Beiträge von Annaea Sorana

    Mit ihren Gedanken war sie eingeschlafen obwohl es nicht bequem war so zusammengekauert in der Ecke zu sitzen und zu wissen, dass sie hier unten nicht wirklich alleine war und allerhand Getier rummachte. Immer wieder krabbelte etwas über ihre Beine und Arme, aber das merkte sie schon gar nicht mehr. Es war wie mit den Schmerzen in ihrem Arm mit der Zeit spürte sie diese nicht mehr denn es schien einfach ein Teil von ihr zu sein. Dass ihr Bruder nun schon nach ihr suchte ahnte sie nicht vorhin hatte sie es noch gehofft das war auch alles. Zwar waren sie so nah aber durch die Bretter wurden die Stimmen gedämpft, dass sie diese nicht hörte.


    Warum sie letztendlich aufwachte lag wohl nur daran, dass sie anfing Krämpfe zu bekommen. Wie immer kamen sie in den ungünstigsten Momenten in ihrem Leben und das hier war sicher einer, aber es lag vor allem daran weil sie kaum etwas getrunken hatte. Sie rutschte auf die Seite und kam irgendwie auf dem Boden zum liegen und versuchte dagegen anzukämpfen und dann war es als ob sie ihren Namen gehört hatte.


    Verzweiflung lag in ihren Augen denn sie war einfach nicht fähig zu rufen und wenn sie es hätte tun können wäre es wohl einem leisen Krächzen gleichgekommen. "Hier bin ich," kam nur ein Flüstern zwischen ihren Lippen hinaus und ein neuer Krampf schüttelte ihren Körper.

    Die schönen Gedanken konnte sie aber nicht mehr all zu lange aufrecht erhalten. Zwar hatte sie an ihn gedacht, aber die Gedanken halfen ihr nicht die Schmerzen zu unterdrücken und sie halfen ihr auch nicht, dass es um sie rum wärmer wurde. Sie fror langsam wirklich und es war stockfinster hier unten in diesem Loch. Ihr Arm machte ihr immer mehr zu schaffen und sie schreckte zusammen als sie auf einmal etwas krabbeliges in ihrem Nacken spürte. Mit der gesunden Hand schlug sie nach dem Tier welches an ihr herumkrabbelte und seufzte. Alles was sie wollte war hier wieder raus zu kommen, aber alleine war es unmöglich und alleine schon wegen ihrem Arm schien es niemals zu funktionieren. Es war zum verzweifeln und ihre letzte Hoffnung wegen dem Hund war auch nicht mehr da. Er war schon so lange weg und sie glaubte nicht mehr daran, dass er wieder kam. Wie hatte sie auch nur einmal glauben können, dass ein fremder Hund Hilfe holen konnte?
    Nachdem sie sich von dem Insekt befreit hatte kauerte sie sich wieder an die Wand, schloss ihre Augen und dachte an ihn.

    Eine kleine Hoffnung hatte sie ja schon gehabt, dass der Hund ihr vielleicht helfen konnte, aber dem war nicht so. Wahrscheinlich hatte er sein Interesse verloren denn er haute einfach ab und ließ Sorana alleine zurück. Sie hatte Durst und auch etwas Hunger aber am schlimmsten war der Durst.
    An die Wand gekauert und alleine mit den Ratten und anderen Krabbeltieren saß sie da und hielt sich ihren schmerzenden Arm der schon ziemlich angeschwollen war. Das Licht des Mondes fand nicht mehr seinen Weg nach unten zu ihr und sie fragte sich was ihr Bruder nun dachte.
    Sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass er sie suchte und auch irgendwann fand und dann bitte lebendig und nicht schon halb zerfallen. Einen Gedanken den sie lieber gleich wieder von sich schüttelte. Es war kalt und feucht in dem Loch unten und sie versuchte sich schönen Gedanken hinzugeben und schloss ihre Augen.

    Schnell gab sie es auf dem Hund irgendwas zu erzählen. Ausserdem hatte sie ihren Arm wieder bewegt und die Schmerzen waren wirklich betäubend. Ob ihr Bruder schon auf der Suche nach ihr war? Ganz sicher, schließlich war es schon mitten in der Nacht. Er hatte ganz bestimmt eine halbe Armee auf die Beine gestellt um sie jetzt zu suchen. Doch ihre Hoffnungen schwangen von Minute zu Minute überhaupt gefunden zu werden, denn er kam sicher nicht auf die Idee in diesem alten Gebäude zu suchen.
    Leise seufzte sie als eine Welle von Schmerzen ihren Arm hinaufwanderten und sich in ihrer Schulter breit machten. Das Kratzen des Hundes erschreckte sie irgendwie, denn je mehr er da oben rumscharrte desto mehr Dreck fiel weiter in das Loch und schneller als man gucken konnte könnte sich eines der Bretter lösen und auf sie fallen.
    "Nicht, hör auf damit!" versuchte sie den Hund davon abzuhalten da oben noch weiter rumzuscharren. Die Stimmen konnte sie da unten nicht hören da ihre Ohren nicht so gut waren wie die eines Hundes.

    Sorana hatte befürchtet, dass es ein böses wildes Tier war was da zu ihr wollte und sie drängte sich nur noch weiter an die Wand wobei der Putz bröckelte oder was es auch war. Als der Mond sein Licht etwas scheinen ließ konnte sie aber erkennen, dass es sich um einen Hund handelte und das eben noch graue und ungepflegte Fell entpuppte sich langsam zu einem leicht gescheckten Fell. Zwar war es nicht weniger ungepflegt, aber jetzt erschien der Hund nicht mehr unheimlich. "Hast du auch ein Herrchen?" fragte sie das Tier und erwartete keine Antwort, denn Hunde die sprachen gab es wohl kaum. Wie konnte das Tier ihr helfen? Eigentlich gar nicht dachte sie sich. Sie war hier unten gefangen und das war kein schönes Gefühl.
    "Wenn du mich verstehen könntest wäre es schön,aber bestimmt verstehst du kein Wort von dem was ich sage, nicht? Heute ist nicht mein Tag. Erst läuft der Kater weg wegen dieser Sklavin und dann falle ich auch noch in dieses Loch hier."
    Langsam wurde es ausserdem noch kalt hier unten und Sorana in ihrer leichten Tunika begann zu frieren. Wenigstens hatte ihr Körper auf sie gehört und das Zittern abgestellt.

    Keiner hatte ihr Rufen gehört. Noch ein paar mal hatte sie es versucht aber es war zwecklos, denn wer sollte auch schon in diesem alten, verlassenen Haus sein? Sie war alleine, hatte Schmerzen und sie hatte Angst. Es war als spürte sie heute zum ersten mal wirkliche Angst in ihrem Leben, denn so etwas war ihr noch nie passiert und ihr Bruder würde sie, vorausgesetzt man fand sie irgendwann, nicht mehr alleine vor die Tür lassen. Nachdem sie ihre erfolglosen Rufe abgelassen hatte suchte sie sich in dem dreckigen Loch in dem sie gefangenen war einen Platz wo sie sich setzen konnte. Immer noch musste sie ihren Arm stützen und presste ihn fest an ihren Körper damit es nicht mehr so ganz weh tat.


    Es war unheimlich hier unten vor allem weil sie nicht sehen konnte aber dafür hören und was sie hörte ließ ihr einen Schauer nach dem anderen den Rücken runterwandern. Sie hatte eine Gänsehaut seit dem sie diese Viecher gehört hatte. Ratten, Mäuse oder was es sein mochte auf jeden Fall solch Getier was man nicht gerne um sich rum hatte und sie meinte gespürt zu haben wie eines dieser Tier sehr nahe an ihrem Bein vorbeihuschte.


    Die Zeit schien hier unten nicht zu vergehen und irgendwann spürte sie wie auch zu ihr in das Loch einige der Regentropfen fielen durch die undichte Stelle um Dach. Blitze erhellten ab und an ihr vorrübergehendes zu Hause und sie wünschte sich, dass sie nichts mehr hier unten sehen musste, denn der Anblick dieses Raumes, vielleicht wirklich ein Versteck von irgendwem oder ein ehemaliger Keller, sah nicht wirklich einladend aus.


    Und dann meinte sie etwas merkwürdiges, kratziges und schmatziges zu hören. Sorana hielt ihre Luft an und lauschte, presste sich dabei noch dichter an die glitschige und dreckige Wand. Das erstickte Quitschen der Ratte führte nicht zu ihrem Wohlbefinden bei und als sie nach oben Blickte konnte sie einen schwachen Umriss erkennen. Groß, haarig und wuschelig. Sorana unterdrückte den Drang einfach zu schreien und sie spürte wie sie zu zittern begann und mahnte sich im Geiste jetzt keinen ihrer Anfälle zu bekommen. Voller Angst sah Sorana nach oben in die leuchtenden Augen des Tieres. Es schien als käme es grade aus der Unterwelt so war sein Blick, aber sie konnte nicht erkennen was es für ein Tier war.

    Doch der Kater wollte ihr kein Zeichen geben, dass er da war oder auf sie wartete und so ging Sorana auf das eben gemachte Geräusch zu und musste dazu über morsche Bretter laufen. Auf einmal gab es ein sehr lautes Knacken und die Bretter, die anscheinend etwas verbergen sollten, krachten unter ihr zusammen und sie stürzte in ein Loch.
    Staub, Dreck, Holz rieselten auf sie und bedeckten sie unter einer Schicht, dazu kam noch, dass einzelne Bretter auf das Loch fielen und es zusätzlich noch bedeckten, als wäre das Haus schon nicht versteckt genug.


    Einen Moment lag sie benommen auf dem Boden und krümmte sich vor Husten da der Staub ihre Lungen reizte. Als dieser sich halbwegs gelegt hatte versuchte sie das Holz von sich zu räumen und merkte dabei, dass sie ihren rechten Arm vor Schmerzen nicht bewegen konnte. Hier unten war es so dunkel, dass sie nichts sehen konnte, weder was hier unten war, noch welche Verletzungen sie hatte. Ganz weit weg konnte sie ein leises Miauen vernehmen aber auch dieses entfernte sich recht schnell.


    Sorana sah nach oben und konnte zwischen den Brettern nur einen ganz leichten Lichtschimmer erblicken aber das war es auch schon. Das Loch war eindeutig zu tief als, dass sie da alleine rauskommen konnte. Noch wollte sie nicht in Panik geraten und sich keine Gedanken machen was geschah wenn sie nicht nach draussen kam. Mit ihrer anderen Hand stützte sie so gut es ging ihren schmerzenden Arm.


    "Hallo??????" rief sie nach oben aber wusste, dass sie keiner hören konnte.

    Diese Sklavin war wirklich dämlich und einfach nicht zum aushalten. Sorana hatte schon bemerkt, dass sie den kleinen Kater nicht leiden konnte. Sie hatte Selene schon dabei beobachtet wie sie ihn getreten hatte, aber sie hatte geschwiegen wie sie es schon oft getan hatte, doch heute hatte es das Mädchen einfach übertrieben. Mit Absicht hatte sie die Tür offen gelassen und der kleine Kater war verschwunden. Als erstes hatte Sorana die ganze Insula nach dem kleinen Tier abgesucht und auch die SKlavin gebeten es zu machen, ob sie es tat wussteb sie nicht und dann war sie nach draussen gelaufen und machte sich dort auf die Suche nach dem kleinen. Wenn er weg war wollte sie nicht wissen was Verina dazu zu sagen hatte.


    Aus diesem Grund suchte sie das ganze Wohnviertel ab in dem sie lebten und vor allem in den kleinen Seitengassen wo sich Katzen gerne versteckten und da........schwups......konnte sie sehen wie etwas kleines, graues in ein altes, baufälliges Haus lief und einfach verschwand. Das musste ja jetzt sein dachte sie sich und lief ihm hinterher.


    "Wo bist du?" fragte sie halblaut in das schwummerige Dunkel und schob eines der Holzbretter beiseite welches man vor die Tür gemacht hatte und betrat das alte Haus. Es war unheimlich hier drinne und nur die Sonne die durch einige Ritzen schien brachte etwas Licht hier rein. Vorsichtig tat sie einen Schritt nach dem anderen und es knirschte so allerlei unter ihren Füßen und sie müsste auch über einen Balken steigen der mitten im Weg zwischen den anderen Schutt lag. "Komm schon und zeig dich endlich. Katerchen wo bist du?" Wieder meinte sie etwas zu hören und hielt inne um etwas zu erkennen und da war auch was, nur war es wirklich der kleine Kater?

    Lange hatte sie jetzt hier gesessen und den See betrachtet. Mittlerweile war eine Mutter mit ihren Kindern auch hier angekommen und sie spielten auf der Wiese und sagen den Entenkindern bei ihren Schwimmversuchen zu. Für Sorana wurde es langsam wieder Zeit sich auf den Weg zurück in die Insula zu machen, bevor ihr Bruder sich noch Sorgen machte und irgendwelche Leute nach ihr schickte die sie dann suchen sollten.


    Ihr Herz war immer noch erfüllt von diesem kribbeligen Gefühl und sie hoffte auf ein baldiges Wiedersehen mit ihm. Zu gerne hätte sie ihm einfach gestanden was sie fühlte, aber dazu war es sicher noch zu früh und sie wollte nichts zerstören was noch nicht begonnen hatte. Noch einmal warf sie einen Blick zu der Frau mit den Kindern und dann zu den Enten und ging dann den Kiesweg zurück den sie gekommen war.

    Und das war wieder ein Brief auf den sie die ganze Zeit gewartet hatte und nun hatte ihre Freundin aus Rom endlich geschrieben. Mit dem Brief in der Hand verschwand sie in ihrem Zimmer und begann ihn aufzurollen. Sie hatte später noch einiges vor da sie mit dieser zickigen Sklavin reden wollte und für sie hoffte, dass sie einlenkte ansonsten musste es Marcus übernehmen, denn dann war sie mit ihren Ideen auch am Ende. Sie wollte nicht, dass Selene gezüchtigt würde, aber wenn nichts anderes mehr half dann konnte sie das Mädchen auch nicht mehr retten.
    Erfreut legte sie sich auf ihr Bett und begann den Brief zu lesen. Sehr gerne dachte sie an die nette Unterhaltung mit dieser Frau die sie gleich von Anfang an gemocht hatte. Für sie stand auch fest, wenn es die Zeit einmal zuließ, dass sie Plotina auch wieder besuchen kam und vielleicht wäre es dann auch in Ägyptus, man konnte ja nie wissen, wobei Sorana sich nicht vorstellen konnte so Ewigkeiten fern zu bleiben von einer ganz bestimmten Person an die sie ihr Herz verloren hatte und natürlich musste sie das auch noch an Plotina schreiben. Ihr Brief würde ganz sicher ziemlich lang werden.

    Sie kamen zu spät, aber besser zu spät als nie. Sorana hatte ihren Bruder samt Verlobten mit im Schlepptau, denn sie hatte beide überredet mit ihr zu kommen und insgeheim hoffte sie auch noch jemand anderen hier anzutreffen aber das hatte sie natürlich nicht gesagt. Seit dem sie den Brief von ihm erhalten hatte war sie glücklicher denn je, denn nun wartete sie einfach nur noch darauf, dass er Zeit hatte und sie ihren kleinen Ausflug machen konnten.
    Das Rennen war schon im Gange und sie schlängelten sich durch die Zuschauer bis sie einen Platz gefunden hatten und sich setzen konnten.
    "Warst du schon mal auf einer solchen Veranstaltung und gibt es sie auch so oft hier wie in Germanien?"

    Das verschlug ihr die Sprache damit hatte sie nicht gerechnet, dass das Mädchen so schlimm war. "Sie hat uns beklaut? Und auch auf der Auktion? Was ist denn in sie gefahren, sie ist eine Sklavin." Es war hart zu hören, dass ihr Bruder sie schon gezüchtigt hatte und das erklärte ihren Rücken. "Vielleicht solltest du ihr mal vor Augen führen was mit solchen Verbrechern geschicht wenn sie das machen? Einsperren? Ich habe keine Ahnung wie man mit solchen Menschen umgeht aber es muss ja einen Grund haben, dass sie so rebellisch ist." Sorane setzte sich auf den Stuhl und stützte ihre Arme auf dem Tisch ab.

    Das würde ein langes Gespräch werden und innerlich glaubte sie nicht grade an einen Erfolg was sie nun aber stutzen ließ war das was er ihr dann sagte und sie musste schlucken.
    "Ich werde ihr das sagen aber warum kennt sie deine Methoden schon? Sie ist doch noch gar nicht so lange hier? Was ist denn passiert?" fragte sie ihren Bruder. Sie hatte ja nicht mitbekommen was man mit Selene angestellt hatte und auch nichts davon, dass sie eine ausgekochte Diebin war.

    Sorana verschränkte wieder ihre Arme vor ihrem Körper und lehnte sich mit der Hüfte gegen den Tisch. Ein tiefes Seufzen war zu hören.
    "Marcus ich bin dafür nicht geschaffen. Ich wüsste nicht mal wie ich sie bestrafen sollte und würde es eher mit Reden versuchen. Marcus ich werde sie nicht bestrafen." Sorana war sich bewusst, dass Selene dann vielleicht wieder gegen sie gehen würde, wenn sie nichts machte, aber sie konnte nicht über ihren eigenen Schatten springen.

    Ein weiteres Zucken folgte als er den Namen der Sklavin in aller Lautstärke brullte, dass man fast taub werden konnte. Sie seufzte und wusste warum sie Sklaven nie gerne um sich hatte, aber sie hatte es auch noch nie mit jemanden zu tun gehabt die sich so aufgeführt hatte.
    "Ich soll was? Nein Marcus das kannst du von mir nicht verlangen das geht gegen meine Prinzipien. Ich werde sie nicht selber bestrafen." Als sie das sagte schüttelte sie mit dem Kopf und hob noch abwehrend die Hände in die Höhe.
    "Ich kann mit dir besprechen was wir machen aber ich werde nicht gegen sie gehen das mache ich auf keinen Fall. Sie ist noch jung vielleicht hat es damit zu tun oder zumindest hoffe ich es, Vielleicht ist es nur eine Phase die sie hat?"

    Es erschreckte Sorana wie ihr Bruder mit einem mal Losbrüllte und sie machte einen Schritt auf die Seite. Sie wusste, dass ihr Bruder laut werden konnte aber sie hatte ihn noch nie so erlebt wie jetzt. Still sah sie den beiden zu wie jder seinen Kampf kämpfte. Sie hatte im Moment kein Mitleid mit der Sklavin denn sie hatte es nicht anders verdient. Wieder tat sie einen Schritt zurück als Selene sie so unsanft anrempelte und dann verschwand.
    "Sie ist schwierig," sagte sie zu Marcus und verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper.

    Es überraschte Sorana immer mehr was sich diese Sklavin rausnahm und es war für sie klar, dass sie mit Marcus sprechen musste. So konnte das nicht weiter gehen denn wenn man sich auf der Nase rumtanzen ließ dann lief etwas schief und das tat es hier.
    "Das reicht jetzt aber!!!!!" erhob Sorana ihre Stimme was sicher das erste mal seit einer halben Ewigkeit war. "Ich lasse mir ja viel gefallen aber was zu viel ist ist zu viel und du hast die Grenze eindeutig überschritten. Geh in deine Kammer und bleib da bis mein Bruder nach Hause kommt dann sehen wir weiter was er gedenkt zu machen und da hast du auch deine Ruhe!" Sorana stand noch immer hinter Selene und wartete darauf, dass sie ihrem Befehl nachkam.

    Sie glaubte nicht recht zu hören als sie diese Worte vernahm. Zwar war sie eine geduldige und nette Person aber von einer Sklavin der sie auch noch ihre Hilfe anbot wollte sie sich ganz bestimmt nicht schikanieren lassen.
    "Ich lass mich von dir nicht komandieren. Vielleicht solltest du dich mal mit meinem Bruder unterhalten," sagte sie ihr in einen ungewohnt zischenden Ton. Noch nie hatte sie Probleme mit Sklaven gehabt aber diese hier schien ja darauf aus Probleme zu bekommen.

    In den Augen von anderen war sie bestimmt einfach nur eine Sklavin aber Sorana machte sich um sie Sorgen, denn wenn man es so schlimm mit dem Rücken hatte, dass man nicht mehr grade gehen konnte musste es ja was ernstes sein. "Soll ich einen Medicus holen lassen der sich das mal ansieht?" Besorgt sah sie die Sklavin an und hatte ja keine Ahnung was ihr Bruder mit ihr angestellt hatte.

    Sie hatte drei Anläufe gebarucht bis sie einen Brief an Honorius verfasst hatte. Der eine war zu kurz, in dem anderen hatte sie zu viel über ihre Gefühle geredet und jetzt den dritten fand sie ganz gut. Jetzt musste er nur noch in den Briefkasten des Castellums gelangen und dazu suchte sie sich einen Boten dem sie dann den Breif übergab und dann wieder warten konnte ob bald eine Antwort kam. Endlich konnte sie wieder lächeln, denn die ganze Zeit war sie einfach so in Gedanken wegen ihm gewesen, dass ihr das Lächeln vergangen war.
    Nun konnte sie sich endlich wieder anderen Aufgaben widmen auch wenn ihre Gedanken dabei immer an erster Stelle standen denn nun konnte sie es nicht erwarten sich mit ihm zu treffen und ihn endlich wiedersehen zu können.


    Als sie in die Culina ging um sich etwas zu trinken zu holen sah sie Selen in einer etwas gebeugten Haltung da stehen und irgendwas machen. In den letzten Tagen war ihr das nicht aufgefallen, dass etwas mit der Sklavin nicht stimmte und so runzelte sie ihre Stirn und trat auf die Sklavin zu. "Selen was hast du denn? Hast du dich verletzt oder andere Schmerzen weil du so komisch läufst?"