Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Ja, natürlich, Centurio. Danke nochmal." Ursus nickte Raetinus nochmals zu. Der hatte es gut, der mußte sich nicht mehr mit dieser Sache herumschlagen, sondern konnte jetzt gemütlich an seine Arbeit zurückkehren. Ursus konnte es sich leider nicht so leicht machen.


    Er wandte sich an Siv und blickte sie prüfend an. "Dein Schweigen macht es wahrhaftig nicht besser. Jedes Wort wäre besser gewesen, Siv. Wir gehen jetzt zurück zur Villa, wo ich Dich Matho übergeben werde. Er wird schon dafür sorgen, daß Du keine Gelegenheit mehr erhältst, zu fliehen." Matho war zuverlässig, ganz ohne Frage. Wenigstens auf ihn konnte man sich verlassen. "Du kannst ja schon mal darüber nachdenken, wie Du Corvinus gegenübertreten willst, nachdem Du sein Vertrauen auf derart schändliche Weise mißbraucht hast." Keltinnen und Germaninnen. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, so viele von dieser Sorte ins Haus zu holen. Erst der Ärger mit Caelyn, dann dies hier, das alles war kein gutes Zeichen.


    Reatinus beantwortete das Nicken des Tribunen mit einem Nicken, welches ihn nun sichtlich erleichtert wieder abtreten lassen konnte. Ihm war eininige Momente später doch ein wenig mulmig bei dieser Sklavin. Nicht, weil sie so störrisch und böckig war, sondern weil er hoffte, dass sie nicht noch einmal einen solchen Fluchtversuch wagen wollte. Obwohl sie dazu wohl nie wieder die Möglichkeit haben wird, wenn die Aurelier wirklich konsequent sein sollten.


    Mit einem "Vale, Tribunus!" verabschiedete sich der Centurio wieder und überließ Ursus die ganze Arbeit. Er war nicht mehr anwesend, als Siv erneut einen ihrer Tempramenzausbrücke zeigte. Der Centurio hätte wohl sofort reagiert und die Frau wieder die Hände gebunden. Doch so ging er einfach. Einfach nur, um das Problem loszuwerden.

    Reatinus rechnete schon fest damit, dass der Tribun sich seine Centuria für die Arbeiten vormerken würde. Das konnte ihm recht sein, denn es war ja nicht nur so, dass sie einfach nur Arbeit bekamen. Die Arbeit hielt die Männer fit und sorgte dafür, dass sie nicht einrosteten, neben dem eigentlichen Zweck der Arbeit. So sah es zumindest Reatinus. Die Legionäre hingegen würden sich wohl widerwillig und murrend an die Aufgaben machen. Aber selbst wenn sie sich dagegen sträubten, so erfüllte die Arbeit ihren Sinn und Zweck, zumal Reatinus es nicht durchließ, dass sich auch nur einer aus den Reihen heraus hielt.


    "Alles hat seine Schattenseiten. Nur der Dienstgrad eines Legionärs doch letztendlich mehr als der eines Offiziers.". Auch wenn dies ein schmaler Grat war, so hatten es die Offiziere ingesamt doch besser. Zwar kam die Verantwortung über die eigenen Männer, aber sie ließ andererseits auch die Anschisse der Offiziere verschwinden, die sicherlich jeder Legionär schon einmal hatte. So gab man nun selbst die Anschisse und man wurde nicht mehr wie blöd herumgescheucht. Wieder eine Kehrseite war, dass man den Überblick (wie in Reatinus´ Falle über 80 Mann) behalten musste und auch viel zu organisieren hatte.
    Wie wäre ein Leben ohne schlechte Seiten doch schön, dachte Reatinus. Andererseits gehörte auch Schlechtes zum Leben dazu und war so gut wie fest darin verankert. Egal, wie erstrebenswert ein Leben nur mit guten Seiten war, so hatte es doch immer seine Kehrseite. Außerdem bemerkte man ohne Schatten das Licht nicht mehr.


    "Vergiss jedoch nicht, dass du manchmal nicht zu denen gehörst, die sich die Ratschläge anhören. Es gibt sehr wohl Situationen, in denen musst du selbst Ratschläge erteilen. Ich spreche aus Erfahrung. Sowas passiert mir immer wieder!", ermahnte Reatinus den Aurelier, nicht zu leichtsinning zu werden. Es lief nicht immer von alleine. Doch auf Ursus´ letzte Frage konnte Reatinus umso entschlossener Antworten: "Nein, die Reiterei ist nicht so mein Ding. Man hat mir einmal eine Versetzung zu den Equites geboten, ich habe jedoch kein gutes Händchen für Pferde. Die Infanterie war schon immer mein Platz. Wird sich wohl kaum ändern.".

    Jetzt fiel Reatinus aber auch noch ein, dass der Name der Frau erwähnt wurde. Siv hieß sie also. Die Ironie wollte es scheinbar so, dass Reatinus den Namen von Siv trotzdem erfuhr, obwohl diese sich hartnäckig weigerte, diesen preiszugeben.


    Der Tribun wirkte enttäuscht und eine düstere Stille lag im Raum. Doch sie dauerte zum Glück nicht lange, denn Ursus löste sie schon wieder auf, um fortzufahren. Ja, das war eine ziemlich festgefahrene Situation. "Nichts zu danken, Tribunus.", antwortete Reatinus, "Natürlich, ich werde zwei Männer zu dir ins Officium schicken. Danach kannst du ihnen sagen, was sie zu tun haben.". Reatinus musste nun aber schon wieder los, denn er wollte seine Arbeit fortsetzen. Erstaunlich, wie schnell man seines Tuns entrissen wurde!


    "Darf ich wieder wegtreten, Tribunus?".

    Ein neuer Tag und wieder eine neue Gruppe Probati, welche sich der harten Grundausbildung in der Legion zu stellen versuchte. Bewaffnet mit Vitis erschien der Centurio, unter seinen Männern als "Schreihals" betitelt auf dem Exerzierplatz. Auch der Optio war wie immer dabei und bereit, seine heutigen Anweisungen zu empfangen. Heute galt es, sich einen Überblick über diese neue Rekrutentruppe zu verschaffen. Wie immer rechnete Reatinus damit, dass es hier Männer geben würde, welche besonders hervorstachen, durchschnittlich waren oder die Grundausbildung nicht ohne Weiteres beenden würden.


    In offizierswürdiger Haltung trat der Centurio vor die Probati. Diese Haltung entsprach einer besonders gekonnten Bauch-rein-Brust-raus Haltung mit nach hinten verschränkten Armen. Dies ließ den Artorier immer wie einen Offizier aussehen, obwohl man ihn schon an der Crista Transversa auf dem Helm erkannte. Aber es trug zumindest zum Wichtigwirken bei!


    "Probati, venite!!" ( "Rekruten, angetreten!" ), ertönte die laute und kräftige Stimme des Schreihalses.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    APPIUS PETRONIUS CALENUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. (28.4.2008/105 n.Chr.)


    ZUM
    PROBATUS - LEGIO II GERMANICA




    Servius Artorius Reatinus

    Hier absolviert der Probatus



    Appius Petronius Calenus



    seine Grundausbildung



    ==========



    Diese Ausbildung wird von



    Centurio Servius A. Reatinus



    unter größter Aufmerksamkeit geleitet.




    Grundausbildung - Appius Petronius Calenus


    I. Einführung/ Exerzierübungen


    II. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf

    - Pilum
    - Bogenschießen


    III. Formationen


    - Testudo
    - Kavallerieabwehr
    - Keilformation


    IV. Schwimmübungen


    V. Theorie


    VI. Belagerungsgeräte


    VII. Reitübungen




    Braun = Laufend
    Grün = Abgeschlossen
    Rot = Ausstehend





    Ein wenig Mitleid hatte Reatinus mit dem Tribunen ja schon. Nicht nur, dass er nun das unangenehme Gefühl des Verschluckens empfand, mit welchem Reatinus auch mal unangenehme Bekanntschaft machen durfte. Jetzt musste er sich um die Sklavin kümmern, welche schlagartig nicht mehr so böckig und störrisch war wie vor einigen Momenten. Warscheinlich hatte die Anwesenheit des Aureliers dafür gesorgt, dass sie auf einmal so verstummte.


    "Nun, ich habe meinem Patronen versprochen einzugreifen, falls es Probleme mit den Sklaven gäbe. Da man mir diese Frau gebracht hat und als ich hörte, dass sie zu Corvinus gehört, warst du mir am naheliegensten, Tribunus.", erklärte Reatinus, während er gemächlich die Fesseln von Siv löste, welche schon Spuren von dem Druck hinterließen. Er wollte diese Angelegenheit nun bei den beiden belassen, lag es doch nicht in seiner Hand, groß über das Thema zu urteilen. Gespannt auf weitere Reaktionen der flüchtigen Siv platzierte sich Reatinus leise vor die Türe des Officiums - nur, falls Siv noch einmal Flausen im Kopf hätte.

    Reatinus musste seine Meinung nicht lange überdenken, als der Bythinier das mit der gesellschaftlichen Hierarchie hinterfragte. Da er aufgrund seiner Natur und wesentlichen Beiträgen der Legion kein Mensch war, der seine Meinung in "verdaulichen Häppchen" zurechtschnippelte, kam seine Antwort sogar blitzschnell. Allerdings hielt er sich im Flüsterton, obwohl nicht mehr viele in der Taberna anwesend waren. "Na dass die einen Leute besser sein sollen als die anderen. Ohne Reichtum währen Patrizier wiederum einfache Menschen. Würde es den Stand eines Sklaven nicht geben, wäre dieser auch ein einfacher Mensch. So sind wir als Menschen doch alle auf einer Schiene, egal wie sehr wir versuchen, uns in Stände und Gruppen einzuteilen. Das meine ich mit der gesellschaftlichen Hierarchie.". Ein wenig widersprüchlich war das ja schon. Er kämpfte doch in der Legion für das römische Volk, doch andererseits merkte er, dass er ja für jeden kämpfte, der im Imperium lebte. Sowohl für Plebejers als auch für Patrizier.


    Reatinus schmunzelte auf Phaeneas letzten Satz. Ein relativ denkbares Szenario, mit extrem geringer Warscheinlichkeit, da es doch irgendwie bedeutete, einfach alles zu verlieren, was man vorher hatte. Aber es war nicht unbedingt ein Weltuntergang. "Dann suche ich mir einen neuen Platz, einen neuen Lebenssinn, alles neu, was ich aufgeben musste. Oder ich hole mir alles zurück.", antwortete der Optio prompt. Fragend blickte Reatinus den Bythinier an, von dem er noch nicht ganz verstand, auf was er hinaus wollte.



    Sim-Off:

    Ist jetzt nicht allzu lang und kreativ, ich weiß. Aber besser überhaupt weitergemacht als das nicht gemacht zu haben! :)


    Ach, was waren es doch für wünschenswerte Zustände, in denen sich die Männer aus der Truppe befanden. Zumindest aus Reatinus´ Sicht, denn dieser musste sich weiterhin mit Marcomer rumschlagen, der genauso wenig klein beigab wie er zimperlich vorging. Erneut kam ein Angriff des Germanen, dessen Verstand auszusetzen schien. Reatinus sah einen wuchtigen Schlag auf sich zukommen, war seinerseits erschöpft. Der Optio musste in Sekundenbruchteilen überlegen, was er zu tun hatte. Das Scutum jetzt aufzuopfern befand er als keine gute Idee.
    Die nächsten Momente vollzogen sich schnell, schneller als die beiden Kämpfenden wahrnehmen konnten. Schneller, als man mit dem menschlichen Auge genauer hinsehen konnte, was sich abspielte. In einem reflexartigen, beherzten Sprung sprang Reatinus beiseite, um dem zerstörerischen Schlag auszuweichen, der sich durch die Luft schnitt und auf Reatinus Kopf zuraste. Doch das Timing haute nicht so richtig hin. Es war zu spät, wie sich noch herausstellen sollte auch keine gute Idee!


    So kam es dazu, dass der finale Schlag gegen Reatinus´ Kopf zwar nicht den Kopf traf, dafür jedoch eine andere Stelle: Die Schulter. Noch im Flug stöhnte Reatinus schmerzerfüllt auf, als er einen plötzlichen Stoß auf seiner Schulter vernahm. Seine Füße hielten ihn nicht mehr, als sie wieder auf festem Boden waren, sondern ließen schnurstracks zu, dass Reatinus laut scheppernd in den winterkalten, dreckigen Boden krachte. Das wilde fuchteln mit dem Gladius war ein bloßer Akt der Verzweiflung, ehe er es wegschmiss und nicht mehr die Gelegenheit hatte, hinterher zu sehen. Den Verlust seines Kurzschwerts bemerkte der Artorier nicht einmal sonderlich. Und seine Sorgen waren andere. Die Wunde schmerzte fürchterlich, schien die Lorica Segmentata durchbrochen und einen tiefen Schnitt in Reatinus´ linker Schulter hinterlassen zu haben. Obwohl es kalt war, brannte die tiefe Wunde wie ein loderndes Feuer, welches auf ihm entfacht wurde. Gebeutelt von Schmerz und leicht zitternd lag Reatinus einen Moment lang da, regte sich kaum. Aus dem geschlagenen Spalt der Rüstung floss Reatinus´ warmer Lebenssaft, der sich mit dem schneebedeckten Boden vermischte und kurze, kleine Dampffäden hinterließ. Einen schmerzvollen Schrei unterdrückte der Optio mit großer Mühe.
    Panisch betrachtete Reatinus die Wunde, presste seinen nun freien Schwertarm gegen sie. Nun jedoch waren die Leiden des Soldaten groß. Ein schmerzerfüllter Schrei gellte zwischen die Bäume bis tief in den Wald, welcher sich kaum vermeiden ließ. Durch die Zwischenräume der Finger floss immernoch das Blut, welches Reatinus´ Handfläche vollkommen rot werden ließ. Nach dem Schrei nahm Reatinus die Hand von der Schulter und sah seine wörtlich genommen blutrote Handfläche. Mühevoll wandte sich Reatinus zu Marcomer. Reatinus verspürte keine Angst. Wenn er jetzt sterben würde, dann wie ein römischer Soldat.


    "Na los, du Bastard... worauf ... worauf wartest... du noch?", sprach Reatinus sichtlich angestrengt.

    Zitat

    Original von Appius Petronius Calenus
    Calenus ging ohne einen Ton von sich zu geben wieder hinaus und klopfte dreimal heftig gegen die Tür.Danach salutierte er mehr schlecht als recht und antwortete der imposanten Figur in zackigster Weise


    :"Salve.Ich bitte vielmals um Entschuldigung,Centurio.Ich sollte mich hier melden bevor ich den Schwur leiste.Ich wurde somit ihnen zugeteilt.Mein Name ist Appius Petronius Calenus,Sohn des Petronius Varro, Cousin des Petronius Crispus.Ich stehe ihnen fortan zu Diensten,Centurio"


    Sim-Off:

    Das werde ich mir gut merken..Danke.)


    Der Centurio nickte autoritär und wandte dem Neuen den Rücken zu, um zu seinem Schreibtisch zurückzukehren und eine von vielen Schriftrollen zu zücken. Diesmal waren es die Mitglieder des Contuberniums III, die darauf notiert waren. Ja, das Contubernium war ein wenig unterbesetzt. Da traf sich der neue Petronier genau richtig.


    Moment, Petronier? Cousin des Petronius Crispus? Erstaunt riss Reatinus die Augenbraue auf, doch Calenus konnte dies nicht merken, da er ihm ja immer noch den Rücken zugewandt hatte. Doch sollte er keine Sonderbehandlung kriegen, weil er Cousin des Primus Pilus war. Im Gegenteil, anders hätte es Crispus warscheinlich nicht gewollt. Er wandte sich ohne Weiteres wieder dem Neuling zu, um ihm zu erklären:
    "Nun gut, Civis. Ich stecke dich in das Contubernium III. Dort scheinst du mir am Besten aufgehoben. Melde dich bei den Unterkünften bei Optio Tiberius Iulius Drusus, er wird dir eine Pritsche zuweisen. Noch Fragen?".

    Ich würde es grundsätzlich auch befürworten, wäre eine relativ spannende Sache. Natürlich muss man es auch hinbekommen, dass genügend Leute zusammenfinden, die mitmachen. Theoretisch wäre ich sogar dabei, aber ich hab schon 3 IDs und das ist soweit ich weiß ja das absolute Maximum. Im IR als auch für mich privat (im zeitlichen Rahmen). ;)

    ... liegt auf dem Rücken von Pferden. Für Reatinus war jedoch das Glück auf Erden, diese letzte Ausbildungseinheit abzuschließen und eine weitere Gruppe Probati als Legionäre in die Reihen der Centuria IV eingliedern zu können. Allerdings sollte sich heute noch herausstellen, ob jemand wirklich sein Glück auf dem Rücken von Pferden finden sollte. Denn wer sich hier gut schlagen würde, würde mindestens darüber nachdenken, zu den Equites zu wechseln. Reatinus hoffte jedoch nicht, die potenziell besten Männer so schnell zu verlieren.


    An einem recht schönen Tag, die Sonne schien, fand sich Reatinus mit Optio Iulius im Schlepptau auf dem Exerzierplatz an. Schon früh morgens als die Sonne erst noch aufging, hatte er einige Equites mit ihren Pferden abkommandiert, um bei der Ausbildung behilflich zu sein. Dem Befehl des Centurios wurde selbstverständlich Folge geleistet. So wurden die Pferde gesattelt und einsatzbereit gemacht. Das würde ein harter Tag für die Tiere werden, denn nicht jeder Probatus stellte sich anständig an, wenn er erstmal versuchte, sie auf die Pferde zu schwingen.


    "Probati, venite!", erschallte es gewohnt lautstark.


    "Heute geht es weiter mit dem Reiten! Zu diesem Zweck habe ich einige Reittiere organisiert, an denen ihr euer Glück versuchen könnt!", erklärte der Centurio, "Die Equites werden euch bei euren ersten Schritten begleiten! Diese Übung werden wir jedoch nicht allzu intensiv durchnehmen, da ihr als Legionäre nur genügend Grundwissen brauchen werdet, um von A nach B zu reiten! Also nur simple Botengänge! Aber genug geredet, die Equites werden euch Anweisungen geben! Abite, sucht euch ein Pferd und einen Eques aus! Und schont die Tiere gefälligst, die haben es ja schon schwer genug mit ahnungslosen Probati!"



    Sim-Off:

    Ich stelle es mir so vor, dass du jetzt einfach einen Eques aussuchst und der dir dann sagt, wie alles funktioniert. :)

    Der Schreihals war zufrieden mit der Leistung seiner Truppe, die bald schon zu Legionären werden würde. Noch zufriedener war er mit seinem Optio, der seine Aufgabe gewissenhaft und pflichtbewusst erfüllte. Es dauerte nicht lange, schon war die Übung beendet und eine weitere von vielen Lektionen abgehakt. Es stand nur noch eine bevor. Das Reiten.


    Während die Probati keuchend und schwitzend wieder die schweren Scorpiones abtrugen, lief Reatinus aus seiner entfernten Stellung zum Optio, von derer aus er die Probati heimlich beobachtete und seinerseits nicht registriert wurde. "Sehr gut, Optio!", lobte der Centurio, "Du hast dich heute gut geschlagen! Da muss ich mir über mein Nachfolge ja keine Sorgen machen! Damit bist du auch für heute entlassen! Morgen geht´s weiter!".



    Sim-Off:

    So, jetzt bringen wir endlich mal die letzte Übungseinheit zu Ende. :)

    Lange ließ die Reaktion des Tribunen nicht auf sich warten, denn Reatinus´ Klopfen wurde mit einem angestrengten Husten und einem genauso angestrengten "Herein!" beantwortet. Reatinus ließ sich dies nicht zweimal sagen und öffnete so allmählich die Tür. Siv packte er diesmal weniger grob am Arm und zerrte sie ins Officium. Bei den Männern aus seiner Truppe bedankte der Schreihals sich mit einem anerkennenden Nicken. Jetzt würde er übernehmen.


    Als Siv und Reatinus nun vor dem Aurelier standen, mahlte sich der Centurio schon aus, was für einen verblüfften Gesichtsausdruck der Tribun machen würde. "Hoffentlich stören wir nicht, Tribunus!", entschuldigte sich Reatinus, "Diese Sklavin hier gehört zum Haushalt deines Verwandten, Aurelius Corvinus. Sie wurde offenbar bei einem Fluchtversuch von meinen Männern am Stadttor abgefangen.".


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    Domitius
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    Völlig unscheinbar machte ein Stadtwächter seinen gewohnten Patrouillengang durch die Straßen der Stadt, als er da eine recht kurios wirkende, verdreckte Gestalt gehüllt in Lumpen erblickte. Wie aus der (noch nicht erfundenen) Pistole geschossen dachte der Mann sich, einfach seine Aufgabe als Stadtwächter wahrzunehmen und den Mann unter die Lupe zu nehmen oder noch besser: zu verscheuchen. Das war garantiert einer dieser nichtnutzigen Bettler, die den unschuldigen Leuten auf der Straße eh nur auf die Nerven gingen! Weg mit dem!


    Mit festen Schritten schritten marschierte der Stadtwächter mit Namen Domitius auf den auffällig wirkenden Dragonum zu. Mit lauter Stimme fuhr er ihn an und zwang ihn zum Fortgehen. Doch da man nie sicher sein konnte, legte der Stadtwächter seine Hand auf den Knauf des Gladius. Lieber auf Nummer Sicher gehen, bevor man tot auf der Straße lag...


    "Bettlergesindel! Verschwinde, sonst mach´ ich dir Beine!".


    Natürlich wusste Domitius nicht, dass das eigentlich ein Kamerad war, der nur bei den Frumentarii aktiv war.

    Schon wieder zauberte der Tribun Reatinus ein Lachen auf die Lippen. "Naja, kann ja nie schaden, die Jungs ein wenig körperlich zu ertüchtigen!", scherzte Reatinus zurück und lachte mit Ursus. Dabei hatte Reatinus es als Centurio noch gut. Er konnte zugucken, wie die Legionäre schufteten, sie sogar kommandieren! Doch hatte der jetzige Centurio auch selbst hart dafür geschuftet. Und darauf war er letztendlich doch stolz. Während die beiden ihre Runden liefen, konnte man sogar das zahlreiche Ächzen und Stöhnen aus dem Exerzierplatz hören. Musik für Offiziersohren!


    "Nun ja, ich sehe es als Pflicht, ein guter Centurio zu sein. Ein Schlechter kostet seinen Männern das Leben.". 80 Mann zu führen war alles andere als einfach, vorallem wenn man in Betracht zog, sie in Kampfsituation beieinander zu halten und diese Männer heil durchzubringen. Keine leichte Aufgabe, doch Reatinus selbst fühlte sich ihr gewachsen. Das war die Grundlage.


    Was taten die Legionäre den ganzen Tag über? Schwierig zu beantworten, gestaltete sich das Lagerleben eben aus alltäglichen Dingen wie Essen kochen, Wachdienste, Abkommandierung in die Fabricae, Magazine und und und... eigentlich war ein Tag im Lagerleben selten langweilig, und wenn er das mal war, nutzte man die Zeit gerne für die Therme oder einen Stadtbummel. Sofern man einen Centurio hatte, der Auslässe so großzügig verteilte wie Reatinus.
    "Wenn sie mal keine Aufgaben erledigen, halten sie sich fit, machen Wachdienste und einfach Sachen, die ein Lager eben mit sich bringt. Langweilig wird´s nur selten.", erklärte er dem senatorischen Tribunen.


    Doch war Reatinus Neugierde nun auch geschürt. "Sag Tribun, ich habe gehört, dass du das Kommando über die Kavallerie übernommen hast. Stimmen die Hörensagen?".

    Sim-Off:

    Ich mach hier mal auch mit Siv´s Wünschen weiter. :)


    So kam die kleine Gruppe, die sich aus vier Soldaten und einer Sklavin zusammensetzte vor dem Officium des Tribunen an. Da Reatinus seine Pflicht darin sah, dem Patronen beizustehen, wollte er zuerst einmal einen seiner Familienmitglieder informieren, was Sache war. Das war wohl die nächste Bezugsperson bezüglich dieser unangenehmen Angelegenheit. Doch die Aurelier waren eine sehr anständige Familie, sie würden sicher das Richtige tun.


    Mit Drusus, Probus, Lupus und nicht zueletzt auch Siv im Schlepptau klopfte Reatinus an die Tür. Gerade fiel ihm spontan ein, warum eine Gruppe aus drei Soldaten nötig war, um eine unscheinbare Frau festzuhalten. Er musste kurz unsichtbar grinsen, doch dachte der Artorier wieder an den Ernst der Lage und das Grinsen verflog. Diesen Job mit dem Festhalten würde Reatinus alleine übernehmen, nachdem das "herein" von innen ertönt war.


    *klopf, klopf, klopf*

    Zitat

    Original von Appius Petronius Calenus
    Calenus klopfte und trat ein.Er war etwas unsicher und sah Artorius nicht.Er musste sich ja schließlich bei ihn melden.


    Wo könnte er denn stecken?Ach diese elende Lauferei!


    Reatinus widmete sich gerade in aller Ruhe einem kleinen Bericht von seinem Tesserarius, als da auf einmal ein Jemand in seinem Officium stand, den er nicht kannte. Bald würde er diesen Unbekannten wohl kennen lernen. Schnell registrierte er den Petronier, musterte ihn von Kopf bis Fuß und fragte sich, ob er halluziniert oder ob es sich tatsächlich jemand vorweg nahm, ohne Klopfen mitten im Officium zu stehen. Das musste ein neuer sein, den Reatinus mit einigen "Hausregeln" vertraut zu machen hatte. Je früher man damit anfing, desto schneller prägte sich das in die Köpfe der Neuen ein.
    Reatinus verschränkte die Arme hinter sich, erhob sich von seinem Tisch und sprach Calenus geduldig, aber mir fester und kräftiger Stimme an.


    "Salve, Civis! Drei Fragen: Was machst du hier, wer hat dir erlaubt, ohne Klopfen einzutreten und wer bei den Göttern bist du überhaupt?!".



    Sim-Off:

    Hallo, willkommen erstmal bei uns. :)
    Vorweg: Normalerweise klopft man der Logik halber an, bevor man die privaten Officii/ Unterkünfte der Offiziere betritt. Außer du gehst in eine "öffentliche Einrichtung" des Lagers, dort macht man das grundsätzlich nicht. War nur ein kleiner Tipp!

    Hartnäckig versuchte sich die Sklavin Reatinus´ Pranken zu entreißen, doch es war vergebliche Liebesmüh. Reatinus war mindestens genauso hartnäckig und ließ nicht ab von dem Griff. Es hätte Reatinus zutiefst verwundert, wenn die Frau ihren furchtlosen Schein hätte wahren können. Trotzdem brachte sie es Zustande, noch aufzumucken und wild zu böcken. "So eine Zicke!", dachte Reatinus. Die Sklavin war ein großes Energiebündel, das musste man ihr lassen. Reatinus´ Griff wurde nun ein wenig stärker, bis er den ganzen Unterkiefer der Frau fest in der Hand hatte. "Dein Name tut auch nichts zur Sache. Ich kann dich auch so Aurelius Ursus überreichen. Strafen werden sie dich so oder so!", fauchte Reatinus in einem verächtlichen Tonfall zwischen flüstern und normal reden.


    Als Reatinus mit diesem germanischen Fluch belegt wurde, löste er den Griff am Kinn von Siv in Form eines leichten Schubsens. Allein schon wegen des Tonfalls, den die Frau drauf hatte. Hätte Reatinus verstanden, was sie überhaupt gesagt hat, hätte er herzhaft gelacht. Diese ach so gefährlichen "Thursen" hätten ihn mindestens schon zehn mal holen sollen (Reatinus hatte öfter in seiner Laufbahn mit Germanen jenseits des Limes zu tun gehabt), doch immer versäumten sie es irgendwie...


    Reatinus ließ Siv daraufhin links liege, als er genug gehört hatte. "Das reicht, Männer. Bringt sie mir zum Officium von Tribunus Aurelius, den Rest nehme ich in die Hand.". Die Frau erkannte nicht, was gut und was schlecht für sie war.

    [Blockierte Grafik: http://img213.imageshack.us/img213/4513/optiobu9.gif]
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    Optio
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    Diese männliche Gestalt war niemand anderes als der Optio der Horrea, der unfreiwillig seinen Dienst antrat. Da er ja unfreiwillig hier war, war er entsprechend mürrisch und hatte nur im Sinn, hier zu sein und sein Ding durchzuziehen. Als er den Neuen in das Magazin eintreten sah, zog er hastig seinen Finger von dort raus, wo man gerne mal nach Gold suchte. Und das tat er nicht regelmäßig, sondern nur weil es hier stinklangweilig war!


    Die Lustlosigkeit im Gesicht geschrieben hörte der Optio den Petronier an. "Ja, bist hier richtig.", antwortete der Optio. Er wollte gerade ansetzen, das "Centurio Artisis" zu korrigieren, als der Mann dies schon selbst tat. Deshalb hielt er sich eher zurück. "Hmpf... na gut, ich hol mal schnell dein Zeug...?", knurrte der Optio und verschwand hinter den Magazinen. Vorne hörte man nur ein Rumpeln, ab und an auch ein leises Fluchen und ein geschäftiges Suchen nach der richtigen Ausrüstung.


    Zurück kam der Optio mit einem riesen Stapel voller Ausrüstung, die ein Legionär manchmal mehr manchmal weniger im Alltag benötigte. Mit lautem Krachen und Scheppern warf er die Ausrüstung auf den Tisch und zückte eine Tabula. "So, das wäre alles... unterschreiben!".




    Hiermit bestätige ich den Erhalt der folgenden Ausrüstung:


    - I Lorica Segmentata (Schienenpanzer)
    - I Mantel
    - II Leinentunika
    - II Gürtel
    - II Paar Stiefel
    - I Lederriemen
    - I Öllampe
    - I Furca (Tragestange)
    - I Tragenetz
    - I Tasche
    - I Sack
    - I Bronzetopf
    - I Patera
    - I Löffel
    - I Messer
    - I Feldflasche
    - I Gurt
    - I Cassis (Helm)
    - II Beinschienen
    - I Gladius
    - I Pugio
    - II Pila
    - I Scutum
    - I Schildhülle


    Unterschrift des Soldaten: