??? :D

    Anscheinend hatte der Nauarchus noch einen wichtigen Termin und wenig Zeit. Unsere Leistung am Geschütz war wohl "ausreichend" bis "gut" gewesen so dass unser Vorgesetzter gänzlich auf Kritik verzichtete und für den restlichen Tag Freizeit befahl.
    Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit bis mir einfiel das ich meinen Wochensold schon in Nahrungsmittel und einen Haarschnitt investiert hatte. Die Probati und Nauta mit denen ich eben noch trainiert hatte, zerstreuten sich so schnell das mir keine Zeit mehr blieb mich einer Gruppe anzuschließen und den Tag gemeinsam mit ihnen in einer Taverne ausklingen zu lassen, in der man hätte anschreiben lassen können. So beschloss ich mich in den Mannschaftsquartieren umzuziehen und den restlichen Tag am Strand zu verbringen, mich zu sonnen und im schwimmen zu üben...


    Auf dem Weg zu den Quartieren kam ich an der Tafel mit den aktuellen Bekanntmachungen vorbei. Als ich unter der Rubrik „Promotiones et Nuntiationes“ meinen Namen erblickte traf mich fast des Hephaistos Hammer. Ich war mit sofortiger Wirkung zum Gubernator ernannt worden was einen riesigen Schritt auf der Karriereleiter bedeutete. Ganz zu schweigen von der Solderhöhung, der Befehlsautorität, dem Ansehen und der neuen Verantwortung…mir wurde schwindlig.
    Vielleicht war es nur die Hitze??? Zeit für den Strand und die Fluten des Poseidon, er würde mein Gemüt schon abkühlen und mir dabei helfen die neue Situation richtig einzuschätzen…

    Wir waren wohl nicht schnell genug gewesen denn der Befehl zum Abschuß kam noch bevor ich den Pfeil korrekt aufgelegt und Bereitschaft gemeldet hatte.
    Meine Bewegungen wurden hektisch, so dass ich einige Mühe hatte den Pfeil aus dem Köcher zu ziehn und in die Führungsrille zu legen. Nachdem ich es mit zittrigen Händen endlich doch noch geschaft hatte, trat ich einen Schritt zur Seite um dem Schützen die Möglichkeit zum zielen zu geben, hob den rechten Arm und schrie "Paratus!" worauf hin der Schuß, zu unserem Glück, sehr erfolgreich gelöst und wie erwartet sein Ziel bestmöglich traf.
    Nun war es an der Zeit für Kritik und Verbesserungsvorschläge. Woran hatte es gelegen das wir zu langsam gewesen waren?

    Ein weiterer Befehl hallte über den Geschützplatz und der Soldat mit dem ich gemeinsam den Skorpio bediente schloss den Sperrhacken an der Haspelwelle.
    Nun stand uns das Spannen des Geschützes bevor. Ich trat nach hinten um gemeinsam auf das Kommando "Intendite!" hin die angegebene Spannung einstellen zu können.
    Der Nauarchus hatte nicht übertrieben. Die ersten Umdrehungen kosteten nicht viel Kraft, aber als wir Schluss und Endlich die Dreieinhalb geschafft hatten stand wir mit roten Köpfen und Schweißperlen auf der Stirn bereit für die nächsten Befehle...

    Mein etwas erfahrenerer Kamerad gab mir mit einem Handzeichen zu verstehen das er das Spannen und die Schußauslösung übernehmen würde. So viel mir die Aufgabe zu den Schlitten zu bedienen, danach beim spannen zu helfen und zu letzt den Pfeil aufzulegen.
    Alle Verärgerung über die Niederlage im Nahkampf, die mir mein Trainingspartner zugefügt hatte war vergessen und ich versuchte mich zu konzentrieren.
    Auf das erste Kommando des Nauarchus hin öffnete der hinter mir stehende Soldat den Sperrhacken der Kurbel und spulte solange Sehne ab bis genügend frei war um den Schlitten nach vorne führen zu können. Jetzt kam mein Einsatz. Auf das zweite Kommando griff ich den Schieber mit der Führungsrille und schob ihn bis zum Anschlag nach vorne. Ich zog die Sehne der Spannbügel nach hinten und befestigte sie am Hacken auf dem Schlitten...

    Nachdem die ersten Probati und Nauta, mit mehr oder weniger großem Erfolg, praktische Erfahrungen gesammelt hatten, war es nun an mir zu belegen dass ich aufgepasst hatte. Ich verinnerlichte noch einmal alle Handgriffe und deren Korrekturen, die unser Ausbilder bei meinen Vorgängern angemahnt hatte. Geschwindigkeit und Präzision waren von ausschlaggebender Wichtigkeit um den Nauarchus von unserer Leistungsfähigkeit zu überzeugen und uns vielleicht für den Einsatz im Gefecht zu empfehlen..
    Mit meinem Trainingspartner aus den Nahkampfübungen trat ich ans Geschütz und wartete auf die Kommandos des Nauarchus...

    Fasziniert und neugierig betrachteten meinen Mitstreiter und ich die "Vorführung" des Nauarchus.
    Jetzt begriff ich warum zwei Soldaten benötigt wurden. Weshalb sich der Schlitten nur beim Spannen bewegte und beim Abschuss des Pfeils nicht mit nach vorn schleuderte.
    Warum sich die Hebel der Haspelwelle, bei größerem Spannungswinkel der Sehne, entfernen und neu arretieren ließen erklärte sich nun auch.
    Doch wie wurde der Schuss letztendlich gelöst? War es möglich, dass man die Schussvorrichtung kippen und nach allen Seiten schwenken konnte?
    Ich mochte es kaum erwarten meinen ersten Schuss mit dieser Maschine abzugeben und den Männern in meiner Formation ging es wohl ähnlich.
    Solch ein Gerät war auf dem Schlachtfeld sicherlich kostbar und konnte mit seinen Geschossen Angst und Schrecken in die gegnerischen Reihen tragen. Für die Bedienung kamen wahrscheinlich nur die besten und tapfersten Männer in Frage.
    Hoffentlich würde ich mich nicht zu ungeschickt anstellen…

    Sofort kehrte wieder Ruhe in die Formation ein und die Probati und Nauta begannen im Staub des Hofes die befohlenen Liegestütze abzuleisten.
    Ich stand noch immer ratlos vor dem Nauarchus und wollte unter keinen Umständen sinnlos am Scorpio herumfingern, also sah ich mir die beiden Geräte noch mal genau an. Da entdeckte ich ein Detail das ich vorher übersehen hatte. Ich hoffte sehr diesmal richtig zu liegen und antwortete.


    "Herr, ich denke der Scorpio wird durch nur ein Sehnenbündel gespannt. Wohin gegen die Balliste durch zwei Bündel gespannt wird. Was sie gleichzeitig stärker und leistungsfähiger macht."


    Hinter mir hörte ich die, die gerade noch über mich gelacht hatten vor Anstrengung ächzen und stöhnen. Wer war jetzt besser dran? Die, die im Staub schwitzen oder der, der bequem stehend dem Nauarchus vielleicht die falschen Antworten gab?


    Ich hätte zu gerne getauscht....

    Offensichtlich hatte ich völlig daneben gelegen. Der skeptische Gesichtsausdruck des Nauarchus sprach eine deutliche Sprache.
    Mein Magen verkrampfte sich als er mich aufforderte vorzutreten.
    Ein allgemeines feixen ging durch die Reihen der Probati und Nauta mit denen ich auf dem Exerzierplatz angetreten war. In meiner Verzweiflung blickte ich mich hilfesuchend um doch alles was ich sah, waren die grinsenden Gesichter meiner Nebenmänner. Mein Herz schlug mir bis zum Hals als ich einen Schritt vortrat und sprach:


    "Nauarchus, vergib mir meine Unwissenheit. Ich hatte lediglich geraten."


    Schon wieder war ich nicht gerade positiv aufgefallen. Die Unruhe hinter mir nahm zu was den Nauarchus vielleicht veranlassen würde von mir und meiner falschen Antwort abzulassen.


    Sim-Off:

    ...wenn´s gefällt bleib ich dabei. =)

    Das Gerät auf das der Nauarchus zeigte schien kleiner als die Balliste zu sein. Da meine vorherige Antwort richtig gewesen war, fühlte ich mich ermutigt es erneut zu versuchen und so hob ich meinen Arm. Nachdem mein Vorgesetzter meine Meldung zur Kenntnis genommen hatte nickte er mir zu und ich sprach:


    "Herr. Ich glaube dass zur Bedienung eines Scorpio lediglich ein Soldat benötigt wird wohingegen eine Balliste von zwei oder mehr Männern bedient werden muss"


    Hatte ich den Nagel auf den Kopf getroffen oder war dies eine zu nahe liegende Antwort um wirklich von Interesse zu sein???


    Sim-Off:

    kein Problem...und mal eine frage: ich schreib viel Drumherum. ist das ok oder hättest du es lieber etwas kürzer? :)

    Ich kann mich der Meinung meiner Vorrednerin nicht anschließe auch möchte ich an dieser Stelle ihre rüde Ausdrucksweise kritisieren.
    Ich schätze sehr die gesellschaftskritischen Ansätze von Katsushiro Otomo. Speziell der Manga „Selbstmordparadies“ und der Manga „Akira“ (sprich die Bücher).
    Darüber hinaus bin ich ein großer Patlabor und Ghost in the Shell Fan.

    Bei mir war es ähnlich. Da ich in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik aufwuchs war unser Geschichtsunterricht eher auf die jüngere nationalsozialistische Vergangenheit beschränkt.


    Ich habe schon immer sehr gerne gelesen und wahrscheinlich sämtlich, damals erhältlichen Bücher, zum Thema nordamerikanische Indianer verschlungen was auch Sachbücher mit einbezog. Das ging soweit das man mir in der Schule Bücher wegnahm weil ich mich während des Unterrichts lieber mit "wirklich" interessanten Dingen beschäftigte.
    Zu meinem Glück verfügte mein Großvater über eine reich ausgestattete Bibliothek so das es nie an Nachschub mangelte.


    Mit der Pubertät traten andere Dinge in den Vordergrund doch meine Liebe zur Geschichte und zu Büchern blieb. Als mir meine Mutter dann vor zehn Jahren den "König David Bericht" von Stefan Heym zu lesen gab war das wie eine Offenbarung. Der Wüstensand schien aus dem Buch zu rieseln und ein neues Interessengebiet tat sich für mich auf....Ich stürzte mich auf alles was zum Thema greifbar war und las unter anderem Christa Wolf - Kassandra, Homers - Odyssey, Homers - Ilias, Thukydides - Der Peloponnesische Krieg, Herodots - Historien, Xenophons - Der Zug der Zehntausend, Plutarchs - Leben und Taten berühmter Griechen und Römer, Pausanias - Beschreibung Griechenlands, Iulius Caesar - Der Gallische Krieg.


    Dazu kommen noch diverse Dokumentationen die sehr sehenswert sind. Auf diese Mikronation stieß ich durch Zufall beim surfen im Netz und war sofort begeistert. Hier kann ich meine Rollenspielerfahrung voll ausleben und lerne ständig neue Einzelheiten dazu die mein Bild der Antike laufend ergänzen und dafür bin ich sehr dankbar.
    Also weiter so, auf das unser Imperium wächst und gedeiht...


    P.S. wenn jemand noch Bücher zum Thema kennt die man gelesen haben sollte wäre ich für eine Nachricht in meinem Postfach mehr als nur dankbar...

    Nun hatte es mich doch erwischt, leider blieb mir keine Zeit mich über diese Tatsache zu ärgern denn der Nauarchus blickte mich noch immer fragend an.
    Ich konnte es mir nicht verkneifen Archimedes zu erwähnen, was mein Vorgesetzter mit dem hochziehen einer Augenbraue quittierte.
    Bescheiden gab ich mein vorhandenes Halbwissen preis und führte die, meiner Meinung nach, existierenden zwei Hauptgruppen, der Katapulte und Schleudern an.
    Katapulte wurden durch Seilen oder Sehnen gespannt wohingegen Schleudern durch Gewichte und Hebel ihre vernichtende Wirkung entfalteten.
    Ich wusste noch immer nicht worauf der Nauarchus eigentlich hinaus wollte und hoffte das ihm meine Antwort vorerst genügen würde.

    Hmmm, ich überlegte...ich hatte von Katapulten auf Befestigungstürmen gehört die mittels Hebelwirkung Felsbrocken und Feuertöpfe schleudern konnten. Doch hatte ich nie eines aus der Nähe gesehen noch wusste ich eine solche Maschine zu bedienen.
    Archimedes hatte auf Syrakus mit seinen Maschinen die Römer in Angst und Schrecken versetzt und daran wollte ein Nauarchus sicher nicht erinnert werden. Etwas nur Halb zu wissen bedeutet nichts zu wissen und so schwieg ich und wartete dass ein anderer antworten würde.

    Ich hatte schon lange keine Wurfmaschine mehr gesehen, ich kannte sie nur unter dem Namen Palintona. Ein zweiarmiges Geschütz das schwere Pfeile und Bleikugeln verschießen konnte. Die beiden Arme wurden durch Sehnenbündel gespannt und ich wusste das bei Regen und hoher Luftfeuchtigkeit die Zielgenauigkeit rapide sank.
    Eine kilikische Triere hatte das Handelschiff auf dem ich vor meinem Eintritt in die Classis Missenensis Dienst getan hatte mit einem solchen Gerät angegriffen. Männer auch gepanzerte, die ein Pfeil traf wurden buchstäblich vom Deck geschleudert und ich hatten an diesem Tag viele gute Freunde verloren.
    Ich wusste nicht wie man ein solch dämonisches Gerät bediente aber wie schwer konnte es sein?
    Ein Spartiat hatte nach Pylos verächtlich von Stäbchen gesprochen nachdem unsere Bogenschützen sie auf dem kahlen Felsen von Sphakteria wie Kaninchen abgeschossen hatten und ich musste ihm Recht geben, ehrenhaft war eine solche Waffe nicht.


    So in Gedanken hatte ich nicht mitbekommen das ein anderer Probati dem Nauarchus geantwortet hatte und dieser schien mit dessen Ausführung ganz zufrieden zu sein.