Beiträge von Duccia Flamma

    Der Winter kam. Die Tage wurden kürzer, dunkler und düsterer. Ebenso war es Eilas Stimmung ergangen. So sehr sie sich auch in den letzten Monaten und Jahren bemüht hatte, so wenig hatte der Schmerz, der in ihr war, nachgelassen. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Lebte und lebte zugleich doch nicht. Nach dem Tod ihres Bruders hatte ihr Leben bis zu einem gewissen Punkt seinen Sinn verloren, wie sie sich zusehends eingestand. Und obwohl ihr viele der Menschen in ihrer Umgebung viel bedeuteten - so wie Witjon oder natürlich ihre Nichte Naha - reichte dies nicht aus, ihr die Kraft zu geben, die sie brauchte, um so weiter zu machen wie bisher.
    Es war an der Zeit, gestand sie sich daher nicht ohne Trauer ein, einen neuen Weg zu gehen. Einen, der sie zwar nicht würde vergessen lassen, was gewesen war. Aber einen, der sie - die Erinnerungen in sich wahrend - vielleicht wieder glücklich machen würde. Hier in der Casa Duccia, in Mogontiacum war einfach zu viel, das sie nicht losließ oder nicht loslassen konnte. Und das musste sie, wenn sie wieder zu sich selbst finden wollen würde.
    Viele Gedanken, ein Ergebnis. Eila hatte sich entschlossen nicht nur Mogontiacum, sondern das gesamte Römische Reich zu verlassen. Sie würde dorthin zurückkehren, wo sie herkam. In ihre Heimat. In das freie Germanien.
    Sie hatte sich im Stillen einzeln von denen verabschiedet, die ihr etwas bedeuteten. Sie wollte keinen großen Abschied. Nein, sie hatte denen auf die es ankam, gesagt, was zu sagen war und das sollte reichen. Daher saß sie an diesem kalten und nebelverhangenen Morgen allein auf ihrer geliebten und schwer beladenen Stute Neisti, als sie durch das Tor Mogontiacums ritt. Sie drehte sich einmal um und blickte seufzend auf das zurück, was sie hinter sich ließ. Diesen einen Moment gab sie sich dem Schmerz hin. Dann wandte sie sich um, entschlossen, nicht wieder zurück zu blicken. Sie atmete die frische, kalte Morgenluft tief ein und drückte dann ihre Fersen fest in Neistis Seite. Voran, dachte sie, voran.

    Eila war so in das Striegeln vertieft, dass erschrocken Hochfuhr, als sie auf einmal einen lauten Aufschrei im Stall hörte, in dem sie allein zu sein geglaubt hatte. Verdattert stolperte sie aus Neistis Box, um nachzusehen, woher der Schrei gekommen war. "Bei Loki, du hast mich zu Tode erschreckt!", meinte sie dann, als sie den Übeltäter am Boden liegen sah. Kopfschüttelnd brachte sie die wenigen Schritte zwischen ihr und dem Jungen hinter sich und hielt ihm ihre Hand hin. "Ich habe dich garnicht kommen hören...". Sie wollte erst fragen, ob er sich wehgetan hätte, besann sich dann jedoch eines Besseren. Immerhin stand ein heranwachsender Junge vor ihr. Selbst wenn er Höllenqualen leiden würde, würde er es vermutlich nicht zugeben. "Hast du keine Schule?", fragte sie stattdessen.

    Eila rieb sich die Augen, die zuvor in die Morgensonne geblickt hatte und sah dann zu Marsus hinüber. "Eigentlich nicht viel, das Übliche.", sagte sie dann und fügte in Gedanken ein "Was auch sonst?" hinzu. Schließlich gab es nicht viel, was ihrer Aufmerksamkeit bedurfte. "Ich denke, ich werde nachher auf den Markt gehen. Naha könnte ein neues Kleid gebrauchen, sie ist ganz schön in die Höhe geschossen. Bei der Gelegenheit könnte ich auch gleich ein nach Wachstafeln Ausschau halten, mir ist letztens eine zerbrochen." Sie erwähnte nicht, dass sie diese in einem Wutanfall selbst gegen eine Wand geworfen hatte, weil sie darauf etwas ausrechnen hatte wollen und wiederholt zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen war, bis sie ihren eigenen Verstand in Zweifel gezogen hatte. "Brauchst du noch etwas?"

    Gemütlich schlenderte Eila durch die Stalltür herein und pfiff leise vor sich hin. Sie liebte den Geruch nach Pferden, der hier überall in der Luft hing. Er erinnerte sie an ihren Bruder, der hier so viele Stunden zugebracht hatte. Wenn sie den Stall betrat, fühlte sie sich mittlerweile wohler, als an den meisten anderen Orten. Nicht nur wegen dem Geruch oder gar den Erinnerung, nein, vor allem, weil sie wusste, dass hier jemand auf sie warte. Und schon hörte sie Neisti wiehern, die ihre Herrin zwar noch nicht sehen konnte, aber immerhin riechen. Ein Lächeln stahl sich auf Eilas Gesicht. Es war der perfekte Tag für einen Ausritt - ganz allein durch die ruhigen Wälder und Felder außerhalb der Stadt streifen.


    Sie öffnete die Tür zu Neistis Box und trat ein. Die Stute hob und senkte den Kopf bereits freudig, wohlwissend, was folgen würde. Doch zunächst einmal, bevor es losging, nahm Eila sich eine der Bürsten und begann in ruhigen, aber kräftigen Bewegungen, das helle Fell des Pferdes zu striegeln. Zwischendurch strich sie dieser immer wieder sanft über den starken Hals oder die feine Stelle oberhalb der Nüstern. "Na, mein Mädchen.", meinte sie dann. "Hab ich dir gefehlt?" Und Eila war sich sicher, dass sie die Antwort kannte. Auch wenn dazu kaum Grund bestand, denn Eila besuchte ihre Stute mindestens alle paar Tage, meistens jedoch zumindest einmal am Tag. Nachdem sie mit Striegeln fertig war, nahm sie sich einen Kamm und begann ebenso gemütlich wie zuvor die Mähne auszubürsten.

    Eila wurde vom leichten Knarren der Tür aus ihren Gedanken gerissen und blickte zur Seite, wo sie Witjon auf den Balkon treten sah. Er sah ziemlich verschlafen aus, allerdings war es ja auch noch ziemlich früh, wie sie sich dann erinnerte. Und wie immer, wenn sie Witjon zu Gesicht bekam, überkam sie ein leichtes wohliges Gefühl. Seit dem Tod Landos war er stets für sie da gewesen, wenn sie ihn gebraucht hatte und sie wusste seine Freundschaft sehr zu schätzen. Er war einer der wenigen Menschen, die ihr noch etwas bedeuteten und mit seinem Humor auch einer der wenigen, die ihr noch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnten. Während er sich streckte, kam sie nicht umhin zu grinsen, bis er sie schließlich wahrnahm.
    "Guten Morgen.", erwiderte sie dann, noch immer leicht amüsiert. Aus seine Frage hin, verging ihr das Grinsen dann jedoch. "Nein, eigentlich nicht." Sie seufzte kurz, und fügte dann mit einer wegwischenden Handbewegung nur: "Aber das spielt auch kein Rolle. Die Nacht ist vorbei. Hast du denn besser geschlafen?" Sie rückte auf der Bank ein wenig zur Seite, für den Fall, dass er sich setzen wollte.

    Es war ein kühler Morgen, wie Eila bemerkte, als sie auf den Balkon trat. Doch die warme Decke, die sie um sich geschlungen hatte, sollte wohl vorerst genügen, um sie warmzuhalten.Sie ließ sich auf einem der großen Sessel nieder, die auf dem Balkon standen, zog die Beine an, wickelte die Decke gründlich um sich und legte dann ihren Kopf auf ihren Knien ab. Sie beobachtete wie langsam die erste Licht am Horizont sichtbar wurde. Ein Neuer Tag begann... ein weiterer Tag an dem sie sich fragte, wozu sie sich das antat. Es gab wenig, dass sie hielt. Ihre Eltern und ihr Bruder waren nun schon lange tot. Sie hatte keinen Mann, und entsprechend keine Kinder. Tag ein, Tag aus erledigte sie ihre Pflichten, lebte hier, mit den anderen. Ja, sie lachte auch manchmal und wusste das ein oder andere Gespräch durchaus zu schätzen, häufig, wenn sie nichts anderes mit sich anzufangen wusste, machte sie lange ausritte mit Neisti. Die Stute war eines der wenigen Dinge, die ihr von ihrem Bruder geblieben waren. Und dennoch fühlte sie sich häufig hohl und leer. Sie war erschöpft, ohne sich wirklich angestrengt zu haben. Doch sie wusste, was sie vor allem am Leben hielt. Es waren ihre Nichte und ihr Neffe. Vor nicht allzu langer Zeit war auch Elfleda, ihre Mutter, gestorben. Eila hätte es nicht über sich gebracht, sie nun auch noch zu verlassen. Naha war mittlerweile zu einer jungen Frau herangewachsen und war ihrem Vater, Loki, mitunter so ähnlich, dass es schmerzte. Aber eben darum liebte Eila sie auch so sehr. In Naha hatte ihr Bruder ihr immerhin etwas zurückgelassen, für das sich all ihr innerlicher Schmerz doch zu ertragen lohnte. Sie lächelte, als sie sich an die jungen Jahre Nahas erinnerte. Ihre Streiche, ihr Trotz... so viele Dinge, die sie selbst und Loki nicht hätten besser machen können. Er wäre sicher stolz gewesen. Wenn auch aus erzieherischen Maßnahmen hinter vorgehaltener Hand. So saß sie in Gedanken versunken auf dem Balkon, während die Sonne langsam aufging und die ersten noch schwachen Sonnenstrahlen begannen ihr Gesicht zu wärmen.

    Eila lief wie so oft durch den Wald, der direkt an das Grundstück ihrer Eltern grenzte, auf der Suche nach Beeren. Der Waldboden war bedeckt von tiefgrünem Moos und man konnte bereits die ersten Knospen der Frühblüher ausmachen. Nicht mehr lang, dachte sie, und die Wärme und Pracht des Frühlings würde wieder seine Finger ausstrecken. Ahh, dachte sie dann, da hab ich dich. Nur weniger Schritte von ihr entfernt stand eine Waldreben-Strauch, der bereits erste Blüten ausbildete. Sie schritt auf die Pflanze zu und bückte sich gerade herunter, um eben jene zu pflücken, als irgendetwas kleines hartes sie am Rücken traf. Erschreckt wandte sie blitzartig um, ihre Hand zu der Stelle schnellend, wo eigentlich ihr Sax hätte sein sollen. Angespannt scannte sie den Wald hinter sich, konnte aber nichts entdecken. Dann blickte sie nach oben um sicher zu gehen, dass nicht etwas vom Baum heruntergefallen und sie erschrocken hatte. Doch der Baum über ihr war Blatt- und Fruchtlos, sodass sie diesen Gedanken verwarf. Erneut scannte sie ihre Umgebung, konnte aber nichts entdecken...obwohl. HA! Wie oft schon war sie über das leuchtende Haar ihres Bruders froh geworden, dass so einfach in in eine natürliche Umgebung passen wollte. Es waren nur wenige Strähnen, die hinter dem Baum hervorlugten, doch genug um ihn preiszugeben. "Du kannst rauskommen.", meinte sie dann lachend. Doch zunächst rührte sich nichts. "Deine Haare mögen an rote Beeren erinnern, Loki, aber die wachsen nicht an Bäumen, soweit ich weiß." fügte sie daher hinzu, die Strähnen verschwanden ganz hinter dem Baum aber nur einen Moment später trat ihr Bruder, der eingesehen zu haben schien, dass er entdeckt worden war, hinter dem Baum hervor und lächelte sie an. Sie rannte auf ihn zu, entschlossen ihm eine Kopfnuss zu erteilen, doch er war schlichtweg zu stark und zwang sie lauthals lachend in eine Umarmung und wirbelte sie herum, wie er es schon unzählige Male gemacht hat. "Du Troll! Ständig musst du mich erschrecken!" rief sie, so gut es unter dem atemraubenden geschleudert werden eben ging. Doch auch sie musste lachen und wusste genau, dass ihr Bruder nur zu gut wusste, dass sie es ihm keineswegs übelnahm.


    Lachend drehten sie sich so im Wald, bis Loki auf einmal abrupt anhielt. Von dem Schwindel noch irritiert blickte sie zunächst auf den Boden, um ihr Gleichgewicht wieder zu gewinnen. Ein gurgelndes Geräusch veranlasste dann, hochzublicken. "Was...", doch die Worte blieben in ihrem Hals stecken. Auf einmal war der Wald nicht mehr Licht und Grün, sondern kalt, grau und Nebelverhangen. Sie schaute zu ihrem Bruder und trat vor Schreck einen Schritt zurück. Das gurgelnde Geräusch kam von ihm. Er schien etwas sagen zu wollen, während ihm Blut aus dem Mund lief. Sie blickte an ihm herab und sah ein Schwert in seiner Schulter stecken, während er seine Hand nach ihr ausstreckte. Doch sie konnte sich nicht bewegen. Eine Macht schien sie festzuhalten, ihre Glieder waren wie gefroren. Aus panischen Augen blickte Loki sie an, noch immer durch das Blut in seinem Mund hindurch Worte formend und ging in die Knie. Sie schrie, so sehr, dass ihr Hals schmerzte, doch kein Geräusch hallte in dem Wald wieder. Einsame Stille, bis auf die Geräusche ihres Sterbenden Bruders. Doch endlich konnte sie sich losreißen, rannte zu ihm und hielt ihn an den Schultern, um ihn am Umfallen zu hindern. Sie blickt auf das Schwert in seiner Schulter, als sich die Geräusche auf einmal wandelten.


    Sie blickte wieder zu ihrem Bruder, doch es war nicht mehr ihr Bruder, vor dem sie kniete. Es war sein Mörder. Ebenso von Blut überströmt, aber das Gesicht zu einer fürchterlichen Fratze verzerrt. Er starrte sie an, als könnte er in ihre Seele sehen. Er weidete sich an dem Leid und der Furcht in ihr und auf einmal fing er an zu lachen. Ein schrilles, schreckliches, hämisches Lachen, das sogleich den Wald erfüllte und wiederhallte, als wäre es überall um Eila herum. "NEEEEIIN!"... schrie sie und begann um sich zu schlagen.


    Sie schlug die Augen auf, ihre Arme immer noch um sich schlagend, mit rasendem Herzen, tränenfreuchtem Gesicht und schweißgebadet. Es dauerte einige Momente, bis sie erkannte, dass sie in ihrem Bett in ihrem Zimmer der Casa Duccia lag. Und weitere Moment, bis ihr Puls und ihr Atem sich ein wenig beruhigt hatten. Aber noch immer zitterte sie am ganzen Leib. Sie spürte den Drang, sich an jemanden anzulehen. An ihren Bruder. Aber ebenso erleichternd wie die Erkenntnis, dass dies ein Traum gewesen war, ebenso hart traf sie ein ums andere Mal die Erkenntnis, dass ihr Bruder wirklich tot war. Sie wischte sich mit dem Ärmel ihres Nachthemds die Tränen weg, lehnte sich an einen Bettpfosten und zog die Decke an sich. Die Träume waren seltener geworden, aber nicht weniger grausam. Kurz nach Lokis Tod hatte sie beinahe jede Nacht schreckliche Träume gehabt, dann einmal die Woche. Mittlerweile suchten diese sie meist nur noch alle paar Wochen heim. Es war so viel Zeit vergangen, das Leben war weitergegangen, aber sie hatte sich noch immer nicht mit dem Tod ihres Bruders abfinden können. Es schmerzte noch immer und würde, so hatte sie das Gefühl, wohl nie aufhören. Sie schlug die Decke zur Seite und raffte sich auf. Auch wenn die Sonne noch nicht aufgegangen war, wusste sie, dass sie ohnehin keinen Schlaf mehr finden würde, aus Furcht, dass der Traum zurückkehren könnte.


    Sie streifte ihr verschwitztes Nachthemd ab und beugte sich über die Waschschüssel. Mit dem kühlen Wasser darin begann sie den Schweiß und die schrecklichen Gedanken abzuwaschen. Sie streifte ein einfaches Unterkleid über, fuhr sich kurz durch die offenen zerstrubbelten Haare und wickelte sich eine dicke Decke um die Schultern, bevor sie ihr Zimmer verließ, um sich zum großen Balkon zu schleichen.

    Zitat

    Original von Duccia Flamma
    Das letzte und entscheidene Semester geht los, vielleicht finde ich danach wieder Zeit und Freude an dieser ID. Aber vorerst verschwindet Eila im Exil.
    Danke.


    Einmal Retour, bitte. Mal schauen ob Eila noch immer ein wenig Unruhe stiften kann. ^^

    Das letzte und entscheidene Semester geht los, vielleicht finde ich danach wieder Zeit und Freude an dieser ID. Aber vorerst verschwindet Eila im Exil.
    Danke.

    Es war sehr früh am Morgen, die Sonne schickte gerade ihre ersten zarten Strahlen auf die Erde. Eila hatte den Termin bewusst so gewählt. Sie wollte wenig Aufmerksamkeit erregen, keine Zeit für große Verabschiedungen lassen. Wer weiß, vielleicht hätte dies sie umgestimmt. Und um gerade das zu vermeiden, stand sie nun allein in der Eingangshalle der Casa. Neisti, ihre geliebte Stute, die ihr Loki einst geschenkt hatte, stand bereits angebunden vor dem Haus. Links und Rechts neben ihr waren die gute gefüllten Satteltaschen. Noch einmal blickte sie um sich, hörte nichts als hier und dort das leise knacken von arbeitendem Holz und atmete tief ein.
    Sie wusste, dass sie schon mit ihrer früheren langen Reise viele Menschen verletzt hatte und natürlich ahnte sie, dass auch dieses Mal einige es nicht verstehen und ihr eventuell nachtragen würden, aber es war der richtige Schritt für sie.
    Seit Lokis Tod war sie nicht mehr dieselbe geworden und das ständige einfach weitermachen, hatte schon vor langem angefangen auf ihr zu lasten. Es drohte sie zu erdrücken. Deswegen musste sie fort. Etwas Neues anfangen, zur Ruhe kommen, mit etwas Glück wieder Frieden finden.
    Und wie sie hier so in der Halle stand, schwor sie sich, wie weit auch immer sie reisen würde, wie lange auch immer sie fort sein würde. Eines Tages würde sie zurückkehren zu den Menschen hier, die ihr so sehr ans Herz gewachsen waren. Und zu Nahla, ihrer Nichte... und ihrer letzten lebenden Blutsverwandten. Sie würde zurückkehren mit der Hoffnung, dass man ihr dann irgendwie würde verzeihen können.
    Entschlossen hob sie die Satteltaschen hoch, schwang sie über ihre Schultern und ging durch die Tür ins Freie, zu ihrer Stute, auf eine ungewisse Reise in eine noch ungewissere Zukunft.

    Eigentlich war Eila auf dem Weg zurück in ihre Buchhandlung, für welche sie gerade auf dem Markt neue Tinte gekauft hatte. Völlig in Gedanken über die nächsten Anschaffungen versunken, riss ein markerschütterndes Geräusch sie innehalten. Ein Weinen, das sie auf Kilometer Entfernung erkannt hätte und welches sie auch jetzt, sicher 20 m entfernt, erkannte.


    Das konnte doch nicht... oder doch? Sie drehte sich um, blickte in die Richtung aus der das Weinen kam, konnte aber nichts erkennen und ging daher einige Schritte in eben jene. Und es dauerte auch nicht lange, als sie überrascht die feuerroten Haare erkannte, die sie so schmerzlich an ihren Bruder erinnerten. Augenblicklich beschleunigte sie ihre Schritte, bis sie Momente später vor ihrer Nichte in die Knie ging.


    Genauestens musterte sie die Kleine, nahm ihr Gesicht in die Hand, registrierte die aufgeplatzte Wunde und die rote Wange aber konnte darüber hinaus keine Verletzungen ausmachen. "Naha!", meinte sie dann ernst und besorgt. "Was machst du denn hier??", kam direkt im Anschluss die Frage, während derer sie das kleine Mädchen jedoch bereits unter die Arme packte und an sich zog.

    Und gerade als Elfleda Naha fortschickte, trat Eila durch die Tür, an der ein irgendwie zurückhaltender Witjon lehnte. Seit dem Tod ihres Bruders war noch nicht genug Zeit vergangen, als dass Eila hätte Lächeln können... allerdings wusste nicht, ob es überhaupt so viel Zeit geben konnte. Dennoch schenkte sie der Witwe ihres Bruders einen aufmunternden Blick. Lokis Tod hatte viel verändert und Eilas Einstellung zu dem ein oder anderen ebenfalls. Sie liebte ihr kleine Nichte und fühlte sich durch ihr Leid und ihre Einsamkeit Elfleda näher als man je hätte vermuten dürfen. Keinerlei Groll hegte sie mehr gegen die Schwägerin, auch wenn es sicher noch etwas dauern würde, bis ihr Verhältnis wirklich unbeschwert sein mochte.


    "Komm her, mein Schatz, wir schauen mal in der Küche nach, ob wir nicht noch Kekse von gestern übrig haben." meinte sie daher an Naha gewandt und zwinkerte Elfleda zu während sie die Arme ausstreckte als Aufforderung für das kleine Mädchen hineinzuspringen.
    Sobald sie Naha unten abgesetzte hätte, würde sie zurückkommen und sich um die werdende Mutter kümmern. Es war irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, dass ihr toter Bruder ein Kind kriegen würde. Es würde seinen Vater nie kennenlernen.

    Durch die glasigen Augen und das Chaos, das in ihrem Innern herrschte, war Eila so abgelenkt, dass sie vom Aufprall völlig überrascht wurde. Irritiert blickte sie an sich hinab und wurde wie von einem Blitz getroffen. Sie sah die blauen Augen ihres Bruders und seine Feuerrote Mähne vor sich... doch es war nicht sein Gesicht, sondern das eines kleinen Mädchens, welches sie trug.
    Als sich ihre Nichte, mit der sich Eila bisher ganz bewusst noch nicht näher beschäftigt hatte, weil sie viel zu sehr Zeichen von den Veränderungen im Leben ihres Bruders und damit in ihrem eigenen war, an sie schmiss und ihre Beine umklammerte, musste sie zunächst einen Moment aufpassen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.


    Dann begann Naha auch noch zu weinen... ohrenbeteubend zu weinen. Und im schmerzerfüllten Geschrei ihrer Nichte, schien sich all ihr eigener Schmerz wiederzufinden. In diesem Moment traf die junge Duccierin keine bewusste Entscheidung. Alles, was geschah, geschah beinahe automatisch. Sie beugte sich hinunter, fasste das Kind unter den armen und hob sie ohne Rücksicht auf Widerworte mit einem Ruck hoch. Den Kopf Nahas auf ihrer Schulter, umschloss sie das Kind fest mit ihren Armen und stapfte weiter auf die Reihen ihrer Verwandten zu. Sie hielt das Mädchen fest und gewissermaßen sich selbst an dem Mädchen. Eila strich ihrer Nichte sacht über den Rücken, während sie sie mit dem anderen Arm hielt, fuhr ihr durch das feuerrote Haar, dass so sehr an das ihres Bruders erinnerte und weinte.


    Mit einem Schlag, war ihr etwas bewusst geworden. Ja, sie würden ihren Bruder nie wieder sehen, mit ihm reden oder ihn umarmen können. Aber: sie war nicht völlig allein. Nicht jeder ihrer Familie war tot. In den Adern dieses Mädchens floss das Blut ihres Vaters... Eilas Blut. Und, das wurde ihr in diesem Moment ebenso klar: sie würden dieses Mädchen lieben, mehr als alles andere auf der Welt. So, wie sie ihren Bruder geliebt hatte. Und niemand würde je Gelegenheit bekommen, ihr etwas zu tun. Sie würde sie beschützen, so weit sie es vermochte. Wieder strich sie durch das Haar des kleinen Wesens und sagte, was sie noch kaum selbst zu glauben vermochte: "Es wird alles wieder gut, mein Schatz. Glaub mir, es wird alles wieder gut."

    Normalerweise, wenn man den Begriff normal hier überhaupt verwenden könnte, hätte Eila vermutet, dass in diesen schmerzvollen Stunden und Tagen ihr Herz eine traurige Melodie spielen würde. Doch es war anders. Keinerlei Empfindung durchdrang sie. Seit dem entsetzlichen Moment, in dem sie erkannt hatte, dass ihr Bruder gestorben war, wanderte sie wie durch einen Schleier. Der Schmerz war an einem Punkt so unvorstellbar groß geworden, dass er einer breiten Leere Platz gemacht hatte, die bis jetzt anhielt.
    Sie hatte seither kaum ein Brot gegessen, ob sie geschlafen hatte oder nicht hätte sie nicht einmal mehr sagen können.


    Das sonst so hervorstechende Strahlen ihrer Augen war verschwunden, ihre Wangen eingefallen, ihre Haut fahl. Doch hätte jemand gewusst, wie es _in ihr_ aussah, so hätte er meinen können, dass sie dafür noch gut aussähe.
    Alles, was in den letzten Tagen geschehen war, war automatisch passiert. Irgendwann, sie wusste nicht mehr wann, war sie wieder aufgestanden, hatte sich gewaschen und an ihre Aufgaben gemacht. Sie antwortete, wenn etwas gefragt wurde und tat, was man ihr auftrug. Nicht mehr und nicht weniger.


    Ebenso war sie der Prozession im Kreise ihrer Familie gefolgt, die nie bis ins letzte ihre Familie würde sein können, um den letzten Menschen zu beerdigen, der zu ihrer wahren Familie gehörte. Denjenigen, mit dem sie ihr ganzes Leben und auch das Blut geteilt hatte. Viel zu früh schon hatten die beiden ihre Eltern durch Gewalt verloren. Doch sie hatten einander gehabt... Jetzt trug sie ihren Bruder zu Grabe. Kein Mensch konnte ahnen, welcher Schmerz Eila in seinen kalten, grausamen Krallen gefangen hielt.


    Sie sah die vielen Menschen, die ihrem Bruder die letzte Ehre erwiesen, die vielen Grabbeigaben, sie hörte all die Lieder und Worte der anderen. Aber sie blieb regungslos. Bis es an ihr war von ihrem Bruder Abschied zu nehmen. Und das, was sie ihrem Bruder mitgeben würde, hatte eine ganz besondere Bedeutung. Sie strich noch einmal über das Bärenfell und atmete tief ein, bevor sie einige Schritte vortrat. Dieses Fell hatte Loki ihr geschenkt, nachdem er bei dem Kampf mit dem Bären beinahe umgekommen war. Sie drückte es noch einmal an sich, bevor sie es in die Grube warf. Hunderte Worte, die sie ihrem Bruder sagen wollte, geisterten durch ihren Kopf. Doch nichts war diesem Moment angemessen. Nichts würde ihn zurückbringen. Nichts war groß genug. Nur ein: Ich liebe dich.


    Sie spürte, wie sie leicht zu zittern begann. Wie ihr erneut der Brustkorb zu klein für ihre Lunge erschien und die Tränen den Weg in ihre Augen suchten. Ihre Knie wurden, wie so oft in den letzten Tagen weich. Doch bevor sie hier die Fassung verlor, drehte sie sich um und schritt schwachen Schrittes zu den anderen zurück. Mit leicht glasigem Blick schaute sie sich um und suchte einen der Ihren. Einen, der sie stützen und ihr helfen konnte, aufrecht stehen zu bleiben, während die Erkenntnis erneut mit voller Wucht zuschlug: Er ist tot...

    Eila wusste nicht mehr, wie genau sie an dem schrecklichen Tag wieder in die Casa und letztlich in ihr Zimmer gekommen war. Ebenso wenig, wieviele Tage und Stunden seither vergangen sein mochten. Sie lag zusammengerollt auf ihrem Bett und starrte die Wand an. Nur am Rande merkte sie, wie es in ihrem Zimmer dunkler und wieder heller wurde. Sie wollte nichts essen, nichts trinken, einfach nichts von garnichts. Eine leise Stimme in ihr, wusste, dass sie eigentlich aufstehen sollte, irgendwie weitermachen sollte. Aber sie hatte einfach keine Kraft dazu.


    Es war als wäre mit dem letzten Atemzug ihres Bruders jeder Lebenswille in ihr erloschen. Er war ihr Leben gewesen... alles, was sie noch hatte. Ihr Herz lag in tausende Splitter zerbrochen am kalten, dunklen Boden eines Brunnens aus Schmerz. Ihre Tränen waren schon lange versiegt, ihre Wangen von ihrer schier unendlichen Zahl noch immer gerötet. Er ist tot... tot, tot, tot. Dieser Gedanke beherrschte ihr ganzes Sein.


    Doch langsam aber sicher kämpfte sich aus den tiefen ihres Unterbewusstseins dieses fiese kleine Wesen hoch, dass einen jeden Menschen davon abhielt sich in seiner Trauer aufzulösen und unterzgehen - der schiere Überlebenswille. Der Körper handelte manchmal von Geist unabhängig. Und das sehr effizient. Der Hunger begann langsam aber sicher zu schmerzen, so wenig Eila auch eigentlich das Bedürfnis verspürte etwas zu essen oder zu trinken. Doch ihr Körper sah das anders. Wie lange würde sie sich hier noch verkriechen können, wie lange vor der Realität und dem Leben fliehen? Diesem Leben ohne ihren geliebten Bruder. Dem Leben in Einsamkeit.


    Sie wusste es nicht, doch noch gab sie sich nicht geschlagen. Sie rollte sich noch ein wenig weiter zusammen. In der kleinen Welt ihres Zimmers verbarg sie sich wie in einer Festung hinter einem Bollwerk aus Trauer.

    Eilas Gefühlswelt war ein Hin und Her zwischen Wut, Schmerz und Hilflosigkeit. Sie atmete und schluchzte unkontrolliert, Tränen überströmten ihr Gesicht und kein einziger klarer Gedanke wollte sich in ihr finden. Sie sah nur immer wieder zu ihrem toten Bruder, dann zum Himmel und wieder zu Lokis Leichnam. Sie merkte nur am Rande, wie sich Elfleda an sie lehnte, doch es störte sie auch nicht. Viel zu ernst war dieser Moment für jede Form des weiblichen Missmuts.


    Eila, die noch immer im Blut ihres Bruders kniete, beugte sich nach vorn und griff mit ihren Händen in die Erde vor ihren Knieen, auf der Suche nach Halt, den sie dort natürlich nicht fand. Sie brauchte ihren Bruder, grausamer Weise, gerade jetzt mehr denn je. Schon der Tod ihrer beider Eltern war kaum zu ertragen gewesen. Doch immerhin hatten sie noch einander gehabt... jetzt war sie gänzlich allein.


    Sie bemerkte am Rande, wie jemand sich neben ihr im Gras niederließ und erkannte dann Witjons Stimme. Und ohne großartig nachzudenken, wandte sie sich zu ihm um und schlang ihre Arme um seinen Hals, von dem unbändigen Wunsch nach Trost und Geborgenheit getrieben. Die sonst so starke Germanin, die gerade erst den Mörder ihres Bruders getötet hatte, barg ihr Gesicht wimmernd an seiner Schulter. Sie nahm nichts um sich herum wahr - sah weder Phelan noch Rodrick noch sonstwen, sondern versuchte vergeblich, die Augen geschlossen, zu vergessen, was gerade geschehen war. Kämpfte gegen die zunehmende Erkenntnis, dass der einzige Mensch, den sie von ganzem Herzen geliebt hatte, nun Tod war... Und während sie das tat, nässten ihre Tränen Witjons Hemd. Sie hätte ja die Augen geöffnet oder versucht ihn loszulassen und aufzustehen... doch sie fürchtete sich zu sehr vor dem großen dunklen Loch, in das sie dann zwangsläufig fallen würde.

    Das Alles ging viel zu schnell für Eila... Ihr Geist weigerte sich, das, was sie sah so schnell zu begreifen. Ein Fremder, ein Schwert und ihr Bruder, der verwundet zusammensackte - das alles hätte nicht passieren sollen. Irgendetwas lief hier schief. Was es jedoch genau war, war ihr in diesem Moment egal. In ein und demselben Augenblick zog sie ihr Sax aus der Schwertscheide und rannte auf den Fremden zu. Ihre blonden Locken leuchteten dabei in der Sonne und sie sah aus, wie sich die meisten Menschen wohl eine wutentbrannte Walküre vorstellen mussten. Ohne zu denken und mit einer Kraft von der sie nicht genau wusste, woher sie kam, schlug sie mit aller Wucht drei, vier Mal auf den Fremden ein, bevor dieser zu Boden ging. Mit einem furchteinflössenden Aufschrei rammte sie ihm dann das Schwert mitten in die Brust.


    Das Blut des Fremden lief über dessen Körper und Eila ging einen Moment noch immer von ihrem Kampfrausch übermannt in die Knie. Sie blickte in die weitaufgerissenen Augen des Fremden, sah das tiefe Rot des Blutes und erst dann kam die volle Klarheit zurück in ihren Geist. Augenblicklich wandte sie sich um, ließ ihr Sax im Körper des anderen verharren, während sie sich vom Boden erhob und die wenigen Meter zu ihrem Bruder stolperte, der mittlerweile im Schoß seiner Frau lag.


    Sie kniete sich in das Blut, welches er verloren hatte - sein Blut - ihr Blut.
    Hastig tastete sie nach seinem Gesicht, blickte in seine Augen, suchte Leben... irgendein Anzeichen für Leben. Doch die leblosen Augen ihres Bruders blickten an ihr vorbei.


    Und sie schrie- die Arme um ihren Körper schlingend, den Blick gen Himmel gerichtet. Einen Schrei aus dem Innern ihres selbst - aus ihrem Magen, der sich ruckartig verkrampfte, aus ihrem Herzen, das für diesen Moment zu schlagen aufzuhören schien. Nein, Neeein, Neeeeeeeeeeeeeeein!, war ihr einziger Gedanke. Es war ein elendes, schmerzerfülltes Schluchzen, das ihren Körper durchzuckte. Immer wieder blickte sie zu ihrem Bruder nieder, strich ihm übers Haar, über die Brust und spürte nichts, als reinen und unerträglichen Schmerz.

    Es war Loki der uns vor mehr jetzt mehr als drei Jahren SimOn als auch SimOff zusammengeführt hat... Und es stimmt mich SimOn als auch SimOff sehr traurig ihn sterben zu sehen.
    Aber du wirst wissen, was das Beste für dich ist. Auch wenn du damit das IR eines großen Charakters und Eila eines großartigen Bruders beraubst.


    :(

    Eila war an der Seite ihres Bruders geritten, dem Platz der ihr ihrer Meinung nach immer gebührt hatte und gebühren würde. Sie würde stets an seiner Seite stehen, in Leid und Freud, im Kampf und im Frieden bis ans Ende ihrer Tage. Wäre dies ein normaler Tag und ein normaler Kampf zu dem sie geritten wären, hätte sie bestimmt gescherzt und all das nicht allzu ernst genommen. Aber Loki ging es nicht gut und nicht umsonst hatte sie versucht ihn von dieser törichten Idee abzubringen. Seine Atmung klang wie eine Drohung der Götter selbst und er seine Haut schien langsam die Farbe der eingeatmeten Asche wiederzugeben. Er war nur ein klägliches Abbild des wahren Lokis und gerade deshalb wollte Eila nicht, dass er kämpfte. Nicht jetzt.


    Aber ihre Überzeugungsreden hatten alle nichts genützt und so war sie nun hier, um ihm zumindest moralisch alle Unterstützung zu geben, die sie konnte. Sie trug ebenso wie die Männer ein Sax, das von ihrer Reise noch geschärft und poliert war, sodass es in der Sonne glänzte. In einer fließenden Bewegung schwang sie sich von Neisti herunter und landete auf beiden Füßen. Eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere auf ihrem Schwertknauf abgestützt, stand sie da. Ihre Angst und innere Aufgewühltheit war nach außen hin von Ernst und Stärke überspielt. Es würde ihrem Bruder wenig helfen, wenn der Gegner die Sorge in der Gestik von Lokis Gefolge wahrnehmen würde.


    Sie beobachtete, wie ihr Bruder auf seinen Gegner losschritt, wie die wenigen Worte gewechselt wurden und der Kampf begann. Eila stand, obwohl sie nicht selbst könnte, unter absoluter Anspannung. Sie beobachtete jede Bewegung genau und in Gedanken gab sie ihrem Bruder Anweisungen a la "weiter links!", "noch einmal...", oder "Ja, gut so." Natürlich fanden diese Gedanken nicht den Weg zu ihren Lippen, aber sie konnte nicht anders. Hätte sie gekonnt, sie hätte an seiner statt gekämpft.


    Als der Gegner zu Boden ging tat ihr Herz zunächst einen Freudenschrei. Eigentlich, ja eigentlich, würde jeder diesen Kampf als gewonnen ansehen. Aber was tat dieser Kerl. Warum warf er seinen Schild nicht weg. Wie ein Feigling kroch er weiter und weiter vor Loki davon... und näher zu seinen Leuten. Eila überkam ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte hier doch nicht... Besorgt wandte sie sich kurz vom Geschehen an und suchte Marsus Blick. Ging es ihm ähnlich? Was sollte das werden?