Beiträge von Terentia Varena

    Varena musste über seine Antwort kurz lachen.


    "Da tust du mir wirklich Leid! Es ist bestimmt schwer sie auseinanderzuhalten, das glaube ich dir. Aber ich bin sicher, dass kriegst du noch heraus wie du sie am besten auseinander hälst."


    Nach einem kurzen Moment des Schweigens, in dem sich Varena einen Schluck zu trinken gönnte, fragte sie erneut etwas, das sie interessierte. "Wie läuft es eigentlich beim Wagenrennen in deiner Factio?"

    Zitat

    Original von Titus Octavius Marsus
    Er lächelte Terentia verträumt an.


    "Nein, es muss ja keiner wissen aber es ist auch egal. Fortuna hat für jeden ein eigenes Schicksal parat."


    Marsus bestellte sich ein Wasser, er hatte erst einmal genug von alkoholischen Getränken.


    "Aber gleich ein Duell zwischen einer Römerin und einem Römer mit dem Schwer?" meinte sie lachend und nippte an ihrem Mulsum.


    "Es scheint mir doch etwas verrückt, dass Fortuna mir ein solches Schicksal darlegt."


    Mit einem kurzen Blick sah sie zu der jungen Frau, die sich alleine an den Tisch neben ihnen gesetzt hatte. Nachdem war ihr schon hier widerfahren war, sollte sie vielleicht besser nicht so ohne Begleitung herumsitzen.

    "Zwillinge auch noch?" erwiderte Varena erstaunt und musste dann lachen. "Du hast mein vollstes Verständnis dafür, dass du sie nicht auseinander halten kannst. Denn meisten sehen sie doch haargenau gleich aus. Aber einen Unterschied haben sie meistens. Den ist es dann herauszufinden." Zwinkernd stellte sie sich das Bild vor wie Macer zwischen den beiden Mädchen sitzt und sie nicht auseinanderhalten kann, die beiden sich darüber aber schrecklich lustig machten.

    "Das ist natürlich praktisch, aber dennoch wünsche ich dir viel Spaß mit den beiden. Ich wünschte, ich hätte auch noch jüngere Verwandte. Da ist das Leben niemals einseitig oder ruhig."
    meinte die Terentierin lachend und trank noch einen Schluck aus ihrem Becher.
    "Und ich finde, von Kindern kann man noch einiges lernen."

    "Das tut mir Leid, mit deinem Bruder." erwidert Varena mitfühlend, jedoch lächelt sie gleich wieder.
    "Deine zwei Nichten besuchen dich gerade? Wie alt sind sie denn? Da hast du sicher alle Hände voll zu tun, nicht?"

    "Du scherzt! die Idee ist abwegig." meint de Terentierin ernsthaft. "Nein, so etwas schickt sich nicht für eine Frau aus wohl behütetem Hause." Die Idee würde sie reitzen, doch würde sie als Frau so etwas niemals von sich heraus tun. Gut, gegen ihren Bruder hatte sie oft gekämpft, aber sie waren Kinder! Fragend blickte Varena zu Marsus.

    "Vielleicht könnte ich dir auch zeigen wie schnell du ein Holzgladius verlierst." meinte die Terentierin lachend und trank den letzten Schluck aus ihrem Becher.


    Bevor sie regisitrierte was sie so eben gesagt hatte, spürte sie schon wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Verzeih die Worte einer angeheiterten Frau."

    "Ihr Männer habt es da leicht!" rief sie grinsend. "Für euch steht es fest, dass ihr Rom als Soldaten dienen könnt. Doch was machen wir Frauen?"


    Mit einem Blick zu Tacitus fügte sie dann hinzu. "Besonders wenn man in einer Familie aufwächst für die Militär schon immer Tradition ist. Als Frau kann man das natürlich nicht tun, selbst wenn man es im Blut hätte."

    Varena trat unter dem Tisch auf Tacitus' Fuß. Wieso musste er sie auch immer schöne Frau nennen. Natürlich schmeichelte es sie, doch wusste er genau wie unangenehm ihr das war.
    Während die beiden sich begrüßten, trank Varena einen Schluck und betrachtete die beiden.


    "Was machst du beruflich, Marsus?"

    "Nun, wenn man viel Zeit in den eigenen Gemächern verbringt und zu anderen Zeiten durchs Haus geht, hat man das schnell." Es lag wohl auch daran, dass Varena eben sehr gerne las und sich da oft in ihrem Zimmer verkroch, da ihr nichts besseres einfiel als ein Werk nach dem anderen zu verschlingen. Ab und an unternahm sie was mit ihrem Bruder oder Freundinnen, doch die meiste Zeit verbrachte die Terentierin eigentlich im Haus.


    "Ja, Amatia arbeitet noch als Cubicula am Kaiserhof. Das wäre dann ein weiterer Grund wieso wir uns vielleicht nicht so oft sehen." erwiderte Varena, nachdem sie ihre eigenen Gedanken verbannt hatte.


    "Hast du eigentlich noch Familie?" Diese Frage hatte Varena schon an der Hochzeit interessiert.

    Varena verdrehte kurz die Augen und deutete auf den freien Platz neben sich.


    "Setz dich." Ihrer Stimme war zu entnehmen, dass sie keine Widerrede duldete. "Du sagtest du brauchst keinen Aufpasser, also nahm ich an, du willst deine Ruhe. Aber egal jetzt. Das ist Octavius Marsus." meinte die Terentierin dann in ruhigem Ton, jedoch so laut, dass man es in dieser Taverna überhaupt hören konnte.

    "Oh ja. Das sehe ich wie du keinen Aufpasser brauchst." kam die ironische Antwort von Varena zurück. Ihre Augenbraue war immernoch hochgezogen.
    Trotz dass Tacitus nicht so betrunken wie die anderen schien, war er dennoch recht voll. So hatte die Terentierin ihren Bruder lange nicht gesehen oder gehört.
    "Aber wenn du keinen Aufpasser brauchst, dann kannst du dich ja wieder zu deinem lallenden Kumpanen gesellen."

    Mit einem Lächeln kommentierte Varena seine galanten Worte und steckte sich danach eine Traube in den Mund.


    "Nun, ich weißt nicht so recht, was Amatia den ganzen Tag über macht, denn ich sehe sie so selten obwohl wir im selben Haus wohnen. Beim essen pflegen wir uns jedoch Gesellschaft zu leisten und ansonsten gehen wir beide wohl eher unseren eigenen Interessen nach." Es war nicht so, dass Varena die Frau ihres Cousins nicht leiden konnte - im Gegenteil. Jedoch schienen sie bisher noch keine großen Gemeinsamkeiten gefunden zu haben, war die Terentierin jedoch ändern wollte.

    "Lucius Terentius Tacitus! Bist du noch bei Sinnen?" rief Varena ihrem Bruder zu und sah ihn mit leicht bösem Blick an, ehe sie sich wieder Marsus zuwandte.


    "Das nächste mal überlege ich es mir zweimal, sie draußen warten zu lassen. Gerne. Einen Becher Mulsum, danke." Sofort war die Stimme der Terentierin wieder freundlich und ihr Gesichtsausdruck ebenso.

    Varena sah nur Octavius Marsus wie er die beiden von ihr wegzog und lächelte dann dankend.


    "Vielen Dank! Ja, mir geht es gut, danke." Ihr Arm schmerzte zwar ein wenig aber das ging schon. Mit ernstem Blick betrachtete sie Tacitus, der sie anscheinend gar nicht bemerkt hatte. Er schien wohl mit seinem Bier zu beschäftigt.


    "Das ist wohl nicht der richtige Ort für eine Frau und schon gar nicht wenn ihre Leibwache draußen wartet, nicht?" meinte Varena dann lachend.