Beiträge von Appius Helvetius Sulla

    Ich war einfach konsterniert, seine Ausführungen waren schier grotesk in Angesicht dessen, was er am gleichen Tag im Senat von sich gegeben hatte!


    Wer ist denn diese "ganze Schicht" von römischen Bürger, die dich dazu aufgefordert hat? Ich darf dich an Deine Worte aus der Senatsaussprache, die zu diesem Thema getagt hatte, erinnern:


    Zitat

    warum habe ich nicht die Arbeit des Aedils unterbunden? Vielleicht, weil sich kein einziger Bürger bei mir darüber beklagt hat, dass er seine Arbeit falsch mache?


    Ich habe die Sitzung außerhalb verfolgt und weiß von ich spreche! Armselig ist das! Der Volkstribun vertritt wohl heutzutage ausschließlich die Interessen einzelner Senatoren, die bereits vollkommen im Bann einer kleinen Clique von germanischen Verschwörern stehen, die mittlerweile das Sagen in Rom haben!
    Im Übrigen bleibt immer noch offen, wer der Urheber des Verbotes des Edikts des Aedils war: War es wirklich der Kaiser, der die Abnahme des Edikts des ehrwürdigen Aedils angeordnet hatte wie die Prätorianer verkündet hatten? Wer gab den Befehl dazu?"


    Ich schaute ihn verächtlich an. Es war eine Schande wie weit das gute alte Rom bereits abgesunken war. Der Volkstribun war mittlerweile zu einer Marionette einzelner Senatoren geworden.
    Ich verließ das officium zornig und enttäuscht!

    Sim-Off:

    Die Ungelduld war auch nur sim-on aufgrund der eskalierenden Lage, kein Grund zur Panik


    Ich hatte in meiner langen Wartezeit durch das Fenster des Officiums von einem vorbeilaufenden Straßenjungen eine Nachricht erhalten, die mich zu tiefst erschütterte und meinen Besuch beim Volkstribun de facto überflüssig machte, denn er war einer von DENEN, er hatte dem ehrwürdigen Ädil Tacitus die Amtsausübung verboten.


    All die Worte die ich mir bereits zurechtgelegt hatte, verwarf ich. Als ich gerade an dem Tiefpunkt meiner Mutlosigkeit angelangt war, kam der Volkstribun. Er machte einen gehetzten Eindruck, blieb trotzdem freundlich, doch ich wusste in diesem Moment, dass ich beim falschen Mann am falschen Ort zur falschen Zeit war, doch ich wollte ihm trotzdem nun meine Meinung kund tun.


    "Ehrwürdiger Volkstribun, ich will offen sprechen: Ich war hier mit dem festen Vorsatz hergekommen, einen Unschuldigen zu retten, den Aedil zu unterstützen und Dich von der Gefahr einer weiteren sukzessiven Ausweitung der pro-germanischen Konspiration zu warnen, um damit zu verhindern, dass Pamphlete des Aedils entfernt werden, doch ich weiß nun, das das ganze bei Dir eine lächerliche Idee von mir war!


    Ich folgenden fasste ich in aller Kürze die Ereignisse, die ich auf dem Forum Romanum errlebt hatte, für ihn zusammen:


    http://www.imperium-romanum.in…thread.php?threadid=18205


    Ohne mir weitere Hoffnungen zu machen sagte ich resignierend zum Abschluss:


    Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass der Kaiser die Entfernung der Aushänge befohlen haben soll. Stimmt das wirklich?
    Und selbst wenn du absolut hinter diesen Maßnahmen stehen solltest, würde ich dich darum bitten, wenigstens für die Freilassung des armen alten Legionärs einzusetzen. Man weiß ja, wie brutal die Prätorianer ihre Gefangenen foltern und misshandeln! Mir als überzeugtem Römer und als einstigem Legionär hat in dem Moment das Herz geblutet als der verdiente Veteran abgeführt wurde, weil er das verteidigt hat, wofür er früher im Namen des Kaisers gekämpft hat.


    Und mit Nachdruck fügte ich hinzu:


    Leider war sein Kampf und der, hundertausender Legionäre im vergangenen Jahrhundert wohl auch völlig umsonst, denn so wie es aussieht, lässt sich die GERMANISIERUNG Roms nicht mehr stoppen!

    Ich wollte nach den gestrigen Vorfällen auf dem Forum, heute mit dem Volkstribun sprechen, doch da ich lange Jahre Rom nicht mehr gesehen hatte und erst seit kurzem in Rom war, wusste ich nicht wo ich ihn finden konnte.


    Ich richtete mich an eine/n vorbeikommende/n Passanten/in:


    Entschuldigen Sie, können Sie mir vielleicht sagen wo der amtierende Volkstribun seine Audienz hält?

    Nach dem anstrengen Tag in Rom und meiner Auseinandersetzung mit den Prätorianern ging ich sehr spät abends niedergeschlagen zurück in Gracchus' Casa, vorerst mein neues Heim. Ich klopfte an die Tür, auch wenn mein Bruder mir bereits gezeigt hatte, wie ich das Schloss entriegele, war ich trotzdem ein Gast und es bestand ja auch die Möglichkeit, dass seine mir noch unbekannten Kinder anwesend seien

    Als der gepanzerte Prätorianer plötzlich erschien und sich altklug einmischte, wären mit mir fast alle Pferde durchgegangen, ich hatte meine Hand schon an dem unter meiner Toga versteckten Schwert, doch dann gewann die Vernunft wieder die Herrschaft über mich und ich beruhigte mich zumindest äußerlich. Der andere Prätorianeroffizier gab sich dann versöhnlich. Er war kein unsympathischer Mann, vielleicht hätte ich mich mit ihm sogar sehr gut verstanden, doch ich war trotzdem verzweifelt. Der gaffende Pöbel hatte nicht die Courage gezeigt, sich für den alten Mann einzusetzen.


    Ich schaute zum Himmel und rief:


    IHR GÖTTER, WAS IST NUR AUS UNSEREM ROM GEWORDEN?


    Daraufhin verließ ich traurig und zornig das Forum Romanum, ohne auf das Angebot des Prätorianers einzugehen.


    Ich drehte mich noch einmal um und rief:


    Behandelt den alten Veteranen anständig

    Ich konnte das nicht mitansehen. Bei allem Respekt für die Prätorianergarde des Kaisers, das war zu viel, der arme alte Mann hatte nur die Wahrheit ausgesprochen, außerdem war er wie ich selbst einst ein verdienter Legionär. Die Szene tat mir im Herzen weh.
    Ich sagte zu den Prätorianern sehr ungehalten:
    Lasst diesen unschuldigen Mann los! Er hat nicht das geringste verbrochen, ganz im Gegenteil: Er ist ein redlicher Mensch, der auf himmelschreiendes Unrecht aufmerksam machen wollte. Ihr seht, dass er ein Soldat war, so wie ihr es jetzt seid. Lasst also diesen alten Kameraden gehen. Es wäre eine Schande für Eure Soldatenehre, wenn ihr ihn mitnehmen wolltet. Seid Ehrenleute. Ihr würdet damit keinen Verrat am Kaiser begehen, denn dieser Mann hat sicherlich tapfer für den Kaiser gekämpft und es wäre ganz sicher im Sinne des Imperators, wenn ihr ihn mit Respekt behandeln würdet, anstatt ihn wegzusperren. Es ist mir klar, dass ihr nur Eure Befehle ausführen wollt, doch es gibt Grenzen, gerade die die an die Soldatenehre gehen, also GEBT IHN FREI!


    Zur sich versammelnden Menschenmenge rief ich:


    Bürgerinnen und Bürger Roms, schaut Euch das an, ein armer alter Legionär, der für Rom und den Kaiser gekämpft hat, wird hier auf schamlose, demütigende Weise festegenommen, weil er gegen die Entfernung des Pamphlets des ehrwürdigen Aedils Tacitus protestiert hat. Und wie kann es sein, dass so etwas IN ROM einfach so geschehen kann?


    Ich kann es Euch sagen: die progermanische Konspiration betreibt mittlerweile auch schon hier ihr virulentes Unwesen. Der Senat und die römische Verwaltung werden langsam aber sicher immer weiter von den Germanen unterwandert, von Barbaren, die noch vor 1-2 Generationen wie unzivilisierte Wilde in marodierenden Banden mordend, plündernd und vergewaltigend herumzogen und vor denen uns unsere tapferen Legionen beschützten und auch jetzt noch beschützen! Aber täglich kommen römische Legionäre an den Fronten Germaniens ums Leben im Kampf für den Kaiser und ihre Heimat, und für WAS, frage ich Euch, wenn die Germanen hier in Rom bereits das Sagen haben und alle Institutionen bereits infiltriert sind! Zur gleichen Zeit stürmen die barbarischen Horden zu abertausenden täglich gegen unsere Verteidungsstellungen in Germanien und WIR RÖMER sollen uns hier von ihnen herumkommandieren lassen? Das ist Unrecht sage ich, also ehrbare Römerinnen und Römer haltet diese Entwicklung auf. Man kann mittlerweile nicht mehr von einer Romanisierung der Germanen, sondern von einer Germanisierung Roms sprechen. Wenn niemand was dagegen tut, wird das unserer Untergang sein!

    Das selbstgefällige Bürschchen wurde immer frecher. Vermutlich war er selbst Germane oder Halbgermane.
    Ich apperllierte erneut an die Bürger Roms und redete mich in Rage:


    Schreitet ein gegen diese Maßnahmen der germanischen Senatsfraktion. Die Bürger Roms müssen das Recht haben, die Bekanntmachungen des Aedils zu lesen um selbst darüber entscheiden zu können, was sie davon halten. Man erkennt doch daran, dass der Senat Angst davor hat, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter den Aussagen des Aedils stehen könnte. Römische Bürger und Bürgerinnen, lasst nicht zu das unser Reich weiter von den Germanen unterwandert wird!

    Ein junger Mann hatte sich eingemischt. Er hatte mir eine impertinente Antwort gegeben


    Ja, Ich habe in meinem Leben schon viele von ihnen gesehen und sie sind im großen und ganzen alle gleich schlecht: ehrlos, treulos, wild!


    An die Menge gerichtet rief ich


    Lasst es nicht zu, dass hier die Bekanntmachungen des ehwürdigen Aedils auf Befehl der Germanen im Senat abgenommen werden! WIR RÖMER müssen zusammenhalten im Kampf gegen das Germanentum, dass langsam aber sicher, wenn alles so weiter geht, unser Reich zerstören wird! EHRBAHRE MÄNNER ROMS, greift ein und stoppt die Germanisierung Roms, meidet die Germanen und verhindert, dass die Bekanntmachungen des Aedils widerrechtlich abgenommen werden. Das ist Zensur der schäbigsten Art. Man will, dass die Bevölkerung Roms keine Informationen mehr bekommt, damit die Germanisierung Roms fortschreiten kann

    Ich hatte die Szene aus einer einiger Entfernung gesehen, und ging jetzt näher, dennn ein älterer Herr rief die Bürger Roms bei der Ehre. Ich konnte ihm nur zustimmen. Das Germanenpack war unzivilisiert, brutal und ohne jede Ehre.
    Ich hatte einst in Germnanien gekämoft und wusste, was das für gesetzlose wilde Barbaren waren. Teilweise aßen sie rohes Fleisch und gebärdeten sich wie Tiere.


    Ich rief den beiden Wachen zu:
    Lasst den Mann in Ruhe, er sagt nur was alle Welt denkt! Dieses Barbarenpack ist schuld daran, dass jährlich tausende tapfere Legionäre ihr Leben verlieren. Ich habe selbst unter Kaiser Domitian in Germanien gekämpft, ich weiß wovon ich spreche! Boykottiert sie!


    an den älteren Mann gerichtet sagte ich
    Dieser Befehl kommt garantiert nicht vom Kaiser, sondern vom aufmüpfigen SENAT. Der ist doch bereits massiv von den Barbaren infiltriert!


    Ich wusste, dass ich mir hiermit ein Problem geschaffen hatte, aber die Wahrheit musste ans Licht. Ich hatte mein Schwert und meine Peitsche griffbereit unter der Tunika versteckt, so dass niemand sie sehen konnte...

    Ich danke Dir mein Bruder Ich verabschiedete mich für diese Nacht von ihm und ging zu dem mir zugewiesenen Bett. Es war eine Wohltat, sich nach den Anstrengungen des Tages hinlegen zu können.


    Ich war für heute glücklich einen Bruder zurückgewonnen zu haben und über diesen angenehmen Gedanken schlummerte ich ein

    Ja, aber Du hast mich damals immer besiegt, dort habe ich meine ersten Narben erhalten


    Ich lachte herzhaft und wehmütig zugleich, und fügte nachdenklich hinzu


    und es wurde noch einige mehr


    Der Punkt mit dem Alter hatte mich getroffen. Er hatte zweifellos recht, ich war zu alt für den herkömmlichen Truppendienst als einfacher Legionär, doch so eine niedere Aufgabe hatte ich ohnehin nie gemacht. Wie konnte ich den Rekrutierungsoffizieren klar machen, dass ich min. alks Centurio eingestuft werden müsste? Diese Gedanken passten hier aber nicht her und ich verdrängte sie zunächst.


    Gracchus Antwort bzgl. seines Sohnes schien mir etwas merkwürdig. Ich vermutete, dass ich hier einen wunden Punkt getroffen hatte und versuchte nun das Gespräch auf andere Dinge zu lenken und wir plauderten so eine lange Zeit über dies und das. Der Abend war schon sehr fortgeschritten und die Anstrengungen der Reise machten sich langsam bei mir bemerkbar. Ich musste mir noch eine Bleibe für die Nacht suchen...

    Die Gastfreundschaft meines Bruders gefiel mir. Ich merkte, dass aus ihm ein redlicher Mann geworden war, redlicher als ich es war...
    Vielen Dank für deine Gastfreundschaft Gracchus


    Ich war in meiner Vergangenheit auf fast allen Schlachtfelder Europas im Einsatz: Ich habe geholfen Aufstände in Palästina, Gallien und Dakien niederzuschlagen. Später habe ich auch in Germanien gekämpft. unter anderem beim erfolgreichen Feldzug gegen die Chatten unter der Führung von ...Kaiser Domitian...dem elenden Hund, doch das dachte ich mir lieber nur nunja und dann gab es gewisse Vorkommnisse und dunkle Flecken in meiner Vergangenheit. Ich kann jedenfalls nicht mehr auf meinen alten Ruhm zurückgreifen. Ich hatte und habe viele Feinde und befand mich die letzten Jahre hauptsächlich auf der Flucht ich merkte, dass ich bereits zu viel preisgegeben hatte, VerdammtAber aufgrund dieser millitärischen Erfahrungen habe ich mir vorgenommen wieder in die Legion einzutreten, auch wenn ich wohl von ganz unten anfangen muss.


    Du weißt ja Grachhus, dass ich als Kind adoptiert wurde. Ich trug damals folglich einen anderen Namen. Mit meinem eigentlichen helvetischen Namen dürfte für mich ein Wiedereinstieg möglich sein
    Ich hätte nicht so viel sagen sollen.
    Du sagtest vorhin, dein Sohn sei auch bei der Armee, in welcher EInheit ist er?

    Das Essen, dass bereits da stand, war köstlich, denn Hunger war schon immer der beste Koch. Außer einer Hänchkeule hatte ich bereits seit längerer Zeit nichts mehr zu mir genommen. Ich musste mich zusammenreißen, dass ich nicht allzu kräftig zulangte.


    Das tut mir leid, ich wollte keinen wunden Punkt berühren. Welche Aufstiegschancen bieten sich denn einem scriba? Ich dachte mir dabei, dass ein einflussreicher Bruder für al meine zukünftigen Zielen nützlich sein könnte.

    Er bat mich herein in seine schön eingerichtete Casa, ich sah, dass in seinem Haus Ordnung herrschte. Wir haben uns das letzte mal wohl vor 40 Jahren gesehen. Es war auf jedenfall noch in der Regierungszeit Neros. Schon während des Stadtbrandes waren wir getrennt Ich hatte mir wie schon bei Tacitus vorgenommen meine eigene Vergangenheit erst einmal im Dunkeln zu lassen. Deswegen versuchte ich sofort das Thema abzuwürgen und sagte Wir haben uns doch grad erst wieder gesehen. Sag mir, doch erst einmal, mein lieber Bruder, was du derzeit so tust? Hast du Familie?

    Er hatte mich ein wenig zurückgestoßen, ich nahm sogleich wieder Fassung an und engegnete mit gepresster Stimme:
    JA, JA der bin ich In diesem Moment schaute ich ihm in die Augen und die Gesichstzüge des Vaters waren deutlich in den seinigen zu erkennen, er hatte ein leicht runders Gesicht und das hatte Corvinus auch.