Hatte sie etwas Falsches gesagt? Den Blick den Flavius Lucanus seinem Onkel zuwarf und das seltsame Lächeln das daraufhin folgte konnte Helena nicht einordnen. War es nicht sein Vorschlag gewesen zu dieser Coco zu gehen? Trotzdem nickte sie kurz auf seine Worte hin und versuchte sich die Wegbeschreibung einzuprägen. Wenn der Laden und die dort zu findenen Kleider wirklich so gut waren wie Flavius Lucanus sagte, dann würde sie da sicher noch öfter hingehen. Sie waren erst ein kleines Stück weit gekommen, als Flavius Aquilius plötzlich wieder das Wort ergriff. Helenas Augen blitzten amüsiert auf und sie wusste nur zu genau was sie darauf antworten würde. Aber sie wollte den jungen Mann nicht noch weiter verwirren und deswegen verzichtete sie auf eine Antwort an seinen Onkel. Stattdessen zwinkerte sie ihm schelmisch zu und sah dann wieder nach vorne.
Wie sie es sich gedacht hatte reagierte Flavius Lucanus auf ihre zufälligen Berührungen. Doch scheinbar war es ihm peinlich, denn er zog seine Hand weg und entschuldigte sich. Helena wusste, dass das zu einer guten Erziehung gehörte, doch etwas in ihr wünschte sich, dass er ein wenig selbstbewusster sei. Sie lächelte ihm zu, musste dann aber noch ein wenig näher zu ihm rücken, da es vor einem Stand mit Gewürzen so voll war, dass es kaum noch ein Durchkommen gab. Diesmal wollte sie sich entschuldigen, aber seine nächste Frage überraschte sie derart, dass sie nicht dazu kam. Nachdenklich runzelte sie die Stirn und schüttelte dann den Kopf.
"Nein, bis jetzt habe ich mich nur für die Ergebnisse der Glasbläserei interessiert. Ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung habe wie diese teils sehr filigranen Arbeiten entstehen. Kennst du dich denn damit aus?"
In diesem Moment ergriff Flavius Aquilius wieder das Wort. Helena blieb stehen und drehte sich zu ihm. Das er sie doch so schnell verlassen wollte wunderte sie ein wenig. Wahrscheinlich wollte er es sich nicht antun mit einer Frau zusammen einkaufen zu gehen. Ob sein Neffe wusste was ihn erwarten würde? Bei seinen Worten errötete sie wieder leicht und neigte dann leicht den Kopf um ihn zu verabschieden.
"Oh, ich bin mir sicher, dass das nächste Fest bald kommen wird und wenn du dann ein bißchen Zeit für mich erübrigen könntest würde ich mich sehr freuen. Bis dahin wünsche ich dir alles Gute."
Sie musterte kurz das kleine Beutelchen, dass Flavius Aquilius weiterreichte und wandte dann den Kopd ab, damit die Männer ihr Schmunzeln nicht sahen. Sie fragte sich, was er wohl für einen Eindruck von ihnen hatte. Scheinbar ging er davon aus, dass sie seinem Neffen gefiel und umgekehrt. Nun, so falsch war das gar nicht, aber sie beschloß dieses Thema nicht anzusprechen. Dafür war es noch zu früh und ihrer Meinung nach sollte das eh von den Männern ausgehen. Sie sah Flavius Aquilius hinterher und winkte dann ihrem Leibwächter, damit er sich diesmal vor sie setzte. So würden sie auf ihrem Weg vielleicht doch ein wenig mehr Platz haben. Mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen sah sie schließlich zu Flavius Luvanus.
"So, nun sind wir alleine...."