Als Marius sich zu mir setzte, ließ ich meinen Tränen freien Lauf. "Sie sind tod!" Alles, das sich seit dieser furchtbaren Nacht in mir aufgestaut hatte, brach nun mit einem Mal aus mir heraus. Es dauerte einige Zeit bis ich mich wieder so halbwegs gefangen hatte und weitererzählen konnte. "… diese Männer haben meine Elter getötet und dann….. dann wollten sie über mich herfallen…. Sie haben mir versucht die Kleider vom Leib zu reißen…. Ich habe mich, so gut es ging, gewährt und um mich geschlagen…. Dann habe ich einen so stark getroffen, dass er mich los ließ und dann bin ich nur noch gerannt… hinein in den Wald. Zuerst haben sie mich verfolgt und gesucht, doch ich habe mich einige Zeit im Unterholz verkrochen…. Dann haben sie irgendwann aufgegeben und ich bin weiter durch den Wald." Auch wenn ich Marius nicht kannte, so vermittelte mir seine Freundlichkeit doch ein gewisses Gefühl von Geborgenheit und ich drückte meinen Körper fester an den seinen. "An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern." Traurig senkte ich meinen Kopf, während wieder Tränen von meinen Wangen auf die Decke tropften.
Beiträge von Livia
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Ich zog die Beide an und breitete die Decke darüber aus. Marius war zwar nett, aber irgendwie fühlte ich mich im Bett etwas sicherer. Als er mich so direkt ansprach und seine ganzen Fragen stellte wurde ich wieder etwas unsicherer und sah zu Boden. „Mein Name ist Livia.“ Als er mich danach fragte, warum ich so zugerichtet war bildeten sich Tränen in meinen Augen. „Meine Eltern…. sie hatten einen Hof nahe der Grenze! Gestern Nacht wurden wir überfallen. Es war schon sehr spät und ich war bereits zu Bett gegangen als ich draußen vor dem Haus Lärm hörte und mein Zimmer plötzlich hell erleuchtet wurde. Als ich zum Fenster ging sah ich mehrere Reiter. Sie hatten die Scheune in Brand gesteckt und hielten meinen Vater fest. Plötzlich standen auch schon welche in meinem Zimmer und zerrten mich ebenfalls nach unten….“ Mir stockte der Atem bei meinen nächsten Gedanken und brach in bitteren Tränen aus.
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Im Castellum der Legio! Ein Stein viel mir vom Herzen. Ich war also in Sicherheit. Als Marius sich umdrehte und weiter sprach, schob ich die Decke etwas beiseite und sah etwas entsetzt an mir hinunter. Ich war doch halb nackt und er hatte mich gereinigt! Zuerst wollte ich meinen Entsetzen Ausdruck verleihen "Du hast….." Doch dann ließ ich es. Langsam kamen auch meine Erinnerungen zurück und mir viel ein, wie führsorglich und nett er sich um mich gekümmert hatte. Das er dabei auch mehr Einblick hatte als mir lieb war, verdrängte ich deshalb. "Du warst nicht zu grob….Ich danke dir!" sagte ich Kleinlaut, huschte schnell aus dem Bett, streifte meine alten zerrissenen Kleider ab und zog mir die neue Tunika über den Kopf. „Ja! Ich bin nun fertig.“ Dabei ließ ich mich wieder auf das Bett fallen.
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Noch völlig verwirrt sah ich mich im Raum um und fixierte den Mann dann mit einem eingeschüchterten Blick. Nun bemerkte ich auch, dass ich halb nackt war und presste die Decke fester an meinen Körper. Ohne auf seine Fragen einzugehen antwortete ich zögerlich "Wo bin ich und wer bist du?"
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Mein Schlaf war tief und fest, doch immer wieder träumte ich von den Ereignissen der letzten Nacht. Grauenvolle Bilder liefen vor meinem geistigen Auge ab und ich musste alles immer und immer von neuem miterleben. Irgendwann wachte ich schweißgebadet auf und schnellte in die Höhe. Noch ganz außer Atem sah ich mich um. Erstaunt stellte ich fest, dass ich in einem weichen Bett lag, dass in einem vornehm aussehenden Zimmer stand. Neben den Bett saß ein Junger Mann, der anscheinend schlief.
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Ich spürte wie es plötzlich wärmer wurde und wie dicke Stoffdecken meinen Körper bedeckten. Es war ein angenehmes Gefühl der Geborgenheit, dass mich in diesem Moment durchströmte. Es dauerte nicht sehr lange und ich schlief völlig erschöpft ein.....
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Ich spürte wie mir der junge Mann den Umhang, in dem ich eingewickelt war, wegnahm und mich dann langsam entkleidete. Dabei strich er immer wieder mit einem nassen Stück Stoff über die verschmutzten und blutigen Stellen meines Körpers. Am Anfang hatte ich große Angst und es war mir unangenehm, dass es ausgerechnet ein Mann war, der sich um mich kümmerte. Doch mit der Zeit war es mir egal. Die zerrissene Kleidung, die ich noch am Leib trug, erlaubte ohnehin mehr Einblicke als mir lieb war. Hin und wieder fühlte ich einen Schmerz, wenn sein Tuch über eine offene Wunde glitt, doch er war sehr vorsichtig und seine sanfte Stimme beruhigte mich immer wieder. Umso mehr er mich entkleidete, umso kälter wurde es auch und ich spürte wie mein Körper immer mehr zu zittern begann.
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Ich bekam mit das mich jemand anstubste und versuchte meine Augen zu öffnen. Das Licht blendete mich so sehr, dass ich meine Augen zu zwei kleinen Schlitzen zusammenkniff. Ich sah, dass ich in einem Bett lag und einen jungen Mann, der davor stand und mich ansah. Langsam versuchte ich mich zu bewegen. Doch als die Schürfwunden am Stoff scheuerten, in den ich eingewickelt war, schmerzte dies so sehr, dass ich es lieber bleiben ließ. Ich versuchte etwas zu sagen, doch war noch zu erschöpft und so kam kein Ton aus meinem geöffneten Mund. Es war einfach alles noch zu anstrengend. Ich schloss wieder die Augen und versuchte mich etwas zu erholen.
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Für mich bitte auch!
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Irgendwie bekam ich mit, dass sich die Umgebung rund um mich veränderte. Ich hatte das Gefühl zu schlafen und konnte meine Augen nicht öffnen, aber dennoch nahm ich aus der Ferne Stimmen wahr. Auch der veränderte Geruch deutete darauf hin, dass ich mich nun nicht mehr im Freien befand. Ich spürte auch, wie ich für einen Moment lag glaubte wieder zu schweben und dann auf etwas Weichem landete. Dann kam wieder die Finsternis über mich….
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Ich bekam nicht mehr mit was dann weiter Rund um mich geschah, konnte mich weder währen, noch irgendwie mitteilen. Ich hoffte nur, dass sie mich nicht eingeholt hatten und man mich nun in Sicherheit brachte. Irgendwann kam es mir dann vor als würde ich schweben, während in meinem Kopf die schlimmen Ereignisse der letzten Nacht noch einmal Revue passierten.
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Irgendetwas riss mich aus meiner tiefen Umnachtung. Wie in Trance spürte ich, wie mich jemand ansprach und berührte, doch ich konnte weder meine Augen öffnen noch Antwort geben und gleich darauf war ich wieder weggetreten.
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Ich wusste nicht, wie lange ich gelaufen war und wie viele Meilen ich hinter mich gebracht hatte. Mit meinen Kräften war ich am Ende und so stolperte ich nur noch weiter durch den Wald. Meine zerrissene und verschmutzte Kleidung hielt ich so gut es ging zusammen und presste sie an meinen Körper. Der Tag war schon angebrochen und so musste ich bereits die halbe Nacht durch die Wälder geirrt haben. Anfangs spürte ich noch das brennen der Schürfwunden, die ich mir bei meiner Flucht zugezogen hatte, doch mittlerweile war es mir egal. Ich versuchte einzig und alleine diese unbeschreibliche Müdigkeit zurückzuhalten und mir weiter meinen Weg durch das Unterholz zu bahnen. Irgendwann erreichte ich eine Straße und lies mich völlig erschöpft zu Boden fallen. Dann wurde mir Schwarz vor Augen…….
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