Beiträge von Menas

    Cadhla hatte Recht. Es dauerte eine geraume Zeit und sie musste erneut anklopfen, bis sie im Inneren des Hauses Schritte hören konnte. Und wie erwartet war es nicht der alte ianitor Marcus, welcher das Guckloch öffnete, sondern sein Namensvetter, welcher bulliger und stärker war und häufig die Nachtwache im Haus übernahm.


    [Blockierte Grafik: http://img413.imageshack.us/img413/300/sklave03nu8.jpg] Marcus: "Was gibt es?"


    stellte er die entsprechende Frage gleich an die junge Frau, welche er im Schimmer der Fackel erkennen konnte, kaum dass sie an das Sichtfenster getreten war. Er klappte das kleine Turchen wieder zu, legte den Hauptriegel um und öffnete langsam die Türe.


    In der Zwischenzeit erschienen zwei weitere Sklaven, war es doch absolut ungewöhnlich mitten in der Nacht an die Türe zu klopfen. Einer der beiden war ich, Menas, und etwas verschlafen trat ich nun ebenfalls hinzu. Ich erblickte eine junge Sklavin, die ich bisher nie gesehen hatte. Was war geschehen? Und in wessen Auftrag war sie hier?


    "Bei den Göttern, ich bin kaum rausgekommen..."
    flüsterte ich dem dritten Sklaven zu, schwieg dann aber.

    Der Senator hatte den Knaben durch das liberum suscipti - also das Aufnehmen vom Boden - als seinen Sohn anerkannt und das Kind legitimiert. Gleich in Anschluss daran, wurde der junge Decimus von einer Sklavin entgegen genommen, in weiße Windeln gewickelt und mit Blumen geschmückt. Dann betete man ihn zur Ruhe.


    Die Herrin indess lag immer noch erschöpft in ihrem Bett. Die Sklavinnen der Hausherrin kümmerten sich rührend um sie und auch der Senator sah immer wieder nach ihr, wurde jedoch meist von der energischen Dinerschaft nach draussen gescheucht. Die Herrin brauche ihre Ruhe hatte der medicus personalis gesagt und der Senator fügte sich, wenn auch widerwillig.


    Das Kind selbst war in den ersten Tagen Gegenstand zahlreicher Gesten und Handlungen geworden, die ein übles Schicksal von ihm abwenden sollten. So fand am neunten Tag nach der Geburt die lustratio statt, in welcher das Kind gereinigt wurde. Man rief die parzen an und opferte ihnen. Und der Senator gab dem Knaben einen Vornamen. Tiberius Decimus Optatus wie der Junge ab sofort hieß, erhielt darüber hinaus die bulla aurea als Zeichen seiner freien Geburt und als Schutz vor schlechten Dingen.


    Die restliche Familie wurde indess noch nicht benachrichtigt. Der Senator selbst war noch zu sehr in Sorge um seine Gemahlin, welcher es nicht besonders gut ging. Und er wollte sicher gehen, dass die Verwandtschaft nicht zu einer Trauerfeier anreiste


    ...

    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/7931/sklave08cr9.jpg]


    Cineas, der cursor, hatte vom ianitor den Auftrag erhalten Decimus Mattiacus Bescheid zu geben, dass Besuch eingetroffen war. Folglich begab er sich schnell zum Zimmer des jungen Herrn und klopfte dort an die Türe. Hoffentlich war Mattiacus da, dachte sich Cineas, sonst würde er ihn noch im ganzen Hause suchen müssen. Und darauf hatte er wenig Lust, hatte er doch bis gerade eben noch gemütlich in der Sklavenunterkunft gesessen, warmen Glühwein getrunken und der hübschen Lala beim Schrubben des Bodens zugesehen. Er fand es ungemein erregend, wenn sich eine Frau dafür extra nach vorne beugte. Es regte seine Fantasie an.


    *klopf klopf*

    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Der alte Marcus öffnete die Türe, sah erst den Begleiter des Aedils, dann den Aedil selbst und erkannte Senator Germanicus Avarus, den Gatten der Herrin Decima Lucilla. Durch seine Besuche im Hause und die Hochzeit war er allen Sklaven reichlich gut bekannt.


    "Ah, Senator Germanicus.
    Geht es der Herrin gut?
    Eine Freude Dich zu sehen ...
    Wie kann ich Dir helfen?"

    Io Saturnalia!

    Bona Saturnalia!


    Io Saturnalia!
    IO SATURNALIA

    Ein Hoch auf den Hausherrn!


    Io Saturnalia!


    Lasst uns feiern!

    Bona Saturnalia!


    Io Saturnalia!


    Und so nahm die Riesenfete ihren Lauf ...
    :D 8o 8)

    [Blockierte Grafik: http://img405.imageshack.us/img405/286/sklavin06vu4.jpg] "Stell Dir vor, in der Casa neben an haben sie heute auch schon freibekommen. 20 Sesterzen hat jeder Sklave bekommen - in die Hand! Wenn ich 20 Sesterzen bekomme, hach, ich wüsste, was ich damit anfange ..."

    "Zwanzig? Nicht schlecht! Bist Du sicher?"[Blockierte Grafik: http://img221.imageshack.us/img221/148/sklavin05ng6.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://img256.imageshack.us/img256/5214/sklavin01gf6.jpg]
    "Und selbst wenn ... Ich geh heute feiern!
    Beim Forum wird getanzt!
    Hach, das wird schön!"


    Ich betrat ebenfalls das servitricium und blickte mich um. Alle waren sie versammelt und hatten sich auf den heutigen Tag vorbereitet. Immerhin war das ja nur einmal im Jahr und seit dem letzten mal lag eine Menge Arbeit dazwischen. Wussten die Götter, dieses Jahr hatten wir echt viel zu tun gehabt. Erst war der Senator aus Mogontiacum in Germanien zurück nach Rom gezogen, dann reiste er auch ständig zwischen hier und seinem Landsitz in den Albaner Bergen hin und her. Dann hatten wir eine Hochzeit und die Herrin Lucilla zog auch noch aus. Beständigkeit war ein Gewinn für Sklaven. Ständiger Wandel und Bewegung ein Fluch.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/6807/sklave06nl8.jpg]


    "Salve, Menas!" grüßte mich Galas, mit dem ich öfters zu tun hatte.
    "Kommst Du mit ein paar Bräute aufreißen?
    Heute kann man die lupa gratis flachlegen.
    Wie alle anderen Sklaven müssen auch viele von ihnen nicht arbeiten ..."


    "Ich weiß noch nicht." antwortete ich, denn ich hatte eigentlich vor, erstmal zu sehen, was die anderen so vorhatten. Vielleicht ließ es sich ja einrichten und ich hing mich an Ioptape und zog mit ihr durch die Stadt. Iotape war eine Süße.


    "Nun, wie Du meinst, Menas!
    Aber denk an meine Worte: UMSONST! FLACHLEGEN!"


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/8093/sklavemaiordomusvt1.jpg]


    "Schnauze jetzt! Der Senator kommt!"


    Die Ansprache des maiordomus war klar ...

    Die Saturnalien waren vor langer Zeit einmal ein Bauernfest gewesen. Nach Ende der Feldarbeiten ließen es die Bauern richtig krachen, klopften sich, ihren Knechten, Mägden und Sklaven auf die Schulter, öffneten einige Amphoren. Der Wein floß in Strömen, so manche Sau wurde geschlachtet. Man war lustig, äusserst menschlich, ließ alle Arbeit ruhen, dankte den Göttern und feierte bis zum Kater am nächsten Morgen. Für diese eine Nacht waren alle gleich. Und nicht selten stellten sich nach neun Monaten Kinder ein, von welchen man nicht wusste, wem sie gehörten und wer der Vater war.


    So oder so ähnlich musste das ursprüngliche Fest gewesen sein. Im heutigen Rom indess war es etwas anders, einiges größer, der Senat hing mit drin, aus dem Tag wurde eine ganze Woche und es betraf - weil in der riesigen Stadt Rom ja kaum mehr jemand auf dem Feld zu schuften hatte - vor allem die unzähligen Arbeiter und Sklaven.


    Alles begann am Tempel des Saturn. Die Sklaven bekamen für die ganze Zeit frei, häufig auch noch Geld, zogen dann Tage lang durch die Stadt oder feierten zusammen mit ihren Herren im herrschaftlichen Haus. Auch heute war es wieder so weit und wir fanden uns alle im servitricium ein. Der Hausherr wollte ein paar Worte sagen ...

    Die Herrin zog aus und mit den Koffern und der Dame verschwand auch eine wesentliche Existenzgrundlage von so manchem Sklaven hier im Haus. Eine handvoll Sklaven verließen ebenfalls den Haushalt der Decima und folgten der Herrin in ihre neues Heim. Für andere bestand keine Verwendung mehr und wiederrum andere wurden anderen Aufgaben zugewiesen.


    Ich selbst wurde von dem Umzug nicht berührt. Auch wenn mich der Verwalter des Hauses damit beauftragte, das Zimmer der Herrin durchzufegen, gründlich zu reinigen, die Möbel mit Decken und Tüchern abzudecken und die Fenster zu verschließen.


    Wie beauftragt machte ich mich an die Arbeit. Zu meinem Glück halfen mir zwei weitere Sklaven dabei, denn sonst hätte ich den ganzen Tag zu tun gehabt.


    Beim Fegen indess fand ich eine Haarspange. Ich legte sie auf einer Kommode ab, welche zurückgelassen worden war ...

    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Der Mann war ein Aurelier und er wollte den Senator sprechen. Marcus verstand. Die Aurelier waren im Hause der Decima schon immer gerne gesehen, folglich konnte er ihn auch gleich herein lassen.


    "Ich werde dem Senator Bescheid geben.
    Wenn Du bitte hier warten würdest ..."


    Er konnte ihn auch gleich ins atrium bitten, dort wurde aber gerade durchgefegt.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Cato


    "Ich werde alleine im Atrium warten." Erklärte er und zog seinen Helm, beim Betreten des Hauses ab. Diesen klemmte er unter seinen linken Arm.


    Die restlichen Vigiles, seine Leibwache, bleiben draußen stehen.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Wie der Offizier wollte. Marcus ließ ihn passieren und geleitete ihn dann in das atrium. Dann machte er sich umgehend auf den Weg dem Senator Bescheid zu geben...


    "Ich gebe dem Senator Bescheid..."

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    Konnte das sein, daß niemand im Hause war? Bei so einem großen Haushalt kaum vorstellbar. So klopfte Ursus nochmals an die Türe.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    In der Tat wehte ein kühler Wind am heutigen Tage. Und zwar so kühl, dass der alte Marcus etwas erkältet die Türe hütete und nicht alles mitbekam. Just in dem Moment, als es das erstemal geklopft hatte, hatte er sich die Nase geputzt und daher nichts gehört. Erst beim zweiten mal, hörte er erneut den Besucher, ging an die Türe, sah druch das Guckloch und öffnete dann.


    "Du wünschst?"


    fragte er den Mann und sah ihn misstrauisch an. Das Gesicht kam ihm absolut unbekannt vor und heutzutage konnte man nie wissen...


    Sim-Off:

    Ich bitte um Verzeihung. War krank.

    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Danke ..."


    Er blickte währenddessen dem Janitor nach, wie dieser im Haus verschwand.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Wenig später kehrt der alte ianitor zurück.


    "Der Senator erwartet Dich im tablinum.
    Bitte folge mir..."


    sprach er und führte den Consular direkt dorthin.


    Sim-Off:

    Ich hoffe mal, das ist noch aktuell ...

    Der Arzt wusste was er tat und unter seinen Anweisungen lief alles wie am Schnürchen. Auch die Mutter des Kleinen brachte all ihre Erfahrung in diese Geburt hinein. Schon wenig später erfüllten die Schreie des jungen Decimus den Raum. Der Arzt vergewisserte sich noch kurz und teilte der Mutter dann mit, dass alles in bester Ordnung war. Man konnte den Vater benachrichtigen ...



    Neues Familienmitglied
    Das Haus der Decima
    Tiberius Decimus Optatus


    [Blockierte Grafik: http://img70.imageshack.us/img70/2084/familienmitgliedqt0.jpg]


    Gute Neuigkeit! Ein wahrer Römer ist ein Römer mit einer Familie. Die Botschaft dieser Geburt ist ein sichtbares Zeichen für die Zeugungskraft dieser Familie!

    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/4839/kvilicusoo0.jpg]


    Demochares nickte erneut.


    "Es bestünde jedoch auch die Möglichkeit, das Ganze nicht als GESELLSCHAFT laufen zu lassen, sondern lediglich als einen Betrieb, an welchem Du die mehrheitlichen Anteile hälst, somit offiziell als Besitzer und Inhaber giltst. Der Senator wäre quasi stiller Teilhaber. Du führst den Betrieb nach Deinen Grundsätzen, die Schiffe werden von uns zu Verfügung gestellt, de facto gechartert. Diesen Chartervertrag können wir dann gesondert aufsetzen."


    Irgendwie drehte man sich gerade im Kreise.

    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/4839/kvilicusoo0.jpg]


    Demochares nahm das Schriftstück und las den Inhalt halblaut vor, so dass ihn auch der Senator hören konnte.


    "CONTRACTUM SOCIETATIS INTER IOSHUA BEN DAVID ET MX' DECIMUS MERIDIUS. Cap. I) Die Gesellschafter verpflichten sich, gemäß den Bestimmungen dieses Vertrages, zur Erreichung des bezweckten Zieles ihre Pflichten zu erfüllen und die Rechte des anderen zu wahren. Der Aufbau eines Fernhandelsbetriebes unter dem Namen .... soll Grundlage der diesem Vertrag entnommenen Bestimmungen sein. Cap. II) Decimus verpflichtet sich im Zuge dieses Vertrages, zwei Schiffe vom Typ Corbita für die dem Zweck der Gesellschaft dienlichen Ziele bereitzustellen. Im Gegenzug verpflichtet sich Ioshua ben David die Errichtung von Handelskontoren samt Lagerhäusern in Ostia, Alexandria und Tarraco und als Geschäftsführer gleich einem Verwalter mit der ihm gebührlichen Sorgfalt die Geschäfte der Gesellschaft zu besorgen.
    Cap. III) Die Gewinne der Gesellschaft werden unter Aufrechnnung etwaiger Verluste zu gleichen Teilen unter den Gesellschaftern aufgeteilt. Cap. IV) Die Routen Tarraco, Massilia, Ostia einerseits, und Ostia, Syracusae, Alexandria andererseits werden durch die Flotte der Gesellschaft regelmäßig angelaufen. Cap. V) Jedem Gesellschafter steht gegen die Einwirkungen des anderen auf die gemeinschaftliche Sache ein ius prohibendi zu. Cap. VI) Die Kündigung dieses Vertrages kann von jeder Seite der Vertragsparteien jederzeit erfolgen, sofern nicht ein berechtigtes Interesse der Gesellschaft an ihrer Fortbestehung existiere."


    Er blickte kurz auf.


    "Der Vertrag regelt noch nicht, wer als Geschäftsführer und Inhaber auftritt. Wir hatten uns meines Wissens auf 51 Teile für Dich und 49 Teile für den Senator geeinigt. Wegen mir auch 50:50, wobei der Senator einen Teil an seinen Sohn abtreten könnte und die Geschäftsführung wieder an Dich fiele. Du verstehst was ich meine? Der Senator möchte in keinem Fall als Inhaber einer Handelsgesellschaft auftreten. Der Besitz eines solchen Unternehmens ist delikat. Zumindest für seine Kreise..."


    Er lächelte.

    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Salve, ich der Consular Publius Matinius Agrippa, würde gerne meinen alten Freund, den Senatoren Meridius vorsprechen ..."


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Die Ansprache kam ziemlich überraschend. Wie aus dem Nichts stand der Consular plötzlich vor ihm und der alte Marcus fragte sich, wie dies von statten gegangen war.


    "Consular Matinius.
    Ich werde dem Senator umgehend Bescheid geben."


    sprach er und neigte leicht seinen Kopf.

    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/4839/kvilicusoo0.jpg]


    Demochares blickte kurz zu dem Senator und als jener nickte, tat er selbiges selbst.


    "Dann eine Teilung zu gleichen Hälften. Ich denke, dass wir dies hinbekommen dürften. Wie sieht es mit einer konkreten Formulierung unseres Geschäfts aus?"


    Der Vertrag musste in jedem Fall schriftlich fixiert sein. Der Senator hatte wenig Lust auf Geschäfte, die nur auf einem Handschlag basierten. Und dem Tylusier ging es mit Sicherheit ebenso.