Ein leises Schluchzen schüttelte Andraste, als Arria sie in den Arm nahm und ihr über den Rücken strich. Irgendwo in ihrem Kopf schwirrte der Gedanke herum, das es ungehörig sei, der Herrin so zu nahe zu kommen, doch sie dachte nicht weiter darüber nach, als sie den Kopf an Arria lehnte.
"Sie war ein wundervoller Mensch, immer fröhlich und gut aufgelegt. Sie hat mich alle Tugenden gelehrt, die sie kannte und mir ihr Wissen weitergegeben. Sie hat immer gesagt, das ich folgsam sein soll und schön machen, was die Herrschaften mir sagen.." erzählte Andraste unter Schluchzern, die sie immer wieder schüttelten.
"Ich wünschte, ich wüsste wenigstens, wie es ihr geht, ob sie noch lebt und ob sie es gut hat. Sie war doch schon so müde, manchmal, wenn der Herr sie aus dem Schlafraum ließ. Und sie war so traurig, als die Tochter mich verkauft hat.. sie wollte bei mir bleiben, aber sie hatte kein Recht, das zu fordern. Und ich auch nicht." endete sie und hob den Kopf, wischte mit den Händen über ihr Gesicht, um die Tränenspuren fortzuwischen.
"Verzeiht, Herrin... mein Benehmen ist nicht gerade das einer guten Sklavin." sagte sie mit einem schiefen Lächeln, das gründlich misslang. Arria war ihr näher gekommen, als je zuvor ein Mensch ausser ihrer Mutter früher.