Beiträge von Cassander

    Cassander nickte und holte sich erstmal einen Becher Wein. Natürlich nicht so verdünnt, wie ihn die Meisten tranken. :D
    Als er diesen schlürfte, sah er sich den jungen Flavier genau an. Der schien umgänglich zu sein, sogar sehr freundlich. Vielleicht konnte man sich anfreunden, dachte er, verwarf es aber auch sogleich. Das würde ihm sicherlich nur Ärger machen, so, wie sein Dominus damals das Pergament des jungen Flaviers zerknüllt und weggeworfen hat.


    Die Kommentare des Lucanus brachten ihn zuerst zum Grinsen, dann musste er lachen.


    "Jaja, dem geht es gut. Zumindest vor und nach dem Verfassen dieses Briefes."


    Dann schlenderte er lässig zum Flavier herüber und zeigte auf einige Löcher zwischen den Buchstaben.


    "Schau mal, hier und hier. Da auch. Weißt du woher das kommt? Der hat während dem Schreiben drei Federn kaputt gemacht, einfach so! Das hättest du dir ansehen müssen...und das ist der zweite Brief, der erste war ja kaum zu lesen. Der hat getobt, das sag ich dir."


    Das war wirklich amüsant gewesen, besonders für Cassander, der dem Humor in falschen Situationen frönte. Zum Glück war er mittlerweile in so einige Dinge seines Herrn verstrickt, sonst wäre er vermutlich schon längst getötet worden. Daher konnte man sich ab und an was herausnehmen.


    "Gut, ich habe sowieso noch andere Briefe abzugeben."


    Und schon wollte er los, als er sich kurz umdrehte.


    "Der hat in seiner Rage auch noch einige Vasen zerbrochen und ständig die Worte "bescheidener Diener dieser Sache" und "des venerablen Senators Medicus Germanicus Avarus" wiederholt.
    Ich würde da an deiner Stelle aufpassen, denn du musst wissen, dass mein Dominus diesem Senator Avarus am liebsten den Hals umdrehen könnte, wenn sich eine solche Gelegenheit ergäbe.
    Aber, naja, ich hole den Brief dann mal später ab."

    Cassander verbeugte sich tief.


    "Mein Name ist Cassander, Dominus. Ich wurde aus Hispania von Proconsul Lucius Flavius Furianus, meinem Herrn, hierher geschickt. Ich soll euch das hier geben."


    Gesagt, getan. Schon fischte er das Pergament mit dem persönlichen Siegel des Senators hervor und übergab es dem jungen Flavier.



    L. Flavius Furianus Cn. Flavio Lucano s.d.


    Einzig und allein meine Erziehung ist es, die dir, Neffe, meinen Gruß zugesteht.


    Deine Mitteilung ist nicht nur eine Beleidigung meiner Person, sondern eine wahre Demütigung für die Gens Flavia und für unsere Ahnen, den ganzen Adel Roms!
    Jugend ist eine gute und universelle Entschuldigung, welche ich auch einst gebrauchen durfte, doch das, was ich gerade lesen musste, entschuldigt auch die reinste Dummheit nicht.
    Ich verlange eine Erklärung.
    Eine Erklärung, die mir offenbart, warum mein eigen Blut mit einem der infamsten Barbaren, einem Frevler und Lästerer Roms kooperiert und paktiert. Ich verlange diese Erklärung von dir, der in dem Hause meiner Vorväter, meines Vaters, in meinem Hause, lebt und die Vorzüge seiner Blutlinie, des heiligen Namens, welchen er von den Göttern empfangen, in solch einer Art schändet.


    Solange du mir nicht einleuchtend und überzeugend erklärt hast, Cn. Flavius Lucanus, warum ich den Namen meiner Familie im Zusammenhang mit dem des Mannes lesen muss, der unseren Stand fortwährend misskreditiert, unsere Götter öffentlich denunziert und meine wie auch die Verdienste meiner Familie verleugnet, hast du keinen Onkel.


    PS. Die Informationen über die Entscheidung der Factio Purpurea, werde ich nach eingehender Beratung mit factiointernen Beratern an die Adresse des Mannes schicken, den ich nicht einmal den Parthern innerhalb ihrer Reihen wünschen würde - den Barbaren und Frevler, M. Germanicus Avarus.


    gez.
    L. Flavius Furianus


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    "Mein Dominus sagte, er erwarte, dass ich die Antwort persönlich und unverzüglich zu ihm bringe. Muss was Wichtiges sein, schätze ich, er war ziemlich aufgebracht."


    Irgendwie kam ihm der Raum größer vor als letztes Mal. Hatte man etwa um- oder angebaut? Vielleicht durfte er ja fragen. Aber erstmal Brief geben und neuen Brief empfangen, das war wichtiger.


    Sim-Off:

    Rechtschreibfehlerchen :P

    Cassander hatte unbedingten Befehl erhalten, zuerst einen ganz bestimmten Brief an einen Cnaeus Flavius Lucanus zu überbringen.
    So beauftragte er auch gleich eine Sklavin, die den jungen Flavier ins Atrium bitten sollte.


    Dort stand Cassander mit seiner großen Ledertasche voller Aufgaben.

    Cassander hatte die italische Halbinsel nun doch nach einiger Zeit auf See erreicht. Im Gepäck hatte er einiges an Korrespondenz mitgebracht.


    "Salve, Acanthus. Ich bin es, Cassander. Muss einige Briefe abliefern."


    Damit ging er durch die Tür und verschwand auch wieder inmitten des riesigen Hauses.

    Cassander gab einen Brief ab.


    Ad
    Tiberius Durus,
    Villa Tiberia,
    Rom


    Amice meus, ich grüße dich.


    Lange ist es her, dass wir miteinander Worte gewechselt haben. Doch nun, in dieser Zeit und unter diesen Umständen, ist es besonders vonnöten dies zu tun - wenn auch nur über diesen Weg.
    Denn leider, du wirst dies verstehen, mein Freund, gelingt es mir angesichts der doch noch unvorhersehbaren Lage in meiner Provinz nicht, nach Rom zu kommen. Auch wenn ich diese Stadt, den Senat und die Anteilhabe an den Geschicken Roms, gar zu oft schwerlichst misse.


    Ich schreibe dir aufgrund einiger Themen, die ich zu gerne mit dir besprochen sehen würde.
    Ersteres ist, selbstverständlich, die Nachfolge des verstorbenen Kaisers. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ein Mann des Senates bin, keiner des Kaisers - oder besser gesagt, der Kaiser im Plural. Unter dieser Prämisse fasse meine nächsten Worte auf, nicht unter der, dass ich den Verblichenen gar misskreditieren würde.
    Ich trauere äußerlich, doch innerlich trauere ich noch mehr - nicht um den alten Kaiser, sondern um Rom und den Neuen. Der Caesar, den Anschein habe nicht nur ich, ist ein Mann des Militärs und kein Politiker, mein Freund. Ich habe unter ihm in der Legio Prima gedient und auch durch diese persönliche Erfahrung, kann ich meine Ansicht durchaus manifestieren.
    Nun gibt es zwei Szenarien, Durus, wie wir mit ihm zusammenleben würden.
    Die erste ist, der Caesar folgt seiner Natur, folgt Parthien. Er mischt sich nicht in die Politik des Senates ein, überlässt diesem einige Freiräume, wenn die Götter uns hold sind, sogar einige Hoheitsrechte des Kaisers. Dies scheint sich wirklich großartig anzuhören, Durus, der Senat würde die Macht wieder ein Stück auf seine Seite lenken. Doch. Auch hierbei gibt es Gefahren und diese sehe ich primär im Umfeld des derzeitigen Caesaren. Die größte Gefahr wird sein Nachfolger darstellen. Erwählt er einen Mann mit politischem Geschick, wenn auch nur mit solcherlei Ambitionen, wird dieser sicherlich in Rom seinem Gebaren freien Lauf lassen und die schon in greifbarer Nähe stehenden neuen Rechte und Befugnisse des Senates, wieder an sich und den Thron reissen. Dieser Mann würde parasitär an den Geschicken Roms teilhaben dürfen, dieser Mann würde, in der Zeit, in welcher sein Augustus gegen die Parther kämpft, Roms Politik zu seinem Gunsten, auch wenn nur zu dem seines Augustus, lenken. Dieser Mann, mein Freund, wird Aelius Quarto sein - der leibliche Bruder des derzeitigen Caesars.
    Die zweite Gefahr, die ich in einem politikverdrossenen Kaiser sehe, wäre seine Mutter - die Augusta. Sie gleicht der einstigen Agrippina, sie wird an der Absens des Sohnes profitieren können und versuchen in die Politik des Senates ihre eigenen Vorteile mit reinzuspinnen. Wir wissen beide, dass die Geschicke Roms damals, wie auch wohl noch heute, zu einem gewissen Teil von Frauen beeinflusst wurden und werden. Die Augusta schätze ich jedoch nicht so gefährlich ein, wie einen neuen Caesar. Sie schien sich bisher auch eher rausgehalten zu haben, ihrer Statistenrolle nachgegangen zu sein.


    Nun, Durus, mein Freund, welches Übel wird dem Senat mehr Schaden zufügen?


    Ich denke, es ist eher die zweite Konstellation, die sich ergeben würde. Nämlich die, dass der derzeitige Caesar selbst an der Politik Roms Teilhabe einfordern wird. Diesen Mann, wie bereits erwähnt, schätze ich politisch nicht in einem solchen Maße begabt ein, wie es einst Iulianus war. Iulianus war ebenfalls stets ein Mann der Legionen gewesen, doch er bewies Geschick und Raffinesse. Doch der derzeitige Mann, Durus, wird meiner Befürchtung nach einen minder großartigen Auftritt in den ehrbaren Hallen haben. Womöglich wird er sich von einigen "Beratern" beeinflussen lassen, das weiß man nie. Bete zu den Göttern, dass diese nicht vom Schlage des Germanicus Avarus sind, denn dann dürfen wir uns gleich in den Freitod stürzen.
    Wie ein Tier in einem Glasgeschfät, Durus, wird sich der neue Kaiser im Senat aufführen. Launenhaftigkeit wird ihm nicht zugesprochen, doch wer weiß, wann und wer von uns letztendlich in seinem Bett erstochen aufgefunden werden sollte, wenn er den Mund aufmacht.
    Ich will es nicht sein, mein Freund, denn ich diene Rom weitaus besser, als den neuen Kaiser in seiner Rolle zu tadeln. Daher, mein Freund, bist du nicht zu beneiden, du, der einem weiteren Untergang des Senates beiwohnen muss. Da erscheint mir die Provinz durchaus vorteilhafter, als das Haupt der Welt.


    Wie es auch kommen mag, mein Freund, die alten Tage der Res Publica sind nicht größer präsent, als jetzt. Wir können nur zu den Göttern beten, dass unsere Söhne bessere Tage erleben werden.


    Ich wünsche dir alles Heil der Welt für diese Tage, mein Freund, sowie auch den Schutz der Götter. Grüße meine Anverlobte von mir und entschuldige bitte in meinem Namen das Fortbleiben jeglicher Korrespondenz an sie - mir reicht einfach nicht die Zeit des Tages und in der Nacht plagen mich die Sorgen um die Zukunft unseres geliebten Reiches.


    gez.


    [Blockierte Grafik: http://img263.imageshack.us/img263/1722/furiaaaatransparentaz9.png]

    Ohne mit der Miene zu zucken, hantierte er weiterhin mit dem Messer, blickte ihr jedoch kurz nach wie sie hinausstürzte.


    "Weiber...man wird sie nie verstehen, diese Verrückten."


    Sagte er laut zu sich und wischte sich mit dem Ärmel die Spucke aus dem Gesicht, um danach froh und munter über das Erreichte die Kammer zu verlassen.

    "Verflucht seien alle hier!"


    Murmmelte Cassander in sich hinein und ballte die Fäuste. Schon wieder. Schon das dritte Mal an diesem Tag! Er ärgerte sich maßlos, er hätte vor Wut schreien sollen.
    So beschloss er, sogleich stets 5.000 Sesterzen zu bieten, damit ihn keiner mehr überbot.


    Sim-Off:

    Schon wieder...langsam nervt es. :P
    Kann man mit Titus Verträge schließen? So einen Sklavenhandelsvertrag, der mir garantiert jeden Sklaven für 5.000 Sesterzen zu kaufen? ;)

    So wie sie aussah, war es wirklich ungelogen, dass sie sich nun gar nicht erinnern konnte. Wobei er doch wieder grübelte, wie sie dann nach Hause zurück fand in dem großen Rom. Er würde diese Zweifel seinem Herrn ebenfalls berichten.


    "Nun gut, belassen wir es dabei für heute, aber ich hole mir noch eines von dir..."


    Mit dem letzten Wort ergriff er mit der Linken nach ihrem Gesicht und drückte die Wangen zusammen, so dass sich ihr Mund unweigerlich rundete. Mit einer schnellen Bewegung drückte er ihr auf die weichen Lippen einen schmatzenden Kuss auf und ließ von ihr grinsend ab.


    "Entschuldige, die Versuchung war so groß. Damit wäre es dann alles."


    Und, als ob nichts gewesen wäre, forschte er nach seiner versteckten Tunikatasche auf der Innenseite des Gewandes, schließlich konnte er nicht so offen mit einem Dolch herum spazieren. Dabei fing er an eine schnelle Melodie zu pfeiffen, schließlich war es eine lange Prodezur, bis der Dolch so saß, wie er es wollte.

    Apollonius, Junge, du brauchst ein richtiges Gesicht!


    Melde dich bei mir, wenn du was Passendes willst. Ich bin sozusagen der plastische Chirurg deines Vertrauens. :P ;)

    Cassander hatte massig Geld und der fette Mann viele Sklaven, so dass er auch hier zuzuschlagen gedachte.
    Gut, sie war nicht besonders exotisch, aber nur einen Sklaven konnte er nicht nach Hause bringen oder gar der Verlobten seines Herrn schenken. Aber sie konnte kämpfen und das galt in Rom viel heutzutage auf dem unsicheren Pflaster.


    "Hey, Titus!"


    Rief er sogleich nach oben.


    "Erstmal biete ich mal mit, 350 Sesterzen von mir! Doch ich hätte noch einige Fragen. Und zwar, erstens, ob sie irgendwelche Makel am Körper hat? Zweitens, kann sie überhaupt mehr als zwei Worte Latein? Und drittens, wie gefügig ist sie, wird sie nicht gleich versuchen zu fliehen und sich gegen den Gehorsam sträuben? Du weißt, sie zu erziehen kostet Zeit und Geld und das drückt den Preis ungemein!"


    Dann blickte er sich um und entdeckte eine attraktive Frau, die wohl auch eher nach einer Sklavin denn nach einer Bürgerin aussah.
    So pfiff er ihr zu und zwinkerte sogleich mit einem schelmischen Grinsen in ihre Richtung.
    Dann wandte er seinen Blick jedoch sogleich gen Sklavenhändler und feilgebotene Ware.

    Erbost behielt er die Ruhe, wartete ab und beobachtete sie fast schon apathisch. Als sie wieder stockte, machte er plötzlich einen Schritt auf sie zu und trat mit voller Wucht mit seiner Ferse auf ihrem linken Fuß auf.


    "Wenn du nicht sprichst, lasse ich dich sprechen. Ich habe dich gewarnt."


    Sogleich holte er aus und schlug mit seiner linken Faust heftig in ihre Bauchgegend.


    "Ich scheine gesprächiger zu sein als du."


    Natürlich bückte sie sich und stieß einen leichten Schrei des Schmerzes aus, er aber packte sie am Nacken mit der Rechten Hand und drückte diese zusammen.


    "Na, immer noch keine Lust zu sprechen? Langsam reicht es mir."


    Er ließ sie los und holte einen kleinen Dolch heraus, der im fahden Licht des Zimmers aufblitze.


    "Wenn dich die Götter schon nicht mit Gesprächigkeit begnügt haben, so vollende ich doch lieber das Werk und schneide dir gleich die Zunge raus."

    Cassander biss sein Gebiss zusammen und die Wangenmuskeln ließen seine Wangen vibrieren.


    "Weisst du, dass ich dich nun liebend gerne auf der Stelle erwürgen würde? Und das werde ich noch, wenn du dumme Gans noch ein einziges mal mit der Antwort wartest, noch ein wenig Zeit schinden willst, o bei den Göttern, ich tue nicht nur dir was an."


    Dennoch brachte er dies mit Fassung heraus und vermied es allzu laut zu werden. Dennoch zuckten seine Fäuste und die Hände liefen schon weisslich an, weil er sie so stark zusammen ballte.


    "Noch ein einziges Mal und du wirst deine Gedärme betrachten können. Das sage ich nur ein einziges Mal, also hör gut zu."

    "Und wenn ich verdreifache, Procurator?"


    Meldete er sich wieder zu Wort. Der Aelier war ein zäher Verhandlugspartner. :P

    Cassander musste sich nun ernstlich eingestehen, dass er kein guter Käufer war. Entweder er bot zu viel, wie für den Sklaven, obwohl er hätte nur eine Sesterze mehr bieten können und nun bot er einfach zu spät und hatte die Zeit nicht getroffen.
    Es ärgerte ihn maßlos und so musste er nun ein zweites Mal zu dem glücklichen Käufer gehen und sich leicht verbeugen.


    "Salve, Procurator a libellis. Ich kenne euch, Herr, ihr seid Aelius Callidus.
    Wärt ihr an einem Geschäft interessiert? Wie ihr seht, bin ich kein guter Käufer, ich habe den rechten Augenblick schlichtweg verpasst, doch für diese Sklavin würde ich euch 3000 Sesterzen bieten. Wäret ihr einverstanden?"


    Sim-Off:

    Das kommt davon, wenn das Modem immer wieder den Geist aufgibt -.-

    "Mal sehen, Titus."


    Sagte er mit einem leichten Lächeln und hörte noch einmal der Sklavin zu. Sie legte es wohl an von ihm gekauft zu werden, sonst hätte sie sich nicht so heftig zur Wehr gegen seine latenten Anschuldigungen gesetzt.
    Er blieb weiterhin vor ihr stehen und stief Kaveh leicht in die Seite an.


    "Was glaubst du, soll ich sie nehmen?"