Beiträge von Theodoros Alexandreus

    "Chaire, Nikolaos!" Der Philologe lächelte etwas verlegen, auf seiner Stirn zeichneten sich einige Schweißperlen ab, die nicht durch das Klima dieser Jahreszeit und die allgemeine körperliche Verfassung des Mannes bedingt schienen. "Ähm, freut mich auch, dich zu sehen. - Darf ich kurz reinkommen?"

    Lange Zeit hatte Theodoros sich nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen und überließ den Betrieb des Museions, der ihm de facto anvertraut wurde, seinen Stellvertretern. Deshalb war es ein wenig verwunderlich, als dieser auf einmal vor Nikolaos' Türe stand und schüchtern wie immer anklopfte...


    *knock knock*

    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Hat jemand eine Ahnung, weshalb Theodoros und Timokrates "In Exilium" sind?


    Da ich aus dem Exil keine PNs schreiben kann (und den Thread erst jetzt gelesen hab) kurz und knapp: Wenn Theodorus und Timokrates auf Dauer verschwinden würden, würden sie sich im Elysium befinden. Da sie es nicht tun, kann man daraus schließen, dass sie vorhaben, irgendwann wieder zurück zu kommen. ;)


    Nur dauert das halt evtl. ein bisschen ... :(

    Zitat

    Original von Alexandros Kleisthenes


    Theodorus macht ein zufriedenes Gesicht über den Lehreifer des neuen Schülers. "Natürlich kannst du hier studieren was du willst. Dies ist ein Hort des freien Geistes und unsere Gelehrten beschäftigen sich mit allen Dingen der Oikomene und des Kosmos. In welche Richtung du dich orientieren willst, bleibt ganz allein dir überlassen.
    Sollte dir die Medizin weiterhin am Herzen liegen, so kannst du dich im Iatreion bei der Rhomäerin Decima Valeria melden. Solltest du aber eher an der Philosophie und Philologie interessiert sein, bist du bei mir an der richtigen Adresse."

    Zitat

    Original von Iunia Urgulania


    Körperliche Gewalt?!? Allein die Vorstellung, man könne vermuten, dass auf dem Museionscampus so etwas passieren würde, ist Theodorus unbegreiflich. Aber auch die andere Gewalt durch Reden bekümmert Theodorus sehr. Zwar war es üblich, dass die Philologen sich untereinander scharf bekämpften und ihre Wut an den Schülern außließen, aber warum dies einen einfachen Schreiberling passieren sollte, war ihm ein Rätsel. Fest stand zumindest, dass er derlei Umtriebe auf keinem Fall dulden konnte. :blitz:


    Bekümmert meint er deswegen: "Wer hat dich denn derart angegriffen und weswegen hat er dich beleidigt?"

    Zitat

    Original von Alexandros Kleisthenes
    Alexandros schloß die Tür hinter sich " Chaire Philologos, ich Alexandros Kleisthenes beabsichtige mich an ihrer Bildungseinrichtung zu studieren, falls das möglich ist, ich habe bloß kein Geld." Dann achtete er gespant auf die Reaktion des Philologos.


    Theodorus lächelt den jungen Mann an. "Natürlich ist es möglich, hier zu studieren. Der Tempel der Musen verlangt kein Geld von jenen, die Wissen erwerben wollen. Weißt du denn schon, in welche Richtung du dich fortbilden möchtest und hast du bereits woanders studiert?"

    Zitat

    Original von Iunia Urgulania
    Wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich mit den Menschen hier nicht wirklich zurecht komme. Als ich hier anfing sagte mir der Epistates, dass es hier sehr merkwürdige Gestalten geben würde, doch hatte ich nicht mit dem gerechnet, was mir hier dann tatsächlich begegnete.[/font]


    Klar schaut der stellvertretende Epistates etwas verdutzt, als er sich die Ausführungen der Schreiberin anhört, schließlich wäre es ihm noch nie in den Sinn gekommen, Gelehrte als "merkwürdige Gestalten" zu bezeichnen. Was wahrscheinlich daran lag, dass er selbst einer von jenen war. Im Gegenteil erschien ihm wie den meisten lang Eingesessenen hier das Leben außerhalb der Museionsmauern als merkwürdig, während man innerhalb dem wahren Leben nachgehen konnte.


    Dennoch nimmt er die Ausführungen der Iunierin sehr ernst:


    "Hat dir jemand was angetan?" fragt er besorgt.

    Gewöhnt, in einer hierarchisch genau durstrukturierten Institution zu leben, in der Oben und Unten, Lehrer und Schüler, genau festgelegt war, empört sich Theodorus spontan sehr über den in seiner Meinung frechen und anmaßenden Ton, den Nikolaos ihm gegenüber einschlug.


    "Um einmal einiges klar zu stellen: Das Museion ist ein Heiligtum des Gottes Apollon! Der Staatsmacht steht es nicht zu, einfach hier hereinzuplatzen und sich aufzuführen, wie sie will! Sowas nennt man Entweihung und das gilt ganz unabhängig von jedem weltlichen Recht und ist von Jedem zu respektieren! Vor allem du, als zukünftiger Angehöriger der Priesterschaft der Musen solltest dies eigentlich wissen!
    Ich sage dir das, weil mir zu Ohren gekommen ist, dass du und eine andere Person der Stadtwache recht rüpelhaft mit einem Gast dieser Institution umgegangen ist! Ich kann ein solches Verhalten auf dem geweihten Boden nicht tolerieren! Du behandelst die Priester und Gäste hier mit Respekt, ist das klar?
    Dazu sage ich dies nicht stellvertretend für die Polis, da diese Institution, dieses Museion, nicht zur Polis gehört! Es untersteht dem Kaiser ganz allein und Niemand anders! Die Archonten von Alexandria haben hier nichts zu suchen, es sei dem auf die ausdrückliche Genehmigung von Seiten des Kaisers oder seiner Stellvertreter, welche wären: (alpha) der Eparchos und (beta) der Epistates."


    Hier kommt Theodorus kurz ins Stocken. Tatsächlich hatte Nikolaos behauptet, der Eparchos hätte ihn das Recht gegeben, hier zu arbeiten. Etwas verlegen hält er ein und fährt erst nach einer kleinen Pause fort:


    "Gut, sollte der Eparchos dich angewiesen haben, hier nachzuforschen, scheint es sich um ein Missverständnis zu handeln... Entschuldigung!"


    Nach dem "Entschuldigung" steigt Theodorus die Röte ins Gesicht. So was würdeloses gegenüber einen Untergebenen! Am liebsten würde er in den Boden versinken und nie wieder kehren...


    Sichtlich schüchtern und verwirrt beendet er deswegen seine Moralpredigt: "Ich verlange also in Zukunft von dir, mich zuerst zu informieren, bevor du oder die Stadtwache dieses Gebäude betritt und meinen Anweisungen in dieser Sache zu folgen, es sei dem, der Eparchos hat etwas anderes angeordnet, aber auch von den Anordnungen des Eparchos will ich in Kenntnis gesetzt werden, um solche Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden."


    So, jetzt war alles gesagt. Obwohl... Eine Sache fehlte noch: Die Strafe.


    "Ich hätte gute Lust, dich Aufgrund deines Verhaltens von der Schule auszuschließen und sollte sich ein derartiger Vorfall noch einmal ergeben, werde ich das auch tun. Und du tust Buße: Du suchst sofort das Heiligtum der Musen auf, opferst ihnen und entschuldigst dich brav.


    Schön. Du kannst gehen."


    Theodorus erwartet nicht, dass noch ein Widerwort kommt.

    Theodorus runzelt die Stirn. Anscheinend ist der Schüler sich wirklich nicht bewusst, was das Problem ist. Er geht zu seinem Schreibtisch und nimmt eine Schriftrolle, die er Nikolaos überreicht. Der Schriftrolle fehlt die für Schriften aus der Biblitothek übliche Katalogkennzeichnung, dafür ist eine andere Kennzeichnung angebracht, die Nikolaos eigentlich gut bekannt vorkommen müsste: Es handelt sich unübersehbar um die Katastasis Alexandres.


    "Würdest du bitte so freundlich sein, mir §7,1 laut vorzulesen..."


    Vielleicht würde Nikolaos so darauf kommen, warum er geholt wurde...

    "Herein..." murmelt Theodorus wie gewöhnlich und verplant es wie gewöhnlich, sich in würdevollere Position zu begeben. Das ändert sich allerdings rasch, als er Nikolaos eintreten sieht.


    "Na, was machen die Untersuchungen zum Mordfall, Strategos?"

    [Blockierte Grafik: http://img134.imageshack.us/img134/4418/adamkq0.jpg]


    ~ Konstantin von Hammonia, genannt Costa ~


    Gerade lungert Costa im Empfangsraum herum. Zwar waren die Pflichten eines Scriba nicht wirklich seine Aufgabe, aber er hatte letztens versucht, eine der Empfangsdamen herumzukriegen. Leider stellte sich diese aber als ziemlich gerissen heraus und schaffte es, Costa dazu zu bewegen, einige ihrer Schichten zu übernehmen, um sich heimlich mit ihrem Geliebten zu treffen. Dem gelackmeierten Costa war dementsprechend nicht nach großer Kommunikation zumute, deshalb meint er lurz angebunden:


    "Kannst ihn besuchen. Nächste Tür links."




    Ein selten gesehener Gast streift durch die Säulenhallen des riesigen Gymnasions, ein stadtbekannter Mann, der jüngst erst zum wichtigsten Mann des ehrwürdigen Museions auserkoren wurde, aber in seiner Haltung kann man bei Weitem nicht die Würde und Imposanz erkennen, welche man von einem Mann in solcher Position erwarten würde. Schüchtern, sich um jede Säule drückend und sich fast in sich selbst verkriechend, schlendert er durch die Stoa, geplagt von den höchsten Selbstzweifeln, die ihn seit Tagen nicht schlafen lassen. Ihm ist, als befände er sich in einem Wald und hinter jeder Säule würde ihn die Schlange mit wachem, verführerischen Blick anfunkeln und ihm mit dem Apfel ködern, während in seinem Rücken die Blicke des Anderen, des Großen Einen, vor Enttäuschung brannten.


    Und anderseits - Verehren die Hellenen IHN, der vielfach gepriesen sei auf seinem goldenen Throne, nicht auch auf ihre Weise, nennen ihn Zeus, Dionysos, Serapis und ehren und preisen seine Werke genauso wie er? Und lebte er, Theodorus, nicht sein Leben lang unter ihnen, sprach die griechische Sprache, lebte die griechischen Sitten, studierte die Wege der Griechen von Homer bis Heute? War er nicht schon abtrünnig, lange bevor er zu seiner jetztigen Entscheidung gezwungen wurde?


    Unschlüssig und in Gedanken versunken grübelt der Gelehrte vor sich hin, sich und sein Schicksaal leise verfluchend...


    Sim-Off:

    Hobbypsychotherapeuten sind willkommen. ;)

    Ein paar Stunden später kommt Theodorus aus der Bibliothek zurück in sein Kämmerlein und findet zu seiner Überraschung die Schale mit dem Brief vor. Schon bei der Obstschale wird ihm klar, wer der Urheber dieses Briefes sein mag und eine gewisse Ahnung beschleicht ihn, was das bedeuten mag...


    Er nimmt den Brief und liest ihn sich mit gerunzelter Stirn durch. In seinem Gemüt macht sich Enttäuschung breit. Auch wenn er und Diagoras selten einer Meinung waren und der kauzige Philosoph Theodorus oft die Nerven kostete, so war dessen Abreise zweifelsohne ein Verlust für das Museion. Diese Wanderphilosophen, denen konnte man es nie recht machen...


    Auch war es traurig, dass Diagoras nirgendwo schrieb, wohin ihn seine weitere Reise führen möge, denn das machte es Theodorus unmöglich, zu antworten, was ihm ein inneres Bedürfnis gewesen wäre.

    Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus


    So, jetzt kommts aber ganz dick:


    Ich werde voraussichtlich vor Weihnachten nicht mehr in der Lage sein, hier zu schreiben. Danach verspreche ich aber, in altgewohnter Weise wieder dabei zu sein. ;)


    Alles hat einmal ein Ende. :)


    Wir sind wieder da.


    Anfangs zwar noch sporadisch, aber immerhin.... ;)

    Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus
    Es ist unglaublich! Kaum hat man das eine erledigt, kommt das nächste Problem. Ums kurz zu machen: Theodoros Alexandreus, Timokrates Kyrenaikos und Publius Aelius Pulcher, sowie einige Administratorfunktionen in Alexandria könnten evtl. noch die ganze Woche lang flach liegen.


    Tut mir wirklich leid. :(


    So, jetzt kommts aber ganz dick:


    Ich werde voraussichtlich vor Weihnachten nicht mehr in der Lage sein, hier zu schreiben. Danach verspreche ich aber, in altgewohnter Weise wieder dabei zu sein. ;)

    Es ist unglaublich! Kaum hat man das eine erledigt, kommt das nächste Problem. Ums kurz zu machen: Theodoros Alexandreus, Timokrates Kyrenaikos und Publius Aelius Pulcher, sowie einige Administratorfunktionen in Alexandria könnten evtl. noch die ganze Woche lang flach liegen.


    Tut mir wirklich leid. :(