Wieder einmal war Celeste auf dem Mercatus unterwegs. Ein unerklärliches Kribbeln hatte sie hierher geführt. Als sie das Ziel dieser Rastlosigkeit erkannte, wusste sie auch was dieses Kribbeln bedeutete. Der Nervenkitzel zu stehlen, andere Leute ihrer Geldbeutel zu berauben, war wie eine Sucht für sie. Die hielt es ein paar Tage ohne aus, doch dann trieb es sie wieder hinaus. Sie musste sich zur Zeit wahrlich keine Sorgen um ihr Auskommen machen. Es war einfach nur die Tatsache gestohlen zu haben und erfolgreich gewesen zu sein.
Suchend schwenkte sie ihren Blick über den Platz mit den vielen Leuten, die am Morgen ihrem Drang einkaufen zu gehen nachgingen. Für Celeste natürlich die beste Zeit ihren Beutezug zu beginnen. Prüfend ob denn die Soldaten Roms in der Nähe unterwegs waren, musterte sie die Besucher und fand schließlich auch ihr Opfer. Ein junger Mann, gut aussehend und scheinbar fremd in dieser Stadt zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Mühevoll drängelte sie sich durch die Reihen der Reichen, die sich hier das ein oder andere Prunkstück kauften, der Sklaven die im Auftrage ihrer Herren Waren und Lebensmittel besorgten um in die Nähe ihres auserwählten Opfers zu gelangen. Nachdem sie ihn erreicht hatte, heftete sie sich an dessen Fersen und beobachtete ihn nun von Nahem. Noch immer konnte er den Soldaten angehören. Diese verrieten sich jedoch schnell dadurch, dass sie überall ihre Augen hatten nur nicht auf den Waren…