"Er wollte nur, dass ich den griechischen Architekten aufsuche."
Darius mied den Blick von Meridius
"Er wollte nur, dass ich den griechischen Architekten aufsuche."
Darius mied den Blick von Meridius
Das musste jetzt auch Darius einsehen. Dann würde er eben vorerst erfolglos zu seinem Herrn zurückkehren. Er hatte nichts mehr zu sagen, nickte nur stumm.
"Äh, Verzeih, Herr, aber wie willst du ihm einen Brief schreiben, wenn du nicht weißt wo er sich aufhält?"
"Geld ist kein Problem. Der Herr gab mir genügend mit, auch für Reisen."
Darius dachte nach.
"Und du weißt nicht, wo er sich in Italia aufhält, Herr?"
ZitatOriginal von Maximus Decimus Meridius
"Ich werde ihm ein Brief schreiben."
antwortete Meridius.
"Sobald er wieder hier ist, wird es sich sofort um die Angelegenheit kümmern."
Es war nicht Darius Art zu widersprechen, aber er hatte schließlich seine Anweisungen.
"Der Herr sagte, dass ich ihn finden solle und persönlich einladen solle, Herr..."
"Der Herr Livianus möchte, dass er in Colonia Claudia Ara Agrippensium einen Tempel baut. Ich soll ihn finden und ihm sagen, dass er zu meinem Herrn kommen soll wegen dem Bauprojekt, Herr."
Darius trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich.
"Salve, Herr! Ich soll nach einem griechischen Architekten suchen. Die Wache sagte mir bereits, dass er sich in Italia aufhielte. Ich wollte dich nur fragen, Herr, wo sich der Grieche genau aufhält und wie er heißt."
Darius wurde gezeigt, wo sich das Officium befand und so klopfte er kräftig an die Tür.
Hm, musste er doch zu Meridius.
"Danke, dennoch."
Dann betrat er die Regia.
"Weißt du denn wo genau? Oder soll ich mich da an den Legatus Augusti wenden? Ich habe nicht die Zeit und nicht das Geld ganz Italien nach ihm abzusuchen."
Gleich am nächsten Morgen suchte Darius die Regia auf. Er trat an die Wache heran.
"Salve, ich bin der Scriba Personalis des Decimus Livianus. Ich suche einen älteren Mann, Grieche wahrscheinlich, der Architekt ist und Klient des Decimus Meridius sein soll. Weißt du, ob er sich hier aufhält, Soldat?"
Nachdem er kurz gerastet hatte ritt er weiter. Meilensteine am Straßenrand sagten ihm, dass es nicht mehr weit bis Mogontiacum war. Noch bevor es dunkel war passierte er das Stadttor...
Darius hatte sich mittlerweile ein Pferd besorgt und ritt auf der etwas unebenen Straße. Die einsame Straße führte durch einen noch einsameren Wald. Hier und da hörte man einen Vogel zwitschern, ab und zu traf er auf einen vereinzelten Händler mit seinem Maultierkarren. Darius trabte die Straße entlang, er wollte sein Pferd schonen. Die Sonne würde gleich untergehen, aber Darius würde noch lange in den Abend reinreiten. Heute Mittag hatte er auf Grund der Hitze in einer Taverne Pause machen müssen. Immer noch war es kühl und noch immer zogen keine Wolken auf. Ein kurzer Windhauch strich Darius die Haare ins Gesicht. Sein Pferd war trotz dem schonenden Ritts erschöpft und Darius musste Pause machen. Er sprang an einem schönen Platz am Waldrand ab und setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm. Sein Pferd band er an einen Baum. Er gab dem Pferd etwas Hafer und nahm sich selbst ein wenig Brot aus seiner Tasche. Sein Wasserschlauch war zwar schon ziemlich leer, aber dennoch trank er auch etwas.
Sieht man das nicht an der Richtung von der ich kam?
Darius nickte nur und passierte dann.
'Seh ich aus als ob ich reingehe?' dachte sich Darius.
"Ich verlasse das Castellum, Darius, Sklave des Marcus Decimus Livianus."
...aus dem Castellum. Darius erreichte mit seiner Tasche den Ausgang und lief einfach mal durch das offene Tor. Ob die Wachen ihn passieren ließen?
Nachdem er kurz auf seiner Liege gesessen hatte, nahm er seine Tasche und verließ die Unterkunft.
Darius betrat die Sklavenunterkunft. Er kniete sich vor seine Pritsche und packte Kleidung, Essen, den Geldbeutel und ein wenig Papyrus in seine Tasche. Dann setzte er sich nochmal auf seine Pritsche.
"Ja, Herr."
Darius schaute seinen Herrn noch ein letztes mal - vielleicht für lange Zeit - an und verließ dann das Zimmer.
Darius nickte ebenfalls und nahm dann den Geldbeutel.
"In Ordnung, Herr. Hast du sonst noch andere Anweisungen?"