Beiträge von Duccia Clara

    "Danke"..., - ich nahm den Becher entgegen und trank einen großen Schluck. Dann kuschelte ich mich auch an ihn, strich
    zärtlich mit meinen Fingern über seine Brust, hörte seinen Worten schweigend zu und lächelte dann wieder amüsiert,


    "Ja, da hast Du Recht, mein Herz, mit legalen Mitteln wird das wohl niemals gehen, aber mach Dir keine Gedanken darüber,
    wen interessiert das schon, was die Duccier da machen? Mich auf jeden Fall nicht, ... das langweilt mich nur ..."


    Ich nahm ein paar Trauben und verzehrte sie genüsslich,


    "Ach, Du hast mich nicht beunruhigt, aber ich bedanke mich für alle diese Neuigkeiten," - dabei küsste ich Cupidus auf die
    Stirn, - " und denke nicht an den Tod, lass uns leben und glücklich sein ...",- und ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln.


    "Oh ja, das ist eine gute Idee, durch die Stadt spazieren zu gehen, die frische Luft wird uns gut tun,... ich muss mich nur
    noch frisch machen und ... und ..., und mich entsprechend anziehen, ... warte auf mich, ich bin gleich wieder da!"

    Solange meine Gäste die Stute mit dem Fohlen begutachteten und bewunderten, stand ich beiseite und genoss die allgemeine
    Begeisterung. Die Überraschung war vollkommen gelungen und das bereitete mir eine große Freude und ich lächelte zufrieden...
    Prisca konnte ihre Augen nicht von dem süßen Tier abwenden, man sah ihr an, dass sie sich in ihn sofort verliebte...


    "Nein, Prisca, es hat noch keinen Namen, ich habe aber zufällig gehört, dass mein Sklave Achilles, ihn heimlich "Xanthos"
    nannte, ein schöner Name eigentlich ..., so hieß ja auch das Pferd des Achilleus, nun wir können aber alle zusammen für
    das kleine Pferdchen einen Namen aussuchen, was meint Ihr dazu?..."


    Serrana war derweil ganz vom Chaereas Pferd angetan, es war auch ein wunderschönes Tier, traute sich aber nicht, ihn zu
    streicheln. Dann bestaunte auch sie das schöne Fohlen,


    "Es ist ein kleiner Hengst, Serrana, und er hat alle Voraussetzungen dazu, einmal ein Rennpferd zu werden..."


    Zwei Körbe mit Karotten und Äpfeln standen an der Wand, denn Äpfel und Möhren schmecken eben jedem Pferd...


    "Prisca, nimm bitte ein paar Äpfel, und Du, Serrana, die Karotten, wir gehen gleich zum Reiterhof, wo Eure Stuten schon
    auf uns warten ..., seid Ihr bereit?..."

    Etwas verlegen blickte ich Cupidus an, berührte seine Hand und senkte schüchtern meine Augenlider. Ich mochte seine
    Komplimente sehr, schüttelte dann aber leicht den Kopf,


    "Ach, ich hatte keine Angst unterzugehen, ich vertraute den Göttern, aber ich bekam eine schlimme Seekrankheit, nun,
    lieber werden wir nicht mehr darüber reden ..."
    , die Erinnerung an diese Krankheit war mehr als unangenehm ...


    "Brutus ist tot? Oh, es tut mir aber leid, ich kann mich nur schwach an ihn erinnern, er war noch so jung, nicht wahr?
    Duccia Vera kenne ich nicht. Aber, Du weißt ja, ich bin nur durch Heirat eine Duccia geworden und nach seinem Tod
    gibt es kein Verwandtschaftsverhältnis mehr mit denen, nur der Name ist geblieben ..."


    Für einen Moment wurde still im Raum.... Ich legte meinen Kopf an Cupidus Schulter und seufzte leicht, als er aber über
    Lando erzählte, war meine Trauer schnell verflogen, ich sah meinen Geliebten zuerst ungläubig an, dann lachte vergnügt


    "Meinst Du das ernst? Loki, der Pferdeknecht, ist das Oberhaupt der Familie? Ich habe ihm damals Latein beigebracht,
    Waffenschmuggel nach Germania Magna? Ich hoffe, es waren nur böse Gerüchte, mögen die Götter uns bewahren"
    ,


    Ich machte eine kleine Pause und betete leise, dann lächelte ich wieder fröhlich,


    "In Rom ist alles ruhig, aber ich weiß nicht, wo Kaiser ist ... Bitte, gib mir meinen Becher, ich muss mich beruhigen ..."



    edit:Tippfehler

    Nach einem aufregenden Haus-Rundgang betraten wir schließlich den hellen luftigen Stall. Die Boxen waren groß und sauber,
    Achilles machte seine Arbeit hervorragend. Und in einer Box befand sich die Stute Soe mit ihrem Fohlen, das erst vor kurzem
    das Licht der Welt erblickt hatte. Mit einer stolzen Geste zeigte ich meinen Freundinnen das Muttertier mit ihrem Nachwuchs.
    Als die Stute uns sah, schüttelte sie ihren schönen Kopf und schnaubte, und wir blieben in einer angemessenen Entfernung
    stehen. Ich sprach leise auf sie ein und versuchte sie damit zu beruhigen.


    Dann schaute ich abwechselnd und mit einem glücklichen Lächeln Prisca und Serrana an. Chaerea hat ja das Fohlen schon
    gesehen.


    "Meine Damen, in unserem Stall ist ein neues Leben angekommen, das ist die Stute Soe mit ihrem Fohlen, und die beiden
    sind mein ganzer Stolz! Sind die nicht süß?..."


    Während er sprach, lag ich entspannt mit halbgeschlossenen Augen da und spielte mit seinen Locken. Und ich hörte gerne
    seinen Worten zu ... Als er aber die heftigen Stürme erwähnte, wurde ich sofort wach und sah ihn mit großen Augen an,


    "Ich habe einmal eine stürmische See durchkreuzt und Erinnerung daran macht mich heute noch krank, und ich habe mir
    geschworen, nie wieder eine Schiffsreise zu machen ...
    " dabei hustete ich ein bisschen und atmete tief durch,


    "Aber es freut mich, dass Du Dich um Deine Ausbildung kümmerst, es ist sehr wichtig für Deine militärische Karriere, Liebling " ,
    ich lächelte ihn liebevoll an und gab ihm einen zarten Kuss ...


    "Nun, von Deiner neuen Familie kenne ich nur Serrana, aber erzähl mir, was gab es Neues in der Provincia Germania?"






    [SIZE=7]Edit: Tippfehler[/SIZE]

    Die Bediensteten gingen lautlos mit Getränken und kleinen Appetitanreger Häppchen durch den Saal. Und während des
    ganzen Mahls haben wir uns über Sklaven und Pferde angeregt unterhalten. Die Musik im Hintergrund spielte leise und
    das Gedicht war fast zu Ende vorgetragen, eine traurige Geschichte. Ich seufzte leise und sah Septima an. Sie schien
    begeistert zu sein, als ich ihr über meine Pferdezucht erzählte,


    "Oh ja, ich stelle meine Pferde für Wagenrennen zur Verfügung, aber eben nur in der Provinz Britannia, denn die edlen
    Tiere sind sehr empfindlich und würden den Transport nach Italien nicht überstehen, "
    - ... für einen Augenblick wurde
    ich nachdenklich, - "weißt Du , Septima, als junges Mädchen habe ich selbst an einem Wagenrennen teilgenommen und
    das Rennen gewonnen ...",
    dabei wollte ich die Patrizierin nicht schockieren, aber es war eine schöne Erinnerung ...


    Meine Bemerkung über den Sklaven Hektor, fand Prisca nicht lustig, sie war aber mir nicht böse, denn Prisca verlor nie
    ihren Sinn für Humor, sie kicherte zuerst, dann seufzte sie, und erklärte kurz, warum sie auf Hektor schimpfte, der war
    einfach abgehauen und dann zurück gekommen und erzählte ihr irgendeine Geschichte aus dem Bereich der Fantasie...
    Einfach unmöglich, was die Sklaven sich heutzutage alles erlauben!


    "Wenn mein Achilles ohne Erlaubnis so einfach verschwinden würde, würde ich ihn finden, und ihn in die Kupferminen
    schicken, es wäre allerdings jammerschade um so einen hübschen Sklaven..." , ..
    . in der Tat, dachte ich.


    "Aber ja, ich konnte mich noch erinnern, dass Hektor viel mit Tilla unterwegs war und rührend um sie kümmerte, als
    sie krank war, aber wieso wurden sie denn entführt? Und dann frei gelassen? Einfach unglaublich und inakzeptabel,
    da hast Du Recht, meine Liebe ..., sind die beiden aber schon wieder da?"


    Nun, haben wir uns genug über Sklaven unterhalten und ich war froh, das Thema zu wechseln, Prisca interessierte sich
    sehr für den Unterschied zwischen Schlachtrössern und Rennpferden,


    "... Ach, es ist ganz einfach, Prisca, die Schlachtrosse sind Warmblüter und die Rennpferde - Vollblüter ..."

    Es war sehr schön, mit dem Geliebten zusammen zu sein, in seine strahlende Augen zu sehen, mit ihm zusammen zu lachen.
    Die Vorstellung, auf seinen Armen auf das Schiff getragen zu werden, amüsierte mich und ich lächelte ihn vergnügt an,


    "Cleopatra? ... Ja,... sie war eine Frau, die wusste, was sie wollte und eine gefährliche Verführerin..., ich war noch nicht
    in Ägypten,... aber vielleicht komme ich Dich besuchen, wenn ich Urlaub habe, aber es freut mich zu hören, dass Du noch
    einige Tage in Rom bleiben kannst, ... was ist das für ein Examen? ..."


    Meine Haare haben sich inzwischen aus der Frisur gelöst und fielen mir auf die Schultern, ich versuchte vergeblich, die
    wieder in Ordnung zu bringen, es war mir aber nicht gelungen, ich seufzte nur und legte meine Arme um Cupidus Hals,


    "Ach, ich habe viele Freunde hier, und sogar eine Iunia Serrana, eine sehr sympathische junge Frau..., bestimmt hast Du
    sie auch schon kennen gelernt... Es ist sehr lieb von Dir, aber Du brauchst Dich um mich keine Sorgen zu machen, Liebster,"


    "Du wirst aber dort, in der Wüste doch nicht ewig bleiben, oder?", ich sah ihn fragend an und meine Augen waren traurig.

    Wie aus weiter Ferne nahm ich wahr, wie Cupidus versucht hatte, mich von meiner Tunika zu befreien, was ihm auch dann
    doch gelungen war und ich ließ mich in eine süße, wohlige Bewusstlosigkeit fallen, ohne jedoch die tiefen Empfindungen zu
    verlieren, die von seinen Liebkosungen und Küssen ausgingen und ich kostete diesen Sinnenrausch in vollen Zügen aus.....
    Wie süß war die Vereinigung unseren Lippen und wie innig waren unsere Umarmungen ... Mir wurde ganz schwindelig von
    einem stürmischer Glücksgefühl, das in einem Augenblick Besitz von mir ergriff und dann stürzten wir gemeinsam in einen
    endlosen Abgrund der Lust ...


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Und wieder berührten sich unsere Lippen, scheu und zärtlich jetzt ... Ich streichelte sanft über sein lockiges Haar, lauschte
    seinen Worten und lächelte zufrieden in mich hinein,


    "Ich liebe Dich auch, mein kleiner Amor, ... aber was sagst Du dazu, wenn ich Dich zu Deinem Schiff begleiten werde?"

    Seit zwei Jahren wartete ich auf diesen Moment, und die ganze Zeit war ich ihm treu geblieben, weil ich ihn liebte... Seine
    Berührungen und Küssen haben meine Leidenschaft wieder geweckt und ich war nun hin und weg. Unwillkürlich entfuhr mir
    ein leiser Seufzer, als er meinen Hals liebkoste.... Seine Zärtlichkeiten erregten mich bis ins Unermessliche und ich sehnte
    mich danach, von ihm weiter entblättert zu werden, seine Liebkosungen auf meiner nackten Haut zu spüren. Meine Hände
    wanderten zärtlich über seinen Rücken und meine Lippen wanderten sanft über seinen Hals. Ich flüsterte ihm süße Worte
    in sein Ohr, die nur für ihn bestimmt waren, nahm dann sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn zart auf den Mund ...


    "... ein paar Tage...., wie schön...", murmelte ich atemlos zwischen zwei Küssen.

    Inzwischen haben die Gäste auf den Clinen ihre Plätze eingenommen. Ich habe auch einen gemütlichen Platz gefunden, wo
    ich in Priscas Nähe blieb, aber auch mein kleines Gespräch mit Septima weiterführen konnte.


    "Oh ja, meine Familie, besser gesagt, mein Vater besaß eine große Pferdezucht in Britannia, wo er als römischer Beamter
    eine lange Zeit tätig war, ...und nach seinem Tod übernahm ich die Zucht, und meine Tiere sind nur Rennpferde und keine
    Schlachtrosse..."
    , bei dem Gedanken an meinen Vater seufzte ich leise, - " ... hast Du eine große Familie, Septima?"


    Und Prisca hat mich wieder zum Lachen gebracht, aber es interessierte mich brennend, warum ihr Hektor in Ungnade fiel.
    Schließlich siegte meine Neugier über die guten Manieren, und ich fragte meine Freundin ganz vorsichtig,


    "Nun, ich kann mich nicht über meinen Achilles beschweren, er hält die Ställe immer sauber und liebt Pferde über alles,
    ich bin mit ihm sehr zufrieden, aber bist Du nicht zu hart zu Deinem charmanten Sklaven Hektor?..."


    Mittlerweile wurden die Speisen und Getränke aufgetragen und ein alter Mann hat begonnen, ein Gedicht zu rezitieren,
    ich nahm ein paar Trauben und hörte nebenbei dem Alten zu .... Serrana war eine gute Gastgeberin und hatte an alles
    gedacht, damit ihre Gäste sich auch wohl fühlen. Ich schaute kurz nach ihr um, sah sie aber nicht...

    Mein Herz raste, ich dachte, ich schwebe, als er mich an sich heran zog. Ich wollte ihn nie mehr loslassen, ich klammerte
    mich an ihm fest und schmolz dahin, denn seine Nähe, seine Wärme und seine Liebkosungen berauschten meine Sinne.
    Ein aufloderndes Feuer brannte in mir, als seine Küsse fordernder wurden... Ich erwiderte seine Zärtlichkeiten und meine
    Hände glitten sanft über seinen Rücken. Wie durch Nebel vernahm ich seine süßen Worte und blickte ihn sehnsüchtig an,


    "Mein liebstes Herz, wie könntest Du nur so was denken, Du bist mein Mann und es wird kein anderer geben, egal, was
    kommen wird....Ich bin damals, als ich Germanien verließ ..., als ich Dich verließ, fast gestorben, und ...und ich möchte
    mich niemals wieder von Dir trennen, lieber sterbe ich jetzt gleich in Deinen Armen. Deine Kerze wird niemals erlöschen,
    mein Amor, denn ich bin immer bei Dir ..."


    Ich sah in seine Augen, die im Licht der Lampen so blaugrün schimmerten und küsste sie zärtlich... "Aber es bleiben
    uns ja noch ein paar schöne Tage, nicht wahr?"

    Unsere kleine Gesellschaft war nun vollständig, wir plauderten ganz entspannt und unterhielten uns gut. Die Erfrischungen
    wurden serviert und es freute mich sehr, dass Prisca die Vorteile des Granatapfelsaftes offensichtlich erkannte... Der Saft
    wurde nämlich frisch gepresst und in schönen Gläsern gereicht, damit man seine Purpurfarbe bewundern konnte. Ich trank
    auch etwas Saft und verfolgte interessiert die Unterhaltung zwischen Prisca und Chaerea, die beiden haben sich bereits
    bei den Spielen kennen gelernt und gemeinsam die ganze Aufregung mit dem Bären erlebt. Leider kam ich da zu spät......
    Und Serrana schien sich zu beruhigen, sie trank ihr Honigwasser, sprach aber nicht viel.


    "Serrana, ich habe für Dich ein schönes, aber ruhiges Pferd ausgesucht, eine alte Stute, wenn Du ihr eine Karotte gibst,
    wird sie Dich lieben und brav sein,
    ..."


    "Und auf Dich, Prisca, wartet auch eine Stute, sie mag aber lieber Äpfel ...", - dabei lächelte ich die jungen Damen heiter
    und harmlos an.


    "Chaerea, was ist mit Dir? Hast Du schon ein Pferd für Dich ausgesucht, oder soll ich das machen?"

    ... Eine wundersame Schwäche erfasste meinen Körper, ich zitterte leicht und trank einen Schluck Wasser, um mich zu
    beruhigen. Cupidus war Soldat, er hatte in Schlachten gekämpft und war stark. Diesen Posten hatte er mehr als verdient,
    aber es kostete mich eine enorme Anstrengung, meine Enttäuschung zu verbergen, ich seufzte nur und lächelte ihn an,
    als er meine Hand nahm und sie küsste.


    "Ich dachte, Du hättest Urlaub und wolltest mich besuchen, und ich wusste, dass Du wieder zurück gehen musst, aber
    als ich Dich wieder sah und Deine Liebe spürte, war alles vergessen, ... ich wollte mich nicht mehr von Dir trennen..."


    "Aber Deine Zukunft ist wichtiger als alles andere, mein edler Ritter, ...sag mir nur, wann ist es soweit?"


    Leidenschaftlich erwiderte ich seinen innigen Kuss und ließ mich einfach treiben ...

    Es herrschte eine ganz besondere Atmosphäre in dem kleinen Raum und während Cupidus sprach und mir so viele Fragen
    stellte, schmiegte ich mich an ihn und genoss einfach unser zärtliches Beisammensein... Ich wollte über die Vergangenheit
    nicht sprechen, es waren unerfreuliche und schmerzliche Erinnerungen, die ich aus meinem Gedächtnis verbannt habe.


    "Oh ja, ich bin wieder an der Schola Atheniensis, diese Arbeit mag ich doch am liebsten, und ich gehe oft mit meinem Hund
    hier auf dem Quirinal spazieren. Warst Du schon am Forum Romanum? Das ist das Zentrum des Römischen Imperiums,
    und ist, als die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt, einen Besuch wert ..."


    Ich überlegte noch kurz, was für Cupidus noch von Interesse wäre, als er mir schon über seine Bürgerschaft erzählte und
    dann auf einmal wurde er sehr nachdenklich und schwieg eine Weile, dabei bekam ich ein komisches Gefühl, setzte mich
    wieder gerade und starrte ihn wie gebannt an, und da sprach er, und ich hatte nur eines aus seinen Worten herausgehört:
    Er ging fort, nach Ägypten... Ich blickte ihn an, diesen Mann nach dem mein Herz und mein Körper verlangte, und mühte
    mich, das Zittern meiner Hände zu unterdrücken, als ich eine Strähne meines Haares zurück strich.


    "Natürlich, so ein Posten bedeutet eine glänzende Zukunft für Dich, Publius Brutus, ich freue mich für ich ...", - sagte ich
    leise, ohne mit der Wimper zu zucken.

    Der stark gewürzte Wein berauschte mich ein wenig, obwohl ich nur ein paar Schlückchen davon trank, den Rest habe
    ich auch auf den Teppich geschüttet, wie Cupidus es eben so machte, und lachte vergnügt. Ich durfte eigentlich keinen
    Wein trinken, aber heute war ein besonderer Tag, wir feierten ja unser Wiedersehen!


    "Ja, Liebster, es scheint so, Götter gehen manchmal seltsame Wege, aber heute sind sie uns gut gesinnt ..., ich werde
    Venus einen leckeren Honigkuchen mit Rosinen und Mandeln und einen Blumenstrauß mit großer Freude opfern..."


    Mit viel Gefühl erwiderte ich Cupidus Kuss und lehnte mich gemütlich in die Kissen zurück. Ich berührte seine Hand und
    sah ihn, als er mich fragte, wie es mir ergangen ist, nachdenklich an, dass ich so krank war, wollte ich ihm nicht erzählen,


    "Ach, ich lebte eine Weile in Brundisium, habe mich da von den ganzen Strapazen erholt... , und nun arbeite ich wieder
    und habe hier mein Zuhause gefunden... "
    - ich seufzte leise, lächelte ihn dann an und strich sanft über seine Wange, -


    "Aber Du, mein Cupidus, heißt jetzt Publius Iunius Brutus, nicht wahr? ... Ich möchte Dir dazu gratulieren, erzähl mir
    etwas darüber..."

    Über meine Abreise wollte ich nicht reden, denn ich wollte nicht an meine Krankheit erinnert werden.... Ich senkte meine
    Lider und seufzte leise, dann sahen wir uns wieder in die Augen und meine kleine Traurigkeit verschwand wieder.

    "In den Orcus? ..., das ist aber sehr weit, das Paradies liegt viel näher, ... komm, folge mir, mein Geliebter..."


    Und wir verlassen beide Hand in Hand das Atrium, um einen kleinen Spaziergang zu machen und anschließend begaben
    wir uns in mein Wohngemach

    Nachdem wir unseren Rundgang um die Casa beendet haben, betraten wir gemeinsam mein gemütliches Wohngemach.
    Im kleinen Nebenzimmer wurde bereits der Tisch für zwei gedeckt und brennende Öllampen verbreiteten Licht und Wärme.
    Der Boden des Raumes war mit einem Teppich bedeckt. Wir ließen uns auf den bequemen Divan neben dem Tisch nieder
    und gleich darauf wurde das Essen von meiner Sklavin Tusca serviert und sie schenkte uns beiden Wein ein. Dann verließ
    sie lautlos das Zimmer...


    "Mein Liebster, lass uns auf unseren Wiedersehen diesen Becher Falerner trinken ..." - eine Sekunde lang sah ich ihm in
    die Augen und fügte leise hinzu, - "denn ich hätte mir nicht träumen lassen, Dich je wiederzusehen ..."


    Mit diesen Worten hob ich meinen Becher und lächelte Cupidus strahlend an ...

    "Salve Severa, freut mich, dich zu sehen ..., nimm bitte Platz, ja es ist wahr, ich bin selten zu Hause, habe viel zu tun...,
    aber warte ..."


    Ich lächelte Severa an und nahm eine Rolle zur Hand, die ich eine kleine Weile studierte,


    "Es tut mir leid, aber zur Zeit bieten wir einen solchen Cursus nicht an" - dann blickte ich meine Freundin neugierig an,
    "Wenn du dich aber für Ägypten und seine Kultur so interessierst , habe ich etwas für dich, aber nicht hier ..."

    In seiner Umarmung hatte ich das Gefühl, völlig gelöst in einem warmen Fluss zu treiben. Dann legte ich meinen Kopf auf
    seine Brust und schloss die Augen. Einen Augenblick war es still... Schweigend saßen wir so nebeneinander, als wollten
    wir den Genuss dieses Augenblickes nicht durch die Worte stören, und lassen unsere Hände nicht mehr voneinander los.
    Erst als Cupidus zu reden begann, öffnete ich meine Augen und sah ihn liebevoll an,


    "Ach, wie könntest Du nur so was denken... Ich war sehr glücklich, als Atius Romanus mir Deinen Brief übergab, denn
    ich habe auch gedacht, dass Du mich vergessen hast ..., habe auch sehr lange nichts von Dir gehört und mir Sorgen
    gemacht ..., aber nun bist Du hier, mein Herz ..."
    , ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn zärtlich...


    "Was hältst Du davon, wenn wir einen kleinen Rundgang um die Casa machen, ich möchte Dir unseren schönen Garten
    zeigen, dann speisen wir zusammen und..., und dann können wir uns weiter unterhalten, was sagst Du dazu?"

    Wie habe ich diesen Moment herbeigesehnt.... . In den vielen Nächten des Wachens und in den langen Wintertagen des
    Träumens habe ich stets ihn vor meinen Augen gesehen und in der Stille gebetet, es möge ihm nichts passieren, wenn er
    mit wilden Banditen in den Wäldern Germaniens kämpfte, gebetet, ihn noch einmal zu sehen, und die Götter haben meine
    Gebete erhört und nun er ist hier und seine Nähe brachte mich fast um den Verstand als er mich in seine Arme nahm und
    seinen Kopf an meinem Hals verbarg. Liebevoll streichelte ich seine Haare und genoss diesen Augenblick der Zärtlichkeit.


    Seine Berührung war für mich voll vertrauter Wärme und doch auf wunderbare Weise völlig neu... Dabei entging mir nicht,
    dass er trotz der Freude des Wiedersehens, etwas betrübt auf mich wirkte, was mir Sorgen bereitete, aber dann als unsere
    Lippen zu einem flüchtigen, zärtlichen Kuss fanden, war alles schon wieder vergessen...


    "Mein Amor, ich habe Dich auch vermisst, wie habe ich mich nach Dir die ganze Zeit gesehnt ...", mein Herz pochte wie
    wild, ob Cupidus das wohl hören konnte, ich lächelte glücklich in mich hinein...


    "Mir geht es großartig, danke, aber was ist mit Dir?...Und erzähl mir, Liebster, wie ist es Dir in dieser Zeit ergangen?"..."