Beiträge von Cassander

    "Nur weiter."


    Sprach er ruhig und tief, umkreiste sie dabei mit hinter dem Rücken verschränkten Händen und blieb letztendlich hinter ihr stehen.
    Von hinten näherte er sich an sie heran, um über ihre Schulter zu blicken.


    "Ich brauche etwas mehr Informationen. Weisst du wo er sich herumtreibt?"

    Cassander schüttelte leicht den Kopf.


    "Gute Antwort, dennoch würde ich das Wort "Mensch" nicht gebrauchen. Sklaven sind ja bekanntlich Gegenstände."


    Was er natürlich zu ihrem Nachteil notierte. Sie sah sich scheinbar als Mensch, das konnte auf lange Sicht nicht gut gehen, vielleicht würde sie ausbrechen wollen oder bekäme irgend ein Hirngespinst.

    Cassander verschränkte wieder die Hände hinter dem Rücken und nickte bedächtig, als sie erzählte. Das Fläschchen war schon längst in der Seitentasche seiner Tunika.


    "Interessant..."


    Murmmelte er und hörte ihr genau zu, dann lächelte er leicht.


    "Und nun erzählst du mir das, was nicht schon alle wissen. Wie gesagt, meine Geduld neigt sich dem Ende zu."

    Er nickte, so war es also.


    Doch er hatte da noch eine ganz amüsante Idee, welche die Intelligenz der Sklavin auf die Probe stellen sollte.


    "Du siehst, man hat für dich schon mehr als 300 Sesterzen geboten. Sage, Fhina, wie viel würdest du denn für dich bieten?"

    Verwundert hob Cassander die Augenbrauen.


    "Soso, interessant."


    Murmmelte er und blickte sich kurz um, um ein wenig Bedenkzeit zu gewinnen, damit ihm wichtige Fragen einfallen mochten.


    "Waren deine Eltern schon Sklaven oder wurdest du versklavt?"

    "Ach, nenne mich Idefix, Titus."


    Sprach er scherzend zum Sklavenhändler und wandte sich an die Sklavin. Eine kleine Kostprobe ihrer Fähigkeiten hatte er ja schonmal bekommen, Latein war also nicht ihre Stärke.
    Ein wenig musste er schon überlegen, doch bald hatte er ein gutes Gesprächsthema.


    "Sage mir, Fhina, so heisst du doch, richtg?", er war sich bezüglich des Namens nicht sicher, Titus nuschelte ja gar zu oft in seinen Bart hinein. "Warum gehörst du nun Titus, dem Sklavenhändler? Warum hat dich dein letzter Haushalt verkauft, hast du etwas angestellt?"


    Das musste man ja wissen, um sich nicht eine schwarze Katze im Sack zu kaufen, wie es Cassander auszudrücken pflegte. Er war schon immer komisch gewesen, in jeder Hinsicht.

    Zitat

    Original von Kaveh
    Ein wenig Unruhe kam schließlich doch noch in die Umstehenden, als die beiden Männer sich noch ein letztes Mal überboten. Immernoch irritiert, sah ich den Sklaven an, der das höchste Gebot eingerreicht hatte und nun dem Sklavenhändler einen Beutel mit den Münzen, die mein Leben wert sein sollten, zuwarf.
    Unsanft wurden meine Fesseln losgemacht, als schon das nächste Angebot, eine junge Sklavin auf die Bühne gezerrt wurde. Ich umfasste meine Handgelenke, die von dem Hanfseil Wunden trugen und versuchte mich zu beruhigen. Der Mann vor mir, hatte Recht, mit dem was er sagte. Es war nicht klug jetzt zu fliehen. Ich kannte Rom nicht, kannte mich kein Stück aus und die Schergen des Händlers behielten mich immernoch im Auge. So sehr es mir auch widerstrebte, ich würde abwarten müssen. Der junge Dunkelhaarige war selbst versklavt worden, er durfte nicht dafür bezahlen, wenn ich entkam, andererseits konnte ich nicht begreifen, wie er so sehr von seinem "Dominus" eingespannt sein konnte, so loyal.
    Missmutig stellte ich mich an seine Seite und schwieg, offenbar interessierte er sich auch für die nächste Sklavin.


    Cassander begutachtete Kaveh noch einmal und lächelte diesem aufmunternd zu.


    "Keine Angst, ich bin Cassander. Gehöre einem Proconsul, Flavius Furianus, dem du nun auch gehörst. Weißt du was ein Proconsul ist? Sowas wie der höchste Verwalter einer senatorischen Provinz und unser Herr ist der über Hispania, das heisst du kommst in warme Gefilde, fast so wie bei euch zuhause, aber nur fast.
    Verhalte dich am besten ruhig und folge mir, ich bin nun für dich verantwortlich.
    Doch zuerst, wollen wir mal sehen, ob sich nicht noch eine Begleitung für dich finden lässt, an der Sklavin bin ich auch interessiert. Wir warten erstmal hier, dann sehen wir weiter."


    Eigentlich war es Cassanders Art seinen Gunstbezeugungen durch einen leichten Schulterklapser Ausdruck zu geben, schon wollte er es tun, als er der Verletzung gewahr wurde, die an der Schulter des Mannes prangte. Naja, da zog er lieber zurück, bevor er ihm da die Wunde aufplatzen ließ.
    So blickte er nach oben, auf die Sklavin, die als Nächste dran war einem neuen Herrn zu gehören.


    Sim-Off:

    Kaveh, wir posten dann in Fhinas Versteigerung weiter, wie wir sie beschauen usw. ;)

    Cassander blickte dem wegrennenden Junge hinterher und wandte sich wieder zu ihr. Schön, sie hatte es begriffen.
    So seufzte er hörbar.


    "Nun stell dich doch nicht dümmer als du bist, Sklavin. Du weißt, was ich will, du wirst es mir nun sagen oder irgend ein anderer Sklavenjunge wird dafür büssen.
    Solltest du, als kleine Warnung, deinen Mund nicht halten können, es irgendwem erzählen, so sei dir versichert, dass ich einige Kontakte habe und mehr als nur diese Phiole Gift. Und Sklavenjungen gibt es in Rom viele, glaube mir.
    Sollte auch mir etwas geschehen, wird das die gleichen Konsequenzen mit sich ziehen und meine Männer einige Phiolen unbemerkt verteilen."


    Und weil er sich nicht sicher war, ob sie intelligent genug sein würde, wenn sie schon jetzt scheinbar nicht wusste worum es ging, so wiederholte er es knapp nochmal.


    "Also, du kooperierst, keinem wird etwas geschehen. Du sträubst dich oder kannst deinen Mund diesbezüglich vor anderen nicht halten, werden Kinder sterben. Verstanden? Nun sage mir, was ich hören will, meine Geduld hat ihre Grenzen."

    "Danke, alter Mann. Mein Dominus wird sich sicherlich ebenfalls freuen."


    War doch billiger als gedacht dieser Sklave. Vermutlich war da ein großer Haken, er musste noch einen Sklaven kaufen, zu Versöhnung, falls was passiert.


    "Übergebt ihn mir gleich hier, macht die Fesseln los, ich vertraue auf seine Intelligenz, dass er nun nicht verschwindet und später irgendwo tot umherliegt."


    Auch das Geld gab er dem Sklavenhändler, ein kleines klirrendes Beutelchen.


    Sim-Off:

    Die Errungenschaft bitte auf L. Flavius Furianus umschreiben.

    "Ja, was ist das denn für eine Frage? Ich will dir natürlich aus dieser Welt helfen, Bridhe."


    Sagte er ausdruckslos und wandte sich zur Tür hin, um dort ein wenig hinaus zu spähen und wieder herein zu kommen.


    "Weißt du, es gibt viele Möglichkeiten einen Menschen zu töten. `Lass es wie einen Unfall aussehen´, sagte man mir. Die Kehle aufzuschneiden wäre offensichtlich, aber es gibt andere Wege und Mittel."


    Er nahm eine kleine Phiole heraus und zeigte sie Bridhe.


    "Ein süßer Trank ist hier."


    Dann wandt er sich wieder zur Tür und rief nach dem kleinen Sklavenjungen, einem kleinen Blonden und ungestümen Kerl, welchen er sofort zu sich zog und lächelnd die Phiole vor die Augen hielt.


    "Möchtest du das trinken, mein Kleiner? Ist sehr süß...aber vielleicht möchte das ja jemand verhindern und zuerst davon naschen. Meinst du nicht, dass man mit dieser gutaussehenden Frau teilen sollte?"


    Sagte er lächelnd und blickte Bridhe an, hielt die Phiole jedoch noch immer in der Hand, worauf hin das kleine Fläschchen nur so funkelte und strahlte in den Augen des kleinen Junge.


    "Trinke oder er wird es trinken. Du hast aber noch die andere Möglichkeit, deine Zunge ein wenig zu bewegen und mir das zu sagen, was ich hören will."


    Sagte er mit kalter und tiefer Stimme.

    Hier hatte Cassander auch etwas abzugeben...


    An Preator Urbanus Tiberius Durus,
    Basilica Ulpia,
    Roma


    Proconsul Hispaniae Lucius Flavius Furianus Praetor Urbanus Tiberio Duro s.d.


    Hiermit gebe ich bekannt, dass ich, Lucius Flavius Furianus, aufgrund meiner Verpflichtungen im Amte des Proconsuls von Hispania im Falle einer Benennung meiner Person zum Pflichtverteidiger, nicht zur Verfügung stehe.


    gez.
    L. Flavius Furianus

    Tarraco - ANTE DIEM VII ID IAN DCCCLVIII A.V.C. (7.1.2008/105 n.Chr.)

    Cassander, nach dem glücklichen Kauf noch zu Mehr aufgelegt, trottete mit einem misstrauischen Blick näher an die Sklavenbühne heran und besah sich die Kleine etwas genauer.
    Leicht schwenkte er mit dem Kopf. Also exotisch war die nun gar nicht, aber wenigstens etws für den Haushalt und wer wusste schon, vielleicht durfte er sich ja ein wenig um sie kümmern können...,aber das lag noch in weiter Ferne. So lächelte er ihr freundlich zu, zwinkerte auch ein paar Mal.


    "Du sagst also, guter Titus, sie habe keine Stärken in der hiesigen Sprache. Was soll man sich darunter vorstellen? Ich weiß, du preist sie hier uns gut an, aber ist sie völlig stumm, versteht sie denn etwas mehr als drei Sätze Latein oder gar weniger? Du weisst ja, sie darin zu schulen ist auch eine Sache der Kosten."


    Dann legte er die linke Hand aufs Kinn, um professionell nachdenkend zu wirken.


    "Ahja, hat sie denn irgendwelche Erfahrungen in römischen Haushalten?"


    Wer wusste schon, welche Haushalte die in Raetien hatten und ob der Haushalt eines Proconsuls nicht doch etwas extravaganter und damit schwieriger und ungewöhnlicher für diese Sklavin war.

    "Naja."


    Meinte Cassander trocken und zuckte die Schultern.


    "Also man wies mich an, ich erfülle den Auftrag, bekomme eine Belohnung...ich sehe nichts Erbärmliches dran einem Sklaven, einer Sache, irgend etwas anzutun."


    Dass er selbst Sklave war, verschwieg er geflissentlich.
    Dann blieb er im Zimmer stehen und richtete einen Blick auf sie, als würde er sagen wollen, dass er sich entschieden hat.


    "Gut, dann lass uns gehen, wenn du den Tod vorziehst."