Kaum hatte Aintzane sich hingesetzt, hörte sie Minna, die sich neben sie hinsetzte. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nein, keine Sorge. Ich bin gerade erst gekommen. Und ich frage mich, wo..."
In diesem Moment sah sie Fiona, die aus den Büschen hervorkroch und sie begrüßte. Fast hatte sie für einen Moment geglaubt, es wäre Callista, die römische Hexe, die sie mit sich in die Unterwelt ziehen wollte. Oder ein böser Nachtgott. Doch die Britannierin sah ganz harmlos aus. "Fiona! Du bist es!", stieß sie erleichtert aus. "Nein, niemand hat uns gesehen!", sie blickte sich nochmals im Hort herum. Keine Menschenseele.
Langsam krauchte sie zu Fiona in den Strauch hinein. Ihre Haare, die schon von Natur aus nicht leicht zu bändigen waren, verfingen sich in ein paar Ästen. Somit war ihre Frisur ruiniert, aber das bekümmerte sie momentan nicht. Mit zu Berge stehenden Haaren setzte sie auf den Grund und schaute erwartungsvoll zu Fiona hinüber.
Beiträge von Aintzane
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Was Assindius nun tat, verdutzte Aintzane komplett. Assindius, der Kavalier! Das war etwas Neues. Sie beobachtete ihn sorgfältig, wie er da Manieren an den Tag legte, mit denen er sogar am kaiserlichen Hof gut angekommen wäre... gerade er, der noch vor 5 Minuten vor ihrer Nase einen Rülpsrekord aufgestellt hatte. Der Handkuss, den Assindius auf Minnas Hand setzte, veranlasste sie fast zum lachen. Hätte jemand vor ein paar Sekunden das Wort Handkuss erwähnt, wäre Assindius der letzte gewesen, mit dem sie das Wort in Verbindung gebracht hätte...
So eine Wandlung erstaunte sie zwar ein bisschen, doch sie sah es nicht ungern. Assindius schien noch mehr Facetten zu haben, wie sie gedacht hatte. Und... er konnte ihren Namen wieder aussprechen. Ganz, ganz leise atmete sie auf. Langsam schien es mit ihm bergauf zu gehen.
"Ja!", meinte sie. In ihren Augen schimmerte die Begeisterung, wie sie sich daran erinnerte, wie Assindius mit dem Bären gekämpft hatte. "Er hat den Bären - mit ein wenig Hilfe von einem Mann namens Loki - eigenhändig und unbewaffnet besiegt! Es war unglaublich! Er hat unser Leben gerettet! Schade, dass du das vergessen hast...", meinte sie.
"Ja.", meinte sie auf die Frage von Assindius' Herkunft. "Ich glaube, er kommt aus dem Land auf der anderen Seite des Rheins, nicht allzu weit entfernt von dieser Stadt mit dem ewig langen Namen... Colonia Claudia Ara Agrippinensum."
"Auf jeden Fall... Assindius ist ein Sklave Deandras, genauso wie ich. Nach jenem Kampf mit dem Bären in Germanien hat er eine schwere Krankheit bekommen... doch er scheint jetzt wieder in Ordnung zu sein und man hat ihn wieder hergeschickt. Doch er hat offenbar während seiner Krankheit einen Gedächtnisverlust bekommen. Und jetzt wollten wir jemanden finden, dem wir sagen können, dass er wieder hier ist...", meinte sie und schaute abwechselnd Minna und Fiona fragend an. -
"This is the night
that either makes me or fordoes me quite"
Shakespeare, OthelloAintzane hatte schon den ganzen Tag immer wieder zur Sonne hingeschaut, und sich den Sonnenuntergang herbeigesehnt.
Jetzt, endlich, war es soweit. Der Mond stand am Himmel. Es war die vereinbarte Zeit.
Also ging sie hinaus in den Garten. Sie sah Fiona im Busch versteckt nicht, also nahm sie an, dass sie die erste hier wäre. Sie setzte sich also auf den Boden und begann, in den Himmel hinaufzuschauen. Es war eine schöne, klare Nacht, doch Aintzane konnte den Anblick gar nicht richtig geniessen. In ihr rumorte die Einsicht, dass dies die Nacht der Entscheidung war.
Sie blickte kurz um sich und hustete. Ihre Kehle brannte noch immer von Fionas festem Würgegriff, aber sie versuchte den Gedanken daran abzuschütteln. Wo die beiden wohl blieben?
Da sah sie auf einmal etwas in einem Busch. "Pssst! He! Fiona?", machte sie leise zu jener Erscheinung hin. -
Kaum war der Römer zu ihnen ans Feuer gekommen, verließ Rutger Severus ihre Gesellschaft, ohne ein einziges Wort zu sagen. Eigenartig. Was der hatte? Ungläubig sah sie ihn nach und beobachtete ihn, wie er Bridhe davonschleppte. Sie verkniff sich jegliche Form von Protest, obwohl es ihr in ihrem etwas beschwipsten Zustand - den sie nun durch einen weiteren Becher Met bereicherte - nicht allzu leicht fiel. Doch sie musste jetzt noch etwas tun. Sie hatte etwas bemerkt, das nichts bedeuten musste, aber sie wollte es rausfinden.
Tilla lag unweit von ihr direkt am Feuer. Langsam und gebeugt schlich sie zu ihr hin. "Ti...illa! Salveee... Wie... geht...eht's'nnn?", fragte sie, gefolgt von einem Schluckauf, der sich amüsanterweise so anhörte wie "hupp". "Ichsch... hisch... äh, ich habbb da geseeehn, wie du da... hupp... auf mihihisch da... gedeutet hascht! Ich habbbb kein' bösen Gott beschworen, ech' nich', hupp.", meinte (oder wäre das Wort lallte besser angebracht?) sie zu Tilla. "Das war... Cernunnos!", siebemühte sich, den Namen des Gottes deutlich auszusprechen. "Fruchtbarkeitsgott... g... ott. Guter Gott... hupp.", grinste sie. Das wollte sie nur klarstellen.
Doch hinter hir hörte sie noch etwas... war das ein Schluchzen? Ja... das war es. Langsam drehte sie sich um. Dort war Fiona. Man konnte ihr ansehen, wie die Tränen in ihren Augen standen.
Schnell huschte Aintzane zu ihr hin. Sie war neugierig, was denn mit Fiona loswar, und gleichzeitig besorgt. "Fi...fiona?", fragte sie, als sie bei ihr angekommen war. "Was...", meinte sie leise in einer fragenden Stimme und ließ sich neben ihr nieder. Sie legte ihren rechten Arm auf Fionas linke Schulter. "Was... ist de...enn lo...os mittt dir?" -
"Mach's gut, Fiona... Auf Wiedersehen, Minna...", meinte sie zu den beiden und stand noch eine Weile alleine auf dem Flur. Also heute Abend im Hortus. Sie würde da sein.
Es gab jetzt kein Zurück mehr.
Sie atmete nochmals tief auf, dann ging sie langsam, aber bestimmt, zur Kammer eines Mitglieds der Familie, ein Mann, der zu faul war, um seine Briefe selbst zu schreiben, und das lieber Aintzane überlassen hatte.
Doch während sie die Stufen hinaufstieg hatte sie immer ein inneres Bild vor Augen.
Ein Schiff mit vollen Segeln. -
Wie es aussah, war das Atrium doch belebter, wie es aussah. Kurz nachdem Aintzane ihr Hallo gerufen hatte, kamen Minna und Fiona zum Vorschein. "Salvete!", meinte sie zu den beiden und deutete auf Assindius, doch bevor sie diesen vorstellen konnte, begann der in einer eigenartigen Sprache zu murmeln. Germanisch, wie es aussah, eine Sprache, von der sie nichts verstand.
Und dann fing er an zu reden. Doch er hatte wieder einmal seinen eigenen Namen vergessen. Also wollte ihm Aintzane aushelfen und seinen Namen verkünden, da dröhnte der Germane selbstbewusst heraus, welchen Namen er zu haben glaubte.
Da freundliche Lächeln, das Aintzane gerade noch auf ihrem Gesicht getragen hatte, verschwand. Stattdessen nahm eine düsterere, recht verzweifelte Miene ihr Gesicht ein und sie patschte sie sich mit der rechten Hand auf ihre Stirn. Sofort besann sie sich darauf, in welch bemitleidenswerter Position Assindius war, nahm die Hand, fast schon beschämt, wieder runter und setzte ein gequältes Grinsen auf. "Ähm... nun... ja." Fiel ihr wirklich nichts besseres als das zum Sagen ein? "Nun ja... eigentlich ist das ja... mein Name. Nicht deiner.", meinte sie und versuchte dabei, eine ruhige, freundliche Ausstrahlung beizubehalten. "Nun... das hier sind Fiona und Minna...", er zeigte aufwechselnd auf die beiden, "und das hier ist Assindius. Assindius der Germane. Leider hat er zur Zeit zufällig... hm... seinen Namen vergessen. Ein Gedächtnisverlust." Die letzten beiden Worte setzte sie nach einer kurzen Pause hastig hizu, um das ganze nicht komplett in die Skurrilität abrutschen zu lassen. -
Während Fiona voller Optimismus war und sich wahrscheinlich schon ausmalte, wie es war, in Spanien auf freiem Fuss wieder auf festem Land zu stehen, sah Minna eindeutig so aus, als ob sie ihre Zweifel hätte. Wahrscheinlich hatte sie da auch ziemlich recht. Doch jetzt hatte es Aintzane gerade geschafft, sich aus dem Pessimismus zu retten, und so leicht würde sie jene formidable Errungenschaft nicht aufgeben.
"Also, ich sehe eine Tour als blinde Passagiere auf einem Schiff als einzige Fluchtmöglichkeit.", rechtfertigte sie ihren Plan. "In ganz Italien sind Leute verstreut, die spezialisiert darauf sind, entlaufene Sklaven wieder einzufangen. Wir hätten kaum die Chance, über Etrurien herauszukommen... und dann sind wir in den Alpen, an deren engen und hohen Pässen schon Grössere als 3 geflohene Sklavinnen gescheitert sind. Doch wenn wir mit dem Schiff reisen, wie sollen wir an das Geld für die Passage kommen? Und überhaupt - wenn wir bezahlen und somit ersichtlich machen, dass wir an Bord sind, kann der Schiffseigentümer rauskriegen, wer wir sind, und uns zurückverfrachten."
Sie schwieg und liess die Schulern leicht hängen. "Ich kann an keinen besseren Plan denken... ihr vielleicht?" -
Zusammen mit Assindius ging Aintzane langsamen Schrittes ins Atrium. Hier müssten eigentlich die meisten um diese Tageszeit herum sein. Die Sklavin aus Hispania blickte suchend um sich. Wo waren denn alle hin? Oder war sie einfach nur blind, dass sie sie nicht sah?
"Hallo? Ist hier jemand?", rief sie halblaut.Sim-Off: Fiona, Minna, Benohe, und wer sonst noch hier ist... darf ich euch mal herbitten? Danke.
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Hastig kauernd, stocherte Assindius mit seinem Zeigefinger durch die Luft, dass Aintzane ausweichen musste, um nicht von jenem Geschoss in Form des Fingers des ungeschlachtesten, aber auch freundlichsten Barbaren, den sie kannte, getroffen zu werden.
"Ja, es gibt ein paar Sklaven, die kennen dich, aber sehr viele wissen nicht einmal, dass du existiert... und von denen gibt es sicher einen, der einen Plan hat, was man mit dir anstellen könnte."
Sie fuhr mit den Fingern ihrer linken Hand an die linke Seite ihres Kinns und betrachtete Assindius, wie er gedankenverloren seinen Brei wegsüppelte. Anschliessend folgte das Unvermeidbare.
Aintzane lächelte zuerst, und dann musste sie verhalten darauflos lachen. Bei jedem anderen wäre bei dieser Stelle die Hexe am Baum gewesen, und derjenige hätte sich eine Schimpftirade gespickt mit baskischen Verwünschungen anhören müssen. Da Aintzane jenes Verhalten aber schon ziemlich gut vorausahnen konnte, blieb dies aus.
"Also gut... gehen wir."
Also gingen sie in das Atrium, zur Vorstellung von Assindius . -
"Also, meine Idee sieht so aus!", meinte Aintzane; ihre Augen leuchteten und sie rieb sich ihre Hände. "Ich bin schon recht lang Deandras Sklavin und kann ihre Handschrift, denke ich, nachmachen. Ich schreibe einfach einen Brief, der besagt, dass ich und ihr beiden dringend in Ostia benötigt werdet. Damit kommen wir aus Rom heraus und anch Ostia, und das sogar mit ein bisschen Proviant und Geld! In Ostia machen wir uns selbstständig und verstecken uns auf irgendeinem Schiff nach Tarraco... und wenn die Ware dort ausgeladen wird, schleichen wir heimlich an Land! Und dann... dann sind wir gerettet!"
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Zitat
Original von Minna
...Die Baskin schien dabei ganz schön betrunken zu sein. Anscheinend war sie den schweren Met nicht gewöhnt. Noch bevor der Römer antworten konnte, zog sie Aintzane kurzerhand beiseite..."Min..inna!", protestierte Aintzane, als sie sich beiseite gestoßen fühlte. "Was machs'du denn? Ich haaa...ab doch nicht..ichts getaaan!" Der Met war ihr mehr ins Hirn gestiegen, wie es gesund war. Doch auch sie hatte bemerkt, dass die Kerzen ausgegangen waren. Doch sie maß dem Geschehen nicht die selbe Bedeutung bei wie Fiona - man hatte ja noch das Feuer in der Mitte!
Und tatsächlich schien es so auszusehen, als ob Tilla noch mehr betrunken war wie sie. Einmal musste es so sein, denn sie fegte plötzlich mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf den Baum hinauf. Und plötzlich knackste jener verhängnisvolle Ast. Aintzane machte einen wackeligen Schritt in die Richtung des Baumes, aber es wäre vergebens gewesen, wäre der Römer nicht schneller wie sie gewesen. Gemeinsam kullerten die beiden über den Boden. Das Geschehnis sah so witzig aus, dass Aintzane anfangen musste zu kichern; sie konnte es einfach nicht unterdrücken. Sie wandte sich also um zu Minna. "Schschau! Gefahr gebannt! Jetzzz... geh'n wir wieder zzzurück zzzum Feu...euer... oder?", kicherte sie zu ihr hin. Sie selbst machte sich daran, wieder dorthin zu gehen, und setzte sich dort hin. "Lob den Göttern!", meinte sie, mehr zu sich selbst als zu sonst jemanden. "So... eine schschöne Nacht!" Ihre Hand tastete nah ihrem Becher, den sie schließlich fand und am Metkrug unweit von ihr füllte. "Guteee Sache...", meinte sie und nahm noch einen großen Schluck. Dann stellte sie den becher mit Wucht am Boden ab und grinste zu Minna hin. Sie fühlte sich auf eine eigenartige Weise von allen Sorgen befreit und obwohl sie sich selber albern vorkam, fand sie ihren benebelten Zustand eigentlich wirklich lustig. -
"Ihr wollt mit mir gehen? In meine Heimat?", fragte sie die beiden. "Das ist... schön.", meinte sie nach einer kurzen Pause. "Ihr werdet es sicher mögen." Sie rang sich selbst ein Lächeln ab. Sie war froh, dass sie nicht von Minna und Fiona getrennt sein würde... sie hatte die beiden sehr gern gewonnen, und es hätte ihr Leid getan, sie nach jener Flucht nie wieder zu sehen.
"Also...", überlegte sie laut nach Fionas Vorschlag. "Wir brauchen einen plan, da muss ich dir zustimmen, Fiona. Also... ich denke, Vorschläge sind jetzt gefragt. Hmmm... wartet. Deandra in Ostia!" Sie lachte auf wie einst Archimedes, als er in seiner Badewanne sein Naturgesetz entdeckt hatte. "Das ist es!" -
Offenbar vertrug Assindius den Hirsebrei nicht so gut, wie er es immer von sich behauptete, und lehnte rigoros ab. Doch dann kam genau das, was Aintzane erwartet hatte. Er wollte doch noch mehr. "Ich glaube, ich muss dem Koch sagen, dass er nicht mehr so viel von dem Zeug kochen soll... ich meine, es ist ungesund und...", sie sog durch ihre Nase die Luft ein, "es riecht auch nicht so grossartig..."
In diesem Moment kam der Sklave mit dem Hirse-Brei wieder. "Hier!", meinte er, stellte die Schüssel ab und eilte hastig fort.
"Nun ja...", meinte Aintzane zu seiner letzten Frage, "Deandra hat sich nach Ostia in eine alte Casa zurückgezogen, und ich weiss nicht, wann sie wiederkommt... und sie hat mir gesagt, sie will mich nicht sehen, bis sie es befiehlt. Ich könnte dich also zu irgendeinem Römer schleppen... oder ich stelle dich erstmals den anderen Sklaven vor! Dann geht eigentlich alles von alleine.", schlug sie vor. -
Zitat
Original von Minna
.... Bridhe würde nur einen wahnsinnigen Rausch erleben und so wie es aussah, tat sie das auch. "Sieh nur, Aintzane! Deswegen ist Bridhe so aufgekratzt." ..."Ich... wie?", meinte Aintzane, als sie sich auf ein Mal angesprochen fühlte. Es war Minna. Der Met hatte gewirkt, da sie den Alkohol nicht gewohnt war, und ihr Grad an Aufmerksamkeit war merklich gesunken . Statt also blitzschnell auf Minna einzugehen, wie sie es sonst getan hätte, leerte sie noch ihren Becher Met. "Was... Fliegenpilz? Das gibt es ja nicht. Wieso sollte man so was essen?", fragte sie verwundert . Sie hob ein Exemplar in die Luft... da sah sie, wie sich Bridhe dem Römer um den Hals warf. Das war eigenartig, sehr eigenartig. Zwar hatte sie schon einmal so was in Gallien gesehen, doch sie hatte nie den Sinn in jener Sache gesehen.
Was nun Severus machte, liess ihren Puls hochschnellen. Hatte dieser jetzt wirklich gerade den Römer angefallen? Sie erhob sich und hastete nach vorne... wobei man sagen musste, dass sie schon sicherere Schritte gemacht hatte. Der verfluchte Met war wirklich stark. Doch wie sie beim Römer angekommen war, sah sie, dass sich Severus nur um Bridhe kümmerte. Sie wandte sich also zum Römer hin und lächelte ihn an. Der Met, den sie getrunken hatte, gab ihr die notwendige Courage, den Mann anzusprechen. "Willst du... nicht mit uns mitfeiern? Ich meine... es würde uns freuen. Heute ist eine Nacht, die nur einmal im Jahr vorkommt. Und... der Met ist auch ganz gut." -
Sim-Off: Tschuldigung, habe glatt auf den Thread vergessen.
Aintzane stand noch immer am Feuer, und ueberlegte sich, wen sie opfern koennte. Fiona hatte vorgeschlagen, sie koenne opfern, wem sie auch immer wolle. Unentschlossen drehte sie die zwei Speckstreifen in ihrer Hand hin und her. Vor ihren Augen formten sich die Abbildungen zweier Goetter, einer keltischen und einer baskischen Gottheit... doch sie wurde aus ihren Ueberlegungen gerissen, als die Leute um ihr begannen, auf den Baum hinaufzurufen.
Aintzane hatte keine Ahnung, was da vor sich ging, und instinktiv drehte sie ihren Kopf zum Baum hin. Aus der Krone heraus kletterte ein Maedchen herunter. Aintzane bekam einen ordentlichen Schreck - auch wenn er irrational war. Doch 14, fast schon 15 Jahre als Sklavin hatten ihr gelehrt, dass sie immer auf der Hut sein musste. Tilla hiess das Maedchen, und sie wurde freundlich von den anderen eingeladen, sich hinzusetzen. Aintzane selbst fand keinen Grund, der dagegen sprach.
Die Irin, die Cadhla hiess, kam in diesem Moment wieder zurueck mit Wein und setzte sich. Kurz darauf setzte sich auf Tilla neben Cadhla. Aintzane nickte beiden freundlich zu und wandte sich dann wieder den Flammen zu.
"Cerunnos, du Gott mit dem Geweih.", sagte sie zu den Flammen hin. Ihren ersten Teil vom Speck wuerde sie einem keltischen Gott opfern. Das war sie dem Fest schuldig. "Auch wenn ich keine Keltin bin, halte deine Hand ueber mich." Sie warf den einen Speckstreifen ins Feuer. Es knisterte, als er langsam in Flammen aufging.
Den zweiten Speckstreifen hielt sie nun ebenfalls zu den Flammen hin. "Dies opfere ich dir, Mari, Mutter meines Volkes. Wende von mir, und allen, die hier versammelt sind, das Boese ab und lasse nur das Gute zu." Sie liess den Speck ins Feuer fallen und setzte sich wieder hin.
Anschliessend wandte sie sich zur Neuen. "Tilla heisst du? Schoen, dass du bei uns bist. Ich bin Aintzane."
Dann nahm sie den Becher Met, der noch immer dort stand, wo sie ihn gelassen hatte, und hob ihn ebenfalls, zu Rutger Severus hin. Seinen Trunkspruch konnten sie in allen Punkten zusprechen. "Auf die Toten. Auf dass sie immer bei uns sein werden.", sagte sie. -
Sie musste unweigerlich grinsen, als sie sah, mit welchem Genuss Assindius seinen Hirse-Brei hinunterschlang.
"Ja, unser Koch hat sich viel Mühe gegeben! Du bist nämlich der einzige, der seinen Hirse-Brei zu schätzen weiss. Ich werd's ihm auf jeden Fall ausrichten!" Sie sah ihm zu, wie er mit einem erstaunlich grossen Löffel sein Essen hinunterwürfelte wie ein Wilder. "Nicht so hastig!", meinte sie, im Wissen, dass solche Worte nicht den mindesten Effekt haben werden.
In diesem Augenblick kam der Sklave von geradehin wieder. "Es gibt noch etwas mehr davon.", meinte er mit einem nicht gerade wonneerfüllten Gesichtsausdruck, als er auf Assindius' Brei zeigte. "Wenn du mehr willst, sag es einfach... den Brei will sowieso niemand anderes..." -
Einige Sklaven waren wohl nicht so froh wie Aintzane, dass Assindius wieder hier war. Es stimmte, er hatte sich einige Feinde gemacht in seiner Zeit hier, auch wenn sie nicht so zahlreich waren wie seine Freunde.
"Nette Hütte", wiederholte sie Assindius' Worte. "Das hier ist die Casa Claudia. Eines der grössten und machtvollsten Casae hier in Rom. Und ja. Sehr, sehr, seeeehr reich. Hier akkumuliert sich das Geld..."
In jenem Moment kleschte ein Sklave neben ihr etwas hin. Ach ja, Assindius' Hirse-Brei, nicht zu verwechseln mit Hirsebrei.
"Hier! Guten Appetit.", meinte sie und reichte ihm den Pott hin. -
Sim-Off: Ich antworte mal.
"Nordspanien... nun ja. Es ist meine Heimat... vermutlich ist es schwierig, eine objektive Beschreibung zu machen. Es ist wundervoll dort. Hohe Berge. Tiefe Talschaften. Das Meer. Schafe. Rinder. Ziegen. Dort will ich wieder hin... selbst wenn es Pasadaia gar nicht mehr gibt.", meinte sie. "Es zieht mich hin. Doch, du hast recht... am Wichtigsten ist, dass wir erst aus diesem verruchten Italia herauskommen!"
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[Blockierte Grafik: http://i11.photobucket.com/albums/a183/-Ela-/sharifds4.jpg] | Sharif
Selbst für Sharif, den missmutigen Türsteher der Casa Claudia, war er heute sehr schlecht aufgelegt. Der Zwischenfall gerade vorhin, wo ihn diese Gurke mit dem schier unaussprechlichen Namen weggedrängt hatte, hatte ihm dann auch noch den Rest gegeben.
Dementsprechend gross war seine Verstimmung, als er nochmals an der Türe pochte. Er ging hin und riss sie kraftvoll auf. Vor ihm stand ein Mann, ein Römer mit einer komischen Tasche.
"Salvedominewillkommenindercasaclaudiawiekannichdirhelfen?", spulte er seinen auswendig gelernten Text ab. -
Seinen Namen hatte er komplett vergessen, und wahrscheinlich bestand sowieso keine Chance, dass er noch ihren Namen heute lernen konnte. Doch nach seinem Satz musste sie grinsen. Das war Assindius, wie er leibte und lebte. Und er schien sich auch zu erinnern, dass es eine Chefin gab, mit der man sich des öfteren herumärgern musste.
Er selbst klang ganz heiter, als er seine Litanei über Sklaverei anstimmte. Aus seinen Worten konnte sie erschliessen, dass er sich kaum mehr an Germanien erinnern konnte... kompletter Gedächtnisverlust. Doch dies brachte sie auf bessere Gedanken.
"Schau mal, ich kenne eine Frau namens Fiona. Eine Keltin. Sie ist einmal böse gestürzt und hat ihr Gedächtnis verloren. Aber jetzt ist sie wieder komplett gesund! Es wird schon wieder werden! Es wird schon alles wieder zurückkommen. Aber es wird ein bisschen dauern. Das ist eine ernstere Sache wie der Katzenjammer nach einer durchzechten Nacht... aber es wird alles gut werden.", versuchte Aintzane zu beschwichtigen.
"Komm erstmal rein... sicherlich kriegst du was zum Essen. Willst du in die Culina kommen? Dort gibt es etwas."