Manchesmal in der Subura wurde ihm eine dubiose Aura nachgesagt, womöglich lag es daran, dass ihm die Leute eher misstrauten. Hannibal zuckte mit der Schulter. " Na, vielleicht möchtest Du die Statue behalten. Als Erinnerung an Deine Heimat." Was vielleicht dann doch keine so gute Idee war, aber Hannibal hatte die Erfahrung gemacht, dass sich Menschen gerne an vertrauten Dingen fest hielten. Und was war dem am Nächsten als die eigene Religion? Als römischer Sklave und unfrei geboren war das für Hannibal anders. Der Cultus sah nichts für Sklaven vor, scherte sich nicht um den Besitz der Römer. Und Hannibal konnte sich weder den germanischen, dakischen, keltischen oder anderen Sklaven aus der Fremde in ihrem Glauben anschließen. Von je her waren er und die Sklaven seiner Linie davon mehr abgeschottet gewesen, mal von denen abgesehen, die zu ihren Eltern Kontakt hatten, die das frische Blut in die Linie geschwemmt hatten. Aber Hannibal hatte seine Mutter nie kennen gelernt. Hannibal trat etwas unruhig von einem Bein auf das Andere und war nicht unfroh, dass Fiona weiter ihrer Neugier freien Lauf ließ. Und ihn so von unliebsamen Gedanken ablenkte. Hannibal schüttelte den Kopf. " Nein, nicht mit meinem Herrn. Aber die Subura ist nicht zu verachten. Iulius Caesar, der Göttliche, hat schließlich hier gelebt."
Langsam setzte Hannibal den Weg fort, weg von den spielenden Kindern. " Ich bin damals in einige Schwierigkeiten gekommen und bin abgetaucht, um die Flavier nicht damit zu belasten. Damals war noch Sica der Verwalter der Flavier, nicht Sciurus. Sciurus war Sicas Speichellecker. Diese widerliche kleine Ratte." Hannibal verzog das Gesicht. Oh, wie er Sciurus hasste. Besonders seitdem er das Vorbild von Dido war umso mehr. Er seufzte leise. " Sica wirst Du nicht mehr kennen lernen. Er ist bei Flavius Felix vor einigen Monaten verstorben. In der Zeit habe ich einige Monate in der Subura gelebt und dort gearbeitet, während mein Herr in Germanien und dann in Mantua in der Legion gedient hat." Während Hannibal darüber redete, befand er, dass es damals keine schlechte Zeit gewesen war. Er war so frei gewesen wie noch nie in seinem Leben. Was jetzt wohl wieder vorbei war. Es sei denn, seine Hoffnung würde sich noch wahr machen. Ahnte er doch nicht, wie bald sich das zerschlagen würde. Zerstreut sah er auf als er die Frage von Fiona vernahm. " Hm...ich weiß es nicht." , meinte er. " Es kommt natürlich darauf an, wie lange sie noch turteln. Die Beiden." Noch strahlte die Sonne, noch war das Wetter mild. " Was würdest Du denn noch gerne sehen wollen von Rom?"